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Wie Hund und Katz'

geschrieben von Claudia(YCH) 
Wie Hund und Katz'
27. Mai 2003 20:10

Liebe Tierfreunde!

Seit 2 Monaten leben mein Kater (7 Jahre) und der Hund meines Freundes (4 Jahre) zusammen. Anfangs hat sich der Kater kaum mehr blicken lassen und kam nur nachts kurz zum fressen.

Neuerdings setzt er sich aber durch: Wir waren mit dem Hund joggen, da hat uns der Kater begleitet. Erst fanden wir das lustig, doch plötzlich hat der Kater den Hund mit allen Vieren angegriffen und sich in seinem Fell festgekrallt.

Nun ist der Hund dermassen eingeschüchtert, dass er sich, wenn der Kater in der Nähe ist noch nicht mal mehr an seinen Fressnapf traut, sich flach auf den Boden legt und kaum mehr rührt.

Heute Abend wollte ich Gassi gehen und der Kater liess uns nicht aus den Augen und hat den Hund angefaucht. Der Hund zitterte am ganzen Leib und legte sich draussen hin; er wollte keinen Schritt mehr tun. Es ist ein Golden Retriever und ich kann ihn nur sehr schwer tragen.

Ich habe versucht sowohl Hund wie Katze zu streicheln und zu beruhigen, aber wenig erfolgreich. Wenn ich die Katze auf den Arm nehme, tut der Hund keinen Wank mehr. Wenn ich sie absetze, folgt sie im Abstand von 5 Metern und der Hund bleibt vor Angst auch stehen. Am Ende dauerte heute ein Gassigang von etwa 100 Metern eine Stunde.

Ich habe den beiden bereits Notfalltropfen aus der Bachblüten-Therapie verabreicht. Der Kater ist seither selbstbewusster und mehr zu Hause, was beim Hund allerdings mehr Angst auslöst und ihn dadurch sehr ruhig macht.

Ich möchte unseren Tieren gerne helfen und hoffe, dass mir jemand aus diesem Forum einen nützlichen Tip geben kann. Vor allem für den Hund ist es kein tragbarer Zustand und er leidet sichtlich.

Besten Dank für Eure Tips
Claudia mit Shila & Speedy




29. Mai 2003 04:01

Hallo,
leider werden viele Leute über deine Geschichte zunächst schmunzeln, weil man sich schwer vorstellen kann, dass eine Katze einem Goldie Mores lehrt. Ich habe allerdings selbst eine "Killerkatze", die für einen saftigen Versicherungsschaden sorgte, weil er das Bein der Nachbarin (in Beinkleidern befindlich) angriff und Krallen und Zähne reinschlug. Insofern kann ich mir den Angriff deiner Katze gut vorstellen! Mit der Nachbarin konnte ich reden, mit dem Hund deines Freundes wird es schwieriger werden...

An sich ist die Lektion, dass die Katze IMMER der Chef ist ja nützlich im Zusammenleben mit Hund und Katz (ich habe 2 H, 4 K). Einer unserer Kater sitzt (der andere!) sitzt auch wie ein Fels in der Brandung an engen Durchgängen und der kleinere Hund (trotzdem noch größer als der KAter) traut sich nicht vorbei. Passiert er die Gefahrenzone doch, kriegt er unweigerlich Krallen in die Hinterbacke gejagt. Aber er hat sich damit arrangiert und keine Angst, wenn er ausweichen kann, dafür vor vielen anderen Dingen (z.B. Jogger).

Am wichtigsten ist für euren Hund, dass ihr ihn nicht in seiner Angst bestätigt, d.h. nicht streicheln und "trösten", sondern selbst Ruhe und Bestimmtheit vermitteln. Was spricht dagegen, die fauchende Katze wegzuscheuchen (wenn sie auf den Hund losgeht)? Wenn du entspannt Gassi gehen willst, würde ich die Katze eine Zeit lang dafür einsperren und mit dem Hund alleine gehen. Das wichtigste bei Angst ist, die Prävention, denn als Mensch verhält man sich in Hundekrisensituationen zu leicht falsch, also sorgt dafür, dass Angst erst gar nicht aufkommt und die Katze den Hund nicht tyrannisieren kann. Wie gesagt, meist ist es ja umgekehrt und deshalb stärke ich immer die Position der KAtze in der Familie (bei Neuzugang), aber in eurem Fall solltet ihr den Hund regelrecht in Schutz nehmen und das Anfauchen unterbinden und dem Hund katzenfreie Zeiten und Räume gönnen.

Bachblüten (sorry, bin ungläubig) ersetzen auf keinen Fall euren Part in der Streitschlichtung! Das Selbstbewusstsein des Hundes kannst du stärken, indem ihr ihr zuerst zu fressen gebt, die Katze fernhaltet bzw. boshaftes Verhalten durch Wegscheuchen (evtl. kurzes Ansprühen mit Blumenspritze) bestraft und den Hund nicht in seiner Angst unterstützt, sondern die Katze cool entfernt und ansonsten den Hund ignoriert, bis er sich erholt hat. Höchstens würde ich noch versuchen, ihn abzulenken (mit Spielzeug, Fressen usw.)

Ich wünsche euch jedenfalls viel Glück mit den beiden!