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Hundefutter & Hunde Ernährung

Egal ob Trockenfutter, Nassfutter, Frischfutter oder B.A.R.F. – eine gesunde Ernährung ist Grundlage für ein gesundes, langes Hundeleben. Nicht alles, was gut schmeckt, ist auch gesund und eine Fehl- oder Mangelernährung zeigt sich oft erst zu spät. Hier findest Du wichtige Hinweise, damit Dein Hund das kriegt, was er braucht. 
Anti-BARF
09. Juni 2001 09:49

Hallo Anja

: ***** Heißt das nun , daß Rinder und Schafe auch an Aujetzky erkranken können ?Oder nur wenn deren Fleisch mit infiziertem Schweinefleisch in Berührung kommt ?

Nein, auch Rind, Schaf und Ziege, wie auch Ratten (nicht jedoch Einhufer wie Pferd und Esel, auch nicht Primaten und Menschen) können an der Aujeszkyschen Krankheit erkranken und die Verfütterung von Rohfleisch erkrankter Tiere wäre dann tödlich für den Hund.
Die Hauptgefahr geht allerdings eindeutig vom Schwein aus. Man muss sich auch klar machen, dass in den letzten Jahrzehnten ganz erhebliche Anstrengungen gemacht worden sind, die Seuche einzudämmen, bzw. auszurotten. Das ist zu einem ganz guten Grad auch gelungen, aber eben nicht soweit, dass man sagen könnte, es besteht kein Riskiko mehr. Das Risiko von Rind- und Schaffleisch war auch schon auf dem Höhepunkt der Seuche ca. 1975 bis 1980 viel geringer, als das von Schweinefleisch. Weil Rind und Schaf nicht symptomlos (wie beim Schwein möglich) sondern mit sehr starken Befunden erkranken (z.B. Ernormer Juckreiz, worauf die sich wie toll gebärden, daher auch der alte Name "pseudowut"winking smiley
kommt das Fleisch dieser Tiere -zumindest auf legalem Wege- nicht in den Handel. Eine Sicherheitsgarantie kann Dir allerdings niemand geben.
Rainer



09. Juni 2001 10:47


:
: Bakterien: zwar "schafft" der Hund mit dem Magen-pH vieles, aber nicht alles. Campylobacter ist resistent und kann auch den Hund befallen,

Hallo Rainer,

ich habe dazu noch zwei Fragen.

Kann eine Camphylobacter-Infektion ( evtl. auch andere Bakterien)
" still " verlaufen und trotzdem ein hämolytisch-urämischem Syndrom auslösen?

Es wird bei Barf desöfteren von sogenannten normalen "Vergiftungsreaktionen" berichtet. ( Durchfall, schleimiger bis blutiger Kot etc). Kann es sich im " weitestens Sinn " um eine solche
Infektion handeln und was geschieht, wenn sie unbehandelt bleibt?

Gruss Marlene





Gruss Marlene

09. Juni 2001 12:43

Hallo Marlene,

: Kann eine Camphylobacter-Infektion ( evtl. auch andere Bakterien)
: " still " verlaufen und trotzdem ein hämolytisch-urämischem Syndrom auslösen?

Verläuft meist "still".
Campylobacter und Heliobacter, aber auch andere menschenpathogene Keime wie Salmonellen sind eigentlich weniger ein Problem für den Hund, als für die Besitzerfamilie. (Übertragung auf Kinder, auch Erwachsene) Aber Campylobacter KANN beim Hund auch eine schwere enterocolitis oder auch gastritis auslösen. Das hämolytisch-urämische Syndrom ist seit dem häufigeren Auftreten der enterohämolytischen E. Colis (EHC) in aller Munde. EHC,s wurden vereinzelt! auch beim Hund (als mögliche quelle der menschlichen Infektion) nachgewiesen. Das waren aber wirklich Einzelfälle.

