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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Unterwerfung
20. November 1998 14:40

Nochmal Hallo....

Also, es gibt doch noch ein paar Dinge, die ich loswerden möchte.....

Zunächst mal ein paar Zitate aus einem Buch ("Der Wolf im Hundepelz"winking smileyvon Günther Bloch. Vielleicht hast du ja von dem schonmal was gehört...Er beschäftigt sich schon seit Jahrzehnten mit dem Verhalten von Hunden und Wölfen und ist einer der ersten, die erfolgreich Pensionshunde in gemischten Hundegruppen halten.

Aus dem Kapitel "4.4. Die Welpenspielstunde":

"So dürfen wir ehrfurchtsvoll beobachten, wie innerhalb vieler Spielgruppen achtwöchige Welpen ständiges "Mobbing" durch z.B. sechs Monate alte Junghunde ertragen müssen, nur weil der "Fachleiter" darauf besteht, sich aus "Hundestreitigkeiten" herauszuhalten.
(...)
Kurzum, viele-wenn nicht die meisten-Welpenspielstunden werden von miserablen Hundeausbildern begleitet, so daß eine Qualitätsüberprüfung dringend angebracht ist."

Aus dem Kapitel "4.5. Gibt es einen generellen Welpenschutz?":

"Trifft der Welpe z.B. im Park jedoch auf einen (oder gar mehrere) ihm fremde juvenile Hunde (sogenannte Halbstarke), ist eine oftmals sehr grobe Behandlung KEINESWEGS ausgeschlossen."

Aus dem Kapitel "9.5. Problemverhalten im Außenbereich":

"Auch die Pauschalregel"Hunde regeln alles untereinander" ist nicht mehr haltbar, seit es der Mensch geschafft hat, über manche Zuchtlinien bestimmter Rassen "asoziales Verhalten" extrem zu fördern.

Der beste Rat für Hundehalter besteht darin, einen Hund so zu trainieren, daß er nicht ohne Befehl selbständig zu Artgenossen rennt. Sind Hunde trotzdem einmal in eine Auseinandersetzung verwickelt, empfiehlt es sich, entweder sofort wegzulaufen oder in sehr ernsten Fällen die Hinterbeine der Hunde hochzuhalten (beide Hundehalter müssen hier beherzt zupacken), oder einen Stock seitlich in den Rachen des angreifenden Hundes zu schieben, auf dem er sich verbeißen kann."


Jetzt sag mir bitte nicht, das der Mann keine Ahnung hat.

So und nun nochmal zum Thema eigene Erfahrung:

Also:
Mein Hund ist von klein auf gut sozialisiert worden. Er hatte täglich Kontakt zu anderen Hunden jeder Altersklasse und beiden Geschlechts. Wenn er sich mit anderen Hunden gerangelt hat, habe ich niemals eingegriffen und ihn gewähren lassen, genau, wie du behauptest, das es richtig ist. Er hat sich immer öfter mit anderen Hunden gerangelt (nur mit Rüden), ist bald jeden Hund angegangen, allerdings immer mit deutlicher Vorwarnung. Eines Tages trafen wir einen ca. 10 Monate alten Husky (mein Hund war da ca. 1 1/2 Jahre alt). Der Husky und mein Hund gehen aufeinander zu. Kurz bevor sie sich treffen, schmeißt sich der Husky auf den Rücken, strampelt nicht und unterwirft sich vollkommen. Mein Hund stutzt kurz und packt daraufhin den Husky an der Kehle und fängt an, ihn brutal zu schleudern (OBWOHL DER HUSKY SICH VORHER KOMPLETT UNTERWORFEN HAT!!!).
Nun die Frage an dich: Wie erklärst du dir dieses offensichtlich völlig unsoziale Verhalten, wenn ich bis zu diesem Zeitpunkt deiner Meinung nach ALLES richtig gemacht habe?????????

Auf deine Antwort bin ich wirklich sehr gespannt.

Übrigens geht mein Hund jetzt überhaupt nicht mehr andere Rüden an, nur um sie zu unterwerfen, und es kommt sogar nur noch äußerst selten zu einer Rangelei.

Bis dann

Morgaine

20. November 1998 22:16

Hallo Morgaine,

hier meine mit Spannung erwartete Antwort

:Ich kann dir in dem Punkt zustimmen, das Youri eine Unterwerfung verlangt hat. Die Frage ist doch aber, wieso.

Wie anders hätte der andere signalisieren können, "hab jetzt wirklich verstanden, ich soll Dich in Ruhe lassen"?

:Normalerweise hätte Youri doch auch die Aufforderung zum Spiel annehmen können.

