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Maßlos enttäuscht vom IRJGV

geschrieben von Simone und Co(YCH) 
Maßlos enttäuscht vom IRJGV
08. Oktober 2000 06:46

Hallo,

seit vielen Jahren bin ich aktives Mitglied im IRJGV. Dort war ich Übungsleiter und aktiv im Agilitysport. Ich stand bisher voll hinter diesem Verband. Doch dann kam folgende erschreckende Nachricht.

Ich kann, trotz Anwartschaften, nicht zum BGVP-Richter ernannt werden. Nicht etwa, weil ich mich satzungswidrig oder unangemessen verhalten hätte. Nein, der einzige Grund, warum ich nicht noch aktiver in meiner Freizeit in diesem Verband arbeiten durfte, ist schlicht und ergreifend die Tatsache, daß ich eine eigene Hundeschule betreibe. Schade, daß der Hauptvorstand des IRJGV Leute mit Fachwissen nicht zum Richter ernennen
will, aus Angst daß die Gemeinnützigkeit des Verbandes angezweifelt wird. Ich habe nie gegen die Gemeinnützigkeit verstoßen, sondern im Gegenteil immer ehrenamtlich mein Fachwissen in die Gruppe des IRJGV eingebracht.

Mir wurde mehrfach vorgeworfen in einem steten Gewissenskonflikt zu stehen und Besucher der Gruppe in meine Hundeschule zu ziehen. Das entspricht absolut nicht der Wahrheit. Ich bin durchaus in der Lage Beruf und Freizeitbeschäftigung zu trennen. Im Gegenteil sind viele ehemalige Hundeschulenkunden erst durch mich auf den Verein aufmerksam geworden und haben sich bei mir nach einer sinnvollen Freizeitbeschäftigung mit dem Hund erkundigt. Natürlich habe ich diesen Leuten stets den IRJGV empfohlen.

Ich möchte auf diesem Wege alle aktiven Mitglieder des IRJGV ermutigen, beim Hauptvorstand nachzufragen, ob der eigene Beruf einer Ernnenung zu Irgendwas im Wege steht. Denn ich habe die Aussage gehört, daß sowohl Hundeschulenbetreiber, Tierärzte, Versicherungsagenten, Futtermittelhändler u.a. "kleingehalten" werden, um diese nicht in einen geschäftlichen Gewissenskonflikt zu bringen und somit die Gemeinnützigkeit des Verbandes zu gefährden.
Mir hat man dies vorher niemand gesagt. Nur jetzt wurde ich sehr schmerzlich ausgebremst.

Also seid vorsichtig welchem Verein Ihr Euer persönliches Engagement und Fachwissen zur Verfügung stellt.
Wegen diesem Vorfall hat sich gestern eine komplette Gruppe aufgelöst, deren Mitglieder die Entscheidung des Hauptvorstandes nicht nachvollziehen können. Schade, oder?

Liebe Grüße an alle Hundefreunde
Simone(ehemalige Aktive im IRJGV)

08. Oktober 2000 07:57

Hallo Simone,

das tut mir sehr leid für Dich!!

Mir ging es vor einiger Zeit im swhv ganz genau gleich.

Meine Meinung: Die Vereine haben ganz einfach Angst, daß man Ihnen mit besserer Qualität die "Kunden" wegnimmt.
Die Vereine wollen, daß Du Dich für sie einsetzt, umsonst und 100%ig natürlich. Denn ein Verein steht und fällt mit seinem Trainer.
Würdest Du ein solches Engagement auf privater Ebene zeigen, dann hättest Du einen riesigen Erfolg.

Fazit:
Mach es!!! Setze Dich auf privater Ebene ein und laß Verein Verein sein.

Viele Grüße, weiterhin viel Erfolg!



08. Oktober 2000 10:35

: Hallo,
: Wegen diesem Vorfall hat sich gestern eine komplette Gruppe aufgelöst, deren Mitglieder die Entscheidung des Hauptvorstandes nicht nachvollziehen können. Schade, oder?
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: Liebe Grüße an alle Hundefreunde
: Simone(ehemalige Aktive im IRJGV)


Hi Simone,

natürlich ist dies sehr schade. Aber was glaubst Du, was Vereine/Verbände sonst anderes machen sollen. Oder glaubst Du wirklich, jeder private Hundeschulenbetreiber ist so positiv eingestellt wie Du und verquickt Freizeit und Beruf nicht miteinander. Das gleiche gilt natürlich auch für Futterhändler und all die anderen Berufsgruppen, die Du da aufgezählt hast.

In allen Verbänden ist grundsätzlich geregelt, dass irgendwas mit Hunden nicht gewerblich gemacht werden darf, zumindest wenn man bestimmte Funktionen übernehmen will. Das finde ich absolut o.k.

Bedauerlich für Dich natürlich, aber man kann eine solche Regel nicht mal so und mal so auslegen kann, je nachdem. Dass dies aber jetzt für Dich ein Grund ist, ganz aufzuhören in diesem Verband, kann ich trotzdem nicht nachvollziehen. Sorry! Du sagst, die Arbeit im Verband war bisher Dein Hobby und da ist es Dir egal, dass eine ganze Gruppe zerbricht, weil Du sauer reagierst und das Gefühl hast vera....... zu werden?

Dass Dir das niemand vorher gesagt hat, kann ich nicht ganz glauben, eigentlich sollte es in den Satzungen stehen und da erwarte ich von jemanden der eine Funktion anstrebt, diese auch zu kennen.

