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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Ich glaube ich versage völlig... sad smiley
06. Mai 2010 13:04
hallo
danke für die antwort. du sagtest, das a und o ist konsequenz. darf ich fragen inwiefern mein verhalten konsequent wäre, wenn mein hund plötzlich etwas darf, was er vorher nicht durfte (im schlafzimmer schlafen obwohl das vorher tabu war)??? das leuchtet mir nicht ein. ausserdem gibt es da keine kompromisse, das schlafzimmer gehört mir und mein hund hat das zu akzeptieren, wie meine anderen entscheidungen auch. DAZU habe ich um rat gefragt, nicht ob die entscheidung gut oder weniger gut ist winking smiley
ich möchte noch sagen, dass die rassenfrage (wie schon erwähnt) nicht geklärt ist und eigentlich bei der erzeiehung auch keine rolle spielt, jeder hund ist sowieso wieder anders.

nichts für ungut, habe deine antwort mit grossem interesse gelesen und hoffe du verstehst mich mit meinem beitrag hier nicht falsch!
auch dir alles gute.
lieber gruss ¨
Nastassja

06. Mai 2010 15:13
Hallo Nastassja,

Konsequenz ist ganz wichtig, da schließe ich mich meinen Vorrednern an. Vielleicht schaust du nochmal, wo du selbst nicht ganz konsequent bist.

Wie man die Regeln dann im einzelnen aushandelt – das muss jedem selbst überlassen bleiben. Genauso, wie jemand für sich entscheiden mag, dass ein mitunter ja ganz schön schlammiger Hund nicht auf das Sofa gehört, mag jemand anders das genießen, manche schlafen mit ihren Hunden eng beieinander – bei uns schläft Durian aber auch im Büro.

Wichtig finde ich, dass die Regeln klar sind und konsequent eingehalten werden. Für deinen Hund ist übrigens auch die Schlafregel völlig klar: Er wartet, bis du schläfst. Dann erst öffnet er die Tür und kommt ins Schlafzimmer. Und da du schläfst und darauf nicht reagierst, hat er aus seiner Sicht auch verinnerlicht, dass das völlig ok so ist.

Ich glaube, wenn du das partout nicht willst, und sich das jetzt aber schon so eingeschliffen hat, dann ist das eine weitere Baustelle, die Zeit und Arbeit und vermutlich ein paar schlaflose Nächte kosten wird. Ich würde das Problem erstmal zurück stellen und so belassen, wie es ist, und zunächst das Bell-Problem in Angriff nehmen.

Ich finde auch richtig, wie Cathy es beschreibt: Ein unsanfter Rempler, umdrehen. Aber ich würde schauen, dass du ihn im ansprechbaren Bereich hältst. Beobachte ihn mal und finde heraus, wie nahe Menschen problemlos an Euch vorbei gehen können. Gibt es irgendwelche Unterschiede in seinen Reaktionen? Bellt er stärker bei Männern, oder bei Frauen oder Kindern? Oder ist es immer gleich verteilt? Welchen Faktor spielt das Tageslicht? Ich vermute mal, ab der Dämmerung ist es schlimmer, oder? Wie verändert sich sein Verhalten, wenn es sehr viele Leute gibt, so dass er kaum einen einzelnen fixieren kann?

Was sind die ersten Anzeichen, die dir anzeigen, dass es gleich wieder los gehen wird? Das ist nämlich schon der Moment, wo du sein Verhalten unterbinden musst. Jetzt hat er die Wahl: Er kann dich schön anschauen – oder aber, er fixiert weiterhin die Menschen und riskiert z.B. einen unsanften Rempler. Gibt es irgendwas, was vor 2 Monaten, als das Verhalten anfing, passiert ist? Oder hast du da vielleicht eine Reaktion gezeigt, die ihn stark bestätigt hatte?

Ich hatte mal im dichten Nebel im letzten Winter eine Telefonsäule für einen Mann gehalten, der dort ganz steif und reglos stand und zu uns herüber starrte. Das hat mir ehrlich gesagt Angst gemacht. Durian hat den auch gesehen, hat auch gesehen, wie ich da rüber starrte, und dann fing er an zu grollen und knurren und ich war in dem Moment auch ganz froh darüber. Danach allerdings knurrte er auch andere Leute an! Bei uns hatte sich das zum Glück nie eingeschliffen, dafür haben wir ja mitunter das Problem des Anpöbelns anderer Hunde. Ich habe es nicht 100%ig abstellen können, ehrlich gesagt. Ich kann ihn aber wesentlich besser einschätzen mittlerweile und weiß, welche Situationen für ihn schwieriger sind, und mit dieser Mischung: Schau mich an und gehe brav vorbei und bekomme ein Leckerchen – oder pöbel herum, riskiere eine Zurechtweisung und verzichte auf ein Leckerchen, läuft es ganz gut. Oft guckt Durian mich von alleine an. Aber es gibt auch Hunde, die er gar nicht mag, oder enge Wege, schnurgerade, so dass er sich schon lange vorher schön auf seinen Feind konzentrieren kann, da klappt es nicht immer. Das Problem bei Durian ist eher angstbedingt.

Warum genau dein Hund sich so verhält, wie er es tut, kann man aus der Ferne auch nicht sagen (daher auch im Grunde nur Denkanstöße liefern). Wenn da sowas wie ein Staff Terrier durch kommt, dann mag der von Haus aus einen stärkeren Wach- und Beschützerinstinkt mit bringen und dann wird es wirklich sehr wichtig sein, dass du ganz klar auch diejenige bist, die entscheidet, wann er Alarm geben darf und wen er bedrohen darf und wen nicht. Wenn er noch dazu nicht besonders souverän ist, dann wirken viele Situationen auf ihn schneller bedrohlich, als wenn er ein völlig abgeklärter, souveräner Hund wäre. Ich denke, du wirst auch immer wachsam bleiben müssen, wenn Menschen da sind.

