Warum haltet Ihr einen Hund/Hunde? :: Hundesport & Freizeit mit Hund

Warum haltet Ihr einen Hund/Hunde?

von Liesel am 21. November 2008 11:15
Quote Klaus:
Möglicherweise mach ich mir jetzt keine Freunde, aber einen Hund aus rein selbstlosen Gründen zu halten, beispielsweise weil er ein Tierschutznotfall ist oder sonst ein schlimmes Schicksal hätte, wenn ich ihn nicht halten würde.... soweit würde ich nicht gehen, Asche auf mein Haupt. Vorrübergehend vielleicht schon, aber dauerhaft muss mir der Hund gefallen, muss mit meinen Wünschen und Vorstellungen konform gehen.
Ich denke, ich würde auch einen Problemhund irgendwann abgeben, wenn absehbar ist, dass sich die Probleme nicht lösen lassen und ich damit auf Dauer nicht glücklich werde.

Eine anerkennenswert ehrliche Antwort!

Dazu fällt mir ein: wie selbstlos sind die Leute, die sich den Problemhunden aus dem Tierschutz widmen, denn wirklich? Ich denke, das ist auch eine Form von Eigennutz! Jeder Mensch verwirklicht sich auf seine persönliche Weise, und wenn jemand Tierschutzfälle resozialisiert, dann gibt ihm das auch eine Form der Befriedigung. Ob es der Erfolg an sich ist, die Anerkennung der Umgebung oder das glückliche Gesicht seines "Pflegefalls", ist dabei unerheblich.

Gerade im Tierschutz gibt es Auswüchse von "retten um jeden Preis". Manchmal verlassen Hunde Tierheime, um im Leben draußen tickende Zeitbomben zu sein, bis ein Mensch oder Tier von ihnen verletzt oder getötet wird, manchmal wird mit erheblichem medizinischem Aufwand ein Tier am Leben erhalten, um ihm nach langwierigen Qualen eine kurze Zeitspanne Leben unter fragwürdiger Qualität zu ermöglichen. Warum geschieht das unter dem Deckmantel des Tierschutzes? Es kann nur Eigennutz des Menschen sein. Mit der Aussage "ich habe ein Tier gerettet", kann man sich ebenso profilieren wie auf einem Siegertreppchen.

Du würdest einen Problemhund abgeben? Was ist ein Problemhund? Ist das nicht das Resultat verfehlter Tierliebe? Ein Hund, der weder erzogen noch sozialisiert noch anständig gehalten wird. Wenn du dir so etwas nicht anschaffst, kannst du doch gar nicht in eine solche Situation kommen, nicht wahr? Na gut, "liebe" Nachbarn könnten einem Tierfreund schon mal Probleme schaffen. Aber in der Regel sind nur wenige Hunde wahre "Problemhunde". Das einzige Problem, das Hunde öfter haben, ist ein unfähiger Halter.

Also keine Asche auf dein Haupt, denn auch Tierschützer handeln aus einer nicht unerheblichen Portion Eigennutz heraus. So lange sie es in gesundem Maße tun, habe ich großen Respekt vor ihrer Leistung, aber kein schlechtes Gewissen, dass ich eine andere Form der Selbstverwirklichung praktiziere.

Gruß, Liesel
Die kalte Schnauze meines Hundes ist erfreulich warm im Vergleich zur Kaltschnäuzigkeit mancher Menschen!

von martin am 21. November 2008 13:40
Grüß dich Liesel,

Quote Liesel:

Was ist ein Problemhund? Ist das nicht das Resultat verfehlter Tierliebe? Ein Hund, der weder erzogen noch sozialisiert noch anständig gehalten wird.
So einfach ist das?

Tiere werden nicht aus tierliebe angeschafft.
In der haltung gibt es auch unverständnis, gleichgültigkeit, angeberei.
Mit den daraus resultierenden problemhunden hat man sehr gute chancen.

Schlimm ist es mit fehlgeprägten hunden, mit traumatisierten hunden und mit den wenigen hunden, die echte krankheitsbedingte probleme haben.

Wenn man sich hier betätigen will, sollte man einige fragen klären:
  • Habe ich ausreichend kenntnisse, um mit einem solchen hund umgehen zu können?
  • Habe ich ausdauern und stehvermögen bei anhaltenden problemen?
  • Kann ich das meiner familie, meinen lebensabschnittsteilzeitgefährtInnen zumuten
  • Ist die lokale umgebung geeignet? (Kleinkinder in umittelbarer nachbarschaft, andere hunde in der umgebung, auslaufgebiete ...)
  • Welche vorkehrungen sind für den fall von krankheit und ausfall meiner person zu treffen?

Es gibt viele gründe, keinen problemhund zu halten, aber es gibt auch viele gründe, einen im tierheim zu betreuen, bis er einen neuen partner findet.

tschüß martin

von snakchen am 23. November 2008 09:27
Hallo,

Hm, wenn ichs mir recht überlege: Ich wollte einfach mal wissen wie das ist - einen Hund haben, als Begleiter, der ständig dabei ist und alles mitmacht. Ein Tier mit dem man richtig arbeiten und immer weiterlernen kann.

