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Hundesport & Freizeit mit Hund

Hundesport ist eine schöne Möglichkeit, seinen Hund körperlich und geistig auszulasten und zu beschäftigen. Die Sportarten sind sehr vielfältig, egal ob Agility, Dogdance, Turnierhundesport oder Flyball. Hier ist die Rubrik für alle Hundesportler und wer sich noch nicht sicher ist, welcher Sport für ihn geeignet ist, findet alle Sportarten im Überblick 
Bewegung in der Gebrauchshund-Szene
21. Juni 2000 10:35

Hallo Martin,

: Gruß nach Mühlacker. Aber breitensport ist nur die basis. Inzwischen gibt es ja die top3.
… in der aber auch nicht unbedingt die Gebrauchshundeeigenschaften abgefragt werden, oder? Darum ging es ursprünglich. Ich war nur der Meinung, daß einige Leute hier den Überblick verlieren, was der Gedanke war und ist, mit dem „Breitensport" (ich verwende jetzt mal den ursprünglichen Begriff, um THS und Agility zusammenzufassen) im dhv eingeführt wurde.

: : Niemals wurde an den Breitensport der Anspruch gestellt, daß man durch ihn eine besondere Qualität der Hunde herausstellen kann oder will, das entspricht ja auch überhaupt nicht dem "Basis-Gedanken"; jeder gesunde Durchschnittshund mit durchschnittlichen Veranlagungen kann dort erfolgreich geführt werden.
:
: Nein. Er kann geführt werden. Aber was verstehst du unter erfolgreich?

Daß, wenn die Leistungen und Fähigkeiten des HF’s ausreichen, er zumindest auf Landesebene geführt werden kann. Für dieses Niveu brauchst Du im SchH-Sport schon einen qualitativ überdurchschnittlichen Hund.


: Nein, absolut nicht. Der turnierhundler muß dabei eine top-athletische leistung im bereich sprint bringen, wärend der SchHler ruhig seinen bauch auf lahmem kreuz über den platz schieben kann. (Originalbild letztes wochenende)

Zum einen verkörpert nicht jeder SchH-Sportler das Idealbild, zum anderen braucht es schon einige körperliche Anstrengung in der Ausbildung, bis man seinen Bauch auf lahmen Kreuz so seelenruhig bei einer Prüfung über den Platz schieben kann. Ich sehe die THS-Sportler, deren Hunde nach Überwindung des letzten Hindernisses unauffindbar im Publikum verschwinden, auch nicht als den Durchschnitts-THS-Sportler an (obwohl mich solche Vorführungen, offen gestanden, immer etwas belustigen…).

: :Zum einen gibt es gerade im Turnierhundsport eine Titel-Inflation (im Zeitalter der Computer sollte es möglich sein, aus allen Altersklassen EINEN Meister bei den Senioren und EINEN Meister bei den Jugendlichen herauszustellen, das funktioniert ja in der Leishtathletik auch),
:
: Auch da gibt es jugend- und juniorenklassen, Es gibt handicaps beim golf, es gibt gewischtsklassen beim boxen, ringen, judo etc. Es geht um einen fairen sportlichen vergleich. Der 50.jährige kann nicht mit dem 19-jährigen mithalten. Warum sollte er dann noch antreten?

Im SchH-Bereich im dhv gibt es EINEN Kreis-, EINEN Landes- und EINEN Dt. Meister im Jugend- und im Senoiorenbereich. Beim SV wurde eine Regelung eingeführt mit Jugendbereich (bis 18 Jahre) und Juniorenbereich (18 bis 21Jahre), wie im Reitsport auch; das finde ich aber schon übertrieben, ich finde, ein 19-Jähriger ist durchas in der Lage, bei den Senioren zu starten.

Im TSH wäre das Problem einfach zu regeln: Man nimmt die leistungsstärkste Altersklasse (warscheinlich ab 20 Jahre/männlich) und verpßt der den Koeffizienten 1. Alle anderen Altersklassen erhalten einen Koeffizienten gemäß ihrem durchschnittlichen Leistungsvermögen, z.B. Jugendliche bis 9 Jahre den Koeffizienten 2,5 und die Altersklasse 50 bis 60 Jahre/weiblich 1,9. Dann werden die gelaufenen Zeiten mit dem Koeffizienten multipliziert und plötzlich hat man EINEN Mesiter bei den Senioren und EINEN Meister bei den Senioren. Wenn diese Titel-Inflation aufhören würde, dann würden die Leistungen der einzelnen Sportler auch mehr anerkannt. Ich habe einen Bekannten über 60. Wenn der auf einem Turnier war und sagt, er wurde Zweiter, dann muß man immer fragen, ob er damit auch gleichzeitig Letzter war.


