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Wie richtig am Radlaufen beibringen?

geschrieben von Nathaly(YCH) 
Wie richtig am Radlaufen beibringen?
29. April 2001 18:35

Hallo!

Kann mir jemand von euch Tips geben, wie man einem Hund am Besten beibringt locker und im leichten Trab am Fahrrad zu laufen, ohne zu zerren, zu galoppieren oder VOR das Rad zu springen??

Danke für Tipps!

Nathaly


29. April 2001 19:26

Hallo Nathaly,

am einfachsten ist es sicher mit einem "Springer".
Das ist ein Metallgestänge, daß ans Fahrrad geschraubt wird und verhindert, daß Dich der Hund einfach vom Fahrrad zieht.
An diesem "Springer" wird dann der Hund mir einer kurzen Leine befestigt. Zum lehren des richtigen Tempos mache ich dann noch eine normale Führleine am normalen Halsband fest. Über leichte Leinenrucke bremse ich dann den Hund etwas wenn er zu schnell wird oder zieht.
Das funktioniert ganz sehr gut und Du sitzt immer sicher auf dem Rad.
Einen solchen "Springer" kann ich Dir besorgen falls Du Interesse hast.
Gehe kurz auf meine Seite und sende mir eine EMail. Den genauen Preis habe ich jetzt nicht aber er liegt so bei 100.-DM.
Gruß Wolfgang


: Hallo!
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: Kann mir jemand von euch Tips geben, wie man einem Hund am Besten beibringt locker und im leichten Trab am Fahrrad zu laufen, ohne zu zerren, zu galoppieren oder VOR das Rad zu springen??
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: Danke für Tipps!
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: Nathaly
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30. April 2001 18:22

Hallo!

Irgendwie kann ich es nicht verstehen, dass der Springer immer so hoch gelobt wird. Hier mal einen Text, den ich schon mal über den Springer in einem anderen Forum veröffentlicht habe:

Wollte mal so aufschreiben, was ich vom SPRINGER halte.
Erstaml zur Werbung:

"Hundeauslauf mit dem Fahrrad macht Spaß und bringt Fitness für Hunde und Mensch gleichzeitig. Den Hund dabei an der Leine zu führen, war bisher immer ein unsicheres Balancespiel. Dieses Problem ist jetzt gelöst.
Mit SPRINGER, der praktischen, patentierten Fahrradhalterung, wird der Hund direkt ans Fahrrad angeleint, ohne dass er den Fahrer aus dem Gleichgewicht bringen kann. SPRINGER wird einfach am Fahrradrahmen befestigt. Der Fahrer hat beide Hände frei zum Lenken und fährt sicher und bequem. Ein Sicherheitsring befreit den Hund automatisch, wenn sich die Leine in einem Hindernis verfängt.
-Ruck- und zugfreies Anleinen direkt ans Fahrrad
-Beide Hände frei zum Lenken
-Automatische Auslösung bei Hindernissen
-Kein Verheddern der kurzen Leine
-Der Hund kann nicht zwischen oder vor die Räder laufen
-Der Hund bringt sie nicht aus dem Gleichgewicht"

Soviel erstmal zum Werbetext. Sicher, in diesem Text sind nur die Vorteile aufgelistet, die ja zumindest theoretisch richtig sind und sich auch gut anhören, doch meiner Meinung nach, stimmen einige Punkte nicht:

-der Hund kann einem sehr wohl aus dem Gleichgewicht bringen. Zwar nicht gerade ein Dackel, aber eine Dogge schafft das mit Sicherheit.

-der Hund kann trotzdem in die Räder springen, außer man hat eien äußerst kurze Leine, die man dem Hund nicht zumuten kann.

Was mich am SPRINGER auch stört ist, wenn man stürtzt, aus welchen Gründen auch immer, dass der Hund dann auch betroffen ist und sich verletzten kann, da sich die Leine laut Werbung nur dann löst, wenn sie sich verfängt.
Wenn man dagegen die normale Hundeleine verwendet, kann man diese im Notfall recht schnell loslassen.

In einem Hundebuch wird auch sehr kritisch, über diese Halterung berichtet. Ich schreibe mal einige Stellen auf:
"Einerseits darf unser Hund gemäßt StVO auf öffentlichen Straßen vom Fahrrad aus nur rechts geführt werden und zwar ohne feste Verbindung zum Rad." "..Verbindung relativ fest...schwierig erreichbar.."
"..kommt bei einer unvorhergesehenen Lenkbewegung eine erhöhte Verletzungsgefahr auf ihn zu..."
"Hat unser Hund irgendwann einmal schlechte Erfahrungen mit dem SPRINGER am Rad gemacht, wird er sehr bald vorsochtshalber nach rechst driften und zum Schiefläufer werden, was seienn Bewegungsapparat unproportional beansprucht und verschleißt."
"Guter Rat: -Anschaffungskosten anderwertig investieren."

