Quote Klaus:
Möglicherweise mach ich mir jetzt keine Freunde, aber einen Hund aus rein selbstlosen Gründen zu halten, beispielsweise weil er ein Tierschutznotfall ist oder sonst ein schlimmes Schicksal hätte, wenn ich ihn nicht halten würde.... soweit würde ich nicht gehen, Asche auf mein Haupt. Vorrübergehend vielleicht schon, aber dauerhaft muss mir der Hund gefallen, muss mit meinen Wünschen und Vorstellungen konform gehen.
Ich denke, ich würde auch einen Problemhund irgendwann abgeben, wenn absehbar ist, dass sich die Probleme nicht lösen lassen und ich damit auf Dauer nicht glücklich werde.
Eine anerkennenswert ehrliche Antwort!
Dazu fällt mir ein: wie selbstlos sind die Leute, die sich den Problemhunden aus dem Tierschutz widmen, denn wirklich? Ich denke, das ist auch eine Form von Eigennutz! Jeder Mensch verwirklicht sich auf seine persönliche Weise, und wenn jemand Tierschutzfälle resozialisiert, dann gibt ihm das auch eine Form der Befriedigung. Ob es der Erfolg an sich ist, die Anerkennung der Umgebung oder das glückliche Gesicht seines "Pflegefalls", ist dabei unerheblich.
Gerade im Tierschutz gibt es Auswüchse von "retten um jeden Preis". Manchmal verlassen Hunde Tierheime, um im Leben draußen tickende Zeitbomben zu sein, bis ein Mensch oder Tier von ihnen verletzt oder getötet wird, manchmal wird mit erheblichem medizinischem Aufwand ein Tier am Leben erhalten, um ihm nach langwierigen Qualen eine kurze Zeitspanne Leben unter fragwürdiger Qualität zu ermöglichen. Warum geschieht das unter dem Deckmantel des Tierschutzes? Es kann nur Eigennutz des Menschen sein. Mit der Aussage "ich habe ein Tier gerettet", kann man sich ebenso profilieren wie auf einem Siegertreppchen.
Du würdest einen Problemhund abgeben? Was ist ein Problemhund? Ist das nicht das Resultat verfehlter Tierliebe? Ein Hund, der weder erzogen noch sozialisiert noch anständig gehalten wird. Wenn du dir so etwas nicht anschaffst, kannst du doch gar nicht in eine solche Situation kommen, nicht wahr? Na gut, "liebe" Nachbarn könnten einem Tierfreund schon mal Probleme schaffen. Aber in der Regel sind nur wenige Hunde wahre "Problemhunde". Das einzige Problem, das Hunde öfter haben, ist ein unfähiger Halter.
Also keine Asche auf dein Haupt, denn auch Tierschützer handeln aus einer nicht unerheblichen Portion Eigennutz heraus. So lange sie es in gesundem Maße tun, habe ich großen Respekt vor ihrer Leistung, aber kein schlechtes Gewissen, dass ich eine andere Form der Selbstverwirklichung praktiziere.
Gruß, Liesel