1. Semin Vet Med Surg (Small Anim) 1996 Aug;11(3):187-97
Diagnosing emerging bacterial infections: salmonellosis, campylobacteriosis, clostridial toxicosis, and helicobacteriosis.

McDonough PL, Simpson KW.

Diagnostic Laboratory, College of Veterinary Medicine, Cornell University, Ithaca, NY 14853, USA.

This article provides information on the role and significance of laboratory testing in the evaluation of the dog or cat from which a potentially pathogenic bacteria is isolated. Salmonellosis, Campylobacteriosis, clostridial-induced disease, and Helicobacteriosis are all discussed from the clinical presentation of the patient to the interpretation of any laboratory testing. The diagnosis of bacterial infections of the gastrointestinal tract requires the clinician to evaluate the infectious agent, the host animal, and the effects of environmental stresses. History, carrier states, physical examination, and laboratory tests are discussed in the context of the differential diagnosis of gastroenteritis.


2. J Am Vet Med Assoc 1997 Sep 15;211(6):698 Related Articles, Books

Raw meat poses risks to pets and owners.

Lister SA.


:
: Es wird bei Barf desöfteren von sogenannten normalen "Vergiftungsreaktionen" berichtet. ( Durchfall, schleimiger bis blutiger Kot etc). Kann es sich im " weitestens Sinn " um eine solche
: Infektion handeln und was geschieht, wenn sie unbehandelt bleibt?

Ich kann mit dem Begriff "normale Vergiftungsreaktion" nichts anfangen. Da haben die, die das schreiben, wohl einfach nicht genauer nachgesehen.
Das kann von Schimmelpilzen bis Bakterien alles sein und, wenn es nicht im Zusammenhang einer überstürzten Futterumstellung (oder Unverträglichkeit bei Allergikern) passiert, darf man wohl annehmen, das ein infektiöses Geschehen ist.
Man darf einfach nicht verschweigen, dass Rohfutter immer ein höheres Infektionsrisiko (auch z.B. mit Parasiten!) beinhaltet, als erhitztes.
Das besteht aber noch mehr, wenn der Hund z.B. eine tote Maus ja auch "roh" vertilgt. Bei Fleisch in Lebensmittelqualität ist das eigentlich zu vertreten. Nur muss man dann auch die gute und hygienisch einwandfreie Qualität kaufen. Und damit hinsichtlich Hygiene und Kühlung!! genauso sorgfältig umgehen, wie mit dem eigenen Essen.

Rainer
Rainer





09. Juni 2001 13:19

Hallo Porcha!
:

:
Wer nicht ein gewisses Mass an gesunden Menschenverstand einsetzt und einem Hund in einem solchen Fall radikal umstellt und dieser Schäden davon trägt - kann dies nicht auf B.A.R.F. zurückzuführen, sondern auf sein unverantwortliches Handeln.

Genau! Mir hat es die Haare aufgestellt, als ich letzte Woche hörte, wie eine Nachbarin sagte: Mein Jacky hat jetzt ja mal soooo Verstopfung gehabt, ahc war der arm!! und das kommt alles von den blöden Knochen, sogar zuk Tierarzt mussten wir, Jacky war ja so arm.
Bei näherem Nachfragen stellte sich ´heraus, dass sie ihrem Jacky ( Cocker Spaniel) einen ganzen Kalbsoberschenke gegeben hatte. Das verfressene Ding hat ihn auch noch so weit zusammengefressen, dass er wirklich nicht mehr konnte.
Leider müssen gute Sachen herhalten, wenn der Mneschn damit nicht umgehen kann.

Danke für dein gutes Statement!
Edith

09. Juni 2001 15:31

Das hämolytisch-urämische Syndrom ist seit dem häufigeren Auftreten der enterohämolytischen E. Colis (EHC) in aller Munde. EHC,s wurden vereinzelt! auch beim Hund (als mögliche quelle der menschlichen Infektion) nachgewiesen. Das waren aber wirklich Einzelfälle.