: : Wenn Du meinst, SchH-Sport wäre kein "Sport", hast Du schon mal einen ausgebildet? Ich versichere Dir, Du machst in der Woche mehr Kilometer als bei der Aubildung eines Vierkampf-Hundes!
:
: Sorry Antje, erzähl keine märchen. Der figurant hat die schwerarbeit.

Sage mir das noch einmal, wenn ich meinem nächsten Hund z.B. das Revieren beibringe. Der Figurant braucht im Versteck was zu lesen, derweil ich 20 mal über den Platz renne, um meinen Hund im vollen Lauf einzufangen, wenn der direkt vom 4. zum 6. Versteck will. Könnte sein, daß ich Dir den Hals umdrehe, sofern ich dafür überhaupt noch genug Puste habe… Und dann würde ich dich gerne mal einladen, mir eine Woche meine Fährten zu legen; das gibt, je nach Ausbildungsstand des Hundes und dem Fährtengelände, eine interessante Art von Muskelkater.

Abgesehen davon, auch Agility oder THS halte ich nicht für den Mega-Sport; wer den will, soll lieber Leichtathletik machen oder Fußball spielen. Ich selbst sehe SchH-Sport, ebenso wie Reiten, in diesem Sinne auch gar nicht als Sport an.


: Noch etwas. Ich würde gern die schutzhunde unter den gleichen ablenkungen uo laufen sehen, wie sie viele turnierhunde haben.

Das ist alles relativ. Hast Du schon mal eine Ringprüfung gesehen?

: Als eine unserer turnierhundlerinnen mit ihrem BC an der begleithundeprüfung teilnehmen wollte, wirde sie mitleidig belacht. Sie solle sich doch bitte nicht einbilden, dass sie da mithalten kann, nur weil sie mal bei einem 4-kampf turnier ganz gut war.
: Jedenfalls ging sie mit 60 punkten als beste vom platz.

Ich verstehe hierbei das Problem nicht,; der Border Collie ist zusammen mit dem Sheltie meiner Meinung nach der beste Unterordnungshund überhaut.


: Das problem, das ich sehe ist, dass es für die sportlich nicht begabeten oder nicht mehr fähigen leute kaum möglichkeiten gibt, in den vereinen sinnvoll hundesport zu machen, bei dem hundliche fähigkeiten und veranlagungen gefragt sind.

Das sehe ich anders; ich kenne SchH-Sportler mit Unterschenkelprothesen oder in einem Alter von über 80 Jahren. Und so sportlich begabt muß man für den SchH-Sport ja nicht sein, habe ich aus Euren Äußerungen herausgehört. Natürlich kann man auch gehandicapt an den Start gehen, nur muß es einem dann genügen, im Mittelfeld zu liegen, nicht mehr an der Spitze. Und daß irgendwan mal Schluß mit allem ist, daß geht einem ja nicht nur im SchH-Sport so. Im Fußball z.B. spielt man auch irgendwann bei den Alten Herren und danach guckt man nur noch zu. So ist das Leben. Ich denke, Hundesport gleich welcher Colour ist nicht alles und irgendwann ist halt Schluß damit.

Viele Grüße

Antje


21. Juni 2000 12:21

Hallo Heidrun,

tut mir leid, habe immer nur zwischendurch Zeit für's Internet und Nachmittags und Abends gibt es kein "Zwischendurch" mehr für mich, habe schließlich Hunde, die beschäftigt werden wollen.


: Aber ich habe diese Meldung als Provokation empfunden, v.a. im Hinblick auf die Diskussion "Zwangsapport" ...

Was hat das den jetzt miteinander zu tun???


