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Ungereimtes

Die Rubrik für Merkwürdiges, Widersprüchliches oder Nachdenkenswertes. Denn Hundehalter schauen auch gerne über den Tellerrand und gehen mit offenen Augen durch’s Leben. Hier ist der platz um solche Themen zu diskutieren.  
Nothunde-Import
14. Dezember 2002 21:05

Hallo Moni,
:
: es war zwar nicht HIER die Sprache von "Wuschelhunden" aber von Hunden, die krank sind. Da vermittelt man lieber einen Straßenhund mit dreimal gebrochenem Hinterlauf (letzte Woche "Tiere suchen ein zu Hause"-WDR -- weil der ja mindestes 6 jahre alt geworden ist TROTZ Handicap und der es ja jetzt uuuunbedingt gut haben muss) anstatt einen Listenhund so "werbegerecht" hinzustellen, dass dieser wirklich vermittelt wird.

Sorry - aber es bringt doch nix, irgend einen Hund (egal ob Listie, Dobi oder Dackel) "werbegerecht" hinzustellen! Jeder muss gut an geeignete Leute vermittelt werden - also darf man kein Tier "werbegerecht" hinstellen, sondern realistisch.
:
: Es ist eine Sache der Verpackung. Ich bin mittlerweile lange genug in dem Gewerbe, dass ich weiss, wovon ich rede.

In welchem "Gewerbe" bist Du? In einer Tierschutzorganisation?


Tierheime bestehen aber meistens nur aus Menschen --sorry-- die arme Straßenhunde für vermittlungswerter finden als Listenhunde, die es ja eh gut haben (im Tierheim).

Wirklich? Wo hast Du diese Erfahrung gemacht? Bei uns ist jedes Tier "vermittlungswert" .

:
: Und ganz ehrlich: Weder ich noch Du (denke ich) sind mit der Mentalität der Südeuropäer WIRKLICH vertraut. Es gibt Unterschiede in der Behandlungsweise von Mensch und Tier, die man a) erst respektieren sollte um sie b) dann langsam in die Bahnen zu lenken, dass es "unseren" -- was auch wieder die Anmaßung des "weisen Nordeuropäers" ist -- Maßstäben genügt.

Das ist richtig - gilt aber für jedes Tier - egal ob vom In- oder Ausland - bei jedem kommt es auf die Vorgeschichte an.
:
: Und Tierschutz fängt für mich nicht bei Straßenhunden an (die haben ihr auskommen), sondern bei ganz banalen Sachen wie dem Vieh, das 24 Stunden, 365 Tage im Jahr angebunden im Stall steht. Da kann ich als normaler Verbraucher schon dem "Produzenten" mitteilen, indem ich dieses Fleisch nicht kaufe. Wir kaufen beim Bauern nebenan, da kenne ich die Kuh/Rind noch persönlich und die esse ich auch mit Genuss, weil ich weiss, auf welcher Wiese sie stand und wie sie gehalten wurde.

Da hast Du natürlich Recht, aber hier geht es ja konkret um Hunde - und da muss der Tierschutz nicht im Inland aufhören.
:
: Wenn Tierheime nicht einen müden Cent für den Import und die Vermittlung eines Südländers verdienen würden, würden sie es nicht tun.

Ich kann Dir garantieren: "verdienen" tun die TH nichts an der Vermittlung von Südländern. Weil:

Das ist eine ganz einfache Milchmädchen-Rechnung:
: a) der Hund muss entwurmt werden -- kostet Geld
: b) der Hund muss geimpft werden -- kostet Geld
: b2) der Hund muss u. U. noch medizinisch versorgt werden -- kostet Geld
: c) der Hund muss aus 2500 km Entfernung nach Deutschland (tierschutzgerecht) gebracht werden -- kostet Geld
: d) der Hund muss mindesten ein paar Tage im Tierheim verbringen bis er vermittelt ist -- kostet Geld
:
: Bei den geringen Budgets, die Tierheime haben, kann ich mir als "normal" denkender Mensch nicht vorstellen, dass alle Mitarbeiter ihren Lohn sausen lassen, um diese Hunde nach Deutschland zu bringen.

Natürlich nicht - siehe oben.
:
Gruß

Nicola mit Sally

14. Dezember 2002 20:42

Hi Tanja!

Wir haben einen deutschen Listen-Mix...dem ist hier auf jeden Fall geholfen. und unsere Freunde haben einen gewollten Listen-Hund. Das ist aber nicht so einfach wie mit einem armen Spanischen oder irischen Hund.

