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Hundesport & Freizeit mit Hund

Hundesport ist eine schöne Möglichkeit, seinen Hund körperlich und geistig auszulasten und zu beschäftigen. Die Sportarten sind sehr vielfältig, egal ob Agility, Dogdance, Turnierhundesport oder Flyball. Hier ist die Rubrik für alle Hundesportler und wer sich noch nicht sicher ist, welcher Sport für ihn geeignet ist, findet alle Sportarten im Überblick 
Schutzhundeverein,wie läuft es da ab?
28. August 2000 13:08

Hallo Lena,

ganz konkret wird Dir vielleicht jemand weiterhelfen können, wenn Du uns sagst, in welcher Gegend Du einen Übungsplatz suchst. Vielleicht ist ja jemand hier im Forum schon auf einen Hundeplatz "ohne alte Zöpfe" gestoßen. Aber etwas Abstriche wirst Du bei Deinern Erwartungen schon machen müssen, und zwar in bezug auf

: Man kommt an und lässt die Hunde sich begrüssen und beschnüffeln. Dann wird genmeinsam UO gemacht...

I.d.R. kommen die HF nicht alle zusammen an, sondern jeder so, wie er Feierabend hat. D.h. wenn Du kommst ist meistens schon jemand da, der mit seinem Hund arbeitet. Der ist natürlich u.U. nicht so begeistert, wenn Du dann Deinen Hund erst mal bei seinem schnüffeln lassen willst. Aber die Möglichkeit, daß die HF, die so ca. zur selben Zeit ankommen, dann gemeinsam erst einmal eine Ruden mit den Hunden gehen, besteht bestimmt immer. Das sollte aber nicht dazu führen, daß im Übungsablauf zu lange Pausen auftreten, denn diejenigen, die immer allen helfen (z.B. die Schutzdiensthelfer) sind bestimmt auch froh darüber, wenn der Übungsablauf zügig vonstatten geht, sind sie sowieso immer die Ersten und Letzten, die den Platz Abends verlassen.

Daß mit dem "gemeinsam Unterordnung machen" sollte eigentlich so aussehen, daß nicht alle Leute gleichzeitig mit ihren Hunden Üben (obwohl man auch das zeitweise machen kann und sollte), sondern sich immer mehrere HF auf die Arbeit eines HF's mit seinem Hund konzentrieren und ggf. Hilfestellung leisten ("Gruppe", Ball zum "Vorraus" Bringen, lange Leine zum Absichern in der Ablage nehmen, Schießen, Richter spielen usw.). Dabei ist es natürlich nicht möglich, daß jeder seinen Hund immer bei sich hat, aber wenn man sich dabei abwechselt, muß nicht ein einzelner Hund lange Zeit in der Box oder am Anbindeplatz verbringen sondern alle Hunde kurze Zeit.


: Anschliessend, während die Hunde einzeln(und dabei leuchtet sogar MIR das ein)SD machen, sind die anderen HF MIT IHREN HUNDEN ausserhalb des Platzes zusammen, wo die Hunde auch wieder Kontakten können.

Weia, das wird tierisch in die Hose gehen. Ein triebstarker Hund wird sofort wissen, was da auf dem Platz abgeht. Zum einen werden die Hunde untereinander aggressiver (weil sie schon ihre Beute im Kopf haben), zum anderen werden sie sich ziemlich verausgaben (bellen, an der Leine ziehen usw.). Nach 2 bis 3 Schutzdiensten anderer Hunde sind sie, wenn auch noch nicht körperlich, so doch mental "platt", nicht mehr zur Konzentration fähig, aber dann wird auch der beste Schutzdiensthelfer der Welt kaum noch fähig sein, ihnen etwas beizubringen. Oder aber sie gewöhnen sich an diese Art der Reizlage, und später, bei der Prüfung, kommst Du als HF ohne diese "Vorbereitung" auf den Platz und Dein Hund merkt erst nach der "Langen Fluch", daß Schutzdienst ist...


: Die Sache "Erst die Arbeit, dann das Vergnügen" zieht ja wohl nicht, wenn der Hund am SD wirklich seinen Spass hat. Mein Hund zieht z.B. ein aufregendes Spiel mit mir jeder Artgenossen-Unterhaltung vor.

Wir reden hier von Ausbildung, bei welcher der Hund von Übungsstunde zu Übungsstunde kleine Übungseinheiten kombinieren muß. Dazu muß er voll aufnahmefähig sein, sich konzentrieren können. Ein junger Hund, der sich zwei Schutzdienste lang die Gurgel zugezogen hat, leidet, auch wenn er in körperlich guter Verfassung ist, unter Sauerstoffmangel, ist kaum noch dazu fähig, sich zu konzentrieren und zu kombinieren, der ragiert sich nur noch am Ärmel ab. Das ist garaniert nicht das Ziel einer guten SchH-Ausbildung. Zwar gibt es Hunde, die so ein "Aufwärmtraining" vor dem Schutzdienst brauchen, aber das sind Hunde, die eigentlich nicht in den SchH-Sport gehören, von denen reden wir also lieber gar nicht. Ich denke, Du strebst ja die qualitativ hochwertige Ausbildung eines gut veranlagten Hundes an.