: Nein, der jault im allgemeinen. Und wenn man versucht, das Ganze aus einer gewissen Distanz zu betrachten - und wenn man über seine Mitdiskutierer etwas mehr weiss (wie das bei Dir und Christiane gegeben zu sein scheint, bei Dir und mir aber nicht der Fall ist)

Ich kenne Christiane genauso viel und genauso weinig wie Dich


: ... musst Du zugeben, dass Deine Zugeständnisse an die "Nicht-Hundesportler" nicht allzu gross sind...

Meine Zugeständnisse an "Nicht-Hundesportler" sind riesengroß! Meiner Meinung nach sollte jeder den Hund haben, den er möchte, und mir ist es ganz egal, ob der groß, klein wuschelig oder sonstwas ist; und jeder sollte auch das mit seinem Hund machen können , was er am liebsten mag, SchH-Sport, THS, Agility, Schlittenhunderennen, Eierlaufen usw. oder gar nix (aber nur, solange der Hund mit letzterem zufrieden ist). Nur möchte ich, daß meine Ansprüche genauso toleriert werden, und das Gefühl habe ich hier im Forum manchmal weiß Gott nicht.


: ... und Du Dich auch gerne in die Ecke der armen, unverstandenen und von der breiten Masse der Hundehalter diskrminierten SH-Sportler stellst.

Da stehe ich dann zusammen mit dem armen, unverstandenen "Nicht-Hundesportler" und kann ein bischen plauschen...


: In Deiner Meldung auf Christianes Antwort, folgend auf ihren Satz mit dem "Himpi-Limpi-Kram" bestätigtest Du: " Das stimmt, diese Ausbildungsarten beschäftigen zwar Hundeführer und Hund (durchaus sehr wichtige Aspekte), aber sie stellen keinen Anforderungen in Bezug auf die Selektion von Gebrauchshundeeigenschaften" - und wenn Du einen Satz, wie den von Christiane erst einmal mit "das stimmt" kommentierst, läufst Du eben Gefahr, dass man Deine Zustimmung SO interpretiert.

Ich denke, ich habe in dem vor Dir zitierten Abschnitt genau definiert, was ich meine; " Das stimmt, diese Ausbildungsarten beschäftigen zwar Hundeführer und Hund (durchaus sehr wichtige Aspekte), aber sie stellen keinen Anforderungen in Bezug auf die Selektion von Gebrauchshundeeigenschaften". Das ist nun mal meine Meinung und wer sich dadurch auf den Schlips getreten fühlt kann zwei Dinge machen; Eingeschnappt sein und/oder mich vom Gegeteil überzeugen.


: Sollte das eine Fehlinterpretation meinerseits gewesen sein, tut es mir ...

Das kann ich leider nicht beurteilen, ob es wirklich eine Fehlinterpretation war.


: : ... Tatsache ist aber auch, daß diese Sportarten die
: natürliche Triebveranlagungen
:
: hast Du Dich nicht schon einmal beim Thema Clickern mit jemandem über die Definition und Sinn und Unsinn dieses Begriffs ausgetauscht oder verwechsele ich Dich da?

Tut mir leid, daran kann ich mich nicht erinnern. Was ist an dem Begriff "Triebveranlagung" Deiner Meinung nach nicht O.K.? Müssen wir jetzt wieder allen Dingen wieder neue Namen geben?


: aber dass der SH-Sport als das allein seligmachende für bestimmte Hunde hingestellt wird, zeugt auch nicht davon, dass man sich schon ausführlicher in der Praxis mit anderen Sportarten beschäftigt hätte.

Was gibt's denn noch so alles Weltbewegendes außer SchH/FH, THS, Agility, Ringsport, das Rettungshundewesen und der Schlittenhundebereich, mit dem man sich näher beschäftigen könnte. Zugegebenermaßen, von Flyball habe ich keinen Schimmer, ineressiert mich aber auch nicht so sonderlich.


: : Wenn Du mit eine SchH-Hund 1 Stunde wöchentlich trainierst, dann machst Du SchH1, wenn der Hund 12 Jahre ist...
:
: So alt werden die meisten Hunde leider nicht...

Wieso nicht?


: Finde ich auch sehr schwach, aber - jedem sein Vorurteil. Toleranz auf allen Seiten wäre auch zu schön, um wahr zu sein...

Oha...


: Ich besitze übrigens eine graue Schäferhündin aus einer Leistungslinie - ist aber wohl eher das "schwarze Schaf der Familie" gewesen...

