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Macht ausgewogene Ernährung krank?

geschrieben von Daniel(YCH) 
Macht ausgewogene Ernährung krank?
09. März 1999 10:53


Macht ausgewogene Ernährung krank?

Schon seit langem stelle ich mir die Frage, ob zwischen den immer häufiger
auftretenden Allergien, Knochenkrankheiten, Stoffwechselproblemen und
Resorptionsschwierigkeiten unserer Hunde – und den angeblich immer weiter verbesserten
Futter- und Futterergänzungsmitteln ein causaler Zusammenhang besteht.
Ich möchte hier nun einmal folgende Theorie zur Diskussion stellen:
Ich gehe davon aus, daß eine tägliche und vollinhaltlich ausgewogene Fütterung
schlimmstenfalls noch zu festen Zeiten, eher nicht gesundheitsförderlich ist.
Ausgehend davon, daß Mangel die Voraussetzung für Sättigung ist – ist eine permanente
Sättigung u.U. dafür verantwortlich, daß viele Nährstoffe nicht mehr gut resorbiert
werden, bzw. in überdurchschnittlich hoher Abfall-Konzentration zu finden sind.
Durch permanente Übersättigung aber wird weder der Stoffwechsel, noch die Persitaltik
angeregt -–somit wäre dann zwingend mit einer eingeschränkten Aufnahmefähigkeit zu
rechnen. (jetzt mal vollkommen davon abgesehen, daß bestimmte Inhaltsstoffe in
Überdosis gesundheitsschädlich sind)
Ich will hier nicht zur Mangelernährung aufrufen – vielmehr zum kontrollierten Einsatz
eines „gesunden Mangels“. Temporärer wechselseitiger Mangel an bestimmten Nähr- und
Aufbaustoffen hätte sicherlich eine erhöhte Resorptionsfähigkeit der entsprechenden
Stoffe sowie eine allgemeine Stoffwechselförderung zur Folge, selbst, wenn dieser nur
in Kuren zur Anwendung kommt.
Im Humanbereich gibt es genügend Beispiele – von Trennkost bis Heilfasten - die eine
solche Theorie untermauern. Auch beim wildlebenden Wolf kommt nicht jeden Morgen um
halb neun das gutgenährte Wildschwein mit anverdautem Mageninhalt und
Lippmuschelextrakt im Fell vorbei, um das Rudel zu sättigen.
Mir ist in langen Jahren aufgefallen, daß gerade die Hundehalter, die sich am meisten
um die Ernährung ihrer Hunde kümmerten und teils das „Beste“ Futter sowie sämtliche
frei erhältlichen Zusatzstoffe verabreichten, die mitunter gesundheitlich desolatesten
Tiere hatten.

So – und jetzt bin ich mal gespannt, was ihr dazu meint.

Grüße

Daniel




09. März 1999 12:19

Hallo Daniel,

ohne den Ernährungsexperten nahe treten zu wollen, sage ich mal, daß ich Deine Ansicht teile.
Als Erfahrungswert gebe ich hierzu meine eigenen Hunde und einige uralte Stallhunde an, die ich mittlerweile kenne. Sie fressen neben dem "normalen" Hundefutter (welches weder nach akribischem Zeitplan noch nach Waage zugereitet wird) z.B. Mäuse (die sie im Stall gefangen haben), frisches Hufhorn (wenn der Hufschmied im Stall war), Pferdeäpfel und Kuhsch.... (gibt´s ja täglich frisch), altes Brot (das sie nach Tagen aus irgendeiner Pferdebox rausgraben), Möhren,Hafer,Pferdeleckerlies (welches sie den Pferden aus der Krippe klauen), Schlachtabfälle (wenn die anderen Stallhunde gefüttert werden) und sie saufen draussen aus jeder dreckigen Pfütze, während drinnen der frisch gefüllte und gesäuberte Wassernapf steht.
Wissenschaftlich (oder wie auch immer) gesehen, müssten sie jetzt bestimmt schon tot sein, stattdessen erfreuen sich beide ihrer Gesundheit und ich mich an ihrem glänzenden Fell.
Gerade vor 2 Tagen hat eine Bekannte für ihren Hund in der Apotheke irgendeinen "Extrakt" gekauft, damit ihrem Hund mal das Fell glänzt.

