Hallo
Habe mich zuerst gefragt, wieso um Himmels Willen du erst jetzt damit kommst. Es ist schwer so aus der Ferne eine Lösung aufzuschreiben aber ich lasse dich mal an meinen Gedanken teilhaben;-)
Wenn sie mit dem Bellen erst nach der Geburt deines Kindes begonnen hat, ist es meiner Meinung nach nicht die Angst. Wenn, dann Unsicherheit/Eiversucht/Beschützerinstinkt. Mir fällt gerade ein Tipp ein: wenn es klingelt Hund an die Leine, Kind im Arm oder mitnehmen und gemeinsam Türe öffnen. Nach dem Einlass des Besuches wird der Hund gelobt und anschliessend wortlos an seinen Platz gebracht und mit einem Gudi o.ä. belohnt. Am besten machst du da mit einigen Leuten ab, die zu gewissen Zeiten klingeln, damit ihr das öfters üben könnt. Der Hund lernt dann, dass du ihn an deinem Leben teilhaben lässt, das Kind nicht in Gefahr ist und es für ihn keinen Grund gibt, dauernd zu bellen. Erreichen tust du damit, dass sie zwar weiterhin bellt, wenn es klingelt, aber sie auch wieder aufhört, sobald du die Führung übernimmst. Wichtig ist, dass sie ihren Platz hat und von dort aus nichts mehr kontrollieren muss, da du übernimmst.
Ich habe per E-Mail Kontakt zu einer vom Schlegel ausgebildeten Trainerin. Ich habe sie noch nie bei Problemen zu mir geholt, aber hatte viele Fragen per E-Mail, die sie mir sehr gut beantworten und gut erklären konnte. Ich habe mir das dann angesehen und dann entschieden, welche Punkte ich für das Training mit meinem Hund verwenden werde. Sie ist auch immer auf meine Argumente und Fragen eingegangen und hat auch versucht, mit meinen Methoden Tipps zu geben wie es am besten geht.
Meine Erfahrung mit Hundetrainern, die ich persönlich kennen gelernt habe ist nicht sehr positiv (zwei von drei Trainer wollten nicht einmal vermittelt werden oder gar sehen, dass man ihre Namen nennt… koooomisch…). Es ist grundsätzlich immer ein Dominanzproblem, egal was für ein Problem und in welcher Situation… Von Trainern, die sich ja extra die riesen Mühe machen den weiten Weg zum „Kunden“ zu fahren, um die Situation vor Ort zu besichtigen, erwarte ich eigentlich ein bisschen mehr Hundewissen, anstatt alles immer gleich auf ein Dominanzproblem abzuschieben (wobei es aber tatsächlich sehr oft, an einem Dominanzproblem liegt. Dumm ist nur, wenn jemand zum Testen einen Trainer holt und auch bezahlt, obwohl er das Problem im Griff hat und es definitiv NICHT an Dominanz liegt (wobei man mit diesem Wort aufpassen muss… was ist Dominanz, wo fängt es an und wo hört es auf…. Also gibt es auch hier sehr viele Unterschiedliche Meinungen). Dieses ganze „ja nicht aufs Sofa/Bett oder so“, „ja nicht nach dem Hund zur Tür rein und raus etc.“ finde ich masslos übertrieben, solange der Hund nicht die gesamte Situation unter sich hat (und da braucht es viel!). Man kann seine eigene Dominanz auch anders und vor allem weniger krass ausdrücken-mit Konsequenz und Durchhaltevermögen. Aber das ist eine andere Geschichte, schweife wieder ab…
Was ich sagen will ist, es gibt bestimmt gute Hundetrainer, aber bis du diesen gefunden hast, wirst du noch einige 60 Fr. in die Hand nehmen müssen;-) Oder du nimmst direkt mit denen Kontakt auf, die dir empfohlen werden, sofern du noch nicht aufgegeben hast.
Wie reagiert deine Hündin draussen auf fremde (oder bekannte) Leute? Vielleicht wäre es eine Lösung (wenn alles nichts hilft… die Verwaltung und vor allem die Nachbarn machen das auch nicht allzulange mit) wenn du die Besucher mit deiner Hündin draussen abholst und zu euch rein holst?
Ansonsten sehe ich es ähnlich wie Cathy. Habe das Gefühl, dass deine Hündin einfach mal spüren muss, wo es langgeht. Damit möchte ich dir nicht anraten, sie zu schlagen oder zu treten oder so was. Sondern ihr klar, ohne Schmerzen körperlich mitzuteilen, dass du es satt hast. Gemäss deinem ersten Posting kann ich mir gut vorstellen, dass du jeden Moment ausflippen könntest. Wenn du sie packst (am Nacken oder Schnauze) wird sie deine Wut sofort spüren. Mein Hund spürt es mittlerweile sogar über die Leine wenn ich wütend bin (auch wenn es nicht um ihn geht, dann muss ich mich immer zusammenreissen, dass ich lockerer werde) und ist dann immer brav wie ein Engel, da es sonst „räblet“ (ich betone, ohne Schmerzen!). Das ganze musst du dann auch nicht jahrelang immer wieder tun. Nach ein zweimal wird sie Respekt haben und lieber auf dich hören, anstatt Ghetto mit dir zu haben.
Was mich noch interessieren würde, hast du deine Hündin seit Welpe schon? Du schriebst ja, dass sie keine schlechten Erfahrungen gemacht hat und es eigentlich erst nach der Geburt deines Kindes angefangen hat und seither nicht mehr aufhört.
Hoffe, ich stelle keine Fragen, die du inzwischen beantwortet hast, da ich nur einige Beiträge gelesen habe.
Kann sonst gerne auch mal als „Scheinbesuch“ kommen, wenn du jemanden brauchst;-)
Grüessli