Urlaub mit Hund
von dirk(YCH) am 08. August 1997 12:42
Grundsätzlich möchte ich erwähnen, dass in den südlichen Ländern
(Spanien und Süditalien) Hunde nicht überall willkommen sind.
Gasthausbesuche mit Hunden wird vielerorts nicht gestattet. In teureren Hotels
(****) sind Hunde in der Regel willkommen.
Zu beachten ist, dass insbesonders in den Meergegenden von Süditalien
und Spanien das Wasser auch für Hunde sowie für Menschen nicht geniessbar ist. Stark Chlor-haltig. Aus diesem Grund nenne
ich auch nicht das Wort Trinkwasser. Es empfielt sich dann, kohlesäuefreies Mineralwasser zu kaufen,
welches dort überall sehr billig ist.
In der Schweiz gibt es eigentlich keine Probleme mit Hunden. Wenden Sie sich doch an ein
Touristikbüro, dort hilft man Ihnen bestimmt gerne weiter.
Ebenso wird es in Deutschland auch keine unüberbrückbaren Probleme geben.
Frankreich zählt auch zu den hundefreundlichen Nationen.
Freundliche Grüsse
Evelyne
Hallo liebe Hundefreunde,
habe gerade die Bemerkungen/Anregungen zum Thema "Urlaub mit dem Hund"
gelesen. Es erscheint mir dringend notwendig vor der Mitnahme von
Hunden in südliche Länder zu warnen.
Es gibt dortverschiedene Krankheite, so z.B. die Leishmaniose.
Der Krankheitserreger wird durch eine Mückenart übertragen und verursacht
verschiedene Krankheitsbilder. Es wird zwischen der sogenannten
Haut- und der Eingeweideform unterschieden.
Das Problem ist, daß es kaum Möglichkeiten gibt den Hund vor
einer eventuellen Infektion zu schützen (der Schutz ist nur durch eine
Vermeidung von Mückenstichen gegeben, d.h. Auftragen von Autan o.ä.
bzw. nicht während der Hauptflugzeit Gassi gehen).
Leishmaniose tritt meist erst einige Zeit nach dem Urlaub auf,
so daß es oft schwierig ist, die Ursache für das Schlappsein,
die Hautveränderungen etc. zu finden.
Deshalb auch der Rat an allesollte ein Hund krank sein,
bitte immer dem Tierarzt von eventuellen Auslandsaufenthalten berichten.
Das zweite Problem bei der Leishmaniose ist, daß sie schlecht zu behandeln
ist. Die Medikamente sind stark, belasten die Leber und Nieren und
müssen über einen längeren Zeitraum gegeben werden. Teilweise ist dazu
sogar die Aufnahme in eine Tierklinik nötig. Auch ist der Behandlungserfolg
nicht sicher gegeben und oft kann nur eine zeitweilige Linderung der Symptome
erreicht werden. (Die Leishmanien haben die Eigenschaft sich in Zellen
aufzuhalten und können dann evtl. nicht von den Medikamenten abgetötet werden.)
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Außer der Leishmaniose möchte ich noch zwei weitere Krankheiten erwähnen:
die Borrelliose und die Herzwürmer.
Borrelliose wird durch Zecken übertragen. Es ist deshalb möglich durch Zecken-
prophylaxe den Hund zu schützen, es gibt in Frankreich angeblich sogar einen
Impfstoff. Borrelliose läßt sich auch sehr zuverlässig behandeln, solange die
Krankheit rechtzeitig entdeckt wird (B. sitzen in den roten Blutkörperchen und
führen zu einer schubweisen Zerstörung dieser. Es kommt dann zu Fieber und
Blutarmut/ lebensgefahr).
Herzwürmer kommen z.B. in den USA nahezu überall vor, in Europa weiß ich nur von
Gebiet in Italien (Po-Ebene). Sie werden durch Mücken übertragen.
Als Schutz gibt es in den USA Ivomec-Tabletten, welche regelmäßig gegeben werden.
Das Problem bei den Herzwürmern ist, daß die großen Würmer an den Herzklappen
hängenbleiben und dann den Blutfluß stören.
Möchte man nicht auf die Begleitung des Hundes im Urlaub verzichten
(schließlich sollte die schönste Zeit des Jahres auch ihm gehören), ist
es sinnvoll sich genau zu erkundigen, ob das gewählte Urlaubsziel
zu den betroffenen Gebieten gehört.
Bitte entschuldigt die langen Ausführungen, aber es ist mir wichtig,
da in den Hundemagazinen bzgl. Urlaub mit dem Hund diese "Kleinigkeit"
meist unerwähnt bleibt.
Zur Beruhigungnicht jeder Hund der im südlichen Ausland war oder daher
stammt muß sich angesteckt haben und krank werden. Ich vertrete aber
die Ansicht, daß 2-3 Wochen Urlaub nicht für eine eventuelle Infektion
entschädigen, welche dann viel Leid nach sich ziehen kann.
Meine Bitte an allesprecht mit euren Tierärzten darüber, falls diese
nichts wisse (Reisetourismuserkrankungen bei Tieren stellen erst in den
letzten Jahren ein verstärktes Problem dar), so sollten sie (die Tierärzte)
sich aber entsprechend weiterbilden.
Allen einen schönen Urlaub 97
liebe Grüße
Kathrin
zum thema leishmaniose:
diese krankheit wird durch sandfliegen uebertragen,
die nur zwischen sonnenuntergang und sonnenaufgang aktiv sind.
man sollte hunde in mittelmeernaehe waehrend dieser zeit in
jedem falle im haus halten. die heilungschancen der leish-
maniose sind meines wissens sehr schlecht (<10%), kurz-
zeitige besserungen sind bei intensiver behandlung moeglich.
die sterblichkeit nach einem jahr liegt allerdings bei ueber
80 %.
dirk.