Wieso? Hat sie zwei Köpfe oder nur drei Beine?


: : Das muß bei einem Gebrauchshund nicht unbedingt im SchH-Sport geschehen, aber irgendeine Beschäftigung sollte der Hund schon haben, das kann auch Agility oder Turnierhundsport sein.
:
: UUUPS - ganz genau das - dachte ich - sei so verpönt! Da habe ich Dich dann die ganze Zeit völlig falsch verstanden. Noch einmal zu Deiner Antwort auf Christianes Meldung:
: Sie schrieb: "Alle Anderen - Turnierhundesport oder Agility - und was es sonst noch alles gibt, beschäftigen Ihren Hund absolut einseitig. .... Ich habe allerdings schon sehr gut veranlagte Gebrauchshunde in diesen Reihen gesehen, und denke das es wirklich schlimm ist, das solche Hunde so einen Himpi-Limpi Kram machen."
: Und ich hatte Dich so verstanden, dass Du ihr dabei Recht gegeben hast. Also, sollte das so nicht der Fall sein, muss ich mich entschuldigen!

Also, bis auf den Ausdruck Himpi-Limpi muß ich Christiane Recht geben; im Turnierhundsport und Agility wird der Hund nur beschäftigt, bestenfalls der Beutetrieb (Ball etc.) angesprochen. Aber damit werden diese Sportarten nicht verpönt. Zum anderen finde ich es persönlich auch immer schade, einen sehr gut veranlagten Gebrauchshund gleich welcher Rasse zu sehen, der nicht so ausgebildet und gefordert wird, daß er die Zuchtzulassung erlangen und seine Vorzüge weitervererben kann. Davon haben wir halt, mit Ausnahme des Malis, einfach zu wenig wirklich erstklassig Hunde in der Zucht und zu viel Mittelmaß. Trotzdem ist es meiner Meinung nach sogar notwendig, einem Arbeitshund mit THS oder Agility eine Beschäftigung zu geben, wenn er nicht anderweitig (Diensthundebereich/SchH-Sport/Rettungshundewesen) gefordert wird.


: : ... unterbeschäftigen Arbeitshunde, egal welcher Rassen, verursachen oft Probleme, um die sich dann die Tierschützer kümmern müssen ,weil die Hudne früher oder später im Tierheim landen.
:
: Da landen leider auch die Hunde, die für den Sport (aus welchen Gründen auch immer) nicht (mehr) taugen. Dazu könnte ich fast ein Buch schreiben - auch meine Hündin stammt von einem "Verbraucher".

Und hier sind wir wieder bei der Ursprungsmeldung: Dann ist es doch aber O.K., wenn sich einige wenige Züchter zusammentun und einen Arbeitshund züchten wollen, bei dem es so gut wie keine Ausfälle mehr im Leistungsbereich gibt. Umso weniger Hunde werden dann abgeschoben, weil sie für Dienst, Sport oder sonstwas "nicht taugen".


: : Die können auchhervorragende Familienhunde sein, genau wie jeder Arbeitshund bzw. "Gebrauchshund", wenn er entsprechend ausgelastet wird.
:
: Da widersprichst Du Dir entweder selbst, oder ich habe Dich schon wieder falsch verstanden.

Wieso? Gerade der trieblich ausgeglichen, wesensfeste Hund ist der, der im normalen Leben am wenigsten Unfälle verursacht, vorausgesetzt, er wird entsprechend ausgelastet (durch SchH-Ausbildung, THS, Agility oder sonst was).


: : Fachleute wie Herrn Wachtel
:
: Wer ist das? (sorry, Bildungslücke Nr. 462)

Ein Populationsgenetiker, der das momentan einzige Buch über Populationsgenetik in der Hundezucht auf den Markt gebracht hat ("Hundezucht 2000" aus dem Gollwitzerverlag).


: Der Mali ist - zum grossen Glück - nicht so bekannt bei uns und hat auch noch keine Fernsehkarriere gemacht. Ausserdem ist er ein "Ausländer" (NEIN, ich bin kein...!!!), um den kein solcher Kult betrieben wird, wie beim DSH. Der DSH ist nunmal immernoch Exportschlager, Statussymbol und goldenes Kalb vieler Deutschen - und dafür muss er seit Jahrzehnten leiden. Nun profitiert der Mali auch davon, nicht NUR von den hohen Anforderungen, die an ihn gestellt werden.

