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Gesundheit & Hund

Gesundheitsfragen betreffen nicht nur den kranken Hund sondern stellen sich auch, wenn es um Vorbeugung oder Prävention von Krankheiten geht. Macht dein Tierarzt das richtige? Welche Untersuchungen sind sinnvoll und sollten gemacht werden? Wer hat Erfahrungen mit HD und Goldakupunktur? Solche und ähnliche Fragen kannst Du hier stellen oder diskutieren. 
Vorhautentzündung
25. Dezember 2001 01:05

Hallo Margot und Anneliese,

da muß ich mich mal wieder einmischen... ;-)

Solange keine Allgemeininfektion besteht und sich die Vorhautentzündung nicht z.B. in die Blase ausbreitet, halte ich eine antibiotische Therapie, v.a. eine systemische mit Injektionen, für Quatsch.

Mit homöopathischen Mitteln habe ich noch keine Erfahrung gemacht in der Beziehung, deshalb lass ich das mal aussen vor.

I.A. ist es so, daß man bei einem intakten, also unkastrierten, Rüden kaum eine Möglichkeit hat, die Entzündung völlig wegzubekommen; warum also Antibiotika? Desinfizierende Spülungen, anfangs mit einer milden Jodlösung, später mit z.B. einer Kamillenlösung, halt ich von der schulmedizinischen Seite her für das sinnvollste - abgesehen von einer Kastration, die ich aber nur in einem extremen Fall vorschlagen würde.

Grüßle und frohes Fest,
Nikka



25. Dezember 2001 01:11

Hallo Anneliese,

: bei erregerbedingten
: Infektionen geführt werden konnte.

hm, bei Vorhautkatharren spielen nur leider v.a. sog. ubiquitäre Keime eine Rolle, d.h. sie kommen überall vor.
Eine antibiotische Behandlung wäre m.E. erst dann angezeigt, wenn es sich um einen spezifisch Erreger im Sinne von pathogen bzw. möglicherweise pathogen handelt. Bei Allerweltskeimen bedeutet es nur ein Arbeiten gegen Windmühlen - diese Meinung findet sich übrigens auch in einschlägiger Fachliteratur.

Grüßle und frohes Fest,
Nikka

25. Dezember 2001 07:47


: Solange keine Allgemeininfektion besteht und sich die Vorhautentzündung nicht z.B. in die Blase ausbreitet, halte ich eine antibiotische Therapie, v.a. eine systemische mit Injektionen, für Quatsch.
:

: I.A. ist es so, daß man bei einem intakten, also unkastrierten, Rüden kaum eine Möglichkeit hat, die Entzündung völlig wegzubekommen; warum also Antibiotika? Desinfizierende Spülungen, anfangs mit einer milden Jodlösung, später mit z.B. einer Kamillenlösung, halt ich von der schulmedizinischen Seite her für das sinnvollste - abgesehen von einer Kastration, die ich aber nur in einem extremen Fall vorschlagen würde.
:
: Grüßle und frohes Fest,
: Nikka
:

Hallo Nikka,

ich möche dir im wesentlichen und bis auf den Quatsch zustimmen.

Es ging doch hier um härtnäckige bzw. chronisch-rezidivierende
Formen und da ist eine antibiotische Maßnahme schon angebracht,
gerade wegen dem Risiko einer aszendierenden Infektion.

Schon seit Jahrzehnten liegen die Harnwegsinfektionen mit ihren
Folgen (Urämie, Steine, Hypertonie, Herzinsuffizienz) beim Hund
an der Spitze der Todesursachen.

Es ist doch selbstverständlich, dass man bei harmlosen Keimem oder
Sporen den Fall zunächst mit einer aseptischen Lösung (Sagrotan,
Mercril, Jod) angeht.

Wenn aber virulente Keime wie z. B. ein Proteus mirabilis oder
Pseudomonas aeruginosa im Abstrich nachgewiesen werden, sollte
man aber schon mit Antibiotika rangehen und die Blase prophylak-
tisch schützen.

Quatsch wäre es allerdings, wenn man einen Rüden deswegen kastrie-
ren würde.

Freundliche Grüße

Anneliese

25. Dezember 2001 08:37

Hallo Anneliese,

: Es ging doch hier um härtnäckige bzw. chronisch-rezidivierende
: Formen und da ist eine antibiotische Maßnahme schon angebracht,
: gerade wegen dem Risiko einer aszendierenden Infektion.

Wenn man, wie Du empfiehlst, eine chronisch-rezidivierende Verlaufs-
form ebenso chronisch mit Antibiotika therapiert, wirst Du vielleicht die aszendierenden Harnwegsinfekte mit einigermaßen Glück verhindern
können, aber mit Sicherheit Resistenzen hervorrufen, von Unverträglich-
keitsreaktionen ganz abgesehen. Und falls Du dann bei einem wirklich lebensbedrohlichen Zustandsbild ein wirksames und noch toleriertes Antibiotikum brauchst - was machst Du dann?

