:Hallo Anke,
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a Youri nach Deiner Aussage gut sozialisiert ist und, wenn ich das richtig interpretiere, kein Angstbeißer (gegenüber Artgenossen), hättest Du ihn gewähren lassen können und sollen. Er hat dem jungen Neuling kurz vorher klar gemacht, daß er in Ruhe gelassen werden möchte. Dieser hat die erste Warnung nicht richtig ernst genommen, daß kommt in dem Alter vor. Stattdessen hat er sozusagen die Konsequenz des Älteren getestet (so ein Verhalten kann man auch bei menschlichen Kindern oft beobachten). Youri hat deshalb beim zweitenmal eine noch deutlichere Unterwerfung verlangt, nach dem Motto "Ich hab dir´s schon einmal gesagt, laß mich in Ruhe!".
Ich kann dir in dem Punkt zustimmen, das Youri eine Unterwerfung verlangt hat. Die Frage ist doch aber, wieso. Normalerweise hätte Youri doch auch die Aufforderung zum Spiel annehmen können. Mit den anderen Rüden spielt er doch auch, ohne eine Unterwerfung zu verlangen...
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Wahrscheinlich hätte er so lange über dem jungen gestanden, bis dieser auch nicht mehr zappelt. Denn solang der scheinbar Unterlegene noch hampelt, hat er sich noch nicht total unterworfen, sondern versucht vielleicht eine taktisch bessere Position zu erlangen.
Ja klar...Der Kleine hat sich vor Panik in die Hosen gemacht!!!!!!!! Sicherlich ist eine Zurechtweisung auch bis an die Schmerzensgrenze heran in Ordnung, nur,was Youri gemacht hat, war weit darüber hinaus. Es gibt noch andere Möglichkeiten, sich zu unterwerfen, als still auf dem Rücken zu liegen!!!Und offenbar hat sich der Welpe bereits unterworfen, sonst hätte er nicht so eine Angst gehabt....
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Es kann sogar sein, daß der Stärkere den Unterlegenen über mehrere Minuten zwingt, bewegungslos zu verharren.
ie gleiche Situation erlebt man in vielen Variationen. Hund A (der Neuling in Deinem Beispiel) kann schon die erste leichte Warnung akzeptieren, oder einer stärkere brauchen (wie Youris erster Versuch), oder eine extreme (wie Youris zweiter Versuch), oder sogar mehrere extreme. Hund B (Youri) kann sehr geduldig sein und versucht es x-fach mit einer im Endeffekt zu schwachen Warnung, oder besonders konsequent (wie Youri, schon beim 2.ten mit entsprechend heftiger Warnung). Das nur als grobe Möglichkeiten.
Ja das stimmt. Nur wird kein hund bewegungslos verharren, wenn er panische Angst hat. Und das ist nur der Fall, wenn sich der andere nicht mehr normal benimmt.
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:Bei Hunden, die ein "normales" Sozialverhalten zeigen, greife ich möglichst nie in die Kommunikation ein, da es leicht zu Störungen in der Zukunft führen kann.
Das ist auch wieder war, nur hat Youri kein normales Sozialverhalten gezeigt.
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as größte Problem bei Hundebegenungen sind die Besitzer. Viele wissen nicht über die Bandbreite hundlicher Kommunikation bescheid,
Ja genau.... Wenn du darüber bescheid wissen würdest, würdest du auch bemerkt haben, daß das, was da mit dem Kleinen passiert nicht normal ist Sondern Mobbing. So etwas würde weder unter gleichaltrigen Welpen, noch unter völlig erwachsenen Hunden passieren.
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sehen z.B. in einer harmlosen (aber furchtbar lauten und wilden) Rempelei zwischen Rüden immer eine ernste Beißerei. Oder sie sind selber so Harmonie bedürftig, daß ihnen jede deutlich sicht- oder hörbare hundliche Auseinandersetzung schon zuviel ist. Entsprechend früh verlieren sie die Nerven und mischen sich ein. Du siehst, ich werte nicht nur schlichtes Knurren, sondern auch den Kommentkampf der Rüden als völlig in Ordnung. Läßt man solche Auseinandersetzungen zu und die Tiere sie auch ungestört beenden, verläuft das nächste Treffen meist schon viel ruhiger.
Es kommt des öfteren vor, daß Hunde sich berangeln, das sicherlich. Und in eine normale Hundestreiterei einzugreifen, halte auch ich für falsch und mache es selbst auch nicht, habe ich auch noch nie. Und es hört sich ebenfalls manchmal grausam an und sieht grausam aus, aber nur für Leute, die keine Ahnung von hundlichem Verhalten hat. Jeder, der selbst einen Hund hat und ihm Kontakt zu anderen Artgenossen erlaubt, kann meiner Meinung nach unterscheiden, wann ihr Hund wirklich in Gefahr ist oder sich unsozial verhält.