Ich habe nicht von der allgemeinen Beliebtheit der Rasse gesprochen, sondern von seiner Eignung für sein Zuchtziel; inzwischen stellt der Mali ca. 45% der Hunde auf der dhv-DM bei einem Zuchtaufkommen von ca. 500 Welpen pro Jahr in Deutschland, der DSH (bei ca. 27.000 Welpen pro Jahr, Tendenz abnehmend) weitere 45% und die restl. ca. 10% verteilen sich auf alle anderen Rassen und Mischungen. Der Mali ist bei weitem der Hund, der im Durchschnitt einer hohen Leistungserwartung gerecht wird. Die Bundeswehr kauft inzwischen fast nur noch Malis an, und generell im Diensthundebereich ist er fast überall überproportional vertreten, proportional zum Zuchtaufkommen gerechnet (Frankreich, Belgien, Niederlande, Deutschland). Der Mali IST gesund und leistungsfähig, ohne Blutlinienzucht, ohne HD-Verfahren eetc. Und das resultiert NUR aus den hohen Anforderungen, die an ihn im Ringsport gestellt werden. Unsere SchH-Prüfung ist dagegen, auch wenn wir ohne sie überhaupt keine leistungsfähigen Gebrauchshunde mehr züchten könnten, eher eine Behinderten-Ralley!


: Ich finde es nicht anmassend, gesunde Hunde züchten zu wollen (ich bin ja schliesslich nicht jeck!), sondern ich finde den Anspruch, gesunde Hunde nur für den Gebrauchshundesport züchten zu wollen und der Rest der Welt kann sehen, wo er einen gesunden Hunde herbekommt, anmassend.

????? Gebrauchshundezüchter sind nun wirklich nicht dafür verantwortlich, daß andere Rassen heutzutage nicht mehr gesundheitlich und wesensmäßig in Ordnung sind. Wenn man Hunde züchtet, dann kann man doch nur EIN Zuchtziel erreichen! In diesem Fall hat sich der Club auf die Fahnen geschrieben, einen gesunden, leistungsbereiten Hund zu züchten ohne den Schnickschnack von Exterieur-Überbewertung, Blutlinienfetischismus usw. Den Markt für gesunde Familienhunde abzudecken obliegt ja wohl den Liebhabern dieser Hunde! Man kann doch einem Jagdhundezüchter nicht vorwerfen, daß er zwar hervorragende Jagdhunde züchtet, aber diese Hunde für Otto-Normalverbraucher zu viel Jagdtrieb haben, das wäre paradox!


: Denn es steht zu befürchten, dass diese Hunde in Händen von "Normalhundehaltern" nicht ausgelastet sind (mit allen hier schon besprochenen oder angedeuteten Folgen) oder dass man als "NHH" gar keinen solchen Hund bekommen kann.

Darüber haben wir schon weiter oben diskutiert. Wer keinen Workoholic will darf sich keinen kaufen, ganz klar, oder er muß ihn in irgend einer Art zumindestens körperlich auslasten. Und wenn sich die Züchter ganz genau anschauen, wer bei ihnen einen Hund kaufen will, ist das schlimm?


Und da kommen wir zu meiner nächsten Befürchtung: sie sind DANN eben doch zu speziell.

S.o. mein Beispiel mit den Jagdhunden! Dürfen keine guten Jagdhunde mehr gezüchtet werden, weil ihr Jagdtrieb, wenn sie nur als Familienhunde gehalten werden, Probleme verursacht? Hier liegt dann wohl die falsche Wahl der Rasse vor bzw. maßlose Selbstüberschätzung beim Hundekäufer.


: : ... Un dje mehr die Hunde ihrem Zuchtziel entsprechen, desto besser für Mensch und Hund, denn dann gibt es weniger Fehlkäufe usw.
:
: Da rechnest Du meiner Ansicht nach mit zuviel Verständnis der (künftigen) Hundebesitzer. So wie jetzt schon teilweise katastrophale Bedingungen für "Spezialisten" (BorderCollies und Herdenschutzhunde z.B.) in den falschen Händen entstanden sind, wird es dem "Sportcrack in spe" auch blühen - ausser man regeltZucht und Verkauf und dann kann eben nicht mehr jeder, der WILL, einen solchen Hund haben.