Wollte er aber anscheinend nicht, das steht ihm doch frei.
:-----------

:Ja klar...Der Kleine hat sich vor Panik in die Hosen gemacht!!!!!!!! Sicherlich ist eine Zurechtweisung auch bis an die Schmerzensgrenze heran in Ordnung, nur,was Youri gemacht hat, war weit darüber hinaus.

Vielleicht muß der Kleine (eigendlich irreführend, da ja Junghund) noch lernen, von anderen Hunden gesteckte Grenzen zu akzeptieren. Vielleicht muß er auch noch lernen, Beschwichtigungsgesten gezielter anzuwenden. (viel Spekulation, ich kenne den Hund ja nur sehr oberflächlich durch die Beschreibungen)

:Es gibt noch andere Möglichkeiten, sich zu unterwerfen, als still auf dem Rücken zu liegen!!!

Sicher, aber der andere Hund entscheidet, wieviel Unterwerfung er im Moment sehen will.

:Und offenbar hat sich der Welpe bereits unterworfen, sonst hätte er nicht so eine Angst gehabt....

Wovor hatte er denn Angst, Youri hat ihn nicht verletzt.
:--------------------

:Ja das stimmt. Nur wird kein hund bewegungslos verharren, wenn er panische Angst hat. Und das ist nur der Fall, wenn sich der andere nicht mehr normal benimmt.

Für mich ist das immer noch eine Lernsituation. Der "Kleine" hat schon einen großen Teil Beschwichtigugsgesten gezeigt, da kann auch (besonders bei jüngeren Hunden) Urin-ablassen zu gehören. Bei absoluter Panik, also Todesangst, werden auch die Analdrüsen und der Darm entleert, das hat dann wirklich nichts mehr in normaler Hundeinteraktion zu suchen.
:-------------------

::Bei Hunden, die ein "normales" Sozialverhalten zeigen, greife ich möglichst nie in die Kommunikation ein, da es leicht zu Störungen in der Zukunft führen kann.
:
grinning smileyas ist auch wieder war, nur hat Youri kein normales Sozialverhalten gezeigt.

Für mich eindeutig doch!
:-------------------
:
:grinning smileyas größte Problem bei Hundebegenungen sind die Besitzer. Viele wissen nicht über die Bandbreite hundlicher Kommunikation bescheid,
:
:Ja genau.... Wenn du darüber bescheid wissen würdest,

[oh wie nett, ein Konjunktiv smiling smiley), da freu ich mich aber drüber]

:würdest du auch bemerkt haben, daß das, was da mit dem Kleinen passiert nicht normal ist Sondern Mobbing. So etwas würde weder unter gleichaltrigen Welpen, noch unter völlig erwachsenen Hunden passieren.

Dann hab ich (aber auch andere) wohl per Zufall in solchen Situationen nur inkontinente Hunde beobachtet, das überzeugt mich in keinster Weise.
:----------------

:Jeder, der selbst einen Hund hat und ihm Kontakt zu anderen Artgenossen erlaubt, kann meiner Meinung nach unterscheiden, wann ihr Hund wirklich in Gefahr ist oder sich unsozial verhält.

Da kenne ich aber mengenweise Gegenbeispiele.
:-------------

::Habe ich allerdings einen sogenannten Problemhund, der z.B. ohne Warnung jeden fremden Hund egal welchen Alters oder Geschlechts angreift, so muß ich natürlich eingreifen, bzw. schon vorher den Angriff verhindern. Eine Analyse mit anschließender Verhaltenstherapie wäre sinnvoll (der von Morgain beschriebene Schäfer-Mix scheint so ein Fall zu sein).
:
:FALSCH!!!!Bei meinem Hund ist haargenau dasselbe passiert, wie bei Julianes Hund. Er hat kein Problemverhalten gezeigt.

Hier scheint ein Mißverständnis vorzuliegen, ich bezog mich auf den Hund, der Deinen untergebuttert hat.

:Er hat keine Hündinnen angefallen.Er ist von klein auf sehr gut sozialisiert worden, hatte täglich! Kontakt zu anderen Hunden. Irgendwann hat er angefangen auszutesten, wie weit er gehen kann. Erst bei Rüden, wo er sicher war, daß sie unterlegen sind(wie bei Julianes Hund)... Ich habe wie gesagt immer daneben gestanden und nicht eingegriffen.

Da wiedersprichst Du Dir an anderer Stelle selbst (Meldung vom 19.11. 21:47)
:-----------------:

::Für mich kann auch nur ein Hund einem anderen Hund das richtige innerartliche Sozialverhalten beibringen. Glauben wir Menschen mehr über Hunde zu wissen, als sie selbst?
::Grausam können nur Menschen sein. Es ist nicht grausam, wenn Hunde interagieren, egal wie heftig oder auch ein Lamm reißen, es ist natürlich.
:
grinning smileyoch.

