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Rüden kastrieren weil er Stress hat?

geschrieben von Detschkopp1 
Rüden kastrieren weil er Stress hat?
23. August 2011 08:02
Hallo,
ich bin neu hier und weiß nicht, ob mein Thema hier schon jemals behandelt wurde?!
Mein Hund Henry (Aidi-Sloughi-Mix) ist jetzt zweieinhalb Jahre alt. Mit ihm wohnt Meggy bei uns - Spitz-Jack-Russel-Mix (acht Jahre alt - kastriert). Wir wohnen sehr ländlich.

Wir sind Anfang August eine Woche an der Ostsee gewesen, inklusive Hundestrand. Ich habe seither das Gefühl, dass er durch den Duft der Mädels sehr unter Stress steht. Er klappert und schäumt (normal), aber er ist auch sehr, sehr oft am Fiepen und hat an manchen Tagen zum Nachmittag / Abend hin Durchfall. G:::

Er ist sonst wirklich lieb und lässt sich auch bei anderen Hunden abrufen, hat manchmal eine gewisse "Rüdenrüpeligkeit" andern Jungs gegenüber aber ist lieb zu Kindern und verträgt sich mit fast allen Hunden. grinning smiley

Da ich ihm aber den Stress nehmen will (Symptome siehe oben), habe ich vor, ihn kastrieren zu lassen. Das wäre für mich der einzige Grund. eye rolling smiley

Nun wüsste ich gern, ob Ihr schon ähnliche Erfahrungen (vorher / nachher) gemacht habt und / oder was Ihr ansonsten für Tipps habt. confused smiley

Viele Grüße aus der Nordheide
Detschkopp1

24. August 2011 21:23
Hallo Detschkopp,

was für eine Anrede:-D

Ich hatte mal einen langen Beitrag zur Kastration geschrieben, aber in einem anderen Forum. Bin mir jetzt nicht sicher, ob ich das hier verlinken darf oder nicht - aber ich mache es mal.

Kastration

Das wesentliche kopiere ich mal:

Quote Anila:
Eine sehr kleine, und aus statistischer Sicht unzureichende Studie von Hopkins (1976) kommt zu dem Ergebnis, dass eine Kastration sehr gute Verbesserungen erzielt bei Streunen, Aufreiten, Markieren, Aggressionen mit Geschlechtsgenossen, keine Veränderung ließ sich beobachten bei territorialer Aggression und Angstaggression. Nach Hopkins hat das Alter der Kastration keinen Einfluss, während andere Autoren wie Liebermann feststellten, dass eine Kastration bei männlichen Hunden im Alter von 6 Monaten ungewolltes sexuelles und aggressives Verhalten signifikant senken würde. Salmeri et. al (1991) kamen zu dem Ergebnis, dass eine vorpubertäre Kastration keine signifikanten Veränderungen brächten, außer in einem Punkt: Bezüglich der Aktivität und Aufgeregtheit. Hier allerdings geradezu in eine Richtung, die man wohl gar nicht erwarten würde: Die männlichen Hunde würden aktiver und aufgeregter nach der frühen, vorpubertären Kastration werden!

Demnach würde in deinem Falle eine Kastration nicht wirklich was bringen. Allerdings muss man auch sagen - wie ich damals auch erwähnte: Die Studien sind aus statistischer Siche alle nicht aussagekräftig!

Erzähl doch aber nochmal, was dich so sicher macht, dass das Verhalten deines Hundes mit dem Duft von Hündinnen zu tun haben soll? Ich habe noch niemals davon gehört, dass ein Hund solche Reaktionen zeigt, wenn Hündinnen im Spiel sind, daher glaube ich auch nicht so recht, dass das die Ursache ist.

Viele Grüße
Anila

29. August 2011 08:19
Hallo Detschkopp1,

erst mal herzlich willkommen.

Meistens bin ich zum Thema Kastration einer Meinung mit Anila, diesmal ausnahmsweise nicht. Einige Symptome kommen mir bekannt vor, bevor Du jedoch einen operativen Eingriff vornehmen lässt, solltest Du andere Ursachen ausschließen lassen. Ich gehe mal systematisch vor.