Das ist mit "Negativtest" und ein paar Euro-fünfzig mehr und einem polizeilichen Führungszeugnis behaftet. Und das machen die sogar gerne. Nur um der umwelt zu zeigen, dass Rottweiler ganz normale Hunde sind und weil sie ihren Hund lieben. Der Zweit-Hund ist ein Border-Terrier, weil der für aufgaben gezüchtet wurde, die in deren Hof angesagt sind: Ratten und Mäuse fangen.

Sorry, das ist mir von Dir einfach zu "einfach".

Grüßle
Moni

14. Dezember 2002 21:34

Hallo Moni,

sorry, aber das hat doch jetzt mit dem ursprünglichen Thema nichts mehr zu tun, oder? Es ging doch nicht um einen Wettbewerb, wer der "beste" Tierschützer ist.

Der eine möchte einen Hund aus dem Ausland (wo er ansonsten zum Tode verurteilt wäre) aufnehmen, der andere einen Hund aus einem deutschen TH, der nächste einen Listen-Hund von einer Not-Organisation, der übernächste liebt die Rasse XY und holt sich einen Welpen vom Züchter - NA UND?!?

Muss doch jeder selbst wissen, wen und was er unterstützen möchte und kann, oder eben nicht.

Ich persönlich würde niemals einen Hund vom Züchter holen, akzeptiere es aber auch, wenn mir jemand sagt: "Ich würde niemals einen Hund vom TH holen". Ich persönlich hatte (und werde wohl auch in Zukunft) immer Hunde von deutschen TH haben, aber wenn andere einen Hund von einer Auslands-Tierschutz-Orga übernehmen, kann ich auch damit leben. "Meine" Hunde werden sicher immer DSH-, Rotti- oder Dobi-Mixe sein, aber wenn andere auf Staffies oder Afghanen oder Pudel stehen, ist mir das auch recht!

Kurz gesagt: Es muss doch jeder selbst wissen, welches Tier, von wo auch immer, er/sie haben möchte.

Gruß

Nicola mit Sally
:


15. Dezember 2002 11:35

Hi Moni,

Sally hat es auf den Punkt gebracht: Auch mir ist es völlig schnuppe, woher ein Hund in Not kommt. Das einzige, was mir wichtig ist,ist, dass er / sie ein gutes zuhause findet und dass Mensch und er miteinander glücklich werden.

Nur, weil diese Einstellung bei Dir offensichtlich an den Grenzen der BRD endet, heißt das doch im Umkehrschluss nicht, dass die Menschen, die einen ehemals ausländischen Hund haben etwas dagegen hätten, wenn jemand einen aus einem deutschen Tierheim nimmt - ganz im Gegenteil. Die, die ich kenne unterstützen eigentlich alle beides!

Gruß
Tanja

15. Dezember 2002 12:10

Hi Moni,

: Dein eigenes Posting:
: -----als "schwieriger" herausstellen oder weil die Pflegefamilie sie z.B. röntgen lässt und eine HD festgestellt wird und sich dann schwer Leute finden

Lies doch bitte mal die Postings. Kathi schrieb von einer Familie, die Schwierigkeiten hätte einen Hund aus dem Ausland zu vermitteln und ich antwortete ihr lediglich, dass mensch als Pflegestelle immer wieder "Pech" haben kann einen Hund schnell zu vermitteln - egal woher er kommt.

: Da vermittelt man lieber einen Straßenhund mit dreimal gebrochenem Hinterlauf (letzte Woche "Tiere suchen ein zu Hause"-WDR -- weil der ja mindestes 6 jahre alt geworden ist TROTZ Handicap und der es ja jetzt uuuunbedingt gut haben muss)

Ja und? Wenn die Menschen, die sich für diesen Hund besonders engagieren, entschieden haben, dass es für den Hund so das Beste ist, wüsste ich nicht, warum ich sie kritisieren sollte - zumal weder Du noch ich den Hund kennen, wissen, wie er vorher gelebt hat, ober ob er durch staatl. Tierfänger oder von Vergiftungsaktionen bedroht war, etc. Auch verstehe ich nicht Dein "Konkurrenzdenken". Warum hat der Listi denn Deiner Meinung mehr Recht auf ein gutes zuhause als ein Spanier? Für mich haben sie beide das gleiche Recht!

:anstatt einen Listenhund so "werbegerecht" hinzustellen, dass dieser wirklich vermittelt wird.

Mir sind ehrliche Beschreibungen immer bedeutend lieber als werbegerechte!

: Es ist eine Sache der Verpackung. Ich bin mittlerweile lange genug in dem Gewerbe

In welchem Gewerbe?

: Und ganz ehrlich: Weder ich noch Du (denke ich) sind mit der Mentalität der Südeuropäer WIRKLICH vertraut.

