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Blinder Bobtail?

geschrieben von Porcha & Dino(YCH) 
Blinder Bobtail?
10. August 1999 15:31


Hallo liebe Leute,

ich war vorhin beim Arzt und habe mich mit einer anderen Patientin unterhalten. Sie hat früher Yorkies gezüchtet. Wie es so ist, haben wir uns über Hunde unterhalten. Dabei kamen wir auf Bobtails zu sprechen.

In meiner alten Nachbarschaft war einer süßer Bobtail-Rüde und sein Besitzer hat ihn im Sommer immer scheren lassen. Er sah dann ganz niedlich aus. Jedenfalls hat mir die Züchterin gesagt, man dürfe Bobtails nicht scheren - vor allem nicht das Fell über den Augen, da sie ansonsten erblinden können.

Wollte sie mich auf den Arm nehmen oder ist da tatsächlich was dran?

Ahnungslos in Berlin

Porcha & Dino



10. August 1999 19:02

Hallo, Porcha!
Ich habe noch nichts von einem erblindeten Bobtail gehört, aber ich treffe jeden Morgen einen Mann mit seiner bobtailhündin, die im Frühjahr geschoren wird und der auch die Haare über den Augen abgeschnitten werden (nicht toal, aber so, daß man die Augen sieht). Bisher ist diese Hündin noch vollkommen gesund und ich finde sie geschoren sogar viel hübscher als mit langem Haar.
Gruss, Juliane


10. August 1999 19:11

Hi Juliane,

kann ich mir auch nicht vorstellen.

:Bisher ist diese Hündin noch vollkommen gesund und ich finde sie geschoren sogar viel hübscher als mit langem Haar.

Ich finde auch, sie sehen so viel knuffiger aus.

Schöne Grüsse

Porcha & Dino


10. August 1999 23:38

Hallo Porcha!

: In meiner alten Nachbarschaft war einer süßer Bobtail-Rüde und sein Besitzer hat ihn im Sommer immer scheren lassen. Er sah dann ganz niedlich aus. Jedenfalls hat mir die Züchterin gesagt, man dürfe Bobtails nicht scheren - vor allem nicht das Fell über den Augen, da sie ansonsten erblinden können.
:
: Wollte sie mich auf den Arm nehmen oder ist da tatsächlich was dran?

Bei der Dame kommt noch eine dritte Möglichkeit in Betracht:
Sie weiß es nicht besser.

Wenn Du Dir mal Bilder von Bobtails auf den vielen Internetseiten ansiehst,
wird Dir auffallen, daß sie fast nur auf den Ausstellungen mit verdeckten Augen herumlaufen,
oder vielmehr geführt werden müssen, damit sie wegen ihrer frisurbedingten "Blindheit" nirgends gegenlaufen und sich den Kopf stoßen!
Wie sollten sie auch mit den teilweise schlimm zurechtgemachten (toupierten) Köpfen sehen können,
zumal kein Wind herrscht, der ihnen die Haare aus den Augen bläst!

Im täglichen Leben laufen diese "Ausstellungswuschel" mit Zöpfchen herum, damit sie gucken können.
In den über 22 Jahren mit Bobtail habe ich noch nie erlebt oder gehört, daß ein Bobby blind wird, wenn er sehen darf!
Als ich erfuhr, daß mein Rüde nicht auf Ausstellungen gehen muß, habe ich ihm sofort sein Zöpfchen abgeschnitten.
Dann konnte ihm auch kein Spielpartner mehr an seinem Zöpfchen ziehen,
so daß ich es ihm immer wieder richten mußte, was nicht gut für seine Haare war und auch ziepte.
Ich muß nun zwar häufig nachschneiden, da die Haare schnell wachsen, aber er will und muß sehen können,
und - wie schon gesagt - ist er ja kein Ausstellungshund.

Die Old English Sheepdogs haben wunderschöne Augen, und sie möchten auch ihren Menschen ansehen!!

Gegen totales Scheren bin ich allerdings, da dann Deckhaar und Unterwolle ein schafähnliches Fell bilden,
das so dicht wird, daß es nicht genügend Luft an den Körper läßt.
Ein gutgepflegter Bobtail hat sein herrliches Deckhaar und seine wärmende Unterwolle,
die im Sommer dünner ist und auch ein wenig ausgekämmt werden kann.
Es ist nicht nur ein schönes Bild, wenn der Wind in das Fell fährt,
sondern der Hund fühlt sich auch wohl und ist leicht mit Kämmen und Bürsten sauber zu halten.

