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Nochmal ein Versuch zu diskutieren

geschrieben von Antje(YCH) 
Nochmal ein Versuch zu diskutieren
29. August 2003 05:38

Hallo Herbert und Michael,

eröffne jetzt mal eine neue Runde, die hoffenltich übersichtlicher und auf das Wesentliche beschränkt bleibt...

Ich warte immer noch auf die Beantwortung von ein paar Fragen. Nach eingehendem Studieren des Buches von Frau Dr. Biber und der BILD-Zeitung ( grinning smiley grinning smiley grinning smiley) solltet Ihr vielleicht in der Lage sein, auch mal darauf einzugehen und nicht nur zu schreiben, man soll das Buch XYZ oder die BILD-Zeitung ( grinning smiley grinning smiley grinning smiley) lesen.

1) Wenn es so offensichtlich ist, daß die Hunde früher älter geworden sind als heute und dabei gesünder waren, weil sie nicht mit FeFu ernährt worden sind, wie ist dann die Entstehung des angegebenen Sprichwortes bzw. der angegebenen Redewendung („3 Jahre ein junger Hund, 3 Jahre ein Arbeitshund, 3 Jahre ein alter Hund“ und „Erschießen wie einen räudigen Hund“) zu erklären?

2) Wie wirkt sich eine Selektion auf eine Population aus, bei der ca. 50% der Nachkommen in den ersten Lebenstagen getötet werden, und bei der die Überlebenden die kräftigeren und vitaleren Welpen sind?

Bei der Zucht bestimmter Stämme transgener Mäuse sind die Tiere mit dem niedrigsten Geburtsgewicht überdurchschnittlich häufig transgen, während die Wildtyptiere häufig ein höheres Geburtsgewicht haben. Das wächst sich aber meistens aus, d.h. wenn die Tiere älter sind, unterscheiden sie sich nur noch im Genotyp, nicht mehr im Phänotyp. Häufig tritt das „Schadgen,“ welches die transgenen Tiere tragen, im Phänotyp zeitlebens nie in Erscheinung, d.h. die Tiere sind genau so gesund wie die Wildtyptiere, werden genau so alt, tragen und vererben aber ein „Schadgen“. Eliminiere ich hier über Generationen 50% der Population im Anschluß an die Geburt, selektiere auf die kräftigsten und vitalsten Jungtiere, nehme ich mir einen großen Anteil an Tieren heraus, der später selbst erkranken kann bzw. dessen Nachkommen z.B. an Krebs erkranken können.

Wenn ich nun in einer zweiten Population alle Jungtiere aufziehe, schwächliche Jungtiere ohne ausreichende Reflexe etc. sogar noch aufpäppele (mit Magenschlundsonde usw.) und in die Weiterzucht alle Tiere einbeziehe, auch die, die anfangs nicht die Kräftigsten oder weniger vital waren oder gar gepäppelt werden mußten, kann man dann Veränderungen in der Lebenszeit und dem Gesundheitsstatus dieser Population, sollte sie es überhaupt geben, alleine äußeren Haltungsbedingungen wie z.B. der Fütterung zuschreiben?

Bitte jetzt nicht wieder "Lese das Buch von Frau Dr. Biber!" oder "Lese die BILD-Zeitung Ausgabe sowieso!" ...

Viele Grüße

Antje


29. August 2003 06:06

Hallo Antje,

wenn ich auch darauf antworten darf?

1) die Hunde heute, leider gibt es dazu keinerlei Untersuchungen nur über die einzelnen Zuchtvereine - etwas mühevoll die Daten so zu sammeln und die großen Kliniken und Institute führen zwar Buch, aber veröffentlichen diese Zahlen nicht oder ungern - es gibt aber sehr wohl Fakten, die besagen, dass bestimmte Krankheiten (Zivilisationkrankheiten, wie man sie so gerne nennt), sehr wohl zugenommen haben und die Tiere zwar in der Regel vielleicht sogar im Schnitt alt werden, aber die Frage ist doch WIE werde ich alt. Ich denke da liegt der Unterschied, denn ich behaupte jetzt mal, dass die Hunde früher gesünder alt wurden und öfter an Altersschwäche starben gegenüber heute, wo jeder zweite Hund eingeschläfert wird wegen Krebs, Herzkrankheiten, Zahn/Kiefererkrankungen die unheilbar sind, Schilddrüse, Leber- oder Nierenprobleme. Das ist nun mal Fakt!

Dann die Zahl der zugelassenen Tierärzte im Vergleich zu früher, damit meine ich die Zeit von 1900 an......

