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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Alter Schäferhund - schlecht sozialisiert - Hoffnung?
12. Dezember 2009 14:35
Hallo Frieda,

es ist halt einfach schwierig einzuschätzen, wenn man einen Hund nicht kennt und in so einer Situation steckt.
Wir erleben hier ein Auf und Ab der Gefühle.
Heute war ihre erste Katzenbegegnung und sie war mal ruhig und schaute sogar ängstlich weg. Und dann wollte sie sich aggressiv drauf stürzen. Das macht unser Gefühl nicht gerade besser. Andererseits sind zwei Tage halt auch nicht viel an "Chance" und sooo schnell geben wir nicht auf. Ist natürlich Stress für alle, klar. Was wäre für den Hund die Alternative? Tierheim, das ist mal mit Sicherheit der noch viel größere Stress. Denn es wird niemanden geben, der den Hund nimmt. Seit dem Frühjahr will sie niemand haben. Und aus Erfahrung weiß ich, dass alte Schäfis keinerlei Vermittlungschance haben.
Sie möchte gerne bei uns sein - als wir sie grade runter brachten, versuchte sie die Tür aufzumachen. Es war mühselig ihr zu zeigen, dass sie unten bleiben soll. Sie kuscht richtig, wenn man ihr zeigt, legt dich jetzt hin. Aber sie steht dann wieder auf und will wieder zur Tür. Auch weil wir ihr nun hier oben natürlich die Welt gezeigt haben, die sie ja spannend findet.
Sollte sie nciht mit Katze klarkommen, müßte sie getrennt unten leben. Das ist auch nicht toll. Ist es besser als Tierheim? Können und wollen wir das leisten?
Sie ist so bemüht, uns zu gefallen, dass es uns schwer fällt, jetzt zu sagen, "tschüss". Andererseits stehen die Chancen im günstigesten Fall 50:50, dass es langfristig funktioniert.
Die Probleme mit den anderen Hunden sind da eher die geringsten.....

Mal schauen. Ich werde mal weiter nach einer besseren Stelle suchen. Wir reden ja auch offen mit den bisherigen Besitzern, die nehmen sie zurück, keine Frage, sie ist ja nur zur Probe hier. Doch wir ahnen halt, wie es dann langfristig um den Hund steht.

Scheiß-Situation.

Sabine - hin- und hergerissen

12. Dezember 2009 14:41
Huhu,

ich muss sagen besser ist Tierheim keines Falls. Dann eher getrennt unten, wo sie aber noch Ansprache und Liebe von euch hat. Sie würde regelmäßig raus kommen und ein Zuhause haben. Aber seit euch halt im Klaren darüber, dass sie spürt, wenn ihr nicht zufrieden mit der Situation seid. Suche einfach weiter und vielleicht gibt es ja ein kleines Wunder und irgendwer möchte die Dame haben.
Für mich wär sie auch nichts, das muss ich wohl sagen, aber ich mag Schäfis sowieso nicht winking smiley. Wenn meine Freundin zur Zeit, Zeit und Geld hätte würde sie sie sicher nehmen (ihr alter 14 jähriger Schäferrüde, der bei ihrer Mutter lebt ist auch nicht der einfachste), aber da sie auch noch Ratten als Haustier hat wäre das wohl auch schwierig.
Nehmt euch ein weng Zeit und im neuen Jahr kann man ja vielleicht mit neuer Energie in die Suche starten.
Und das mit der Katze wird sich wohl regeln. Muss sie halt lernen, das sie tabu ist. Das kann etwas dauern, je nach Hund, aber verständlich machen kann man ihr das wohl.