In der Humanmedizin stehen wir bereits durch "Antibiotika-Mißbrauch" in den letzten Jahren vor diesem Problem. Gerade bei Proteus und verschiedenen Staphylokokken-Stämmen helfen oft nur mehr neueste synthetische "Antibiotika-Bomben" mit zum Teil extremen Nebenwirkungen und in der Tiermedizin nicht mehr finanzierbar - das Finanzielle soll nur ein Nebenaspekt sein! (Aktueller Fall aus der Humanmedizin: resistenter Staph.aureus, notwendige Therapie: 30 AB-Kurzinfusionen,
Kosten: ATS 56.000,-- = Euro 4.070,--)

Grüße und schöne Feiertage
Margot+Foxies

25. Dezember 2001 11:47

Hallo Anneliese,

: Im Übrigen gab ich hier ein Statement zur Vorhautentzündung bei Rüden
: ab


....genau und Du hast zusätzlich behauptet, dass Homöopathie in diesem Fall nichts bringen würde und den Begriff Esoterik mit ins Spiel gebracht.
Du hättest sachlich Deine Meinung sagen können, hast aber stattdessen in einem Atemzug die Homöopathie runtergeputzt und veralbert.


: und möchte nicht vom Thema abweichen und in einen Glaubenskrieg
: über Homöopathie eintreten.


..diese Diskussion hast Du Dir selbst zu verdanken.


: Wer von meiner Information einen Nutzen für seine Hunde ziehen kann,
: kann es tun und wer es nicht will, kann es bleiben lassen. So einfach
: ist das.

Ganz genau, nur solltest Du Dich auch mit Deinen unsachlichen Bemerkungen zurücknehmen.


Weihnachtliche Grüße, Melli

25. Dezember 2001 14:22


Hallo Margot,

: Wenn man, wie Du empfiehlst, eine chronisch-rezidivierende Verlaufs-
: form ebenso chronisch mit Antibiotika therapiert, wirst Du vielleicht die aszendierenden Harnwegsinfekte mit einigermaßen Glück verhindern
: können, aber mit Sicherheit Resistenzen hervorrufen, von Unverträglich-
: keitsreaktionen ganz abgesehen. Und falls Du dann bei einem wirklich lebensbedrohlichen Zustandsbild ein wirksames und noch toleriertes Antibiotikum brauchst - was machst Du dann?

Nicht die Antibiotika sind resistent, sondern die Erreger.

Jede Population von Keimen weist verschiedene Stämme mit unterschied-
licher Empfindlichkeit auf. Diese Empfindlichkeit testet man auf mini-
male Hemmkonzentationen (MHK), das heisst, die gerade noch ausrei-
chende Konzentration der antibiotitischen Substanz, die erforderlich
ist, um eine bakterizide (keimabtötende) Wirkung in vitro (im Labor)
zu haben.

In Vivo (im Organismus) muss die Dosierung immer über der MHK liegen,
gemessen in mg pro kg Körpergewicht.

Eines der Hauptprobleme ist die selektive Resistenz, die sich entwi-
ckelt, weil man mit zu geringer Dosierung die gut empfindlichen Stäm-
me eliminiert, sodass die weniger gut empfindlichen übrig bleiben.

Im Übrigen begegnet mir die Keimflora aus der Vorhaut wohl schwerlich
Wochen oder Monate nach ihrer Abtötung nochmals in der Lunge und dass
sie mir nicht in die Niere von unten kommt sorge ich beizeiten mit
einer gezielten Dosierung, wobei ich auf virulente und harmlose Keime differenziere.


: In der Humanmedizin stehen wir bereits durch "Antibiotika-Mißbrauch" in den letzten Jahren vor diesem Problem. Gerade bei Proteus und verschiedenen Staphylokokken-Stämmen helfen oft nur mehr neueste synthetische "Antibiotika-Bomben" mit zum Teil extremen Nebenwirkungen und in der Tiermedizin nicht mehr finanzierbar - das Finanzielle soll nur ein Nebenaspekt sein! (Aktueller Fall aus der Humanmedizin: resistenter Staph.aureus, notwendige Therapie: 30 AB-Kurzinfusionen,
: Kosten: ATS 56.000,-- = Euro 4.070,--)
:

Durch Unterlassung einer antibiotischen Behandlung verschleppt man
allenfalls eine Infektion und kann eine weitere mit hochresistenten
Keimen doch nicht verhindern, wobei die erste Infektion den Organis-
mus so schwächen kann, dass die nächste Infektion infolge einer herab-
gesetzten Immunität um so leichter ausbricht.

In ähnlicher Form hat man dies beim Hund bei der Staupe, die als
reine Virusinfektion nicht gefährlich ist, aber das durch die bakte- riellen Sekundärinfektionen wird, die wiederum die Immunität belasten
und so die Abwehr gegen die Staupeviren beeinträchtigen.

Freundliche Grüße

Anneliese