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Mein Hund hat Angst

geschrieben von Sven(YCH) 
Mein Hund hat Angst
04. Oktober 1998 13:45

Hallo!
Wir haben seit einigen Tagen eine 1 1/2 jährige Galgo Hündin. Sie kommt aus Portugal und war 1 1/2 Monate im Tierheim in Deutschland. Dieses Tier ist so lieb und freundlich, daß sie keinem etwas antut. Sie bellt noch nicht einmal oder knurrt. Genau genommen macht sie garnichts. Sie liegt am liebesten 24 Stunden im Flur und bewegt sich nicht.Seit sie bei uns ist, hat sie die anderen Räume der Wohnung noch nicht besichtigt. Jedesmal, wenn wir mit ihr raus gehen wollen, ist das ein Akt von mindestens 1 Stunde bis sie nur unten auf der Straße ist. Das macht sie dann leider aber auch nicht freiwillig, sondern muß getragen werden. Dort angekommen, schreckt sie vor allem zurück. Egal ob Menschen, Autos, Geräuschen. Nur vor andern Hunden hat Sie keine Angst. Tja, so ist die Situation. Vielleicht fällt jemandem etwas dazu ein und kann uns helfen?
Danke


04. Oktober 1998 14:23

Nur vor andern Hunden hat Sie keine Angst. Tja, so ist die Situation. Vielleicht fällt jemandem etwas dazu ein und kann uns helfen?
Hallo Sven,
unser Hund hatte am Anfang als er zu uns kam auch Angst vor verschiedenen Dingen oder Geräuschen, obwohl er aus einer viel besseren Umgebung kam und vorher kein ängstlicher Hund war. Inzwischen ( fast zwei Monate) hat sich das völlig gegeben. Man muß auch daran denken was für eine große Umstellung ( Besitzer- und Umgegbungswechsel ) das für einen Hund bedeutet.
Mit der Zeit wird das Vertrauen Deines Hundes bestimmt größer zu Dir. Da sie vor anderen Hunden keine Angst hat würde vielleicht ein zweiter Hund, der mit der Umgebung vertraut ist oder nicht so ängstlich ist, sie stärken. Andererseits finde ich es wichtig, daß sie zu Dir erst einmal Vertraun schöpft und mit Dir geht.
Hoffentlich wirst Du noch ganz viel Freude mit Deinem Hund haben!
Grüße Ulrike
:


04. Oktober 1998 14:54

Hallo Sven,
da hast du dir natürlich eine Menge Arbeit vorgenommen. Wichtig ist das
Vertrauen und das heißt für Euch viel, viel Geduld. Gibt es bei Euch in der
Nähe einen Tierheilpraktiker oder jemand der mit Bachblüten arbeitet?
Mit Bachblüten kann man eine Menge unterstützen angefangen von der Angst,
bis hin zum mangelden Selbstvertrauen. Die Idee mit einem zweiten Hund ist
gut, aber nur wenn der zweite Hund von Wesen so ist, daß er sich nicht
der Hündin anpaßt. Auf der anderen Seite dürft ihr sie nicht zu sehr
verwöhnen, dann kann sie auf die Idee kommen, daß das viel schöner ist, getragen
behütet zu sein. Es ist nicht einfach einen Ratschlag zu geben, ohne das
Tier zu kennen. Oft hilft es die Reaktion am Anfang zu ignorieren und durch
deine Sicherheit, lockst Du sie vielleicht aus der Reserve. Habt ihr ein
etwas größeres Gelände am Haus? Wenn ja, würde ich erst da mal anfangen, ist dann
die Sicherheit da, ab auf die Straße oder Wiese. Wenn eure Hündin weiß,
wer ihr Rudel ist, wird sie sich auch sicherer fühlen.
Ich wünsche viel Geduld und Ausdauer.
Claudia

05. Oktober 1998 08:59

Hallo Sven
Ich habe auch einen Hund aus dem Tierheim und am Anfang Schwierigkeiten gehabt. Ricko hat die ersten drei-vier Wochen auch nur geschlafen und war völlig fertig. Kann es sein, daß Deine Hündin in Portugal wild gelebt hat? Das würde erklären, daß sie jetzt so ängstlich ist und auch zu den Menschen noch kein Vertrauen hat. Wo schläft Deine Hündin des Nachts? Es ist bestimmt von Vorteil, wenn sie neben Deinem Bett schlafen dürfte. Versuche Dich viel mit ihr zu beschäftigen, setze Dich neben sie und füttere sie immer wieder mit Leckerle. Es ist bestimmt eine harte und geduldige Zeit, die Euch erwartet, doch sie wird es Dir bestimmt danken und die anfänglichen Schwierigkeiten verschwinden.
Laß ihr einfach Zeit und erzwinge nichts.
Aufmunternde Grüße
Gine und Ricko
:


06. Oktober 1998 11:54

Grüß dich Sven,

die Angst kann verschiedene Gründe haben. Im Zweifelsfalle hilft ein anderer Hund auch nicht. Das kann man testen. Aber wenn Du Dir die Clickerseiten durchschaust, kannst Du diese Methodik gut benutzen, um den Hund für den kleinsten Fortschritt zu bestärken. Es sind die Selbstverstädnlichkeiten, die dieser Hund erlernen muß. Wichtig ist, daß mit dem Futter nicht lange gelockt wird, nur ganz zu Beginn. Vielmehr wird jeder Schritt in die richtige Richtung bestärkt. Dadurch lernt der Hund Aktivität und daß Aktivität in Gegenwart eines Menschen positives einbringt. (Sie hat möglicherweise das Gegenteil gelernt.)
Versuche auch, zunächst einmal mit ihr in Eurer Wohnung zu spielen. Ich vermute, daß sie am ehesten zu einem Beutespiel wie "Maus fangen" in der Lage ist. Je mehr gemeinsame Aktivitäten Du mit ihr aufbauen kannst, desto mehr Vertrauen wird sie Dir entgegenbringen.

berichte doch einmal, wie du vorwärts kommst.

tschüß Martin & Mirko