Hallo Rainer,

diesen Beitrag konnte man im Mai dieses Jahres auf
www.animal-health-online.de lesen:

Bedeutet dies, der Hund ist immun und überträgt diese
Krankheit nur ? Oder ist das von Fall zu Fall verschieden?




Hunde als Quelle von EHEC - Bakterien?

- 11.05.2001



London (aho) - In Großbritannien wurden Coli - Bakterien vom Typ O157 bei
einem Hund entdeckt. Die Kotuntersuchung wurde beim dem Hund durchgeführt,
nachdem ein dreijähriges Kind am sogenannten "hämolytisch-urämischen
Syndrom" (HUS) erkrankte und Coli - Bakterien vom Typ O157 als Auslöser
dieser lebensbedrohlichen Erkrankung identifiziert wurden. Das Kind klagte
zunächst über Bauchschmerzen und wurde dann wegen blutiger Durchfälle in
ein Krankenhaus gebracht. Das HUS zeichnet sich aus durch Nierenschäden
und die Zerstörung von Erythrozyten. Es führt in etwa 10% der Fälle zum
Tode. Die Nierenschäden können eine Dialyse oder Transplantation
notwendig machen. Als weitere Komplikationen können Hirnschäden und
Schäden an Herz und Bauchspeicheldrüse auftreten.

EHEC - Bakterien werden gewöhnlich durch Rohmilch und unzureichend
erhitztes Rindfleisch übertragen. Da die Familie aber vegetarisch
lebte, wurde nach anderen Quellen für diese Bakterien gesucht. Der Hund
kam etwa zwei Monate vor dem Krankheitsfall in die Familie. Vom
Vorbesitzer wurde berichtet, dass dem Hund auch Küchenabfälle und
billiges Hundefutter verfüttert wurde.

Die britischen Gesundheitsbehörden kündigten einen umfassenden Bericht an.



: Kann eine Camphylobacter-Infektion ( evtl. auch andere Bakterien)
: " still " verlaufen und trotzdem ein hämolytisch-urämischem Syndrom auslösen?

Verläuft meist "still".

Wie macht sich dieses Syndrom bemerkbar bzw.
wie lange kann es dauern, bis erste Reaktionen erkennbar sind?

Gruss Marlene
:
:
:

09. Juni 2001 15:51

Hi Marlene
:
: diesen Beitrag konnte man im Mai dieses Jahres auf
: www.animal-health-online.de lesen:

ja, habe ich auch gelesen

:
: Bedeutet dies, der Hund ist immun und überträgt diese: Krankheit nur ? Oder ist das von Fall zu Fall verschieden?

Es gibt darüber nicht viel. Es sind Einzelfälle. Ich weiss nicht mehr, als das der Hund die Colis tragen kann, ohne selbst zu erkranken, bzw ist mir da bisher kein Bericht bekannt.

:
: Verläuft meist "still".
:
: Wie macht sich dieses Syndrom bemerkbar bzw.

Es gibt nur ein paar Berichte über Erkrankungen (enterocolitis, gastritis) nach Campylobacter beim Hund. In der Regel wird der Hund wohl nur zum Bakterienträger und Ausscheider, ohne eben überhaupt jemals zu erkranken.

: wie lange kann es dauern, bis erste Reaktionen erkennbar sind?
:

s.o.

Generell ist zu sagen, dass der Hund gegenüber bakteriellen Darminfektionen doch wesentlich resistenter ist als z.B. der Mensch. (na gut, wenn er mal fauliges Wasser aus der Pfütze trinkt, kracht es schon mal für einen Tag)
Bei Campylobacter und enterohämolytischen Coli ist der Hund in der mehrzahl der Fälle gar nicht selbst krank, sondern ein hygienisches Problem für die Besitzerfamilie.

Ich muss aber sagen, dass ich mich in letzter Zeit nicht sonderlich intensiv mit dem Thema beschäftigt habe. Daher bin ich da vielleicht nicht der kompetenteste Ratgeber.

Gruss, Rainer