2)Eingriffe des Menschen in eine Population haben noch nie positive Vorteile für eine Rasse gebracht, weder bei Nutzvieh noch bei Haustieren, alles was dabei herauskommt ist der Nutzen auf Kosten des Tieres für den Mensch.......

Mäuseversuche lehne ich als Vergleich für den Beutefresser Hund ab, rigoros!

Grüße
Andrea

29. August 2003 06:30

HalloAndrea,

: wenn ich auch darauf antworten darf?

Klaro...

1) Ich denke, wenn früher ein Hund das zweite Lebensjahr vollendet hat, dann hat er Glück gehabt. Ich habe gesehen, was der Dorfjäger damals so alles gebracht bekommen hat. Oder aber der Opa ist nach dem Frühstück mit dem Hund und 'nem Spaten in den Wald gegangen und nur mit dem Spaten heimgekehrt. Uns Kindern hat man, wenn wir aus der Schule kamen, erzählt, daß der Flocki weggelaufen ist. Nebenbei sah man doch auch Hunde, die zeitlebens aussahen, als hätten sie Motten, deren Augen permanent rot und entzündet waren, die gestunken haben und ätzenden Mundgeruch hatten usw.

Geld für den TA hat man für einen Hund selten ausgegeben. Meistens gab es in einem Dorf einen Opa, der mit Tieren aller Art gut vertraut war. Zu dem ist man gegangen, mit Taube, Hund, Binnenebern und zum Kater kastrieren (letzere kamen kopfüber in einen Gummistiefel...). In seltenen Ausnahmen hat der einen Besuch beim TA empfohlen, was aber selten durchgeführt wurde, da Hund i.d.R. nicht ins Auto kam, sofern man eines hatte.

Wenn ich mir in dem Dorf heute die Hunde ansehe, die dort leben, und sie mit denen vergleiche, die früher dort gelebt haben, sieht es heute mit dem Gesundheitszustand der Hunde weit besser aus als damals. Obwohl es heute den Opa nicht mehr gibt, der damals knallhart selektierte (zum Nutzen der Überlebenden) und jeder Rassehündin nur die sechs besten Welpen, bei den Mischlinge nur drei gelassen hat.

Die Zahl der Tierärzte lag nicht nur um 1900 unter der von heute, auch vor 30 Jahren gab es weitaus weniger Tierärzte. Ich denke aber nicht, daß man dieses als Parameter für den Gesundheitszustand unserer Hunde werten kann, sondern das ist eine Zeitentwicklung. Weil den Menschen ihre Hunde wichtiger geworden sind.


2)
: Mäuseversuche lehne ich als Vergleich für den Beutefresser
: Hund ab, rigoros!

Du glaubst, das läuft bei Hunden komplett anders ab?

Viele Grüße

Antje

29. August 2003 06:51

Hallo Antje,

zu 1) Optisch sieht es besser aus, aber innerlich ist es schlechter, zumal schon im Regelfall heute eine tatsächliche "Auslese" auf Überlebensfähigkeit weitgehend fehlt und die Fütterung viel zuviel und nicht artgerecht ist (siehe z. B. die Aussage eines Waltham Medizniers: Trockenfutter besteht in der Hauptsache aus Getreide)

zu 2)Gewisse biologische Abläufe werden ähnlich oder gleich sein, aber niemals die Verdauung und somit die Verwertung von Nahrung, denn eine Maus ist kein Beutefresser........oder was siehst du in der Hinsicht für Zusammenhänge zwischen der Verdauung einer Maus (Versuchsmaus) und einem Hund?

Grüße Andrea

29. August 2003 07:21

Hallo Andrea,

1) Wie erklärst Du dir, daß Hunde in Zeiten von hoher Leistungsanforderung durch eine Anhebung des Getreideanteils im Futter oder ausschließliche Getreidefütterung leistungsfähiger werden? Ich meine z.B. die Verfütterung von Gerstenschrot an belgische Ringsporthunde oder die Verfütterung von Haferschrot an Herdengebrauchshunde. Zudem das ja kynologische Bereiche sind, in denen die Hunde sehr fit sind und und leistungsfähig gesund alt werden.


: zu 2) Es geht hier nicht um die Verdauung, sondern um die Vererbung und um Auswirkungen von "Schadgenen" auf den Organismus (Vitalität und Gewicht/Größe direkt nach der Geburt).

Viele Grüße

Antje

29. August 2003 07:41

Hi,

zu 1) also die Meutehunde vergangener Tage wurden ausschließlich mit Brot gefüttert, von den erjagten fürstlichen Wildtieren gab es nichts ab....

Ich weiß aber nicht wie gesund sie waren bzw. wie alt sie wurden...

salü
Anke