Mein erster Hund war und ist ein Beagle aus dem Tierschutz wenn man so will. Ich hab sie immer noch und könnte mir für mich keinen besseren Hund vorstellen. Ich wollte eigentlich schon immer einen Hund haben, leider gab es nie eine Möglichkeit Hunde zu halten, bis vor 4 Jahren dann. 2 Jahre später dann der zweite Beagle über eine Nothundeseite.
Ich liebe meine Hunde vor allem das Mädl, würde sie niemals missen wollen und bin dankbar für jede Minute die ich mit ihr verbringen darf. Auch wenn es nicht immer leicht war/ist und sie aufgrund ihrer Ängstlichkeit auch heute noch einige Handicaps hat.
Aber gerade deshalb mag ich sie auch, zu sehen was für Fortschritte sie gemacht hat in den letzten 4 Jahren, wie sich ihr Selbstbewusstsein verändert hat, wie sie geistig gewachsen ist und Vertrauen gelernt hat. Das war die beste Erfahrung und rückblickend würde ich sie immer wieder machen wollen. Einmal im Leben zumindest.

Für mich steht fest, dass nach den beiden kein Hund mehr für immer hier einziehen wird. Wie gesagt eine tolle Erfahrung, aber für mich eine einmalige. Ich arbeite sehr viel, studiere nebenbei und fast die gesamte Freizeit geht dann für die Hunde drauf. Was ich nicht als negativ bewerte aber ich möchte das nicht mein ganzes Leben so machen. Ich reise gerne und möchte andere Länder sehen, möchte in einigen Jahren auch beruflich weiterkommen, da passt ein Hund nicht mehr rein, zumindest nicht so wie ich es mir für einen Hund vorstelle. Also ja, ich könnte auch ohne Hunde.

Mein Leben hat sich durch die Hunde jedenfalls definitiv stark verändert. Ich habe soviele neue tolle Leute kennengelernt, einige werden auch nach meinen Hunden sicher noch sehr gute Freunde bleiben mit denen ich Kontakt halte. Ich hab soviel gelernt, Seminare besucht, Kurse belegt, meine Regale sind voller Hundebücher. Weil ich soviel Zeit mit den Hunden verbringe sagen meine Freunde dann "Was würdest du denn ohne Hunde machen, dir wär ja bald richtig langweilig" Aber ich denke ich finde auch viele andere Dinge, die ich dann in meiner Freizeit machen kann.

Zum Thema Tierschutzhund: Ich würde keinen Secondhand-Hund aus dem Tierschutz oder Hunde aus südlichen oder östlichen Ländern mehr nehmen. Laborbeagles aber immer wieder und auch private Notfälle wären okay.

lg, Karin

von DS1 am 24. November 2008 07:51
Hi,

Ich hab`mir auch immer wieder überlegt ob Tierheimhund oder Züchter-Hund und obwohl ich wohl eher zu den übertriebenen Tierliebhabern gehören,die gerne jedes Tier retten würden - lande ich immer wieder beim Züchter-Hund.

Ein Züchter-Hund - Welpe oder ein Erwachsener-Hund der vom Züchter weitervermittelt wird, gibt mir eine gewisse Sicherheit über die Erfahrungen die der Hund bereits gemacht hat. Ich kann mir sicher sein, dass dieser Hund so erziehbar ist, dass ich ihm ein möglichst artgerechtes Leben bieten kann, mit einiges an Freiheit,ohne dabei die Gesellschaft zu belästigen. Mit einem Problemhund kommt man womöglich nie so weit - und ein Hund der nicht von der Leine gelassen werden kann - ist für mich ein Problemhund - weil ich finde jeder Hund "braucht" dieses Stückchen Freiheit. Also werde ich wohl wieder beim Züchter-Hund landen.

Aber den Hund aus meinem Leben komplett zu streichen,ist derzeit für mich unvorstellbar - schon alleine die Lebensfreude, die ein Tier versprüht, steckt jeden in der Familie an - und wenn mein Mann noch so sauer von der Arbeit heimkommt - bei der Begrüßung unseres Hundes verfliegt seine schlechte Laune und ein Lächeln bedeckt sein Gesicht ---- Was gibt es besseres??????????? -- Na klar wenn mein Hund MICH begrüßt smiling bouncing smiley. Aber da er ja meistens bei mir ist,kommt das eher selten vorsad smiley

DS

von Klaus am 27. November 2008 23:57
Quote Anke + Franzl:
Warum ich Hunde hab? Ist ein Erbfehler, der in der Familie liegt. Als ich Kleinkind war, hatten wir mal etwa ein Jahr Pause in der Hundehaltung - ich kann mich genau dran erinnern, dass mir das absolut nicht gefiel. Ich fühlte mich erst wieder "vollständig" als ein neuer einzog. Dann gab es nochmal ein hundeloses Jahr, da war ich aber schon volljährig und konnte daher ins örtliche Tierheim umziehen grinning smiley
Hehe, dieses Gen hab ich dann wohl auch abbekommen. Meine Eltern waren Langhaardackel Fans, "Peggy" und "Susi" begleiteten mich im Elternhaus

Die letzte Hundelose Zeit war nach Wotan's Tod, gespenstisch und merkwürdig. Viel zu still und viel zu wenig Gründe mal vor die Tür zu gehen.Aber gut, Mensch verändert sich auch, keine Ahnung wie ich's heute empfinden würde.
Ich denke ich müsst mich schon zwingen, ohne Hund leben zu wollen.
lg Klaus

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