Hallo Inge,
freut mich, daß Du diese Dinge genauso siehst wie ich; ich habe es allerdings auch nicht anders erwartet.
Im Zusammenhang mit Hundesportvereinen und Erziehungskursen ist doch folgendes eveident: Es gibt viele Hundeliebhaber, die am Hundesport kein Interesse haben; die einfach keine Lust auf Vereinsleben und Gruppenaktivitäten haben. Ich kenne eine ganze Reihe sehr netter Hundehalter, die bei Sturm und Regen stundenlang mit ihren Hunden (meist haben sie mehrere) unterwegs sind, aber die eben zehnmal lieber durch Wald und Feld wandern, als auf irgendeinen Platz zu gehen. Meist sind diese Leute Autodidakten und oft recht gut über die Hundeseele und die besten Möglichkeiten, Hunden etwas beizubringen, unterrichtet. Es gibt aber natürlich unter ihnen auch viele, die für einen wirklich guten Hundeerziehungskurs dankbar wären, eben weil sie gern freundliche und folgsame Hunde hätten. WENN nun die Hundevereine entsprechende Angebote machen, sollen sie den Hundehaltern gefälligst ein vernünftiges Programm anbieten ODER eben die Basisausbildung der Hunde den privaten Hundeschulen überlassen. Aber einerseits gönnen die Vereine den kommerziellen Ausbildern deren Gewinne nicht, da sie ja selber sooooooo idealistisch für ein paar Mark arbeiten, anderseits sind sie nicht in der Lage, sich selbst einen guten Ruf zu schaffen und diesen auch zu erhalten. Daher sollten sie so redlich sein, auf Erziehungskurse zu verzichten und sich ganz dem Hundesport zu verschreiben. Wenn dann im erlesenen Kreis der Vereinskameraden Hunde gequält und erniedrigt werden, so haben das die wenigen Fanatiker zu vertreten. Diese Einstellung zum Tier aber in die große Menge der Hundeliebhaber hineinzutragen, das ist fürwahr eine Zumutung.
Herzliche Grüße, Attila
: Was den Wesenstest angeht: wenigstens bei Tierärzten darf man davon ausgehen, daß sie es sehr wohl in Ordnung finden, wenn sich ein Hund auch von Fremden streicheln läßt (schon im Eigeninteresse...) und nicht wie die von Attila beschriebenen Ausbilder es unmöglich finden, daß sich sein Hund einfach anfassen ließ.
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: : Ist sicherlich auch nachvollziehbar, denn diese "Hundeführerschein-Anwärter" bringen dem Verein nichts. Sie kommen nicht zum Arbeitsdienst, interessieren sich nicht für den Verein, selten für Hundeausbildung an sich und teilen nicht die Begeisterung, die viele Hundesportler für ihr Hobby empfinden. Sie sind für den Verein nur eine Geldquelle...Das dann natürlich bei den Ausbildern, die diese Gruppe häufig noch ehrenamtlich betreuen kein großer Ehrgeiz oder Enthusiasmus aufkommt ist sicherlich ebenfalls nachvollziehbar.
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: Nein, ist für mich NICHT nachvollziehbar. Aus zwei Gründen:
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: 1. man kann doch Hundehalter nur für den Hundesport begeistern und für den Verein gewinnen, wenn man schon im Vorfeld (Welpengruppen, Hundeführerschein) eine so optimale Betreuung anbietet, daß sich der Hundehalter im Verein wohlfühlt und Lust bekommt, Hundesport zu betreiben. (Geht natürlich nur, wenn man außer SchH auch noch anderes anbietet, sonst ist es für Dackel & Co. logischerweise uninteressant; reine Gebrauchshundvereine, für die Agility u.ä. eh nur Pipifax ist, sind daher sowieso nicht empfehlenswert)
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: 2. wer grundsätzlich Hunde mag, wird sein Möglichstes tun, um möglichst vielen Hunden einen guten Start ins Leben zu ermöglichen, indem er/sie die Hunde (und vor allem deren Halter) gut ausbildet, den Haltern zeigt, wie sie vernünftig und richtig mit ihren Hunden umzugehen haben. Nach dem Schneeballprinzip erreicht man so auch immer mehr wohlerzogene Hunde, die das Bild des Hundes allgemein in der Bevölkerung verbessern - ein Ziel, das jedem wahren Hundefreund am Herzen liegen sollte.
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: : Die Realität sieht dann folgendermaßen aus:
: : Der Verein hat eine 2-Klassen-Struktur. Die guten Ausbilder kümmern sich um die Mitglieder, die Leute die arbeiten wollen und nicht auf dem Platz sind weil es irgendeine LHV so vorschreibt. Die Ausbilder-Anwärter (oder wie immer man sie nenne will) betreuen die Hundeführerschein-Gruppen.
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: DIESE Vereine sollen mir auch nicht damit kommen, daß sie Hunde wirklich mögen! DIESE Vereine sind nichts weiter als Sammelbecken profilneurotischer Egoisten, die ihr mangelndes Selbstbewußtsein mit kuschenden Hunden und glänzenden Pokalen aufwerten wollen, für die nur ein Gebrauchshund ein wahrer Hund ist, alle anderen Vierbeiner höchstens als Tierfutter taugen - kurz, es sind die Vereine, die ich bis zum Erbrechen kennengelernt habe! Von Tierliebe im Sinne von Achtung vor der Kreatur ist bei denen nichts, aber auch gar nichts zu spüren!!!
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: Im übrigen kommen nicht nur Halter in die Hundeschulen, weil sie wegen irgendeiner LHV den Hundeführerschein oder die BH machen MÜSSEN; diese LHV sind ja noch sehr neu. Nein, die meisten kommen, weil sie ihrem Hund Benimm und gutes Sozialverhalten beibringen WOLLEN - und ich finde es eine Unverschämtheit, diese Menschen nur als Dukaten-Esel zu behandeln!
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: Das Wichtigste in der Hundeausbildung spielt sich in den ersten Lebensmonaten eines Hundes ab: in der Prägephase. Was hier versäumt oder schlecht gehandhabt wurde, ist fast nicht mehr auszubügeln. Daher müßten gerade die Welpen- und Junghundekursen von den BESTEN Ausbildern, die der Verein überhaupt zu bieten hat, geleitet werden!!!
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: : Und wie sieht es nun in meinem Verein aus?? Ich behaupte mal wir bilden gut aus... kann man aus der Ferne sicherlich nicht kontrollieren, nehmen wir aber einfach mal an... Wir sind soweit, das wir NUR Leute aufnehmen, die arbeiten wollen, zur Begleithundeprüfung und drüber hinaus.
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: AH JA - und wer macht die so wichtige Basisarbeit? Seit Ihr Euch dafür zu schade??? Auch wer keine BH anstrebt (und erst recht nichts darüber hinaus) sollte einen wohlerzogenen Hund haben. Und in dem Moment, wo er für genau dieses Ziel etwas bezahlt - egal wieviel - hat er das Recht, eine gute Anleitung für die Ausbildung seines Hundes zu erhalten. Sonst ist es in meinen Augen Betrug!!!
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: Grüße Inge