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Hundesport & Freizeit mit Hund

Hundesport ist eine schöne Möglichkeit, seinen Hund körperlich und geistig auszulasten und zu beschäftigen. Die Sportarten sind sehr vielfältig, egal ob Agility, Dogdance, Turnierhundesport oder Flyball. Hier ist die Rubrik für alle Hundesportler und wer sich noch nicht sicher ist, welcher Sport für ihn geeignet ist, findet alle Sportarten im Überblick 
Zerrspiele für Hunde
26. Oktober 2009 09:22
@Jägerin
Ich weiss gar nicht, was Dich veranlaßt, hier derartig durch den Thread zu toben. Erinnert mich sehr an alte Yorkiezeiten!!! Ich habe hier nirgendwo gelesen, dass jemand Zerrspiele als ultimative Therapie für unsichere Hunde anpreist, sondern es wurde lediglich erwähnt, es als EINE Möglichkeit einzusetzen, um unsichere/ängstliche Hunde mal aus der Reserve zu locken, wie z.B. Yvonne es sehr schön von ihrem Ari beschrieb. Ich denke auch nicht, dass es überhaupt jemand als als die "One-and-Only-Methode" interpretierte und ab jetzt nur noch, im Spiel, reissend und zerrend mit seinen Hunden durch die Gegend läuft. Ich selbst habe sehr häufig die Erfahrung gemacht, erst mit Zerrspielchen überhaupt an einen Angstkandidaten heranzukommen und dieses sozusagen, als Einstieg für eine weitere "Zusammenarbeit" diente, was dann ja wohl sicherlich, einerseits, als Bindungsarbeit zu werten ist und andererseits, als Bestätigung für den Hund: Ich trau' mich was. Denn wenn ein Hund zu macht, ist er zu und ich kann mich auf den Kopf stellen und komme nicht weiter, wenn ich keinen gemeinsamen Nenner finde. Sicherlich hast Du recht damit, seinen Hund während des Spieles immer genau zu lesen und dementsprechend zu reagieren, wenn es in ungewollte Bahnen läuft und nicht den Fehler zu machen, ALLES als Spass zu sehen. Im Umgang mit Hunden führen eben viele Wege nach Rom und die sollte man, wenn nötig, auch zu nutzen wissen... winking smiley

26. Oktober 2009 10:43
Quote Susanne:

Ich weiss gar nicht, was Dich veranlaßt, hier derartig durch den Thread zu toben.
Ich tobe nicht, ich versuche zu erklären, dass Zerrspiele nichts mit Bindung und Vertrauen zu tun haben.

Du schreibst selber: Und aussdem fördern solche "körpernahen" Aktionen unheimlich toll die Bindung zwischen Mensch und Hund.

Ein unsicherer Hund ist beim Spiel ganz bestimmt nicht auf Körperkontakt aus. Im Gegenteil, er versucht eine Individualdistanz zu wahren. Einem Hund gegenüber Versorgungsverhalten zu zeigen, in dem ich ihn knuddle und massiere und damit sehr nahen Körperkontakt habe, ist sicher Bindungsfördernd. Dies sind aber zwei verschiedene paar Schuhe von Körperkontakt.
Binden kann sich nur, wer Vertrauen hat. Vertrauen hat mit Souveränität und Orientierung zu tun.

26. Oktober 2009 11:22
Quote Jägerin:
Ich tobe nicht, ich versuche zu erklären, dass Zerrspiele nichts mit Bindung und Vertrauen zu tun haben.
Du schreibst selber: Und aussdem fördern solche "körpernahen" Aktionen unheimlich toll die Bindung zwischen Mensch und Hund.
Ein unsicherer Hund ist beim Spiel ganz bestimmt nicht auf Körperkontakt aus. Im Gegenteil, er versucht eine Individualdistanz zu wahren. Einem Hund gegenüber Versorgungsverhalten zu zeigen, in dem ich ihn knuddle und massiere und damit sehr nahen Körperkontakt habe, ist sicher Bindungsfördernd. Dies sind aber zwei verschiedene paar Schuhe von Körperkontakt.
Binden kann sich nur, wer Vertrauen hat. Vertrauen hat mit Souveränität und Orientierung zu tun.

Also ich finde diese Diskussion interessant. Ich versuche nämlich gerade zu verstehen, warum es bei uns funktioniert hat..... Bei uns kommt noch dazu, dass Ari Schmusen, Massieren usw. überhaupt nicht gern mag. Wenn man da nicht aufpasst (ich möchte meinen Hund ja auch mal knuddeln....), und zu lange schmust, lösen wir alle bei ihm irgendeinen Fluchtreflex aus. Dann möchte er nur noch raus aus dem Haus..... Dies habe ich in 6 Jahren noch nicht kapiert und verstanden. Vielleicht ist dies noch wichtig, ich lasse meinen Hund dann natürlich nicht raus. Ich schicke ihn auf seinen Platz und wir lassen ihn einfach in Ruhe.