: Jetz frage ich nochmals:Gibt es so einen Schutzhund-Platz oder habe ich einfach nur utopische Vorstellungen?

S. o. Frag hier doch einfach mal direkt, ob es bei Dir in der Gegend nicht einen Übungsplatz gibt, der Deinen Vorstellungen entspricht.

Viele Grüße

Antje

28. August 2000 13:22

Hallo Lena,
wahrscheinlich mußt Du nur lange genug suchen.
Ich entdeckte voriges Wochenende einen Hundesportverein, der Schutzdienst mit Spielen nach Lindt verbindet.
Ich habe mir aber nur die Unterordnung angesehen, da der Schutzdienst auf einem anderen Platz gemacht wird (nebenan) - ich wollte mir aber das Training von zwei Bullterrieren ansehen, die mit Hilfe von anderen Vereinsmitgliedern lernen sollten sich nicht ablenken zu lassen.
Aber auch auf diesem Platz war es so, daß die Hunde im Auto warten mußten bis sie dran waren.
Ich glaube, das liegt auch daran, daß es sehr viele Hunde waren (bestimmt 20-30), die können nicht alle auf dem Gelände herumlaufen - auch nicht mit Leine, da würde ja ein Chaos ausbrechen.
Drei Hunde waren aber angeleint mit ihren Bestitzern auf der "Zuschauerterrasse".
Man sagte mir dort, daß die fortgeschrittenen Hunde (auch für die BH) alle Einzelunterricht machen, nur junge Hunde trainieren in der Gruppe.
Auf dem Platz wird gar nicht gespielt (Hunde untereinander) aber man kann die Hunde auf der Wiese gegenüber spielen lassen (eigene Entscheidung).
Ich mußte das mal schreiben, damit Du siehst das Schutzhundausbildung auch nach anderen Methoden praktiziert wird.
Ich habe aber auch schon andere Plätze gesehen.

Viel Glück bei der Suche

Ina + Treija


28. August 2000 14:51

Hallo Antje!
Friiiiieeeeeeden!

Ich hatte mit voller Absicht nur Deinen Vergleich mit dem Kind herausgezogen und mich dazu geäussert!
Ich wollte gar keine Endlosdebatte. Es sollte nur eine Anmerkung dazu sein.


Viele Grüße von
Iris und ERIC

28. August 2000 16:49

Hallo Antje,

: Zu den Boxen: Es ist nicht sinnvoll, vor oder während der Übungsstunden die Hunde miteinander spielen zu lassen. Gerade junge Hunde müssen erst lernen, sich zu konzentrieren, und einen 6-jährigen sollte man direkt vor der Mathestunde auch nicht gerade Fußball spielen lassen. Zudem würde es andere Hunde (die ebenfalls vielleicht erst lernen sollen, sich auf ihren Hundeführer zu konzentrieren, sehr ablenken). Es spricht natürlich nichts dagegen, die Hunde nach der Übungsstunde auch mal miteinander spielen zu lassen. Während des Schutzdienstes halte ich es für gefährlich, wenn wartende Hunde aneinandergeraten, es könnte bei einem beutetriebstarken Hund (und nur die sollten in die SchH-Ausbildung genommen werden) genausoschnell zu einer Rauferei kommen wie bei dem Anblick einer wohlgefüllten Futterschüssel.
:
Und da hast Du auch schon den neuralgischen Punkt angesprochen: in der heutigen Zeit MUSS das alleroberste Gebot bei der Ausbildung von Hunden Sozialverträglichkeit heißen! Und zwar gegenüber Mensch wie Tier. Alles andere hat dem gegenüber zurückzustehen! Wenn hier einerseits Rassen gezüchtet werden, deren oberstes Zuchtziel immer noch der extrem beutetriebstarke Hund ist und zum anderen die Ausbildung dies in einem Maße noch verstärkt, daß die Hunde beim Anblick eines Schutzdiensthelfers so in Rage geraten, daß sie untereinander raufen, dann läuft hier etwas ganz gewaltig falsch!!!

