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Gesundheit & Hund

Gesundheitsfragen betreffen nicht nur den kranken Hund sondern stellen sich auch, wenn es um Vorbeugung oder Prävention von Krankheiten geht. Macht dein Tierarzt das richtige? Welche Untersuchungen sind sinnvoll und sollten gemacht werden? Wer hat Erfahrungen mit HD und Goldakupunktur? Solche und ähnliche Fragen kannst Du hier stellen oder diskutieren. 
Chemische Kastration beim Rüden
09. Februar 2010 10:01
Quote Frieda:
Huhu,

so das Implantat sitzt nun.........

hallo frieda,
ich bin neu hier im forum, seit heute, und habe interessiert die beiträge über die chemische-kastration gelesen. diese überlegung, lasse ich meinen rüden kastrieren oder nicht, stellte ich auch im letzten jahr an. meine tierärztin empfahl mir, die chemische kastration zu versuchen.... was ich dann auch tat. - eine verhaltensänderung trat nur insofern auf, daß mein "mäkeliger" fresser zum "alles-vielfresser" wurde. natürlich lief er den heißen spuren der hündinnen nicht mehr nach, aber ansonsten verhielt er sich wie immer. da hubert (so heißt mein neufi-rüde), ein s e h r
agiler hund ist, konnte ich gut beobachten, daß sein temperament in keinster weise gelitten hat. nun zum nachteil dieser methode: es dauerte ca 4-5 wochen, bis die wirkung einsetzte. anhaltende wirkung 6-7 monate. danach blieb die fresslust insofern bestehen, daß er s e i n f u t t e r genauso mäkelig fraß wie vorher, aber alles was er draußen fand, gierig verschlang. wenn läufige hündinnen unterwegs sind, dreht er jetzt völlig durch. was vorher eigentlich rüdengemäß war, ist seit abklingen des chips, wirklich extrem. diese wirkung beobachtete auch eine bekannte bei ihrem rüden, so daß wir scheinbar kein einzelfall sind. ich habe nun abgewartet, etwa ein 3/4 jahr, ob sich alles vielleicht wieder relativiert..... hat es nicht. also- mein fazit ist, da diese implantate zweimal pro jahr gesetzt werden müssen ( kostenfaktor nicht unerheblich), mein hubert auf dauer den chemischen keulen ausgesetzt wäre..... wird er in diesem frühjar kastriert. der entschluß fällt mir nicht leicht, aber wenn man dieses "elend" sieht, wenn wieder läufige hündinnen unterwegs sind.....ich denke es ist für ihn auf lange sicht gesehen besser. schade, daß ich dieses forum erst heute entdeckt habe, vielleicht hättest du den chip dann nicht setzen lassen. aber ok, vielleicht sind deine erfahrungen ja andere. ich fänd es gut wenn du uns hier im forum über deine erfahrungen was den chip angeht, auf demlaufenden halten würdest. aber das machst du sicher sowieso.
alles gute für deinen vasko (?)
lg grete

09. Februar 2010 10:19
Huhu,

naja ich hätte das gute Stück trotzdem setzen lassen. Denn verändert sich sein Verhalten ins positive, was die Damenweltangeht, dann lasse ich ihn ja sowieso danach kastrieren. Und schlimmer als vor dem Implantat kann das Verhalten danach wohl kaum werden. Er war doch sowieso nicht mehr ansprechbar, zerrte an der Leine und jammerte bei jedem Hund der uns entgegenkam nur noch rum. Von daher werde ich jetzt sehen, was die Kastration bringen würde und dann mal schaun. Eine endgültige Entscheidung wäre für mich eben zu endgültig.
Wie alt ist denn dein Hund? Das hat ja auch solches Verhalten auch immer Einfluss. Meiner wurde auch erst mit ca. drei Jahren richtig schlimm und nun hat es sich durch die Hündinnenflut in München nochmal um einiges gesteigert...

LG Frieda

09. Februar 2010 10:47
hi frieda,
ja, dachte ich schon, daß du es trotzdem ausprobiert hättest.... . hätte ich wohl auch. hubertchen wird im april 5. war also bei seiner "probekastration" schon 4 jahre alt, und insofern ist sein verhalten - nach abklingen des chips - eindeutig dem mittel zuzuschreiben. zumal die erfahrung nicht nur von mir gemacht wurde.der andere rüde war beim implantieren schon 6 1/2. aber erst einmal wirst du feststellen, daß es sehr angenehm ist, wenn dein vasko nicht mehr bei jeder hündin " auf dem zahnfleisch " läuft. ich hätte die kastration schon an diesem wochenende machen lassen ( nach wie vor mit bauchschmerzen), aber da hubert vormittags gerne stundenlang draußen im garten liegt, haben die tierärtztin und ich beschlossen zu warten bis es wärmer wird.

