Das mit der Mastiffdame wäre in unserem Fall wohl nicht so günstig, wir haben bereits eine Rottweilerdame, die sehr dominant ist. ich fürchte, da würde es Probleme geben. Außerdem möchten wir lieber einen Rüden, da bei uns in der Nachbarschaft fast ausschließlich Hündinnen sind (der Rüde wird kastriert).
Ich muß auch zugeben, daß mir im Moment ein älterer Hund noch nicht so lieb ist, da der Mastiff erst mein zweiter Hund ist (mein Mann hat allerdings ein Leben lang Hundeerfahrung). Ich möchte die Erziehung lieber vom ersten Tag an in der Hand haben. Ein Hund von der Größe, der schon einen anderen Besitzer hatte, wäre ein größeres Risiko. Unsere Rottihündin ist ein richtiger Schoßhund geworden, kinder-/hunde- und menschenlieb - ich hoffe, daß gelingt uns wieder.
Hallo Anja,
viele Leute sind Deiner Ansicht. Tatsache ist, daß ein Welpe schneller
verdorben ist und Anfänger machen Fehler. Nimmt man einen erwachsenen Hund,
dessen Vorgeschichte man kennt, ist dieser einfach fehlerresistenter,
nicht so leicht mehr zu verderben, weil schon geprägt. Ich rate jedem Anfänger, der
mich fragt, zu einem erwachsenen Hund. Das hat sich bewährt, wenn, wie
gesagt, die Vorgeschichte bekannt ist. Außerdem sind die Charakterzüge
einer erwachsenen Hundes leichter zu erkennen als bei einem Welpen. Ein
Welpe ist nicht so leicht zu beurteilen.
Als Welpenbesitzer hat meine irre große Verantwortung. Geht irgendetwas
schief ist man ganz alleine verantwortlich. Und gerade als Anfänger macht
man sehr viele Fehler, egal wieviel Literatur man liest, egal wieviele
Leute man fragt. Die Info's sind sehr widersprüchlich. Man kann einfach
nicht beurteilen, welche Ratschläge nun sinnvoll sind.
Wenn Du willst, kann ich Dir alle meine Infozettel, die ich meinen neuen
Leuten auf dem Hundeplatz gebe, zumailen.
Grüße
Katharina Keck
kkeck@gmx.de
Hallo Katharina,
für deine Infozettel wäre ich dir dankbar. Allerdings bin ich, was die Erziehung des Welpen angeht, recht zuversichtlich. Unsere bisherige Hündin zählt als Rottweiler auch nicht gerade zu den leicht erziehbaren. Wir haben sehr viel mit ihr gearbeitet, d.h. regelmäßige Trainingseinheiten auf dem Feld, im Straßenverkehr, viel Umgang mit Kindern, Hunden, etc. Wir waren nicht in der Hundeschule, da fast alle Hundeschulen in unserem Umkreis nur Wert auf eine "richtige" Erziehung legen, d.h. Schutzhund inklusive Abrichten auf den Mann. Davon halte ich relativ wenig, da die meisten Hunde ja bereits einen natürlichen Schutzinstinkt haben. Außerdem sitzen sie in den Hundeschulen meistens beim Kaffetrinken, während alle Hunde bis auf jeweils einen in kleine Boxen eingesperrt sind und schier verrückt werden, wenn nur jemand in der Entfernung vorbeigeht. Wir sind bei uns mittlerweile im ganzen Ort bekannt für unsere liebe und gut erzogene Hündin, worüber ich froh bin, denn dadurch wird es für uns leichter jetzt eine sogenannte "Kampfhundrasse" anzuschaffen. Leider leben wir in Bayern (bei Nürnberg) und was für unsinnige Hundegesetze wir hier haben, ist ja allgemein bekannt.
Ich muß zugeben, bis vor kurzem habe ich oft gedacht, daß wir einfach eine unheimliche liebe und gutmütige Hündin erwischt haben, die es uns leicht gemacht hat. Aber wir haben jetzt zwei andere Rottweilerhündinnen in der Nachbarschaft, von der die eine, die zuerst auch sehr lieb war, sich jetzt langsam zu einer Gefahr entwickelt (weil sie der Boss in ihrer Familie ist) und die zweite, zwar erst ca. 7 Monate ist, aber auch jetzt schon ihren Besitzern auf der Nase herumtanzt und die sich jetzt schon kaum durchsetzen können. Ich bedauere es sehr, zusehen zu müssen, wie die beiden anderen Rottis immer "unfreundlicher" werden, aber leider gibt es viele Leute, die Ratschläge grundsätzlich nicht annehmen.
Ich stimme dir zu, daß man nur durch Lesen von Literatur nicht zum Hundekenner wird. Ich habe auch sehr viel gelesen, auch eine Menge Widersprüchliches, aber ich denke, man kann sich mit ein bißchen "Hundeverstand" schon das aus allen Büchern herausfiltern, was für den eigenen Hund am geeignetsten ist. Aber man sollte eben ein "Hundemensch" sein. Ich kenne viele Leute, die haben sich nur einen Hund angeschafft, wegen der Kinder, weil es "in" ist, als Statussymbol, etc. Bei solchen Menschen sind Probleme mit ihrem Hund meist vorprogrammiert. Kurz und gut, wir freuen uns sehr auf unseren Zuwachs und besonders auf die Trainingsarbeit mit dem Kleinen, wobei uns unsere Hündin sicher zur Seite stehen wird.
Viele Grüße
Anja