Tschau Antje
Ich weiß auch wie die heutigen Polizeihunde ausgebildet werden und da verwundert es mich nicht, wenn bei einer Vorführung mit einem Koffer druck gemacht wird gegen den Hund, wenn dann alle davon rennen. Oder ein anderes Beispiel, 95 % der Hunde holen sich bei einer Hausdurchsuchung das Beißwürstchen beim Gesuchten ab, und bringen das dem Hundeführer. Solche Hunde sind keine Diensthunde sondern eine Belastung. Ja gut, sie kassieren zumindest das Geld vom Steuerzahler ab.
Beutehund oder Wehrhund, das ist eigentlich nicht so wichtig, wichtig ist wie er gearbeitet wird. Der Wehrhund in die Beute, der Beutehund zum Wehr.
Beim Beutehund reift die Aggression sehr spät, erst etwa zwischen 2 bis 2,5 Jahren. Wenn jetzt ein Konflikt auf den Hund zukommt, dann kann es sein, dass ein solcher Hund anstatt aktive Aggression, Meiden zeigt und das ist ja genau das, was wir nicht wollen.
Ein Hund mit 2.5 Jahren kann nie die ganze Palette, Beute, Wehr und aktive Aggression zeigen und bringt nie die volle Leistung von dem was möglich wäre. Das heißt, er läuft vielleicht auf 60%. Zudem Wehr und Beute steigert sich unproportional, das heißt, wenn es gut angewendet wird, dass dann dieses zusammen ein mehrfaches an Intensität bringen und nicht nur das Doppelte. Zudem ist Wehr und Aggression immer aktivierbar. Beute sumpft ab, es gibt eine Reizschwellenerhöhung und es wird immer wie schwieriger über diesen Trieb zu arbeiten.
Deshalb funktioniert Ekard Lind ja auch nicht. Wenn der Aufbau gemacht ist und die Beute abgebaut werden sollte, genau dann verliert er dann an Beutetrieb und deshalb wird oft anstatt abgebaut zugelegt und der Trieb geht immer wie mehr flöte.
Im Wehrtrieb ist das anders, eine Hündin verteidigt sich oder seine Jungen auch nach 1000 Angriffen. Dieser Trieb ist immer aktivierbar, sumpft nie ab.
Für alle die jetzt meinen was da passiert, wenn ich mit meiner Frau eine Kissenschlacht mache, dann würde ich das mit dem aktiven Wehrtrieb vergleichen wie bei meinem Hund. Aktiv heißt er hält dagegen.
Aggression ist auch immer aktivierbar und jeder Hund hat Aggression in sich. Wenn ich das nicht absichtlich aktiviere, dann heißt das noch lange nicht, dass es nicht doch mal aktiviert wird. Nur meiner bleibt dann noch vernünftig, weil dieser Trieb kanalisiert wurde. Bei einem anderen, der seinen Trieb unterdrücken musste, weißt Du nie was passiert. Aggression steigert sich selber, das heißt, der Hund macht Aggression und es macht ihm spaß und dann macht er noch mehr und noch mehr usw. Dann kannst Du ihm eines auf den Kopf schlagen und er macht immer wie mehr Aggression. Das kann man nicht abstellen, denn Aggression hat kein Triebziel, nicht so wie Beute etwas halten, Wehr Stressabbau usw. Aggression kommt der Aggressionswillen. Das muss kanalisiert werden und Aggression hat jeder Hund, ein Beutehund, ein Wehrhund, ein kleiner, ein großer, ein Bernhardiner ein Schäfer, jeder hat das in sich, auch wir Menschen.
Ich selber bin einfach dafür, dass man gerade dem Beutehund genügend Zeit gibt sich zu entwickeln, keine Reizschwellenerhöhung schafft durch Gewöhnung und dass dieser mit 4 Jahren gute Prüfungen lauft, mit 5 super Prüfungen, mit 6 auch noch, mit 7 und 8 Jahren immer noch vorne dabei sein kann.
Jeder der das hier liest, der soll mal schauen, Hunde die mit 2.5 Jahren super Prüfungen laufen, sind mit 4 Jahren meistens nicht mehr das wert, was sie mal waren.
Gruß P.H