Ich stehe dem SPRINGER auch sehr skeptisch gegenüber und werde in Zukunft lieber die altbewährte Hundeleine benutzen, die ich schnell fallen lassen kann oder ich lasse meinen Hund am Besten frei neben dem Rad laufen. So kann er auch wenigstens am Wegrand schnüffeln oder auch mit anderen Hunden spielen kann, ohne erst abzuwarten, bis er vom Fahrrad befreit wird.

Mein Fazit: Lieber eine Hundeleine benutzen. Mit ein bißchen Übung kommt man dabei auch nicht so leicht aus dem Gleichgewicht.

Außerdem: stupides Nebenherlaufen ist für einen Hund auch sehr langweilig! Ich würde mir jedenfalls gründlich überlegen, ob ich so ein Teil kaufen würde!!!


Nun noch was zum Thema Radfahrenlernen: In fast jedem "Hundesportbuch" steht etwas zum Thema Hund und Radfahren drin. Schlage einfach mal da nach.
So kann ich dir nur kurz auflisten, wie du es machst, dem Hund das "Radfahren" beizubringen:

-der Hund wird RECHTS geführt!!!
-am Anfang wird das Rad nur geschoben, so dass der Hund im Schritt
laufen kann
-langsam kann man auch kurze Strecken im Trab absolvieren, man schiebt
das Rad immer noch!
-dann werden kurze Strecken auf dem Rad absolviert
-der Hund sollte keinerzeit schlechte Erfahrungen mit dem Rad machen
uns ganz langsam dran gewöhnt werden
-wenn der Hund sich nicht fürchtet, wenn der Halter fährt, kann man die
Strecken langsam steigern
-erst wenn der Hund sich ruhig verhält, kann man auch versuchen an der
Straße zu fahren, wenn es nicht klapp, wird dort geschoben!
-der Hund sollte auch die Möglichkeit haben sich zu lösen und mit
anderen Hunden zu spielen
-wenn der Hund, aus welchem Grund auch immer, schlechte Erfahrung mit
dem Rad gemacht hat und nun Angst davor hat, müssen alle Schritte, die
zum Anfang gemacht worden, wiederholt werden und der Hund ganz lang-
sam wieder ans Rad gewöhnt werden.

Viel Spaß beim Fahren
Nora

30. April 2001 19:23

Hallo Nathaly,

Nora hat Dir wegen der Vorgehensweise ja schon einiges beschrieben. Ich möchte nur noch anmerken, dass ich den Hund am Rad in jedem Fall am Geschirrlaufen lassen würde. Gerade wenn Du mit dem Hund am üben bist und er vielleicht noch stürmisch umherhopst, schon Du auf diese Weise den Halswirbelbereich. Geliches gilt erst Recht im Strassenverkehr, wo es leider so schnell gehen kann, dass Hund sich im Falle von Gefahr gar nicht schnell genug lösen kann bzw. Du nicht schnell genug loslässt.

Ob man mit Leinenruck arbeiten muß ist die gleiche Frage wie bei allen anderen Übungen auch. Wir haben unsere Hunde beispielsweise am Tretroller laufen lassen, das ist vor allem am Anfang klasse, weil der Hund Dich nicht vom Rad holen kann. Ich ziehe es vor, den Hunden beizubringen, dass es das tollste ist, genau neben mir zu laufen, da wird dann eben exakt der Moment, in dem Hund das macht, bestärkt. Das kapieren die auch sehr schnell. Derzeit bringe ich meiner Hündin bei, je nach Bedarf links oder rechts zu laufen und hinter dem Hinterrad die Seite zu wechseln. Beim Roller hat sie mir jetzt von selbst eine Zirkusnummer angeboten, indem sie nach links und rechts über das fahrende Hinterrad gehoppelt ist.

Probeire es mal mit viel Geduld und Spass in ablenkungsfreier Umgebung aus. Richtig gestaltet ahben die Hunde nichts bessers zu tun, als exakt neben Dir zulaufen.

Viele Grüße,

andreas

30. April 2001 21:23

Hallo Nathaly,

den Tips von Nora möchte ich noch hinzufügen, daß es wichtig ist, daß der Hund lernt, daß er wenn er am Rad läuft (also angeleint) nicht stehenbleiben darf um zu pinkeln oder wenn er einen anderen Hund sieht. Das ist grade bei einem bereits erwachsenen Hund (also einige Jahre alt) oft viel schwieriger als alles andere.
Außerdem ist es auch sinnvoll Extrakommandos einzuführen, auf die hin Nico nach rechts geht (also bevor Du startest oder wenn Du wieder losfährst) und eins nach dem er auch an der Leine wieder rüber läuft (an Deine linke Seite). Und irgendsowas wie "langsam" oder "Trab" wenn er versucht zu galoppieren (mit entsprechendem abbremsen notfalls anhalten).
Viele Grüße
Wilma u. Arno (der lernen mußte, daß er nicht mehr galoppieren u.beliebig anhalten darf wie bei seinen vorigen Besitzern)

01. Mai 2001 08:19

Hallo Nora!

