Ja, also dann hier der geforderte Bericht (kann gerne ins Magazin übernommen werden):
Rebell ist ein Langhaarschäferhund (sehr groß, 40 kg, dabei absolut mager). Mit einem Jahr wurde links eine leichte HD festgestellt, die sich aber überhaupt nicht bemerkbar machte.
Ich habe in den folgenden Jahren mit ihm sehr viel gemachtBegleithundeprüfung, Schutzhundeprüfung 1, Fährtenhund, später Agility (wenig). Während der ganzen Jahre lief er regelmäßig am Pferd mit, auch bei Wanderritten. Er war immer munter und topfit.
Im Sommer vor zwei Jahren (Rebell war damals 6 Jahre alt) stand er abends im Garten auf und lief stocklahm, d.h. er belastete das linke Hinterbein sehr sehr wenig.
Die Röntgendiagnose am nächsten Tag ergab eine hochgradige HD mit starker Arthrose (oder Arthritis - ich kann mir den Unterschied einfach nicht merken...) und der Einschätzung des Tierarztes, daß er es mit Schmerzmitteln noch etwa 6 Monate aushalten könnte. Der Kopf des Hüftgelenkes war praktisch nur noch zur Hälfte vorhanden und das ganz zackig und ausgefranst. Der Tierarzt staunte, daß Rebell bis dato noch keine Lahmheit gezeigt hat. Ich war natürlich geschockt und frage mich seit dem, ob ich ihn überlastet habe.
Ich überlegte also hin und her und entschloß mich zur Hüftgelenksoperation. Da Rebell trotz seines Namens im Grunde ein ganz kleines Sensibelchen ist, kam es nicht in Frage, ihn mehrere Tage zur Operation in einer Klinik zu lassen. Lt. meinem Tierarzt ist Prof. Dr. Kasa aus Lörrach die Kapazität in Punkto Hüftgelenke und ich entschloß mich, ihn dort operieren zu lassen, da Rebell auch nur einen Tag dort bleiben mußte.
Also, wir einige Tage später nach Lörrach gefahren (mit 4 Monate alter Welpe, 1jährigem Kind und Rebell). Er wurde untersucht und bekam eine vorbereitende Antibiotikaspritze. Dann konnte ich ihn wieder mit ins Hotel nehmen. Am nächsten Morgen gab ich ihn ab. Er bekam sofort eine Narkosespritze, so daß er nicht allzu lange alleine bleiben mußte. Die Operation erfolgte am gleichen Tag und am nächsten Vormittag konnte ich ihn wieder mitnehmen. Bei der Operation wurde links ein komplett neues Hüftgelenk eingesetzt (Kugel und Pfanne).
Die nächste Zeit war sehr anstrengend, da Rebell eigentlich gar nicht laufen sollte. D.h., er wurde an der Leine in den Garten geführt, durfte pinkeln etc. und mußte dann wieder ins Haus. Rebell ist ein sehr ruhiger Hund, trotzdem wurde es nach einigen Tagen, als die Schmerzen sichtbar nachließen (er konnte trotzdem am nächsten Tag schon wieder laufen und hat das Bein auch belastet) sehr schwierig, ihn ruhig zu halten. Nach zwei Wochen versuchte er bei den 5-Minuten-Ausflügen in den Garten an der Leine herumzuhüpfen. Eine Woche nach der Operation mußte er jeden Tag zum Tierarzt, um Antibiotika gespritzt zu bekommen, dann nochmal eine Woche jeden zweiten Tag und dann vier Wochen lang jede Woche einmal Anabolika zum Muskelaufbau. Nach vier Wochen durfte er endlich ein wenig spazierengehen (an der Leine). Dann konnten die Spaziergänge endlich gesteigert werden und nach 6 Wochen durfte er wieder frei laufen.
Es dauerte noch etliche Wochen, bis auch die leichte Lahmheit, die sich direkt nach der Operation zeigte, verschwunden ist.
Inzwischen geht es Rebell hervorragend. Er rennt herum, spielt mit meinen anderen Hunden, tobt mit Welpen und hüpft wieder über niedrige Hindernisse und Gräben (freiwillig natürlich). Seine Gänge sind nicht mehr so raumgreifend wie früher, allerdings hat er letztes Jahr noch eine schwere Arthrose im Schultergelenk bekommen, die ich aber mit homöopathischen Mitteln im Griff habe. Bei Spaziergängen über einer Stunde wird er deutlich langsamer und trottet nur noch nebenher.
Die Operation an sich hat 3.200,-- DM gekostet. Dazu kam noch die Fahrt- und Hotelkosten sowie die tierärztliche Behandlung mit Antibiotika- und Anabolikaspritzen und Röntgennachkontrollen etc. Alles in allem hat es etwas über 4.000,-- DM gekostet.
Für Rebell hat es sich auf jeden Fall gelohnt. Ich weiß allerdings nicht, wie man ein lebhaftes Tier 4 Wochen lang ruhighalten soll.
Für weitere Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.
Gruß
Petra + Rebell
PSInzwischen hat er noch eine Pankreasinsuffizienz. Wer hat dazu einen Tip?