Wo siehst Du jetzt beim Malinois ein Problem? Auf den müßte das ja alles haargenau so zutreffen, soll die Zucht ähnlich erfolgen.


: : Wenn Du das meinst, was ich darunter verstehe, dann meinst Du einen Hund, der für alles ein bischen geeignet ist, aber überall keine Spitzenleistungen erzielen kann.
:
: Den brauchen Hundehalter, die keinen hochanspruchsvollen Sport betreiben ja auch gar nicht. Aber man kann doch trotzdem einen gesunden Hund züchten?!

S.o.; dafür sind dann aber nicht diese Züchter zuständig. Die wollen in allererster Linie einen Hund züchten, der z.B. für den Dienst bei Polizei, Zoll und Bundesgrenzschutz geeignet wird. Hunde, die das nicht sind, laufen ja schon zu hunderttausenden herum.


: : Und wieso soll ein trieblich ausgeglichener Hund nicht alltagstauglich sein? Gerade die sind es!
:
: s.o. (angesprochene Problematik der nicht ausgelasteten Spezialisten)

Nur, wenn sie nicht ausgelastet werden.


: : Zuchtziel ist nicht eine Knalltütew von Sporthund (von denen gibt es genug, sondern ein verläßlicher Arbeitshund. Und als Service-Dogs gibt es bestimmt geeignete Rassen
:
: - die zwar gezüchtet werden, aber eben nicht explizit auf diese Eigenschaften hin. Hunde mit diesen beschriebenen Eigenschaften sind wiederum nicht für jeden zu haben - Bsp.: einen Golden Retriever kann sich wirklich jeder kaufen, aber einen, der die Ansprüche eines SD erfüllt, nicht. Die werden ja anderweitig wirklich "gebraucht", aber sie werden allgemein nicht darafhin gezüchtet.

Und deswegen sollen jetzt keine Hunde gezüchtet werden, die für die diensthundehaltenden Behörden geeignet sind??? Ich denke, ein Defizit in diesem Bereich sollte durch die Liebhaber dieser Service-Dogs ausgeglichen werden, nicht durch die Liebhaber von Schutz- und Diensthunden. Ganz abgesehen davon, wieso sind z.B. DSH und Mali nicht als Service-Dogs geeignet? Ich habe auf amerikanischen Videos bereits Malinois in diesem Bereich arbeiten sehen.

Viele Grüße

Antje


21. Juni 2000 13:12

Hallo Antje!

: ...habe immer nur zwischendurch Zeit für's Internet und ... Abends gibt es kein "Zwischendurch" mehr für mich, habe schließlich Hunde, die beschäftigt werden wollen.

Dito. Ist zwar nur einer, und der hat auch keine zwei Köpfe etc. sondern nur zwei völlig arthrotische Ellbogengelenke, eine Hüfte mit leichter HD und eine Wirbelsäule voller Spondylosen, will aber trotzdem action...
Ich hab' jetzt echt keine Lust mehr, mich mit Dir hier öffentlich auszudiskutieren, Du kannst mich gerne privat anmailen, wenn Du unsere Diskussion unbedingt noch fortführen willst - und ich denke, das Forum ist an unserem Meinungsaustausch auch nicht soooo interessiert. Ich finde es schade, dass ich das Gefühl habe, Du möchtest mich offensichtlich gerne falsch verstehen.
So long - Heidrun

21. Juni 2000 13:24

Grüß Dich Antje,

:... Ich sehe die THS-Sportler, deren Hunde nach Überwindung des letzten Hindernisses unauffindbar im Publikum verschwinden,

ja, aller anfang ist schwer. Hat letztes wochenende gerade einer unserer hunde zuverlässig abgeliefert.
Da fällt mir noch die polizeiausscheidung in BW vor ~6 jahren ein, wo auch einer der hunde bei HIER am HF vorbei im festzelt verschwand und sich in den schatten legte. Sehr vernünftig, denn die hunde hatten ja vorher in der sonne abliegen müssen. Die kommentare dazu ließen allerdings nicht auf viel fachkunde schließen.