LG Frieda

12. Dezember 2009 14:48
Hallo Heidi,

Deine Gedanken sind auch hilfreich. Wir sind ja etwas betriebsblind hier grade. Es wird sich natürlich erst nach ein oder zwei Wochen wirklich zeigen, wie sie tickt. Aber das kann ja auch bedeuten, dass es dann noch problematischer wird. Es gibt eben nicht für alles eine Lösung bzw. nur zu einem sehr hohen Preis. Können wir den dem Hund, der Katze und uns zumuten?
Heute hat sie einerseits wirklich Heimweh und wirkt sehr traurig. Andererseits jault sie jetzt grade unten rum, obwohl sie nach dem langen Gassi heute früh und den vielen neuen Eindrücken echt fix und fertig und müde sein müßte.
Sie will dort nun nicht alleine sein. Obwohl sie ja gerade alleine sein zur Genüge kennt.
Es bricht mir das Herz, sie so jaulen zu hören!
Das Problem ist einfach: Alle meine alten Schäfis, die ich bisher hatte, kamen aus einer schlechten Haltung. Hatten echt die Hölle auf Erden und waren daher sofort ruhig und zufrieden, als sie ein normales, ruhiges Zuhause hatten - egal mit was für anderen Tieren im Rudel.
Ebby ist die erste, die aus einem schönen Zuhause kommt und daher hier erstmal alles schlechter als vorher findet. Auch allein sein dort hat ihr offenbar nicht viel ausgemacht. Immerhin kannte sie ja das Zuhause.
Es ist logisch, dass es hier nun allerhand für sie ist. Und sie führt sich dafür echt gut, wenn wir mal fair sind. Aber wir haben einfach Riesensorge, dass sie sich (was sie inzwischen versucht) unten die Tür aufmachen und hier auf die Katze losgehen könnte. Tom und Jerry kann ich mir nämlich gut vorstellen, leider. Ich wünschte, DU hättest recht, aber so recht dran glauben tue ich momentan nicht. Wir haben da etwas angefangen, was wir besser gelassen hätten, fürchte ich. Nun ist die Frage: Wie damit umgehen. Wochen oder Monate schauen, wie es läuft? Und wie sollen wir Katze und Hund trennen? HUnd nur unten? Oben findet sie spannender, oben sind wir, aber die Treppe (vor allem runter) ist auch nicht doll für sie. Und sie wird nicht jünger!
Unsere Lene hat auch nur unten gelebt, getrennt von der Katze. Wir haben das Opfer gebracht, dann auch viel unten zu sein, unser Hauptwohnumfeld ist aber oben. UNd da ist auch die Katze, die ja trotzdem Gesellschaft möchte.
Es ist echt verflixt. Und wir sehen grade auch den Wald vor lauter Bäumen nicht so recht.
Und es ist ein Austesten - für beide Seiten. Auch Ebby versucht nun natürlich auszuloten, wie weit sie gehen kann. Das merken wir schon (hatte ich so auch noch nie, alle anderen trotteten so mit, ich hatte halt auch echt immer Glück bisher).
Vielleicht sollte ich mal hochdosierte Beruhigungsmitteln nehmen oder auch die Bachblüten, die ich den Tieren gönne. Solange wir so nervös und zweifelnd sind, kann es für den HUnd natürlich nicht wirklich gut laufen.
Ich gestehe, dass wir da Bockmist gebaut haben (meinten es nur gut!) und versuche nun nur einen Weg zu finden, wie wir da für alle mit der besten Lösung raus kommen (ob Hund behalten oder wieder abgeben - offen sind wir für alles, wissen aber weder, was das Richtige wäre, noch wie lange es dauern wird, ehe wir wirklich mal real den Alltagszustand hier erleben werden).

Selbstkritische Sabine
(gerade weil Lene so präsent war in unserem Leben wollten wir zwar einen neuen HUnd, aber etwas ganz anderes. Habe auch zwei, die auf den Platz hier warten. Ebby war eine Kurzschlußreaktion von uns. VIelleicht liegt darin auch der Knackpunkt)

12. Dezember 2009 17:21
Hallo Sabine,

die Idee mit den Beruhigungsblüten ist vielleicht gar nicht schlecht grinning smiley. Ihr habt Angst vor etwas, was noch nicht ist. Das ist immer eine ausgesprochen schlechte Voraussetzung.

Das getrennt halten, halte ich für nicht gut. Tiere können lernen, zusammen zu leben. Ich habe die merkwürdigsten Tierkombinationen zusammen gehabt - dabei spielt das Alter keine Rolle. Familie wird von allen Tieren als Familie angesehen. Das Trennen ist zumindest von Sicht des Hundes - wenn er es nicht schon als Welpe lernt - ein schlechtes Verhältnis. Wenn ihr hauptsächlich oben lebt, dann bevorzugt ihr das Ambiente und nicht wo die Hündin sich befindet. Da sie bis dato ja auch die 'Hauptperson' war, wird sie dadrunter leiden, wenn auch vielleicht akzeptieren.

Tierheim ist bestimmt die schlechtere Alternative, denn bei euch hat sie zumindest Ruhe, Zuneigung und es wird für sie gesorgt. Allerdings wenn ihr ständig - und wenn es nur unterschwellig ist - unter 'Strom' steht, dann überträgt sich das auf sie und wird sie zumindest mit der Zeit aggressiv machen... können.