Interessant,was Du so über mich weißt :-))).

:Es gibt Unterschiede in der Behandlungsweise von Mensch und Tier, die man a) erst respektieren sollte um sie b) dann langsam in die Bahnen zu lenken, dass es "unseren" -- was auch wieder die Anmaßung des "weisen Nordeuropäers" ist -- Maßstäben genügt.

Darüber lässt sich jetzt Romane schreiben, aber das sprengt hier wohl den Rahmen! Nur eins: DEN Südeuropäer, mit gleicher oder ähnlicher Einstellung zu Tieren gibt es genauso wenig, wie es DEN Nordeuropäer gibt.

: Und Tierschutz fängt für mich nicht bei Straßenhunden an

Wer sagt denn, dass er da anfängt? Es gibt lediglich einige hier die finden, dass sie dazu gehören!

: (die haben ihr auskommen)

Sorry, aber dieser Satz zeigt mir, dass Du Dich offensichtlich ziemlich wenig mit der Situation in den verschiedenen Ländern befasst hat. Oder wie haben z.B. die im Jahr 2000 abgegebenen oder aufgefundenen 24 980 Hunde in Irland, die in den staatlichen Tierheimen getötet wurden, ihr Auskommen?

: Wenn Tierheime nicht einen müden Cent für den Import und die Vermittlung eines Südländers verdienen würden, würden sie es nicht tun.

Es soll Menschen geben, die tatsächlich Dinge tun ohne Geld dran zu verdienen.....

Das ist eine ganz einfache Milchmädchen-Rechnung:
: a) der Hund muss entwurmt werden -- kostet Geld
: b) der Hund muss geimpft werden -- kostet Geld
: b2) der Hund muss u. U. noch medizinisch versorgt werden -- kostet Geld
: c) der Hund muss aus 2500 km Entfernung nach Deutschland (tierschutzgerecht) gebracht werden -- kostet Geld
: d) der Hund muss mindesten ein paar Tage im Tierheim verbringen bis er vermittelt ist -- kostet Geld

Also Milchmädchen waren eigentlich sehr gute Rechnerinnen :-).

Deine Rechnung verstehe ich hingegen nicht. Selber zeigst Du, dass es enorme Kosten mit sich bringt und Du glaubst wirklich, dass dann an einer Schutzgebühr Gewinn zu machen ist?

Oder meinst Du, dass sobald ein Tierheim einen Tierpfleger anstellt ist das Gewinn, wenn er denn ein Gehalt kriegt? Gilt das auch für die Tierärzte, die die Hunde dort behandeln? Und machen dann nicht alle deutschen Tierheime auch Gewinn, wenn sie ihre Angestellten bezahlen????

Interessante Definition vom wirtschaftlichen Begriff "Gewinn" ....

Gruß
Tanja

15. Dezember 2002 12:28

Hallo Moni,

mit deinen Augen gesehen, ist jeder, der einen Hund vom Züchter holt, somit kein Tierschützer, weil er eben statt dessen auch einen Listenhund aus dem Tierheim hätte nehmen können ?

Wie jeder Züchterhund-Besitzer, der argumentiert, dass er einen Hund vom Züchter gekauft hat, weil er eben ganz bestimmte Eigenschaften mitbringen soll, so ist das auch nichts anderes bei den Menschen, die einen Hund aus z.B. Spanien holen.
So willst du einem z.B. zukünftigen Erst-Hunde-Besitzer sagen: neben den ganzen Dingen, die du noch lernen musst, weil es ja dein erster Hund ist, setzte dich doch zusätzlich gleich noch evtl. Anfeindungen deiner Umwelt aus ?
Davon mal abgesehen, dass es evtl. schon daran scheitern wird, dass er von seinem Vermieter keine Erlaubnis erhält sich einen Listenhund zu sich zu nehmen ?

Muss sich nun ein Hundebesitzer auch schon ggü anderen rechtfertigen, warum er sich ausgerechnet für diesen entschieden hat ?

Ausserhalb jeglicher Diskussion steht für mich, dass mit dem Schutz der Tiere dort begonnen werden muss, wo das Problem entsteht. Aber das haben doch die meisten Tierschützer längst erkannt, und gerade in den südlichen Ländern mit Kastrationsaktionen begonnen. Nur nützt das dem Hund wenig, der sich gerade in der Tötungsstation befindet obwohl er irgend wo in Europa einen guten Platz haben könnte !
Und dieser nimmt garantiert keinem einzigen Listenhund einen Platz weg !

LG
Astrid & Grizzly (ibizianischer Strandhund mit 1-wöchiger Tötungsstationserfahrung)