: : :Zum einen gibt es gerade im Turnierhundsport eine Titel-Inflation
: : Auch da gibt es jugend- und juniorenklassen, Es gibt handicaps beim golf, es gibt gewichtsklassen beim boxen, ringen, judo etc. Es geht um einen fairen sportlichen vergleich. Der 50.jährige kann nicht mit dem 19-jährigen mithalten. Warum sollte er dann noch antreten?
:
: Im SchH-Bereich im dhv gibt es EINEN Kreis-, EINEN Landes- und EINEN Dt. Meister im Jugend- und im Senoiorenbereich. Beim SV wurde eine Regelung eingeführt mit Jugendbereich (bis 18 Jahre) und Juniorenbereich (18 bis 21Jahre), wie im Reitsport auch; das finde ich aber schon übertrieben, ich finde, ein 19-Jähriger ist durchas in der Lage, bei den Senioren zu starten.

Selbstverständlich. In diesem sinne ist SchH viel einfacher vergleichbar als THS.

: Im TSH wäre das Problem einfach zu regeln: Man nimmt die leistungsstärkste Altersklasse (warscheinlich ab 20 Jahre/männlich) und verpßt der den Koeffizienten 1. Alle anderen Altersklassen erhalten einen Koeffizienten gemäß ihrem durchschnittlichen Leistungsvermögen, z.B. Jugendliche bis 9 Jahre den Koeffizienten 2,5 und die Altersklasse 50 bis 60 Jahre/weiblich 1,9. Dann werden die gelaufenen Zeiten mit dem Koeffizienten multipliziert und plötzlich hat man EINEN Mesiter bei den Senioren und EINEN Meister bei den Senioren.

Ich wünsche deinem vorschlag einen erfolgreichen weg durch die aufgeblasenen instanzen.

: Wenn diese Titel-Inflation aufhören würde, dann würden die Leistungen der einzelnen Sportler auch mehr anerkannt. Ich habe einen Bekannten über 60. Wenn der auf einem Turnier war und sagt, er wurde Zweiter, dann muß man immer fragen, ob er damit auch gleichzeitig Letzter war.

Und trotzdem vollbringt er eine prima leistung. Die anderen treten nämlich erst gar nicht mehr an. Es ist nicht so einfach zum richtigen zeitpunkt den hund ausgebildet zu haben und selber fit zu sein. Ich kann schon seit jahren nur noch mit geborgten hunden an turnieren teilnehmen, weil mein Mirko nicht mehr springen kann. Und wenn eines tages ein springinsfeld da ist, werde ich dann noch springen können?

Bei wievielen prüfungen sieht man EINEN SchHIII-hund. Der bekommt dann auch einen pokal.

: Sage mir das noch einmal, wenn ich meinem nächsten Hund z.B. das Revieren beibringe. Der Figurant braucht im Versteck was zu lesen, derweil ich 20 mal über den Platz renne, um meinen Hund im vollen Lauf einzufangen, wenn der direkt vom 4. zum 6. Versteck will. Könnte sein, daß ich Dir den Hals umdrehe, sofern ich dafür überhaupt noch genug Puste habe…

Gute idee, dann kann ich auch nach hinten sehe, was mein hund macht smiling smiley

: Und dann würde ich dich gerne mal einladen, mir eine Woche meine Fährten zu legen; das gibt, je nach Ausbildungsstand des Hundes und dem Fährtengelände, eine interessante Art von Muskelkater.

Ich traue mich gar nicht, es lesbar zu schreiben, aber muskelkater ist ein zeichen von mangelndem training in der disziplin smiling smiley

: : Noch etwas. Ich würde gern die schutzhunde unter den gleichen ablenkungen uo laufen sehen, wie sie viele turnierhunde haben.

: Das ist alles relativ. Hast Du schon mal eine Ringprüfung gesehen?

Ja. Absolut nichts für den durchschnitts-gebrauchshundler.

: (UO mit einem Border -COllie) ... Ich verstehe hierbei das Problem nicht,; der Border Collie ist zusammen mit dem Sheltie meiner Meinung nach der beste Unterordnungshund überhaupt.

d´accord. Aber die leute waren dank ihrer fachkenntnisse halt anderer meinung und entsprechend von oben herab. Und da sind wir beim thema, THS. Wenn da ein hund mal nicht so läuft wie das rädchen, dann ist das halt schlechte ausbildung bla, bla bla....
Manchmal kann einem nur die rassekenntnis verraten, wie gut jemand eigentlich mit seinem hund umgehen kann.