lg grete

11. März 2010 18:36
Huhu,

so fast 6 Wochen sind rum und meiner Meinung nach gibt es bisher nur Positives zu berichten.
Vasco ist endlich mal wieder normal in der Birne, andere Hunde werden nicht mehr belästigt, nein, es scheint so, dass er sogar mal wieder ein weng mehr mit ihnen spielt und das ohne sexuellen Hintergrund.
Er hört wie eine eins, spinnt nicht mehr rum, hintefragt nicht ständig, was ich ihm sage und ist konzentrierter, wenn wir neue Dinge ausprobieren.
Bisher also ein klares JA zur Kastration.
Einer läufigen Hündin sind wir bisher nicht begegnet und bisher waren wir auch nur in Ilmenau und Umgebung unterwegs. Wie das Ganze in München wird, sehe ich erst in einem Monat, wenn ich mit ihm zusammen wieder dorthin zurück muss.

Soviel zu der bisherigen Wirkung.

LG Frieda

12. März 2010 00:23
Hallo Frieda,

zu den gesundheitlichen Gründen (Prostatavergrößerung) kann ich nichts sagen. Aber zu den charakterlichen Veränderungen. In einem anderen Forum habe ich mal einen ziemlich langen Artikel zusammen gestellt, eine Zusammenfassung aus einigen wenigen wissenschaftlichen Studien, die sich damit beschäftigt haben. Ich verlinke ihn einfach mal hier und vielleicht hilft er dir bei deiner Entscheidungsfindung.

Viele Grüße
Anila

Kastration

@Forumsadmin: Ich weiß nicht, ob man hier einfach einen Link auf ein anderes Hundeforum setzen darf - falls nicht, dann könnt Ihr das ja einfach wieder löschen.

12. März 2010 23:02
Hallo Anila

Sehr interessiert habe ich deine Beiträge durchgelesen, wie auch die Antworten die dann darauf folgten. Ich bin ganz klar auch der Meinung, dass man unbedingt einen Unterschied zwischen Gehorsamkeit (Obedience) und einer Erziehung machen sollte.
Das wird nämlich oft miteinander verwechselt oder vermischt. Oft wird das Thema "Sicherheit" ausser Acht gelassen, was aber in der Hundewelt ein sehr wichtiger Punkt ist. Ein intaktes Rudelgefüge kann nur funktionieren, wenn die Sicherheit gewährleistet wird. Wird sie vom Mensch nicht oder zuwenig miteinbezogen, wird es automatisch der Hund übernehmen, da er sich damit beauftragt fühlt.

Damit fangen meist die Probleme an, weil Hunde ihr Territorium beginnen zu verteidigen, je nach dem klar und deutlich und wenn es sein muss auch mit einer Aggression. Mit einer Kastration kann das sicher nicht behoben werden, auch ein nicht vermehrungsfähiger Hund wird für die Sicherheit sorgen. Je nach Rasse mehr oder weniger ausgeprägt.

Auch dem Thema Stress wird oftmals zu wenig Beachtung geschenkt.
Grundsätzlich muss sicher einen Unterschied zwischen positivem (Eustress) und negativem (Disstress) Stress gemacht werden.
Ein Hund der für die Sicherheit zuständig ist und immer sein Territorium verteidigen muss, fällt dabei immer in einen Disstress. Nicht unbekannt, haben ja meist Rüden ein Problem mit anderen Rüden. Und das kommt nicht von ungefähr, sondern hat wiederum mit der Sicherheit zu tun oder haben sexuelle Gründe, schliesslich möchte man keinen Rivalen in seinem Territorium oder beansprucht eine läufige Hündin für sich alleine.
Dabei stellt der ganze Körper wieder auf Stress. Stress der nicht nötig wäre, würde sich Mensch mehr um die Belange des Hundes kümmern.
Positiver Stress kann ein ausgelassenes Spiel mit einem Hundekumpel oder mit seinem Halter sein. Ebenfalls ist das Jagen für den Hund ein positiver Stress.

Ist ja bei uns Menschen nicht viel anders. Aerger bei der Arbeit ist negativer Stress, Vorfreude auf ein schönes Ereignis ein positiver Stress.

Dass man bei anderen Haustieren wie z.B. bei der Katze oder dem Pferd keine grosse Ueberlegungen macht beim Kastrieren ist mir ein Rätsel. Was dort als selbstverständlich gilt, soll bei den Haushunden anders sein?