Quote Detschkopp1:
Er klappert und schäumt (normal), aber er ist auch sehr, sehr oft am Fiepen

Diese Symptome zeigt mein Zuchtrüde, wenn wir an Strecken Gassi gehen, an denen läufige Hündinnen zuvor waren. Gelegentlich leckt er auch am Boden.


Quote Detschkopp1:
hat an manchen Tagen zum Nachmittag / Abend hin Durchfall. G:::

Hier schrillen bei mir die Alarmglocken, denn es kann auf eine vergrößerte Prostata hinweisen. Den Fall hatte ich auch, der Tierarzt hatte geschlampt und immer nur auf Darminfektion behandelt. Der Hund wurde nur 8 Jahre alt. Das war kein Zuchtrüde, eine frühzeitige Kastration wäre kein Thema gewesen.


Quote Detschkopp1:
Er ist sonst wirklich lieb und lässt sich auch bei anderen Hunden abrufen, hat manchmal eine gewisse "Rüdenrüpeligkeit" andern Jungs gegenüber aber ist lieb zu Kindern und verträgt sich mit fast allen Hunden. grinning smiley

Die "Rüdenrüpeligkeit" hatte jeder meiner Rüden, sie gehört sogar zu einem intakten Sozialverhalten. Scheint ein toller Kerl zu sein.

Natürlich solltest Du nicht auf eine Ferndiagnose hören, deshalb drücke ich es mal so aus: wenn er in der Phase ist, in der er viel sabbert und fiept, solltest Du ihn dem Tierarzt vorstellen. Wenn diese unerklärlichen Durchfälle am Abend aufgetreten sind, sollte auch die Prostata gecheckt werden. Für mich klingt das verdächtig nach Leidensdruck, und dem kann man durch Kastration ein Ende setzen.

Übrigens habe ich Glück mit meinem Zuchtrüden, er masturbiert wenn er Druck hat smiling bouncing smiley

LG, Liesel

29. August 2011 10:55
Hallo Anila!
Woran ich es merke? Ganz einfach: er schnüffelt sehr intensiv, klappert und "schäumt" und nach allem, was ich jemals gelesen habe, ist das ein Zeichen dafür, dass er ein "Mädel" gerochen hat. H::;:;:G

Mit der Kastration ist es eben genau so, dass ich ihm eben diesen Leidensdruck nehmen möchte. Immer wollen und nie dürfen, dass kann auf Dauer ja nicht gesund sein! hot smiley
Viele Grüße
Detschkopp
(Spitzname, den ich von einer Freundin bekommen habe - dafür nenne ich sie "Tussi"winking smiley smiling bouncing smiley

29. August 2011 11:04
Hallo Liesl!
Da hast Du ja auch einen ganz "speziellen" Fiffi!!!

"Die "Rüdenrüpeligkeit" hatte jeder meiner Rüden, sie gehört sogar zu einem intakten Sozialverhalten. Scheint ein toller Kerl zu sein. "
Da ich mich hier noch nicht so mit den "optischen Feinheiten" auskenne, markiere ich Dein Zitat mal so (s.o.)
Zu hören, dass es so mit Henrys Rüpeligkeit okay ist, beruhigt mich sehr. Es gibt nämlich den einen oder anderen Gassi-Geher, der das anders sieht (nimmt sich aber das Recht, seinen Hund an unserem Zaun lang hetzen zu lassen und wundert sich dann, wenn Henry und ich wütend / agressiv reagieren - is aber ne andere Geschichte!) angry smiley
Ja, er ist ein toller Kerl. Manchmal richtig albern, ein Sensibelchen und immer / überwiegend freundlich! (Danke für das Lob - gebe ich weiter) x:::::::

"Natürlich solltest Du nicht auf eine Ferndiagnose hören, deshalb drücke ich es mal so aus: wenn er in der Phase ist, in der er viel sabbert und fiept, solltest Du ihn dem Tierarzt vorstellen. Wenn diese unerklärlichen Durchfälle am Abend aufgetreten sind, sollte auch die Prostata gecheckt werden. Für mich klingt das verdächtig nach Leidensdruck, und dem kann man durch Kastration ein Ende setzen."

Da bin ich noch gar nicht drauf gekommen. Deinen Rat werde ich auf alle Fälle beherzigen! VIELEN DANK!!! the finger smiley