Und was das Wegsperren der Hunde in Boxen angeht: natürlich ist es unsinnig, die Hunde während der Übungsstunden miteinander spielen zu lassen, darüber besteht doch gar kein Zweifel. Aber auf unserem HP werden die Hunde während des Agility-Trainings AUF DEM PLATZ angebunden, ins Platz abgelegt und müssen sich dort dann ruhig verhalten, bis sie dran sind. Und das lernen sie von klein auf. Und immer wieder wird zwischendurch auch mit zwei oder gar drei Hunden gleichzeit Gerätetraining gemacht - damit die Hunde auch lernen, selbst unter dieser extremen Ablenkung auf ihren HF konzentriert zu bleiben. Es sind also IMMER mehrere Hunde zugleich auf dem Platz - und es funktioniert!!! Selbst die noch sehr unruhigen Junghunde, die - wenn sie gerade nicht dran sind - herumzappeln und auch mal jaulen, lenken die "alten Hasen" nicht mehr ab. Bewußt bauen wir die Hindernisse z.B. auch so auf, daß sie nur 3-4 Meter von den wartenden Hunden entfernt stehen, der Hund also z.B. auf die wartenden zuspringen muß um dann gleich nach links oder rechts geführt zu werden. Das ist für den übenden wie für die wartenden Hunde eine extreme Herausforderung. Aber bis jetzt haben es noch alle gelernt - und solchermaßen ausgebildete Hunde sind durch nichts mehr aus der Ruhe zu bringen. Egal, ob sie hinterher Agility-Champions oder - wie unsere - einfach nur aus Spaß an der Freude im Parcours geführt werden: es sind in jedem Fall Hunde, mit denen man sich überall blicken lassen kann!

Inge

28. August 2000 18:09

Hallo Sören,
:
: Warum beleidigst Du öffentlich diese Leute, die nichts Schlechtes für Ihren Hund oder sonstwen wollen, sondern nur abseits des Alltags ein paarmal die Woche Ihrem Hund eine auslastende Beschäftigung bieten wollen, die dem Hund in seinen ureigensten Instinkten anspricht?? Das Ganze natürlich in kontrollierten Bahnen...

Beleidigen? Wenn man die Wahrheit sagt? Wie erklärst Du Dir, daß ich durchaus nicht die einzige bin, die sich so äußert? Und auch nicht die einzige, die diese Äußerungen aus Insider-Wissen heraus macht, weil selbst lang genug in der "Szene" anwesend? Wenn Du mein Posting genau gelesen hast, sage ich dort doch klar und deutlich, daß ich KEINE Gegnerin des SchH-Sports bin. Wenn er denn nur mal hundgerecht ausgeführt würde. Aber genau daran hapert es gewaltig!
:
: Übrigens, wenn ich mich recht entsinne, dann begann diese leidige Diskussion über Stromreizgeräte bei deren Einsatz im Agility. Wie paßt das denn in Dein Weltbild?? Haben jetzt plötzlich die bösen SchH-Sportler die Macht im Agility übernommen, damit sie jetzt noch mehr Hunde quälen können?? Oder ist es nicht so, daß nunmal in der Leistungsspitze mit solcherlei Hilfsmitteln gearbeitet wird, und dabei ist es egal ob man mit seinem Hund nun SchH-Sport, Agility, Turnierhundesport, Rettungshundearbeit oder sonstwas macht???

Du fragst, wie das in mein Weltbild passt? Antwort: gar nicht. Denn als die sog. Alternativsportarten aufkamen, habe auch ich mich ihnen zugewandt in der Hoffnung, daß sich hier ein anderer Menschenschlag tummeln würde - Halter, die sich nicht über ihren Hund profilieren würden, sondern einfach aus Freude am gemeinsamen Tun ihren Sport betreiben. Aber es stand zu befürchten, daß in dem Moment, wo es auch um Weltmeisterschaften usw. gehen würde, es nur eine Frage der Zeit war, wann dieselben - in meinen Augen psychisch kranken - HF anfangen würden, zu Starkzwangmitteln zu greifen. Und offensichtlich ist diese Situation schon eingetreten. Nein, ich mache keinen Unterschied zwischen einem Agiltiy- oder Schutzhundsportler, wenn es um die nicht-artgerechte Ausbildung des Hundes geht. Es ist IMMER verwerflich! Aber nach allem, was ich in den vielen Jahren beobachten konnte, findet man unter den SchH-Sportlern viel, viel mehr HF, die ihren Hund nur als Sportgerät benutzen, die schnell mit dem TT zur Hand sind, wenn ihre eigene Unfähigkeit sie in der Ausbildung versagen läßt, die einfach nicht erkennen wollen, daß ihr Hund vielleicht doch nicht zum SD geeignet ist.

: Bei der Arbeit auf Veriensebene, über die 98% aller SchH-Sportler nicht hinauskommen, wird mit Stromgeräten nicht gearbeitet. Das ist agr nicht nötig, da diese Sportler nur ihre Prüfungen bestehen wollen, irgendwann mal und ohne Ehrgeiz. Denen ist es egal, wieviele Punkte sie da erreichen, sie machen den Sport in erster Linie um den Hund zu beschäftigen und machen Prüfungen nur, damit sie ein Ziel haben um sich selbst zu motivieren regelmäßig in die Fährte zu gehen und bei jedem Wetter auf dem Platz zu stehen. Was ist daran so schlimm??

