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Anlernen Agility bei Bordercollie

geschrieben von susanne(YCH) 
Anlernen Agility bei Bordercollie
09. Juni 2003 17:03

Hallo zusammen!

ich hab da mal ne frage: ich habe seit kurzer zeit einen bordercollie und will mit ihm agility machen.
er ist total ball-verrückt, was die sache nicht gerade einfach macht....
WIE bekomme ich ihn über die hürden (mit denen ich ja anfangen werde) , ohne daß er sich nachdem er gesehen hat, daß es den ball als belohnung gibt, sofort ins platz legt und wartet und wartet...er ist dann auch schlecht mit was anderem abzulenken, das heißt er regisrtiert gar nicht, WAS ich von ihm will....
ich hatte bisher zwei briards, mit denen ich agility mache und bei denen war das gerade umgekehrt. sie klebten an mir und ich konnte ihnen problemlos zeigen WELCHES gerät sie machen sollen.und hinterher gabs das spielzeug als belohnung!
also, liebe bordercollie-erfahrene, WIE stelle ich das am besten an!

grundgehorsam, wie sitz und platz und herkommen, das kann er! NUR wenn er einen ball sieht, scheint er die welt um sich rum zu vergessen....dann geht alles nur gaaaaaanz langsam, wobei er den ball in meiner hand NIE aus dem auge läßt!

nun denn....

liebe grüße

susanne , die leider noch bordercollie-erfahrene smiling smiley))

09. Juni 2003 17:35

Hallo Susanne,

Ich würde bei einem Bordercollie, besonders wenn er bei Bällen offensichtlich so aufdreht wie Deiner überhauptnicht mit Ball als Belohnung oder gar Lockmittel arbeiten beim Agility, ganz besonders nicht am Anfang zum Aufbau.

Die meinsten Bordercollies, besonders die, die auf Turnieren oft besonders bewundert werden für ihre Schnelligkeit und den scheinbaren "Spaß", sind bei genauerem Hinsehen EXTREM unter Stress im Parcour (natürlich bezieht sich das nicht ausschließlich auf Bordercollies, aber bei denen kann man es eben besonders häufig so sehen).

Deshalb ist es gerade bei einem jungen Border, der den Umgang mit den Geräten erst lernen soll wahnsinnig wichtig, da erstmal Ruhe und Konzentration reinzubringen, das nötige Tempo kommt sowieso von allein, oft schneller als einem lieb sein kann, und wenn nicht, dann kann man das ganz leicht nachträglich aufbauen, wenn der Hund erstmal gelernt hat, konzentreirt und halbwegs ruhig zu arbeiten.

Ich würde Dir also dringend raten, das ganze erstmal komplett ohne Ball anzugehen (vor allem nicht mit sichtbarem Ball in der Hand) und schön langsam Schritt für Schritt von Anfang an aufzubauen.

Als Belohnung würde ich anfangs nur Futterbelohnung verwenden, da man damit ohne große Aufregung belohnen und Ruhe in den Hund bringen kann.
Außerdem würde ich den Hund überhauptnicht locken, d.h. er sollte die Belohnung erst in dem Moment sehen, wenn er sie auch wirklich kriegt, auch das kann das Erregungs- und Stesslevel erheblich senken. Arbeitest Du mit dem Clicker? Das wäre sicher sehr hilfreich.

da Agility für die meisten Hunde ausgesprochen selbstbelohnend ist, reicht es oft auch, verbal zu loben bei einem Hund der so schnell aufdreht. Auch hier solltest Du bei einem hund wie Du Deinen beschreibst, darauf achten, daß das Lob nicht ZU aufgeregt und "beigestert" klingt, denn auch das kann schon ausreichen, einen solchen Hund in der Erregungslage hochzufahren und in Stress zu bringen. Eventuell kann es sogar hilfreich sein, wenig mit Stimme zu arbeiten (außer für die Kommandos natürlich) sondern ausschließlich mit Click und (Futter-)Belohnung. Das probier am besten einfach aus, wobei Dein Hund ruhiger und konzentrierter bleibt ist die bessere Methode für Euch.

Kurz gesagt, ich würde Dir raten, keinesfalls zu versuchen, ganz besonders bem Border, in erster Linie Dir einen schnellen spritzigen Hund zu erarbeiten, sondern einen entspannten und konzentrierten. Erregung und Geschwindigkeit kriegst Du beim durchschnittlichen Border in aller Regel ganz schnell mehr als Dir lieb sein kann, das solltest Du nicht mit den "Haupterregungsobjekten" noch allzusehr fördern.

Viele Grüße, Marina.




09. Juni 2003 17:12

Hallo Susanne,

mir kam beim Lesen sofort der Gedanke, warum du denn überhaupt den Ball als Motivation/Belohnung einsetzt. Ich würde den erst einmal komplett aus dem Programm nehmen und später nur noch für ganz besondere Leistungen eisetzen, wenn überhaupt.

Viele Grüße

Anette


09. Juni 2003 17:15

:hallo annette!

ja, das stimmt schon, aber sollte ich dann leckerlis nehmen? und wenn er dann nen ball fliegen sieht bei jemand, der seinen hund grad MIT dem ball belohnt, dann isser vermutlich schneller dort und belohnt sich selber....mhm, ....??!!!!

grüße

susanne

09. Juni 2003 18:57

Hallo Susanne,

: grundgehorsam, wie sitz und platz und herkommen, das kann er! NUR wenn er einen ball sieht, scheint er die welt um sich rum zu vergessen....dann geht alles nur gaaaaaanz langsam, wobei er den ball in meiner hand NIE aus dem auge läßt!
:

Ich denke, ich würde den Ball erst mal auch weglassen. Gerade und vor allem bei "ruhigen" Geräten. Wie ist Indy denn mit Futter so drauf?
Andererseits muss ich gestehen, habe ich bei Nele den ganz grossen Fehler gemacht, zu ignorieren, dass sie eher der "Spieltyp" anstatt der "Futtertyp" ist. Habe zu viel mit Futter gemacht, gerade in der UO anstatt mit Spiel und Ball. Eben, weil sie dann ganz schnell überdrehte. Und was dann passiert, brauche ich ja wohl nicht extra zu erwähnen. *grins
Mit "langsam" ist da dann nichts mehr.

Ich würde sagen, probier aus, wie er mit Futter reagiert. Funktioniert es gut, dann nimm Futter. Zumindest am Anfang.

Gruss Cindy


09. Juni 2003 22:09

Hallo Susanne!

Ich würde den Ball auch erst einmal weg lassen. Ich habe schon oft gesehen, dass der Hund dann so auf sein Spielzeug fixiert war, dass er einfach die Hürde umrannte, bzw. einfach das falsche Hindernis nahm.

Wenn dein Hund merkt, dass der Ball für ihn im Training tabu ist, wird er sich auch schon bald mit Stimme, Leckerli etc. motivieren lassen.

Wie wäre es eigentlich, wenn du noch Flyball ausübst? Ich habe bisher die Erfahrung gemacht, dass gerade so ballverrückte Hunde für Flyball sehr gut geeignet sind und da hervorragende Leistungen zeigen.

Viele Grüße
Nora