Hallo Heidi,
wir bevorzugen nicht unbedint das Ambiente - haben für Lene sehr lange nur unten gelebt. Wir möchten natürlich MIT dem Hund UND der Katze als EIN RUDEL leben. Nur, wenn sie ständig Jagd auf die Katze macht - die noch dazu ältere Rechte hat und sich hier vorzüglich eingelebt hat und Null schlechte Erfahrungen kennt - dann können wir sie nicht mit hier oben haben, weil hier die Katze lebt. Dann müssen wir die beiden trennen und uns aufteilen. Ob das eine gute Idee wäre? Besser als Tierheim vielleicht für Ebby, ja, aber trotzdem nicht das Wahre.
Vielleicht hast Du recht, dass wir noch nicht soweit sind. Daher wollten wir ja eigentlich auch keinen Schäfi, weil wir eben immer noch Lene vor uns sehen. Nun ist es aber so gewesen, dass ich diesen Hund als Schicksalswink angesehen habe, zumal alle anderen Hunde (bis auf die zwei, für die ich mich eigentlich entschieden hatte) aus dem Tierschutz auch nicht gepaßt hätten (aus verschiedenen Gründen). Daher wollten wir ihr eine Chance geben.
Die sollte als erster Test bis Sonntag gehen, ja. Aber ich denke, sie ist nohc längst nicht angekommen und es wäre ihr gegenüber unfair, nach so kurzer Zeit ein Urteil zu fällen.
Wir würden ihr gerne bis mindestens Ende der Woche Zeit geben. In der Hoffnung, dass sich positive Fortschritte bemerkbar machen. Sie tut mir so leid! Ist keine Basis, ja. Aber für mich Motivation, tapfer zu sein. Man kann bei einem Hund mit der Vorgeschichte keine Wunder erwarten. Und wir haben schon mehr Leidensfähigkeit diesbezüglich als andere Leute.
Sie muß ja so viel hier erst lernen. Dafür macht sie sich ja nicht schlecht. Nur haben wir halt Angst um die Gesundheit unserer Katze. Daher muß sich Ebby nun erstmal an den Maulkorb gewöhnen. Gar nicht einfach und nicht von heute auf morgen erledigt. Grade war der erste Versuch. Und hat die Maus total gestresst. Trotz viel Leberwurstsauereigeschmiere stand sie hechelnd und mit eingeklemmtem Schwanz da. Ich hätte heulen können, weil ich ihr vermutlich das volle Trauma verpasse hier. Aber es ist die einzige Chance. Wenn wir die harte Zeit überstehen, kann es fast nur bergauf gehen. Und falls nicht, wäre dann kapitulieren wenigstens eine Entscheidung auf fundierter Basis und nicht nur wegen unserer zu schwachen Nerven.
Ich hätte auch liebsten die gute Fee hier, die mit einem Streich alles gut werden läßt! Und ich hatte mir mein Leben mit Hund anders vorgestellt. Aber wir haben A gesagt und nun müssen wir wenigstens klein b noch versuchen.
Sie muß lernen, hier oben zur Ruhe zu kommen. Dabei zu sein, aber auch unten allein, wenn wir nicht da sind oder nachts.
Treppe ist doof, ja, aber sie läuft sie ja - dafür, dass sie angeblich Treppen nicht kennt, sogar sehr gut und flott.
Sie ist einfach sehr aufgedreht, was kein Wunder ist, nicht nur wegen unserer Nervosität, sondern auch, weil sie so viel ja nie erlebt hat. War 23 Stunden am Tag allein in den letzten Monaten. Dafür sind wir eigentlich zufrieden. Nur eben die Sorge um Katze.
Leider hat sie grade draußen ne Katze im Garten entdeckt, die wir nicht gesehen hatten - und schwups war sie hinterher. Jetzt fangen wir also wieder bei Null bzw. Minus 50 an. Das Leben ist kein Ponyhof!
Ich sehne mir die Zeit vor dieser Entscheidung zurück. Oder die, wenn alles wieder "normal" ist, klar. Aber je zweifelnder wir sind, desto ätzender wird es bis dahin und desto länger.
Wir haben auch zig verschiedene Tiere schon zusammengeführt. Aber irgendwie bin ich diesmal viel uncooler drauf. Warum auch immer. Ebby hat sich durch ihr Schnappen nach anderen Hunden aber auch nicht gerade unser Vertrauen erarbeitet bisher. Die Schweine hat sie andererseits in Ruhe gelassen.
Ich hoffe, dass es stimmt, was Du sagst, und Katze und Hund sich als Familie aneinander gewöhnen. Und dass es vielleicht bei ihr mit Katze noch einfacher ist als mit Hund. Wissen tun wir das aber nicht. Und sie wird auch beim nächsten Mal, ob mit oder ohne Maulkorb, losrennen wollen auf Katze. Oder, falls wir sie festhalten, Katze sicher anfeinden (klar, weil sie ja an der Leine ist und damit in einer unterlegenen Position). Das ist sooooo schwierig. Ob Zeit allein da hilft?
Jetzt will ich Dich und die anderen aber nicht weiter volltexten. Wir werden zur Not nen Hundetrainer herholen nächste Woche. VIelleicht machen wir auch einfach nur alles falsch.
Ne Chance hat die Süße verdient. Und ich wünsche ihr ein tolles Zuhause, in dem sie sich wohl fühlt. Ob wir das sind, weiß ich nicht. Aber der Gedanke, dass sie im Tierheim landet, ist mir echt unerträglich. Dann käme ich mir, wenn ich hier womöglich mit den beiden ausgesuchten "problemlos Hunden" sitze (wobei auch das ja nicht bewiesen ist, wer weiß, was da für Hürden lauern) und es mir gut gehen lasse, echt schäbig vor.
Bachblüten rulez - hoffe die helfen - auch uns.
Ganz liebe Grüße,
Sabine
P.S.: Ebby liegt nun oben auf ihrer Decke (die sie doof findet) und schaut RIchtung TÜr, wo vorhin die Katze war, die ist in der Küche eingesperrt grade. Aber sicher werden wir sie nachher noch mal rauslassen.....der Hund hechelt, so richtig beruhigen fällt ihr hier oben echt schwer. Aber grade jetzt, wo ich es schreibe, legt sie doch den Kopf runter. Braucht echt seine Zeit! Auch gehorchen tut sie heute weniger gut als gestern. Schade eigentlich.