Hallo Martin,
Deine Einstellung kann ich überhaupt nicht teilen und nimm's mir nicht übel: Hundehalter wie Du tragen nicht gerade dazu bei, dass man es als Hundehalter in der Öffentlichkeit leichter hat.
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: Da ich in der letzten Woche zuviel Zeit im Büro verbrachte (ja, es gibt auch noch Arbeit, wenn man sie sucht)
Die Bemerkung ist hier ziemlich fehl am Platz und sehr verletzend für viele Menschen, die Arbeit suchen und keine finden (ja, die gibt es auch und ich wünsche Dir, dass Du nie in eine solche Situation gerätst). Aber das gehört hier nicht hin.
Nachdem wir dort mehrere Stunden (genaugenommen bis zum Ausruf "wir schließen in wenigen Minuten..."
Blümchen angeschaut haben, diese und jenes in den Einkaufswagen packten (und teilweise später wieder aussortierten) und ich wieder eine intensive Verhaltensstudie über Käufer uned Käuferinnen abhalten konnte) sind wir noch in die Fußgängerzone gefahren, um auch dem mitgenommenen Hund die Füße vertreten zu lassen.
Ihr seid also mehrere Stunden zum Einkaufen gewesen und Euer Hund saß währenddessen im Auto und darf sich anschließend in der Fußgängerzone die Füße vertreten? Bravo - das ist genau das, was ein Hund sich wünscht!!! Sorry, da muss ich leider auch etwas ironisch werden.
Es half nichts, auch ein Hund muß mal vor die Tür und so gingen Hund und Frauchen, sowie der dazughörige Hausherr schaufensterbummelnd durch die Einkaufspassage.
Kopfschüttel!!! Der Hund "muss auch mal vor die Tür", nachdem er mehrere Stunden im Auto verbracht hat und wird dann in die Einkaufspassage geschleppt!!! Zum "Schaufensterbummeln"! Das ist ein Hundeleben!
Und wie es der Zufall will, kamen wir an ein Cafe vorbei, das wir in der VErgangenheit schon ein paarmal besuchten (und das uns wegen seiner Tierliebe positiv in Erinnerung gebleiben war).
Ich bin jedesmal froh, wenn ich Cafes und Lokale finde, in denen Hunde gerne gesehen sind (oder zumindest geduldet werden). Ich hoffe, dass es in besagtem Café trotz Deines Auftrittes auch in der Zukunft so bleibt. Allerdings wird auch dessen Besitzer in erster Linie an seine Existenz denken müssen (ja, so ist es in der heutigen Zeit, obwohl doch die Arbeitsplätze Deiner Meinung nach so reichlich vorhanden sind) und wenn des öfteren Vorfälle wie der Deine vorkommen, wird der Besitzer sich dazu entschließen müssen, keine Hunde mehr in seinem Lokal zuzulassen (wäre schade für alle, die sich zu benehmen wissen, aber aus Sicht des Inhabers nur allzu verständlich).
Am NAchbartisch ein älteres Paar, der Herr zackig geschniegelt, die Dame mit Rubensformen und im farbfröhlichen Schlabberlook, beide weit über 60.
Wieso diese ironische und aggressive Beschreibung? Vielleicht hatten die beiden gerade Hochzeitstag oder einer hatte Geburtstag oder was weiß ich was? Auf alle Fälle hatten sie das Recht - wie auch immer gekleidet - im Cafe zu sitzen und in Ruhe gelassen zu werden.
Und was macht mein Hund? Er rennt zur Dame und legt den Kopf auf das Bein und schaut sie mit ihren tieftraurigen Labradoraugen von unten an.
Ich dachte, er war an der kurzen Leine? Wie konnte er also dorthin rennen?
Und das alles nur wegen des Kekses, den die Dame gerade in der Hand hielt. Wir entschuldigen uns und ziehen den Hund wieder heran ) was dieser garnicht verstand und befahlen ihm erst zu sitzen und dann zu legen (weil gleich "legen" nur unsinnge Blicke von Mary erntet).
Also, so ein bißchen Erziehung würde Wunder wirken. Mein Hund setzt sich auf das Kommando "Sitz" und legt sich auf das Kommando "Platz" - ist gar nicht so schwer. Aber zwischen Baumarkt und Schinkenbrötchen und Gassi im Einkaufszentrum und dem stressigen Job klappt das vielleicht nicht immer so, auch noch den Hund zu erziehen ;-) Aber dann hat man zumindest darauf zu achten, dass der Hund keine fremden Leute belästigt.
Der Herr der Dame macht darauf einen AUfstand und verlangt von uns, daß wir die Reinigung der Hose zahlen. Erst verstand ich nicht ganz richtig, bis mir klar wurde, daß ein groschengroßer dunkler Fleck vom Hundekopf langsam auf der Schlabberhose verblaßte. Ich entschuldigte mich nochmal und bot an, daß meine Frau mit der Dame auf der Damentoilette den Fleck kurz abwischen könne. Der Herr blieb hart und verlangte die chemische Reinigung. Ich erklärete mich dafür nicht zuständig und ließ den Herrn am Nachbartisch Herr sein.
Möglicherweise haben diese Leute etwas überzogen reagiert, aber nimm es mir bitte nicht übel: Dass das ganze so eskaliert ist: Kann das nicht ein ganz kleines bißchen auch mit Deiner Reaktion zusammenhängen? So wie Du das ganze hier schilderst, kann ich mich des Verdachtes nicht erwehren, dass Du genauso arrogant und herablassend reagiert hast...