: So ist das Leben. Ich denke, Hundesport gleich welcher Colour ist nicht alles und irgendwann ist halt Schluß damit.

Ja, so ist das. Und darum sollten sich die alten herren nicht noch einmal einen rotti zulegen, weil sie schon immer rottis hatten. Ich habe mal einen hundler getroffen, der jahre lang mit rottis an der spitze mithielt. Jetzt hat er einen zwergschnauzer, den er ins fahrradkörchen eintüten kann. Der mann hatte es begriffen.

tschüß Martin & Mirko

P.S.
Fährten-legen trainieren nicht vergessen!

21. Juni 2000 18:01

Hallo Antje!
Du siehst, es lässt mir doch keine Ruhe... - nee, hab' mir meine letzte Meldung nochmal durchgelesen und finde sie im Nachhinein zu krass geraten. Ich will Dich nicht persönlich angreifen, im Gegenteil, wenn Du so bist und handelst, wie Du schreibst, wünsche ich mir, dass sich "Deine Spezies" schnell verbreiten möge und auf den Hundeplätzen (v.a. den Plätzen, die noch ganz in der Vergangenheit leben und arbeiten) Einzug halte. Aber dieses gegenseitige "Argumente an den Kopf werfen" führt zu nix. Also widmen wir doch lieber die Zeit unseren Hunden - und sollten wir uns jemals über den Weg laufen, lass' uns ein Bier trinken gehen und weiterdiskutieren ;o)
Liebe Grüsse - Heidrun

21. Juni 2000 18:25

Hallo Antje,

:Und irgendwie ist das meiner Meinung nach der Grund, der Viele aus dem Breitensportbereich in Bezug auf den SchH-Sport so anknackt, weil sie es irgendwie nicht zugeben können, daß ihr Liebling in irgendeiner Hinsicht nicht vollkommen ist.
:
Nach allem, was ich bisher im Forum so von Dir gelesen hatte, dachte ich wirklich, Du wärst aus einem anderen Holz geschnitzt, als die meisten Schutzhundesportler, die ich kenne. Sehe mich leider getäuscht! Auch Du gehörst zu der Fraktion, die neben dem DSH allenfalls noch die paar anderen Gebrauchshundrassen als "echte Hunde" gelten läßt, der Rest ist "in irgendeiner Hinsicht nicht vollkommen". Sorry, so was nennne ich Rassismus! Hast Du Dir schon jemals Gedanken darüber gemacht, daß die diversen Rassen für gänzlich unterschiedliche Zwecke gezüchtet wurden? Ein DSH gäbe wohl nur einen sehr mittelmäßigen Schlittenhund, Herdenschutzhund (nicht zu verwechseln mit Hütehund!), Jagdhund u.ä. ab. Diese Rassen sind umgekehrt eben nicht besonders für den Schutzdienst geeignet. Der DSH gilt als Allrounder, was aber beinhaltet, daß er eben mit Spezialisten auf deren jeweiligen Gebieten nicht mithalten kann. Selbst seine ureigenste Domäne, das Hüten, hat er längst an Border Collie und Co. verloren. Wieso sind alle diese Nicht-Schutzhunde in Deinen Augen in irgendeiner Weise nicht vollkommen???

Ein wahrer Hundefreund erkennt die Verschiedenheit der Rassen und Mischlinge wertungsfrei an und freut sich an der Vielfältigkeit. So ist für jeden Geschmack und jedes Bedürfnis der passende Partner vorhanden. Und genau das gleiche gilt für die diversen Hundesportarten. Wo kämen wir hin, wenn ein Tennisspieler auf den Fußballer oder dieser auf einen Schwimmer herabblickt, weil jeder meint, nur seine Sportart wäre "richtiger" Sport und alles andere Trullala! Genauso äußern sich aber Christiane(?) und Du. Und das soll man dann nicht als Borniertheit empfinden? Da verlangst Du von mir mehr Toleranz, als Du selber anscheinend zu zeigen in der Lage bist.

Gruß Inge