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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Artgemäße Hundeausbildung - was ist das eigentlich?
10. Februar 2010 07:32
Was dem Hund dieses Schicksal bescherte war seine soziale Veranlagung, die es ihm ermöglichte, sich in die Verbände, die der Mensch im Zusammenleben bildet, einzufügen. Anders ausgedrückt: so verschieden Mensch und Hund von ihren Sinnesleistungen und vielen Bedürfnissen her sind, so ähnlich ist in gewisser Weise die in ihnen angelegte Sozialstruktur.

10. Februar 2010 07:33
Wölfe bilden Rudel, die nach innen einen festen Zusammenhalt aufweisen, und in denen die einzelnen Mitglieder ihre klar umrissene Position haben. Meist besteht ein solches Rudel aus Vater und Mutter, einigen "Onkeln" und "Tanten", die von diesem Paar abstammen, und einem Wurf von jüngeren Geschwistern. Als durchschnittliche Größe eines Rudels habe ich bei David Mech, einem der besten Wolfskenner, die Zahl 7 gefunden - mit dem Hinweis, daß es einigermaßen große Schwankungen gibt.

11. Februar 2010 07:10
Stellvertretend für viele Veröffentlichungen über das soziale Leben im Rudel zitiere ich aus dem Buch von Candace Savage:

"Das tragende Element einer Wolfsgemeinschaft ist insbesondere die Liebenswürdigkeit der Tiere. ...Ausschlaggebend für die meist ausgeglichene Atmosphäre innerhalb eines Wolfsrudels ist eine einwandfrei funktionierende Kommunikation zwischen den Tieren. Wölfe verfügen wie Menschen über eine ausdrucksvolle Gesichtsmimik. Daher kann ein Tier durch subtiles Mienenspiel mit Stirn, Mund, Augen und Ohren ganz genau vermitteln, wie es sich fühlt, und seine Artgenossen können entsprechend reagieren."

11. Februar 2010 07:10
Diesen Beobachtungen können wir sehr deutlich entnehmen, daß Rudelbildung etwas gründlich anderes als eine Hackordnung ist, vielmehr einer kooperativ zusammenarbeitenden Familie ähnelt. Zwar gibt es vor allem in der Fortpflanzungszeit auch Rangkämpfe, wichtiger ist jedoch der wechselseitige Respekt und Zusammenhalt, in welchem jeder seinen Teil der Aufgaben im Rudel erfüllt. Die Alpha-Tiere des Rudels (meist wie gesagt Vater und Mutter der jüngeren) zeigen - übereinstimmend von vielen Beobachtern berichtet - relativ wenige direkte Aggressionen. Dies kommt eher bei den rangniederen und unsicheren Tieren vor. Hallgren formuliert es so: "Derjenige, der am besten seine Ruhe und Würde bewahrt, ist letztendlich der Ranghöchste."

15. Februar 2010 12:09
Hierzu möchte ich noch eine mündliche Mitteilung von Frau Feddersen-Petersen anfügen, nach welcher sogar Wechsel in der Alpha-Position des Rudels z. T. ohne jeden Kampf nur über mimischen und gestischen Austausch zustande kommen können. D.h. also unsere Hunde bringen eine ausgeprägte Veranlagung zur sozialen Bindung und Einordnung mit und damit untrennbar verbunden ein differenziertes Ausdrucksverhalten, mit welchem die Probleme des Zusammenlebens geregelt werden können und "Ernstkämpfe" weitgehend vermieden werden.

15. Februar 2010 12:12
Für uns folgt daraus:
Unsere Hunde brauchen, um sich sicher zu fühlen, ihre klar definierte Position im Rudel bzw. in ihrer Familie mit den dazugehörigen Aufgaben und Rechten, und wir können ihretwegen Hunden auch um so eher eine solche dem Rudel entsprechende Gemeinschaft voller wechselseitiger Zuverlässigkeit und wechselseitigem Vertrauen in einem reibungslosen Miteinander bilden, je besser auch bei uns die wechselseitige Verständigung funktioniert, d. h. je genauer wir das Ausdrucksverhalten unserer Hunde verstehen und je klarer für unsere Hunde unser Ausdrucksverhalten verständlich ist.