26. Oktober 2009 14:46
Quote Jägerin:
Ein unsicherer Hund ist beim Spiel ganz bestimmt nicht auf Körperkontakt aus. Im Gegenteil, er versucht eine Individualdistanz zu wahren. Einem Hund gegenüber Versorgungsverhalten zu zeigen, in dem ich ihn knuddle und massiere und damit sehr nahen Körperkontakt habe, ist sicher Bindungsfördernd. Dies sind aber zwei verschiedene paar Schuhe von Körperkontakt. Binden kann sich nur, wer Vertrauen hat. Vertrauen hat mit Souveränität und Orientierung zu tun.

Na, dann bin ich jetzt aber mal gespannt, wie Du die Individual-Distanz bei dem Kerlchen, dann erst mal zum Knuddeln und Massieren abbaust, wenn Du nicht siehst, das über ein körpernahes Spiel, wie eben z. B. das Zerrspiel, einsteigend hinzukriegen. Bei einem Angsthund ist das Zulassen so nahen Körperkontaktes wie Anfassen lassen, ja schließlich oftmals schon die Königsklasse...wenn es überhaupt jemals zur entspannten, und damit erst bindungsfördernden, Kuschelstunde kommt!!! Denn schließlich entsteht Bindung, letztendlich, wie Du ja ganz richtig schreibst, nur aus Vertrauen und vertrauen kann ich nur jemandem, den ich einschätzen gelernt habe. Und gerade dafür halte ich ein Zerrspiel für sehr geeignet. Der Hund hat die Wahl der Distanz und da dies Spiel nur ab einer gewissen Nähe in's Rollen kommt, macht er den Schritt auf Dich zu und genau das verstehe ich, natürlich noch unter Vielem anderem, als Bindungsaufbau/Förderung. Ausserdem lerne auch ich den Hund einzuschätzen, kann gut austesten, wie weit geht er, ab wann kippt es u.U., etc.

Es gibt nämlich wirklich genügend Hunde, die nicht wirklich zu den Streichelfans gehören. Oder meinst Du, das Ertragen von etwas, was man eigentlich nicht möchte, fällt unter "enge Bindung"???

26. Oktober 2009 15:25
Hallo an alle hier,

ist schon interessant, was aus der Presse Hund-Meldung für eine Diskussion entstand...

Was mich allerdings wundert: warum muss alles irgendeinen Sinn haben, man seinen Hund auf irgendwas trainieren, oder es gut oder schlecht sein für sein Selbstvertrauen oder so? Kann man nicht auch einfach so mit seinem Hund spielen? Ich habe nicht das Gefühl, dass Tiere immer aus irgendwelchen Machtverhältnissen spielen, sondern auch mal Gedankenlos sind. Nur Freude am Spiel haben.

Liebe Grüße

Heidi

26. Oktober 2009 15:45
Ich muss da nun Jägerin recht geben!! Wer bereits öfters mit wirklich sehr sensiblen, unsichereren oder sogar sehr ängstlichen oder traumatisierten Hunden gearbeitet hat der weiss, dass ein Zerrspiel hierbei def. nicht die richtige „Therapiemethode“ ist. . Unsicherheiten welche von Prägungsfehlern oder Isolationshaltung stammen, müssen anders angegangen werden als durch körperlichen Kontakt mit dem Tier, welcher mit einem Kräftemessen enden kann.

Zum Abbauen von Ängsten, Traumata oder ähnlichem ist jedoch das Zerrspiel völlig ungeeignet, da man damit sogar im Schlimmsten Fall das Gegenteil erreichen kann. Hier braucht es weitaus angepasstere Trainingsmethoden um mit einem zB Shaping die Unsicherheit der Tieres zu minimieren. Kein Zerrspiel hat bisher einen wirklich unsicheren Hund Ängste genommen oder die situationsbedingten Stressmomente lindern können. Hierzu bedarf es viel Basisarbeit beim Halter um dem Hund Sicherheit bieten zu können.

Deshalb denke ich dass „Jägerin“ eher mit der Aussage „Zerrspiele eigenen sich ganz ausgezeichnet dazu, bei unsicheren Hunden das Selbstbewusstsein zu stärken bzw. aufzubauen.“ Mühe hat – da wohl das Wort „Unsicherheit“ hier falsch platziert ist. Zurückhaltend ist wohl das was diese Aussage meint. Jeder, der schon mal mit einen wirklich unsicheren Hund Erfahrungen gemacht hat (und hier meinen ich wirklich Unsicher, mit Prägungsfehlern oder mit Isloations-Merkmalen) dem werden bei der Idee, mit einem solchen Hund ein Zerrspiel zu machen die Haare zu Berge stehen.

Ich habe selber Hunde mit denen ich zum Teil sehr ausgelassene Zerrspiele geniesse, da diese zum massiven Stressabbau bei meinem Tieren führen können. Ohne Trainingseffekt, sondern zum Genuss aller. Dies kann ich jedoch nur tun nachdem die Beziehung solide gefestigt ist. Und dazu gehört eben auch, dass ich meinen Hund überall anfassen darf, zum einen an Stellen die er innig liebt (Bauchstreicheln, Arschkraulen) aber genau gleich auch an Bereichen wo ich das „Recht“ habe Körperpflege zu betreiben, auch wenn er das nicht so mag dort. winking smiley