Wenn sich euer Gefühl nicht bis Sonntag Abend ändert, dann würde ich sie so schnell wie möglich zu ihrem Besitzer bringen. Und ev. dann versuchen, noch ein Zuhause für sie zu finden. Bleibt sie länger wird es zu einem Albtraum für beide: sie versteht euer Verhalten natürlich nicht, wo sie sich ja auch offensichtlich bemüht, und ihr kommt einfach nicht über euer inneres Gefühl weg. Woher es auch kommen mag... es muss nichts mit ihrem Verhalten zu tun haben. Vielleicht seid ihr doch noch nicht wirklich bereit, euch innerlich auf einen neuen Bewohner einzustellen. Ist jetzt nur ein Gedanke.. manchmal weiss man nämlich solche Dinge gar nicht wirklich und meint nur, sie zu wissen.

Das Treppenlaufen ist übrigens für Hunde im allgemeinen, grosse im besonderen und älteren im ganz besonderen schlecht. Ich würde eure Katze mit der Hündin zusammen führen. Ich habe mich in solchen Fällen immer zwischen beide gehockt und den grösseren (also meinen Hund) ständig berührt, gestreichelt, gesprochen. Muss nicht sofort 'klappen', aber es einfach über den Tag mehrmals versuchen, sie langsam vorstellen. Beide sind neugierig, wollen wissen, wer der andere ist. Die Hündin - da sie sich ja offensichtlich um euch bemüht - wird auf euch 'hören'. Dann am Anfang einfach immer etwas beobachten, dann wird's schon was. - Im Falle, ihr behaltet die Hündin bei euch.

LG und immer weiter Daumen drücken!

Heidi

12. Dezember 2009 17:37
Hallo,
ich melde mich nun auch noch mal zu Wort, obwohl ich keinen wirklichen Tipp geben kann.
Es ist mir aber wichtig, noch mal zum Ausdruck zu bringen,wie toll ich es finde,dass ihr euch überhaupt eine derartige Mühe gebt,einer alten Hündin noch eine Chance zu geben.Egal,wie sich die Situation in den nächsten Tagen entwickelt,das ehrt euch.Und wenn ihr euch gegen ein Zusammenleben mit dieser Hündin entscheidet aber euch nur halb so viele Gedanken um ihre neuen Besitzer macht wie ihr es jetzt tut,dann kann sie ja eigentlich nur gewinnen!
Von daher: Ihr werdet bestimmt für euch wie auch für das alte Mädchen den richtigen Weg finden!