Mir wäre es sogar ganz lieb, wenn Zucht- oder Leistungsrichter oder Bewerter auch keine eigene Hunde-Zucht betreiben dürften, wie es in allen Verbänden immer noch gang und gebe ist, dass Zuchtrichter A natürlich gerne seine Hunde nach vorne stellt oder Leistungsrichter B mal gerne etwas bei Hunden aus seiner Zucht auf Turnieren übersieht. Da bin ich sogar noch etwas radikaler.

Denn schau Dir doch in manchen Verbänden mal diese Vetternwirtschaft an. Um das so gut wie möglich zu verhindern, gibt es solche Regelungen und nicht um irgendwem persönlich zu schaden oder die freie Berufstätigkeit einzuschränken.

Versuche doch bitte noch einmal unter diesen Aspekten die Angelegenheit zu betrachten.

Ich hoffe, Du kannst Dich dann wieder etwas beruhigen. Wäre sonst wirklich schade. Für Dich und für die Leute (Freunde?) mit denen Du bisher zusammen als Trainerin und Hundesportlerin gearbeitet hast.

grüße

charly


08. Oktober 2000 11:27



Hallo Charly,

natürlich kenne ich unsere Satzung gerade weil ich mich immer daran gehalten habe. Dort steht absolut nichts über die Berufswahl von Funktionären. Im Vorfeld hat mich wirklich niemand darauf aufmerksam gemacht, sondern man hat mich noch Anwartschaften zum Richter leisten lassen.
Laut Satzung dürfte ich Richter werden.

Auch in Gesprächen mit einem Mitglied des Hauptvorstandes, der wußte, daß ich eine Hundeschule betreibe wurde mit nicht einer Silbe erwähnt, daß ich nicht genauso arbeiten darf, wie andere Mitglieder auch.

Mir ist es nicht egal, daß unsere Gruppe seit gestern nicht mehr existiert. Es ist mir sogar sehr schwer gefallen, da ich Gründungsmitglied war und jede Aktivität der Gruppe mitgeplant und mitgestaltet habe. Aber deswegen bin ich ja gerade so sauer.
Die anderen Mitglieder unserer Gruppe haben nicht wegen mir aufgehört oder weil ich sauer bin.
Dabei sind auch Personen, die ich durchaus Freunde nennen kann. Wie gesagt war der Hundesport bisher mein Hobby und meine ganze Leidenschaft dies wird sich auch nicht ändern . Wir werden auch weiterhin mit unseren Hundefreunden Hundesport betreiben.

Wenn diese Regelung auch bei anderen Vereinen praktiziert wird, wäre ich umso enttäuschter. Ich betone nochmals, daß in der Satzung nichts über eine Berufswahl steht und ich mich nie satzungswidrig verhalten habe. Bist Du auch aktiv in einem Verein?
Deine Meinung über die von Dir genannten Probleme mit diesen gewissen Richtern A oder B kann ich sehr gut nach vollziehen und teile Deine Meinung.
Liebe Grüße Simone


08. Oktober 2000 11:33


Hallo "aaaa",

ich danke Dir für Deine Antwort. Ich konnte ja keine "Kunden" wegnehmen, da ich ja meine "Qualität" ehrenamtlich in den Verein eingebracht habe.
Ich habe dies auch sehr gerne gemacht, bis gestern eben.

Liebe Grüße Simone

08. Oktober 2000 11:42

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: Hallo Charly,
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: natürlich kenne ich unsere Satzung gerade weil ich mich immer daran gehalten habe. Dort steht absolut nichts über die Berufswahl von Funktionären. Im Vorfeld hat mich wirklich niemand darauf aufmerksam gemacht, sondern man hat mich noch Anwartschaften zum Richter leisten lassen.
: Laut Satzung dürfte ich Richter werden.
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: Auch in Gesprächen mit einem Mitglied des Hauptvorstandes, der wußte, daß ich eine Hundeschule betreibe wurde mit nicht einer Silbe erwähnt, daß ich nicht genauso arbeiten darf, wie andere Mitglieder auch.

Das ist natürlich absolut dämlich von diesen Leuten gewesen. Ich bin im DVG in einem Verein Mitglied und bei uns ist das ganz klar geregelt, dass gewerbliche Hundeschule und Vereinsarbeit nicht hand in hand gehen können, um Interessenkonflikte zu vermeiden. Und dies ist allen Mitgliedern in den einzelnen Vereinen und im Verband bekannt. Dies hat aber auch den Grund, dass es schon vorgekommen ist, dass Leute, die meist kostenfreie Ausbildung in den Vereinen genossen haben, die Erfahrung von in den Vereinen tätigen Ausbildern und Hundesportlern sich aneigneten und plötzlich - macht man eine eigene Hundeschule auf, wedelt mit einem von dem Verband ausgestellten Sachkundenachweis rum und macht Kohle. Insofern verstehe ich diese Regelung im DVG sehr wohl.


Wenn dieser Vorstandsmensch nicht rechtzeitig darauf hingewiesen hat, dass es solch ein Regel gibt, kann ich Deinen Ärger verstehen. Hat Dir mal irgendwer gezeigt, wo diese Regel in Eurem Verband schriftlich fixiert ist? Sowas muss schriftlich fixiert sein, sonst hat es keine Gültigkeit, sonst könnte ja jeder Verbandsobere nach Lust und Laune entscheiden. Und das darf nicht sein, egal wo.
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: Wenn diese Regelung auch bei anderen Vereinen praktiziert wird, wäre ich umso enttäuschter. Ich betone nochmals, daß in der Satzung nichts über eine Berufswahl steht und ich mich nie satzungswidrig verhalten habe. Bist Du auch aktiv in einem Verein?

Ja, als Hundesportlerin und Trainerin in einem DVG-Verein.

Grüße

charly