Gruß mecki

09. März 1999 14:26

Ja das kommt mir bekannt vor.
Drinnen steht der volle Wassernapf, aber kaum draussen, macht er die nächstbeste verschlammte Pfütze leer.

Ich sehe das mal ganz einfach gesagt ähnlich wie eine Grippeschutzimpfung. Um Antikörper zu produzieren, muss der Körper ja erstmal wissen, wogegen er was machen soll.
"Steril" (vielleicht ein nicht ganz so passender Begriff) gehaltene Tiere sind mit Sicherheit anfälliger gegen alle möglichen Umwelteinflüsse.

Gruss Bernd

09. März 1999 20:44

Grüss Dich Daniel,

ich bin sicher, dass viele Hunde aus der Überzeugung, ihnen nur das Beste
zu geben, krank gefüttert werden. Eben haben wir so ein Beispiel in der Nachbar-
schaft. Der Hund bekommt jeden Tag zu gleichen Zeit Unmengen Hochleistungsfutter,
ist aber ein ganz normaler Haushund, ohne extreme Belastung. Das Tier ist ver-
fettet und bewegungsfaul. Heute haben die Besitzer von der Tierärztin ordentlich zu
hören bekommen, was sie ihrem Hund Schlimmes antun, und sind nun ganz aus dem
Häuschen.

Wie Mecki schon geschrieben hat, ist es bestimmt nicht nötig, das man das Futter
genau abwiegt und immer auf die Zusammensetzung achtet. Das soll nicht bedeuten,
das man gedankelos drauf los füttern darf, aber auf keinen Fall immer nur hoch-
wertigestes Futter, wie soll der Körper das verarbeiten ?

Ich denke, man muss wie bei einem Menschen auch, unterscheiden, was geleistet werden
muss, dem entsprechend muss auch gefüttert werden.

Unser Hund bekommt gedünstetes Gemüse, Flocken, Hundekuchen, Fleisch, Nudeln,
Reis, und das alles in der unterschiedlichsten Zusammensetzung, nicht jeden Tag
von allem etwas. Er hält seit 1,5 Jahren sein Gewicht, trotz Kastration, hat ein
glänzendes Fell, klare Augen und jede Menge Ausdauer.

Hier muss ich Rolf ein Dankeschön sagen, durch seine Ernährungstips im Magazin
habe ich sehr viel dazu gelernt.

Viele Grüsse,

Gigi


10. März 1999 06:13

Das habe ich auch schon des öfteren bemerkt. Die Leute die sich gar nicht so viel Gedanken machen, sondern ihren Hund sozusagen "intuitiv" ernähren, haben oftmals den gesünderen Hund.

Tatsache ist aber auch, daß man als Hundehalter sehr verunsichert wird. Einmal liest man, das Billigfutter völlig ok und ausreichend sei und vierzehn Tage später genau das Gegenteil, das man unbedingt auf eine ausgewogene Ernährung achten soll mit essentiellen Fettsäuren und Pipapo. In Hundebüchern über Ernährung liest man, was alles an Vitaminen, Mineralien usw. im Futter enthalten sein soll und damit man ja nichts falsch macht, kauft man natürlich das "Beste" Futter.

Der richtige Mitte zu finden, ist für viele bestimmt nicht einfach.

Sandra

10. März 1999 07:41

Hallo Sandra,

ich möchte Dir eigentlich nict direkt widersprechen, denn schließlich kann man ähnliches auch bei
Menschen beobachten. Dennoch möchte ich Deiner nachfolgenden Argumentation eine eigene These
entgegenstellen (wahrscheinlich aus reiner Lust am Disput).
: Die Leute die sich gar nicht so viel Gedanken machen, sondern ihren Hund sozusagen "intuitiv"
: ernähren, haben oftmals den gesünderen Hund.
Ich behaupte nun, daß die Leute die sich gar nicht so viel Gedanken über die Ernährung machen, den
Hund auch ansonsten nicht ganz soviel beobachten, sodaß ihnen kleinere Erkrankungen ihrer Hunde u.U
garnicht erst auffallen.

Viele Grüße,
Holger (mit Ajax & Danessa)