Der Herr am Nachbartisch wurde aufdringlich
Sorry - aber "aufdringlich" seid in erster Linie einmal Ihr gewesen, in dem Ihr zugelassen habt, dass Euer Hund ungefragt zu den Leuten gelaufen ist, die sich dadurch belästigt gefühlt haben.
und verlangte meine Personalien, was mich nur zu der Frage animierte, ob er den Unterschied kenne, zwischen einem lieben, aber sabbernen Hund und einem arroganten Zeitgenossen. Da er es nicht wußte, mußte ich es ihm sagen: es gibt keinen Unterschied, beides müsse man einfach hinnehmen.
Finde ich eine sehr unverschämte Reaktion und ausgesprochen rücksichtslos und arrogant!
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Ich weigerte mich, meine Personalien zu geben und erneuerte mein Angebot, daß meine Frau die Reinigung auf der Damentoilette übernehmen könne.
Hast Du keine Haftpflichtversicherung? Wenn solche Geschichten öfter vorkommen, wäre das vielleicht vonnöten.
Es wurde verlangt, daß die Polizei kommt (was mich ruhig ließ), um meine Personalien festzustellen (und wahrscheinlich um mich vorläufig festzunehmen).
Ist natürlich völlig übertrieben, aber - ganz ehrlich - nach Deiner Schilderung gehe ich mal davon aus, dass Du durch Dein stures und uneinsichtigtes Verhalten selbst dazu beigetragen hast, dass die Situation sich so hochgeschaukelt hat. Etwas mehr Respekt den nicht-hundefreundlichen, älteren Herrschaften gegenüber wäre hier wohl angebracht gewesen. Schließlich hast DU Dich zuerst falsch verhalten und nicht die anderen!
Um Ruhe zu haben rief der Inhaber die nächste Wache an und bat um Unterstützung.
Vielleicht wollte er ja auch Ruhe vor Dir? Denn der Inhaber muss in erster Linie mal an sein Geschäft denken und mit Sicherheit ist ihm mehr daran gelegen, solche Leute wie das ältere Ehepaar, die veilleicht täglich da sind, als Kunden zu halten, die niemanden belästigt haben, als berufsgestresste Hundehalter, die nach dem stressigen Einkauf im Baumarkt mal eben schnell 'nen Milchkaffee und ein Käse-Schinken-Brötchen essen.
Da passierte es: mit der raschen Bewegung seiner Hand warf der HErr das gerade erst frisch erhaltene und deswgen volle Weizenbierglas (0,5l) um und befeuchtete seine weibliche Begleitung vom ausladenden Busen bis weit unter die Knie mit Gerstenhefesaft. Auch dort, wo der inzwischen verblaßte Hundnasenabdruck gewesen war. Innerlich mußte ich lachen, zwang mich aber zu einer ernsten und neutralen Mine und zu desinterssiertem Verhalten.
Na, das war eine Freude für Dich, was? Den Leuten hast Du so richtig den Tag versaut - super! Ich bin überzeugt davon: ein einfaches "Entschuldigung - und ja: das ist mein Name und meine Adresse und ich melde es meiner Haftpflichtversicherung" hätte es auch getan. Aber Du wolltest ja recht haben und Deinen Auftritt genießen.
Glückwunsch: Vielleicht hast Du ja dazu beigetragen, dass auch in diesem Cafe demnächst kein Hund mehr rein darf!
Wir zahlten und gingen, nicht, ohne daß die Bedienung den Hund nochmal gestreichelt hätte. Da das alles ein wenig viel war, schüttelte es den Hund zum Abschied nochmal, was dazu führte, daß der Mann puterrot im Gesicht anlief und etwas von "Unverschämtheit" rief. Ein paar Minuten blieben wir noch im Auto sitzen, bis ein grünweißer VW-Bus langsam um die Ecke fuhr.
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: Dann begingen wir "Unfallflucht"...
Herzlichen Glückwunsch!
Ich hoffe, dass in den hundefreundlichen Lokalen, die ich kenne, niemals ein Hundebesitzer mit Deiner Einstellung auftaucht. Leiden müssen dann alle anderen darunter!
Bei Menschen mit Deiner Einstellung muss man sich nicht wundern, dass diejenigen, die Hunde nicht mögen, denen Hunde vielleicht einfach nur egal sind (die aber trotzdem einfach nur ihre Ruhe haben möchten), immer mehr zu richtigen Hundehassern mutieren!
Gott sei Dank sind die vernünftigen Hundehalter, die sich rücksichtsvoll verhalten, in der Überzahl. Nur haben auch die es schwer, dank solcher uneinsichtiger Leute!
Ganz ehrlich: wenn ich nicht selbst Hundehalter wäre, würde ich über Deinen Kommentar und das Erlebnis lachen können. Aber als Hundehalter hat man heutzutage sowieso nicht viel zu lachen und über Hundehalter, die sich so verhalten wie Du ärgere ich mich mehr als über Menschen wie das von Dir geschilderte Paar, das einfach nur in Ruhe gelassen werden wollte.
Denk doch darüber bitte einmal nach (und auch darüber, ob es so toll für Deinen Hund ist, wenn er erst stundenlang im Auto schmoren muss und anschließend sich in der Fußgängerzone die Pfoten vertreten darf)
Gruß
Nicola mit Sally