12. Dezember 2009 18:52
Hallo Heidi,

wir bevorzugen nicht unbedint das Ambiente - haben für Lene sehr lange nur unten gelebt. Wir möchten natürlich MIT dem Hund UND der Katze als EIN RUDEL leben. Nur, wenn sie ständig Jagd auf die Katze macht - die noch dazu ältere Rechte hat und sich hier vorzüglich eingelebt hat und Null schlechte Erfahrungen kennt - dann können wir sie nicht mit hier oben haben, weil hier die Katze lebt. Dann müssen wir die beiden trennen und uns aufteilen. Ob das eine gute Idee wäre? Besser als Tierheim vielleicht für Ebby, ja, aber trotzdem nicht das Wahre.
Vielleicht hast Du recht, dass wir noch nicht soweit sind. Daher wollten wir ja eigentlich auch keinen Schäfi, weil wir eben immer noch Lene vor uns sehen. Nun ist es aber so gewesen, dass ich diesen Hund als Schicksalswink angesehen habe, zumal alle anderen Hunde (bis auf die zwei, für die ich mich eigentlich entschieden hatte) aus dem Tierschutz auch nicht gepaßt hätten (aus verschiedenen Gründen). Daher wollten wir ihr eine Chance geben.
Die sollte als erster Test bis Sonntag gehen, ja. Aber ich denke, sie ist nohc längst nicht angekommen und es wäre ihr gegenüber unfair, nach so kurzer Zeit ein Urteil zu fällen.
Wir würden ihr gerne bis mindestens Ende der Woche Zeit geben. In der Hoffnung, dass sich positive Fortschritte bemerkbar machen. Sie tut mir so leid! Ist keine Basis, ja. Aber für mich Motivation, tapfer zu sein. Man kann bei einem Hund mit der Vorgeschichte keine Wunder erwarten. Und wir haben schon mehr Leidensfähigkeit diesbezüglich als andere Leute.
Sie muß ja so viel hier erst lernen. Dafür macht sie sich ja nicht schlecht. Nur haben wir halt Angst um die Gesundheit unserer Katze. Daher muß sich Ebby nun erstmal an den Maulkorb gewöhnen. Gar nicht einfach und nicht von heute auf morgen erledigt. Grade war der erste Versuch. Und hat die Maus total gestresst. Trotz viel Leberwurstsauereigeschmiere stand sie hechelnd und mit eingeklemmtem Schwanz da. Ich hätte heulen können, weil ich ihr vermutlich das volle Trauma verpasse hier. Aber es ist die einzige Chance. Wenn wir die harte Zeit überstehen, kann es fast nur bergauf gehen. Und falls nicht, wäre dann kapitulieren wenigstens eine Entscheidung auf fundierter Basis und nicht nur wegen unserer zu schwachen Nerven.
Ich hätte auch liebsten die gute Fee hier, die mit einem Streich alles gut werden läßt! Und ich hatte mir mein Leben mit Hund anders vorgestellt. Aber wir haben A gesagt und nun müssen wir wenigstens klein b noch versuchen.
Sie muß lernen, hier oben zur Ruhe zu kommen. Dabei zu sein, aber auch unten allein, wenn wir nicht da sind oder nachts.
Treppe ist doof, ja, aber sie läuft sie ja - dafür, dass sie angeblich Treppen nicht kennt, sogar sehr gut und flott.
Sie ist einfach sehr aufgedreht, was kein Wunder ist, nicht nur wegen unserer Nervosität, sondern auch, weil sie so viel ja nie erlebt hat. War 23 Stunden am Tag allein in den letzten Monaten. Dafür sind wir eigentlich zufrieden. Nur eben die Sorge um Katze.
Leider hat sie grade draußen ne Katze im Garten entdeckt, die wir nicht gesehen hatten - und schwups war sie hinterher. Jetzt fangen wir also wieder bei Null bzw. Minus 50 an. Das Leben ist kein Ponyhof!
Ich sehne mir die Zeit vor dieser Entscheidung zurück. Oder die, wenn alles wieder "normal" ist, klar. Aber je zweifelnder wir sind, desto ätzender wird es bis dahin und desto länger.
Wir haben auch zig verschiedene Tiere schon zusammengeführt. Aber irgendwie bin ich diesmal viel uncooler drauf. Warum auch immer. Ebby hat sich durch ihr Schnappen nach anderen Hunden aber auch nicht gerade unser Vertrauen erarbeitet bisher. Die Schweine hat sie andererseits in Ruhe gelassen.
Ich hoffe, dass es stimmt, was Du sagst, und Katze und Hund sich als Familie aneinander gewöhnen. Und dass es vielleicht bei ihr mit Katze noch einfacher ist als mit Hund. Wissen tun wir das aber nicht. Und sie wird auch beim nächsten Mal, ob mit oder ohne Maulkorb, losrennen wollen auf Katze. Oder, falls wir sie festhalten, Katze sicher anfeinden (klar, weil sie ja an der Leine ist und damit in einer unterlegenen Position). Das ist sooooo schwierig. Ob Zeit allein da hilft?
Jetzt will ich Dich und die anderen aber nicht weiter volltexten. Wir werden zur Not nen Hundetrainer herholen nächste Woche. VIelleicht machen wir auch einfach nur alles falsch.

Ne Chance hat die Süße verdient. Und ich wünsche ihr ein tolles Zuhause, in dem sie sich wohl fühlt. Ob wir das sind, weiß ich nicht. Aber der Gedanke, dass sie im Tierheim landet, ist mir echt unerträglich. Dann käme ich mir, wenn ich hier womöglich mit den beiden ausgesuchten "problemlos Hunden" sitze (wobei auch das ja nicht bewiesen ist, wer weiß, was da für Hürden lauern) und es mir gut gehen lasse, echt schäbig vor.

Bachblüten rulez - hoffe die helfen - auch uns.

Ganz liebe Grüße,
Sabine

P.S.: Ebby liegt nun oben auf ihrer Decke (die sie doof findet) und schaut RIchtung TÜr, wo vorhin die Katze war, die ist in der Küche eingesperrt grade. Aber sicher werden wir sie nachher noch mal rauslassen.....der Hund hechelt, so richtig beruhigen fällt ihr hier oben echt schwer. Aber grade jetzt, wo ich es schreibe, legt sie doch den Kopf runter. Braucht echt seine Zeit! Auch gehorchen tut sie heute weniger gut als gestern. Schade eigentlich.