Für ganz wichtig halte ich, dass du ihm zum einen viel Sicherheit vermittelst und sehr konseuqent mit ihm umgehst.

Aber beschreib doch nochmal, wie genau solche Menschbegegnungen aussehen – wie groß der Abstand ist – wie die ersten Anzeichen aussehen, all das halt.

Viele Grüße
Anila

06. Mai 2010 15:45
hei Anila

habe gerade nachgedacht wann genau das angefangen hat bzw wo ich mich ziemlich fragwürdig benommen habe.
du hast recht, in der dämmerung oder sogar spät abends ist es besonders oft, dass sie sich erschreckt und bellt. sie hat auch schon einen strauch angebellt winking smiley
mir ist in den sinn gekommen, dass ich mich (auch als es schon dunkel war und zwar echt stockdunkel) einmal unglaublich erschreckt habe, als ein mann mit hund um eine ecke bog und ich nichts erkannte ausser einem glühenden punkt auf augenöhe (zigarette). danach hat meine kleine fellnase natürlich losgebellt. ich habe dann (soweit ich mich erinnere) beruhigend auf sie eingeredet weil ich eh schon total perplex war. möglicherweise hat sie das sogar noch als bestätigung aufgefasst sad smiley(( vielleicht ist sie seit da so extrem wachsam weil sie das gefühl hat, auf mich aufpassen zu müssen besonders in der nacht.
macht mich ziemlich nachdenklich wenn ich es mir damit so ordentlich versaut habe...

nun zu deiner frage: bevor meine fellnase mit bellen loslegt, spielt sich meist folgendes szenario ab:
eine person ist etwa 200m von uns entfernt, wenn ich merke, dass line wachsam wird. wenn sich die person von uns wegbewegt, ist line nach einem prüfenden blick beruhigt und benimmt sich normal, konzentriert sich auf mich. kommt die person in unsere richtung wird sie immer wieder beobachtet (noch nicht fixiert)
das starre fixieren beginnt erst bei einer distanz von ca 50m. bei ca 10m lässt sie (MEISTENS!!!) ein knurren hören. dann weiss ich dass sie gleich losbellen wird. wenn sie knurrt und ich sie mit einem NEIN! zurechtweise, ist sie ruhig, bellt nicht los. allerdings knurrt sie nicht immer als vorwarnung und dann ist es schwerer definitiv zu erkennen ob sie loslegen oder es bleibenlassen wird...

heute ging es übrigens supergut grinning smiley hab sie etwas mit leckerlis "bestochen" und konnte problemlos an mehreren leuten vorbeilaufen. bin eigentlich nicht so fürs anrempeln, nur wenns gar nicht anders geht... und jetzt nehm ich es mal positiv auf dass sie sich mit leckerlis von allem anderen ablenken lässt. hauptsache sie fixiert nicht. sobald sie das macht, habe ich keine chance mehr an sie "heramzukommen"....
danke für deine tolle antwort, schätze deine anregungen sehr!
lieber gruss
Nastassja

06. Mai 2010 21:41
Hallo Nastassja,

das klingt doch gut, dass Ihr heute problemlos an Leuten vorbeigekommen seit! Dann seit Ihr sogar direkt vorbeigegangen? Vielleicht war es wirklich diese eine Situation, die du da beschrieben hast, wo Ihr Euch nämlich beide so fürchterlich erschrocken habt! Ähnlich wie bei mir mit der Telefonsäule.

Es gibt aber auch furchterregende Objekte – Telefonsäulen, glimmende Zigaretten….Und das Beruhigen war möglicherweise tatsächlich das Lob für’s Aufpassen.

Vielleicht kannst du durch häufige Richtungswechsel auch dafür sorgen, dass das Fixieren gar nicht erst so klappt und Ihr erstmal gar nicht lange frontal auf einen anderen Menschen zulauft. Näher als 50m würde ich dann – falls das irgendwie geht – nicht an andere Menschen ran gehen, bis sie gelernt hat, dass das völlig ok ist und wenn sie Leckerchen nimmt, sind die sehr hilfreich.

Aufpassen musst du nur, dass du nicht das Leckerchen im falschen Moment reichst, nicht, dass du unbeabsichtigt Fixieren, Knurren und sowas bestärkst, sondern wirklich nur bestärken, wenn sie sich auf dich konzentriert.

Dann weiterhin viel Erfolg,
viele Grüße
Anila

22. Mai 2010 19:59
hast Du Dir vielleicht schon mal überlegt ob Dein Hund nicht sowie schlecht hört??? Eventuell hört sie Dein NEIN gar nicht, sondern reagiert auf Deine Gesten und Blicke!

Meine KIKA ist von Geburt an taub und ohne Leine kann ich sie nur auf sehr offenen Flächen laufen lassen. Sie ist gewohnt den Blickkontakt mit mir zu halten.

Sowieso können wir nur über Augen und Hände "miteinander sprechen". Sie kennt die Kommandos: nein, komm, hol, pfote (fällt eigentlich schon unter kunststückchen und nicht notwendig, aber sie macht es), bleib klappt noch nicht so richtig - sie ist ja auch erst 9 Monate.

Sie hat ihren Schlafplatz in unserer Nähe (nicht im Bett) und das funktioniert sehr gut.

Liebe Grüsse, Franziska (KIKA ist der Name von meinem Yorkie Mädchen. www.yorkie-travel.com