Ist Dein gutes Recht, anderer Meinung zu sein :-) Aber ich habe den Springer schon seit acht Jahren und er hält inzwischen schon den zweiten Hund und ich mag ihn eigentlich sehr gern, darum eine kleine Verteidigungsrede...

: -der Hund kann einem sehr wohl aus dem Gleichgewicht bringen. Zwar nicht gerade ein Dackel, aber eine Dogge schafft das mit Sicherheit.
Ich habe noch nie jemanden mit einer Dogge Radeln sehen, aber ich denke, es gibt fast nichts, was von einer Dogge nicht aus dem Gleichgewicht gebracht werden könnte... Für einen Dackel ist die Leine am Springer eh zu kurz. Aber für zwei Hovawartrüden (42 und jetzt 38kg) ging es ganz gut. Ich bin bis dato nur zweimal in acht Jahren auf die Nase gefallen, das erste Mal war es eine unglückliche Kombi aus Stein und hundlichem Seitenzug und das zweite Mal hatte ich ein neues Rad und bin auf die blöde Idee gekommen, die Haltevorrichtung an der Sattelstange zu befestigen, so daß sich der Sattel dreht, als mein Hundi zog *räusper* Mit Leine dagegen habe ich zweimal binnen einem Jahr einen Abgang über'n Lenker gemacht und mir einmal richtig weh getan.
:
: -der Hund kann trotzdem in die Räder springen, außer man hat eien äußerst kurze Leine, die man dem Hund nicht zumuten kann.
Kann er nicht. Die Leine ist so lang, daß er zwar mit Mühe irgendwie ins Hinterrad könnte, aber das erfordert Bewegungen, die einem vorher auffallen und die man unterbinden kann. Bis ins Vorderrad kommt er nicht, no way.
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: Was mich am SPRINGER auch stört ist, wenn man stürtzt, aus welchen Gründen auch immer, dass der Hund dann auch betroffen ist und sich verletzten kann, da sich die Leine laut Werbung nur dann löst, wenn sie sich verfängt.
Wie gesagt, ich falle selten. Und einmal von den beiden Malen bin ich auf den Hund gefallen, aber es ist nichts passiert. Und die Relation 2 mal auf nicht ganz ein Jahr zu zweimal in acht Jahren spricht zumindest für mich für sich. Und für meine Knie und Ellenbogen :-)

: Wenn man dagegen die normale Hundeleine verwendet, kann man diese im Notfall recht schnell loslassen.
Die meisten Leute, die ich kenne, haben die LEine ums Handgelenk oder um den Lenker (was ausgesprochen ungeschickt ist). Eine schnelle Seitwärtsbewegung des Hundes, der Lenker reißt zur Seite und *Bamm* Schon oft genung gesehen... Gerade gestern hab' ich wieder wen verarztet, der das gemacht hat, ärgerlicherweise auf Rollsplitt. Klar, wenn man einhändig fährt und die Leine frei führt, dann ist das alles möglich und kein Problem, aber die große Masse tut es nicht :-(

: "..kommt bei einer unvorhergesehenen Lenkbewegung eine erhöhte Verletzungsgefahr auf ihn zu..."
Beim Leineführen nicht? Das glaub' ich nicht..

: "Hat unser Hund irgendwann einmal schlechte Erfahrungen mit dem SPRINGER am Rad gemacht, wird er sehr bald vorsochtshalber nach rechst driften und zum Schiefläufer werden, was seienn Bewegungsapparat unproportional beansprucht und verschleißt."
Na, das ist ja wohl eine Erziehungs- und Gewöhnungsfrage und nicht vom Springer abhängig.

: "Guter Rat: -Anschaffungskosten anderwertig investieren."
Jeder wie er mag.
:
: Ich stehe dem SPRINGER auch sehr skeptisch gegenüber und werde in Zukunft lieber die altbewährte Hundeleine benutzen, die ich schnell fallen lassen kann oder ich lasse meinen Hund am Besten frei neben dem Rad laufen. So kann er auch wenigstens am Wegrand schnüffeln oder auch mit anderen Hunden spielen kann, ohne erst abzuwarten, bis er vom Fahrrad befreit wird.
Steht DIr frei :-) Ich fahre auch nicht stundenlang mit angeleintem Hund, benutze den Springer (ohne diesen affigen und bruchgefährdeten Plastikhaken) aber gern und immer an verkehrreichen Straßen. Ansonsten ist frei laufen lassen natürlcih das beste, für Gangwerk und sozale Interaktion und für die Blasenentleerung...

: Außerdem: stupides Nebenherlaufen ist für einen Hund auch sehr langweilig! Ich würde mir jedenfalls gründlich überlegen, ob ich so ein Teil kaufen würde!!!
S.o.

: -wenn der Hund, aus welchem Grund auch immer, schlechte Erfahrung mit
: dem Rad gemacht hat und nun Angst davor hat, müssen alle Schritte, die
: zum Anfang gemacht worden, wiederholt werden und der Hund ganz lang-
: sam wieder ans Rad gewöhnt werden.
und das gilt für den Springer nicht? *frechgrins*

LIebe Grüße,

Katja