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Hab ich dafür nicht die Nerven oder Angst mein Hund könnte doch mehr als nur eine kleine Schramme abbekommen, muß ich entsprechend dem Kontakt ausweichen, mische ich mich hingegen erst ein, wenn die Kontrahenten schon angespannt nebeneinander stehen, eskalliert die Situation meist.
Da stimme ich dir voll zu. Der Hund fühlt sich bei Körperkontakt sofort bestätigt.
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:Habe ich allerdings einen sogenannten Problemhund, der z.B. ohne Warnung jeden fremden Hund egal welchen Alters oder Geschlechts angreift, so muß ich natürlich eingreifen, bzw. schon vorher den Angriff verhindern. Eine Analyse mit anschließender Verhaltenstherapie wäre sinnvoll (der von Morgain beschriebene Schäfer-Mix scheint so ein Fall zu sein).
FALSCH!!!!Bei meinem Hund ist haargenau dasselbe passiert, wie bei Julianes Hund. Er hat kein Problemverhalten gezeigt. Er hat keine Hündinnen angefallen.Er ist von klein auf sehr gut sozialisiert worden, hatte täglich! Kontakt zu anderen Hunden. Irgendwann hat er angefangen auszutesten, wie weit er gehen kann. Erst bei Rüden, wo er sicher war, daß sie unterlegen sind(wie bei Julianes Hund)... Ich habe wie gesagt immer daneben gestanden und nicht eingegriffen. Dadurch fühlte er sich bestätigt und griff immer öfter Rüden an, allerdings nicht ohne Vorwarnung, d.h. er ist nicht unverzüglich auf sie losgestürzt. So hat sich ein Problemverhalten herausgebildet und das nur dadurch, daß ich ihn immer habe gewähren lassen, ob du`s glaubst oder nicht....
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er Aussage, daß Hundebekanntschaften kein (Wolfs)Rudel sind, stimme ich zu. Selbst Mehrhundhaltung ist ist dem Wolfrudel selten echt vergleichbar, da dort nur verwandte Tiere zusammenleben. Dennoch bilden sich auch bei regelmäßigen gemeinsamen Spaziergängen Rangbeziehungen aus. Sollten sich zwei Tiere einer solchen Gruppe ständig in den Haaren liegen, oder einer ewig ohne irgendwie erkennbaren Grund der "Prügelknabe" sein, wäre eine Trennung der Truppe sinnvoll, damit es für alle Seiten streßfreier wird.
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Das wäre wohl für den Kleinen, sowie für die übrigen Mitglieder der Gruppe wohl vorerst das Beste.
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:Für mich kann auch nur ein Hund einem anderen Hund das richtige innerartliche Sozialverhalten beibringen. Glauben wir Menschen mehr über Hunde zu wissen, als sie selbst?
:Grausam können nur Menschen sein. Es ist nicht grausam, wenn Hunde interagieren, egal wie heftig oder auch ein Lamm reißen, es ist natürlich.
Doch. Es gibt auch im Hundeverhalten bestimmte Dinge, die vom Leittier tabuisiert werden müssen. Es ist natürlich, wenn ein Hund ein Lamm reist, es ist auch natürlich, wenn Hunde ihre Rangordnung, wenn nötig durch Rangeleien klarstellen. Aber eine Beißhemmung ist zum Beispiel nicht angeboren. Die muß er lernt werden. Genauso muß ein Hund lernen, eine Unterordnung zu akzeptieren, und nicht die Schwäche anderer Hunde auszunutzen. Das lernen sie durch Spiel mit anderen Artgenossen im Welpenalter und ganz besonders in der Pubertät, wenn es langsam ernst wird. Und als Leittier ist man dazu authorisiert, das Mobbing anderer Hunde zu tabuisieren, indem man weggeht und das Verhalten völlig ignoriert.
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:Auch wenn die Alphatiere Jungwölfe zurechtweisen, die einen Welpen drangsalieren, kann das von Jungwölfen gezeigte Verhalten nicht wirklich schädlich für die Kleinen sein. Denn sonst könnten und würden die Leittiere diese nie zusammen allein lassen, das Risiko wäre zu groß.
Schädlich ist das Verhalten für die Welpen nicht. Aber es wird als falsch geahndet. Das sollte bloß zeigen, das ein Eingreifen in hundliche Interaktionen nicht immer falsch ist, sondern teilweise sogar artgerecht.
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Es ist bei Hunden in Youris Alter normal, sich so aufzuführen. Es ist kein unsoziales Verhalten und auch kein Problemverhalten. Aber wenn man es als Leittier akteptiert und nur stumm daneben steht, kann es sich zu einem solchen entwickeln. Wie gesagt weiß ich das aus eigener Erfahrung. Und bei meinem Hund hat es wirklich ganz, ganz, ganz genauso angefangen, wie bei Julianes Hund......
Und ich erzähle hier bestimmt keine Märchen....
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