von Gaby(YCH) am 20. September 2000 07:01
: hallo, Attila!
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: : Zweifellos. Ich muß natürlich das erwünschte Verhalten irgendwie initiieren. Aber das hat nichts mit Zwang zu tun. Die Stimme ist ein ausgezeichnetes Korrekturmittel. Wenn ich immer brülle, nehme ich mir jede Möglichkeit zur Differenzierung. Und wenn immer nur gebrüllt und geruckt wird, ist der Ausbilder unfähig, die Teilnehmer aber sind unkritisch und in Wahrheit auch uninteressiert.
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: ein weiterer nicht zu unterschätzender Nachteil des Brüllens ist, daß die Hunde dadurch sehr schnell lernen, daß sie ja nur gehorchen müssen, wenn gebrüllt wird, das andere war ja nicht ernst gemeint.
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: und auf vielen Plätzen ist genau dieser Lerneffekt eingetreten.
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: deswegen müssen die auch alle ständig brüllen...
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: Gruß
: Merlino
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Äh,
ich glaube, Du hast da was falsch verstanden, Merlino.
Ich sagte "ein hartes Wort" sei manchmal unvermeidlich und nicht Rumbrüllerei. Hunde haben so feine Ohren, daß es völlig unnötig ist, laut zu reden. Harte Worte oder harte Kommandos kommen von mir nur, wenn der Hund das normale Kommando, z.B. Sitz, nicht befolgt, obwohl er es kann.
Es scheint mir sowieso, daß mich hier der eine oder andere falsch verstanden hat. Wenn ich anführe, daß z.B. Wölfe sich auch mal gegenseitig klar machen, wer der Boß ist, heißt das nicht, daß ich das als Entschuldigung nehme, meinen Hund zu verprügeln.
Allerdings mache ich mir die Kenntnis des wölfischen Verhaltensrepertoires zunutze, indem ich z.B. aufhöre zu spielen, wenn mein Hund im Eifer des Gefechtes zu grob wird. Ebenso setze ich Tabus (mein Knochen!) und nehme mir das Recht heraus, jederzeit an seinen Futternapf zu gehen.
Ich stelle allerdings weiterhin provokant die Frage in den Raum:
Was ist so schlimm an einen Leinenruck oder einem harten bzw. lauterem Wort in der Ausbildung? Geht mal netterweise davon aus, daß ich weder Stachelhalsband noch Brüllen dabei mit einbeziehe....
Nur mit Bitte, Bitte ist es nicht getan - ich muß dem Hund den Unterschied zwischen erwünschtem und unerwünschtem Verhalten erst einmal zeigen - ich arbeite zwar daran, aber mein Hund kann meiner verbalen Argumentation nicht immer folgen....Also kommt ein "Nein", wenn er von der Fährte abweicht oder ein Klaps auf den Po, wenn er bei "Sitz" sich nicht hinsetzt. Genauso kommt ein Ruck an der Leine, wenn er bei der Unterordnung träumt und geradeaus weitergeht, obwohl ich rechts abgebogen bin. Natürlich kommt auf diese negative Einwirkung ein Lob, sobald er sein Verhalten korrigiert. Übrigens ist mein Hund sechs Jahre alt und ich übe regelmäßig von kleinauf mit ihm....Und brüllen muß ich höchstens beim "Platz", wenn er einem Karnickel hinterher will - aber das ist eher der Schreck bei mir selbst, warum ich dann brülle....
Gaby