Was doch, können grausam sein? Siehe meine Meldung vom 20.11. 01:32.

: Es ist natürlich, wenn ein Hund ein Lamm reist, es ist auch natürlich, wenn Hunde ihre Rangordnung, wenn nötig durch Rangeleien klarstellen.

Rangeleien haben nicht immer mit Rangkämpfen zu tun, sondern mit Zugang zu Ressourcen.

:Aber eine Beißhemmung ist zum Beispiel nicht angeboren. Die muß er lernt werden.

Stimmt.

:Genauso muß ein Hund lernen, eine Unterordnung zu akzeptieren, und nicht die Schwäche anderer Hunde auszunutzen.

Warum sollte ein Hund ein solches Verhalten zeigen, welchen Vorteil hätte er davon, um welche Ressource könnte es gehen?

grinning smileyas lernen sie durch Spiel mit anderen Artgenossen im Welpenalter und ganz besonders in der Pubertät, wenn es langsam ernst wird.

Es ist immer ernst, Spiel hat einen klar definierten Zweck, auch bei Menschen.

:Und als Leittier ist man dazu authorisiert, das Mobbing anderer Hunde zu tabuisieren, indem man weggeht und das Verhalten völlig ignoriert.

Das ist für mich keine Tabuiesierung, sondern vermeidung von im Moment falscher positiver Bestärkung. Verhalten, das ignoriert wird (und nicht selbstbelohnend ist), stirbt aus.
Tabuisieren heißt z.B. einen Gegenstand mit Verbot belegen. Geht der andere dennoch dran, wird er zurecht gewiesen. Versucht er es abermals, folgt eine noch stärkere Zurechtweisung. Genau das hat Youri getan, er belegte sich selbst mit einem Verbot, wollte nicht belästigt werden.
:-----------

:Es ist bei Hunden in Youris Alter normal, sich so aufzuführen. Es ist kein unsoziales Verhalten und auch kein Problemverhalten. Aber wenn man es als Leittier akteptiert und nur stumm daneben steht, kann es sich zu einem solchen entwickeln.

Okay, wenn sich sowas ständig wiederholt, ja. Aber laut Juliane war es überhaupt das erste Mal und wie gesagt, hat Youri den Halbstarken auch nicht übergebühr terrorisiert. Dieser hatte schließlich die erste mildere Warnung nicht akzeptiert.

:Wie gesagt weiß ich das aus eigener Erfahrung. Und bei meinem Hund hat es wirklich ganz, ganz, ganz genauso angefangen, wie bei Julianes Hund......

Kennst Du Youri so genau?
:
:Und ich erzähle hier bestimmt keine Märchen....

Habe ich das behauptet?

noch kein Gruß, sondern weiter bei Meldung zwei (Antwort auf Morgaines Meldung vom 20.11. 15:40) smiling smiley)

20. November 1998 23:26

:Nochmal Hallo....

ebenfalls
:
:Also, es gibt doch noch ein paar Dinge, die ich loswerden möchte.....

gerne, also weiter im Text...
:
:Zunächst mal ein paar Zitate aus einem Buch ("Der Wolf im Hundepelz"winking smileyvon Günther Bloch. Vielleicht hast du ja von dem schonmal was gehört...

wie es der Zufall will.

:Aus dem Kapitel "4.4. Die Welpenspielstunde":
:
:"So dürfen wir ehrfurchtsvoll beobachten, wie innerhalb vieler Spielgruppen achtwöchige Welpen ständiges "Mobbing" durch z.B. sechs Monate alte Junghunde ertragen müssen, nur weil der "Fachleiter" darauf besteht, sich aus "Hundestreitigkeiten" herauszuhalten.
sad smiley...)
:Kurzum, viele-wenn nicht die meisten-Welpenspielstunden werden von miserablen Hundeausbildern begleitet, so daß eine Qualitätsüberprüfung dringend angebracht ist."

Stimmt. In eine Welpenspielgruppe gehören keine Junghunde und umgekehrt. In der Natur gibt es keine Würfe in so kurzem Abstand. Es wurde also noch nie in der Artgeschichte eine "Spielbremse für Jungtiere gegenüber Welpen" erfunden. Die Jungtiere spielen mit den kleinen wie mit ihresgleichen, nur können sich diese nicht entsprechend wehren. Eberhard Trumler (kennst Du denn den, heiteres Kynaologenraten) beschrieb wie Junghunde Welpen förmlich tod bespielt haben, und das war keine böse Absicht von ihnen. Ähnliche Probleme können sich auch zwischen gleichalten Welpen ergeben, wenn sie extrem verschieden großen Rassen angehören, also auch da Vorsicht.

