: HAllo!
: Ich bin zwar kein Freund vom selber Kochen für Hunde, aber ich will Dir trotzdem deine Frage beantworten. Roher Fisch enthält Thiaminasen, deshalb sollte man ihn nicht roh verfüttern. Auchrohes Eiklar sollte man nicht verfüttern, denn es enthält Avidin, wodurch der Hund einen Biotinmangel bekommen kann.Außerdem enthält Soja, dass nicht genügend getoastet wurde, genauso wie rohes Eiklar Trypsininhibitoren. So sehr mich dafür manche hier hassen mögen, ich glaube immernoch, dass die meisten Schäden vielleicht nur entstehen, weil die Besitzer der Junghunde es falsch dosieren oder tolle Dinge wie das hier so beliebte Hokamix zum Fertigfutter zuzugeben. Richtig dorsiert ist ein Hund garantiert zumindest in jungen Jahren besser mit Fertigfutter versorgt, als mit einer Selbstgekochten Ration, denn für einen Welpen ist eine konstante Nährstoffzufuhr wichtig, und wenn man abwechslungsreich kochen will, ist das wohl sehr schwer. Ich glaube auch nicht,das ein Hund unbedingt geschmackliche Abwechslung braucht. Warum auch. Das ist doch nur eine Übertragung des menschlichen Empfindens für verwöhnte Hunde.
: Ist ja gut, wenn ihr euch die Mühe macht, selber zu kochen, aber informiert euch doch zuliebe eurer Hunde auch mal über die Physiologie. Ich habe hier nämlich auch shcon Theorien gelesen wie: ja, wenn der Welpe mal 1-2Tage wenig Calcium kriegt, dann kann ich doch am nächsten Tag doppelt soviel geben. Sowas ist echt traurig und bringt mehr Schaden als alle Gifte die so in den Fertigfuttern sind.
Hallo Julia,
auch ich komme aus der Tiermedizin - zumindest aus der Gruppe des
medizinischen Hilfspersonals - und verfolge bei Schecker, Yorkie
all den anderen die Ernährungsdiskussionen.
Da sich hier niemand auf deine Bemerkungen rührte, möchte ich diese
nicht unwidersprochen stehen lassen:
Fisch ist in rohem und gekochtem Zustand für den Hund gesund. Da man
in sicherlich nicht täglich und ausschließlich roh füttert, ist die
Frage der Thiaminasen nur eine rhetorische und keine praktische Frage.
Das Gleiche gilt für das Avidin des Eiklar. Kein Hund erhält in der
Fütterungspraxis täglich mehrere rohe Eier, sodass die Biotininhibi-
tion zum Tragen käme. Lies doch bitte einmal bei Ian Billinghurst,
einem Tierarzt nach, dessen Bücher im angelsächsischen Sprachraum
auf den Bestseller-Listen stehen. Billinghurst sagt mit feiner Ironie,
dass der Hund eigentlich schon lange ausgestorben sein müsste, wenn
diese Auffassung zuträfe.
Als ein ganz großer Irrtum erscheint mir deine Bemerkung über das
Soja. Soja wird in der Fütterungspraxis von den Haltern doch gar
nicht direkt verwendet, sondern nur meist unwissentlich im Fertig-futter. Es enthält aber nicht nur Lectine und Trypsininhibitoren, sondern auch Phytoöstrogene, mit denen man Welpen und Junghunden
durchaus pathologische Skelettveränderungen hinfüttern kann.
Die Firma Effem stellte über Jahre ihre "fleischigen Brocken" in
seinem Schappi und Pedigree Pal aus Soja her. Insoweit gibt deine diesbezügliche Bemerkung Anlass zu einem Umkehrschluss.
Es ist m. E. ein weiterer großer Irrtum, zu glauben, dass Hunde mit Fertigfutter zumindest in jungen Jahren besser versorgt sind. Mit der richtigen Dosierung ist das doch so eine Sache. In fast jedem Fertig-
futter sind Appetizer und Geschackskorrigenzien, damit die Hunde mehr
essen, wie sie benötigen, und die Halter die Marke nachkaufen, weil
die Qualität des Futters nach der Schnelligkeit der Nahrungaufnahme beurteilt wird.
Die Knochen sind ein Depot für Kalzium. Warum sollte es nicht möglich
sein, dass der Hund einen Überschuss einlagert und bei Bedarf wieder abgibt, auch bei unregelmäßiger Aufnahme. Warum ist eine tägliche, standardisierte Zufuhr mit überhöhten Bedarfsnormen besser? (vgl. Kienzle in "Geriatrie bei Hund und Katze" von W. Kraft)
3/4 aller Hunde weisen in der Jugend erworbene pathologische Skelett-
veränderungen auf und ebenso viele werden mit Fertigfutter ernährt.
Der in der Kynologie bekannt Professor Dämmrich aus Berlin sagte
beeits auf einem VDH-Symposion in Dortmund im Jahre 1984, dass die
Skelettveränderugnen des Hundes mit den Umsätzen des Fertigfutters
korrelieren.
Woher sollen sie denn auch sonst kommen? Von den Genen?
Gruß
Anne