Gar nichts, wenn es "normal" ablaufen würde! Darunter verstehe ich: altersbezogene, liebevolle, geduldige und konsequente, langsam aufbauende Erziehung schon des Welpen. Vom ersten Tag an! Erziehung über positive Konditionierung, über Motivation. Dann: Wesensüberprüfung - ist der Hund nervenstark genug für den SD? Reicht sein Beutetrieb? Ängstliche oder aggressive Hunde haben genauso wenig wie beutetriebarme Hunde etwas im SD zu suchen. Weiter: Betonung bei der Ausbildung auf Sozialverträglichkeit und Unterordnung. Und zwar ohne Zwang! Ein Hund, dem das Voraus oder Apport nur unter Zwang beigebracht werden kann, ist nicht geeignet (oder sein HF nicht). Abt. C ausschließlich über Beutetrieb, NIEMALS über Wehrtrieb.

Wie aber sieht die Wirklichkeit aus? Und auch, wenn Du es noch so vehement abstreitest - es gibt diese Wirklichkeit viel, viel öfter, als die gerade beschriebene Form der SchH-Ausbildung! Also, wie sieht diese Wirklichkeit aus? Ehrgeiziger HF will tollen SchH. Darunter versteht er/sie in erster Linie Abt.C - der Hund soll super Beissen. (Das "Aus" ist da schon von untergeordneter Bedeutung...) Da Unterordnung angeblich die Triebigkeit des Hundes unterdrückt, wird der Hund erstmal ein paar Monate lang überhaupt nicht erzogen. Schlichtweg nix kann er! Dann, so mit 7-8 Monaten fängt man an. Der Hund ist voll in der Pubertät, hat bisher keine Einweisung in die Rangordnung erhalten und nichts gelernt. Somit wird versucht, das Versäumte über Gebrüll und Zwang nachzuholen. Natürlich ist mit dem Hund auch nicht viel gespielt worden als Welpe, man will ja schließlich kein verspieltes Weichei. Hund war daher auch von Anfang an im Zwinger untergebracht. Und nun, oh Schreck, hat der Hund keinen Bock auf's Apportieren! Wie denn auch, wenn er Beutespielen nie kennenlernte. Also Zwangsapport. Nun der eigentliche SD: Hund hat auch keine Lust auf Beißwurst oder Ärmel. Klar - nach Zwangsapport ist auch der letzte Rest Lust auf Beute flöten gegangen! Schon heißt es: der Hund ist nicht beutetriebstark. Macht nix, da kann man nachhelfen... Und so wird der Hund mit viel Gebrüll und Starkzwangmitteln durch die Prüfungen gezwungen.

Und was die Unterbringung der Hunde in den Boxen angeht, so habe ich dazu weiter unten in einer Antwort an Antje etwas geschrieben.

Ach übrigens: meinen ersten eigenen DSH habe ich bekommen, als ich 13 war. Mein damaliger Ausbilder war Diensthundführer bei der Düsseldorfer Polizei und arbeitete in seiner Freizeit als Ausbilder. Weißt Du, was er mir als allererstes sagte, als ich mit der Ausbildung begann? "Wer schreit hat Unrecht!" Bei diesem Mann habe ich vor über 30 Jahren eine wundervolle Ausbildung mit meinem Hund gemacht, sanft, geduldig, liebevoll, konsequent. Selbst aus heutiger Sicht war er in seinen Methoden geradezu revolutionär modern. Meine Hündin hat das Arbeiten GELIEBT, weil sie NIEMALS mit Starkzwang traktiert wurde. Bis ins hohe Alter war es für sie das Größte, arbeiten zu dürfen. Ohne je eine Box von innen gesehen oder ein TT gespürt zu haben! Aber was ich seitdem so auf HPs erlebt habe, spottet jeder Beschreibung - und mit dieser Meinung stehe ich weiß Gott nicht alleine da!

Nein, es sind nicht ein paar schwarze Schafe, die den SchH-Sport in Verruf bringen, sondern es sind ein paar ganz wenige weiße Schafe, die dafür sorgen, daß ich diese Sportart nicht gänzlich ablehne. So rum wird ein Schuh draus!

Grüße Inge

28. August 2000 16:56

Hallo Inge!
Genau das meine ich!!!Endlich versteht mich mal jemand!!!Ich denke doch, wenn es beim Agility oder sonst einem Sport funktioniert, warum dann nicht auch beim Schutzhund-Sport??????
Viele Grüsse Lena, die hofft, dass sie das in diesem ihrem Leben noch erleben darf