Ich habe schon mehrere geschorene Bobtails gesehen, die nicht alle gepflegt waren.
Da war die Schur "zum Wohle des Hundes" wohl nur eine billige Ausrede.
In Wirklichkeit war der Hund vorher total verfilzt und fing dann auch nach der Schur schon bald wieder an zu stinken,
weil er auch nach der Schur nicht gepflegt wurde.

Entschuldige bitte, es wurde etwas länger!

Auf jeden Fall ist die Mär vom Erblinden nach Entfernen der Haare vor den Augen wohl nicht totzukriegen.
Es waren hier im Forum ja auch schon andere Hunderassen betroffen.

Früher haben sich die arbeitenden Bobtails sicher die Haare durch Scheuern an Gegenständen oder auf dem Boden aus den Augen gerieben!
Allerdings ist ein sehender Bobtail unbequemer und aufmerksamer als ein "blinder" (Haarvorhang),
da er nun ja auch alles schon aus der Ferne mitbekommt!

Viele liebe Grüße von
Iris und dem "sehenden" Bobtail ERIC.

P.S.: Es hat aber sicher "echt" blinde Bobtails gegeben, genau wie taube,
da auch bei dieser Rasse durch das Zucht-Bemühen um rein weiße Köpfe der Weißanteil so erhöht wurde,
daß Hör- und Sehdefekte auftraten. (Siehe auch Taubheit u.a. bei Dalmatinern!)

Vielleicht hat man früher mal bei einem Bobtail erst nach der Schur festgestellt,
daß er (schon vorher) blind war und dieses dann auf das Scheren zurückgeführt.


11. August 1999 12:08

Hallo Porcha,

find ich ja witzig, was es für Argumente gibt.
Hab ich jedenfalls noch nie gehört, allerdings sollte man mit
dem Beschneiden um die Augen herum auch dran bleiben. Sonst könnte
es allenfalls zu einer Augenentzündung kommen, wenn halblange Haare
immer in die Augen pieksen.

Ich würde generell dem Hund (egal ob Bobtail oder Tibet-Terrier etc.) die Augen "freigeben", da der Augenkontakt eine wichtige Sache unter Hunden ist und es kann leicht zu Mißverständnissen kommen, sieht man die Augen des anderen Hundes nicht. Genauso sehe ich das auch mit kupierten Schwänzen (ich weiß nicht, ob Du dazu etwas sagen kannst?). Mimik und Gestik ist in der "Hundesprache" üblich.

Viele Grüße
Bianca

11. August 1999 12:38

Hi Bianca,

: Ich würde generell dem Hund (egal ob Bobtail oder Tibet-Terrier etc.) die Augen "freigeben", da der Augenkontakt eine wichtige Sache unter Hunden ist und es kann leicht zu Mißverständnissen kommen, sieht man die Augen des anderen Hundes nicht. Genauso sehe ich das auch mit kupierten Schwänzen (ich weiß nicht, ob Du dazu etwas sagen kannst?).

Ich kann nicht soviel dazu sagen, weil mein Dobie eine kupierte Rute hat. Er ist mein erster und einziger Hund. Er hat eine kupierte Rute, weil er vor fast 6 Jahren geboren wurde. Damals war das Kupieren noch erlaubt und üblich. Wir haben einen Zweithund, eine Second Hand Dobie-Hündin (gehörte meinem Freund) gehabt (eingeschläfert), die ebenfalls kupiert war. Ich glaube nicht, daß die kupierte Rute unbedingt Probleme aufwirft, wenn Dino z.B. andere Hunde begegnet. Er ist sehr verspielt und hat bisher keine Probleme mit der Verständigung gehabt. Er kriegt nur eine Bürste, wenn ein Rüde sein Hinterteil näher unter die Lupe nimmt. Das kann er absolut nicht leiden. Er kann sogar mit seiner kleinen Rute wedeln. Einmal ist er gebissen worden, da war er aber glaube ich, 4 oder 6 Monate alt. Ein freilaufender Rotti hat ihn unvermittelt angegriffen. Er soll aber ziemlich unberechenbar sein und öfters zugeschnappt haben also lag es wahrscheinlich nicht an der falsch interpretiereten Körpersprache.

Ein Bekannter hatte einen Dobie namens Argus mit natürlicher Rute. Er ist leider an einem schweren Nierenleiden gestorden. Jedenfalls mit Rute gefallen mir die Dobermänner auch sehr gut. Wir wollen uns bald eine Dobie Hündin kaufen und dann wird sie natürlich eine Rute haben. Vielleicht merke ich dann den Unterschied.

Für mich ist Dino sowieso der Beste, ob mit oder ohne Rute.

Schöne Grüsse

Porcha & Dino