:Aus dem Kapitel "4.5. Gibt es einen generellen Welpenschutz?":
:
:"Trifft der Welpe z.B. im Park jedoch auf einen (oder gar mehrere) ihm fremde juvenile Hunde (sogenannte Halbstarke), ist eine oftmals sehr grobe Behandlung KEINESWEGS ausgeschlossen."

Nein, sogar fast schon sicher. Deshalb muß man das Spiel genau beobachten und nötigenfalls abbrechen. In Julianes Fall lag aber keine Welpe - Junghund Kombination vor.

:Aus dem Kapitel "9.5. Problemverhalten im Außenbereich":
:
:"Auch die Pauschalregel"Hunde regeln alles untereinander" ist nicht mehr haltbar, seit es der Mensch geschafft hat, über manche Zuchtlinien bestimmter Rassen "asoziales Verhalten" extrem zu fördern.

Ja, es gibt Hunde, die genetisch oder krankheitsbedingt Ausfälle im Sozialverhalten zeigen. Sie sind aber immer noch extrem selten, meist ist das Problem haltergemacht.

grinning smileyer beste Rat für Hundehalter besteht darin, einen Hund so zu trainieren, daß er nicht ohne Befehl selbständig zu Artgenossen rennt. Sind Hunde trotzdem einmal in eine Auseinandersetzung verwickelt, empfiehlt es sich, entweder sofort wegzulaufen oder in sehr ernsten Fällen die Hinterbeine der Hunde hochzuhalten (beide Hundehalter müssen hier beherzt zupacken), oder einen Stock seitlich in den Rachen des angreifenden Hundes zu schieben, auf dem er sich verbeißen kann."
:
Herr Bloch schreibt nichts von Eingreifen bei jeglichem Ansatz aggressiver Interaktion.
:
:Jetzt sag mir bitte nicht, das der Mann keine Ahnung hat.

Mache ich diesen Eindruck?

:
confused smileyo und nun nochmal zum Thema eigene Erfahrung:
:
:Also:
:Mein Hund ist von klein auf gut sozialisiert worden. Er hatte täglich Kontakt zu anderen Hunden jeder Altersklasse und beiden Geschlechts. Wenn er sich mit anderen Hunden gerangelt hat, habe ich niemals eingegriffen und ihn gewähren lassen, genau, wie du behauptest, das es richtig ist. Er hat sich immer öfter mit anderen Hunden gerangelt (nur mit Rüden), ist bald jeden Hund angegangen, allerdings immer mit deutlicher Vorwarnung. Eines Tages trafen wir einen ca. 10 Monate alten Husky (mein Hund war da ca. 1 1/2 Jahre alt). Der Husky und mein Hund gehen aufeinander zu. Kurz bevor sie sich treffen, schmeißt sich der Husky auf den Rücken, strampelt nicht und unterwirft sich vollkommen. Mein Hund stutzt kurz und packt daraufhin den Husky an der Kehle und fängt an, ihn brutal zu schleudern (OBWOHL DER HUSKY SICH VORHER KOMPLETT UNTERWORFEN HAT!!!).
:Nun die Frage an dich: Wie erklärst du dir dieses offensichtlich völlig unsoziale Verhalten, wenn ich bis zu diesem Zeitpunkt deiner Meinung nach ALLES richtig gemacht habe?????????

Halt, Stop! Wieso ALLES richtig genacht?
- Wie war das mit dem Schäfer-Mix, der Deinen immer untergepflügt hat? Das hab ich eindeutig als behandelnswertes Problemverhalten klassifiziert, das unterbunden werden sollte. Nicht von Dir, aber vom anderen Halter. Du hättest ihn darum bitten oder weitere Kontakte vermeiden können.
- Dann noch eine Frage. Erst schreibst Du, Dein Hund hat mit 1 1/2 Jahren andere Hunde drangsaliert, Du hättest aber sofort eingegriffen (also nicht richtig, nach meinem dafürhalten). Das ganze steht in Verbindung mit den Worten "allerdings nur zwei Mal", daraus schließe ich, danach war alles okay, keine weiteren Rempeleien.
- Aber im nächsten Satz steht dann genau das Gegenteil, in Zukunft mehr Angriffe, aber ohne Eingreifen Deinerseits, dafür mit Dabeistehen.

Könnte es nicht doch sein, daß Dein Hund damals (als Du eingegriffen hast) gelrnt hat, Frauchen hilft im Zweifelsfall indem sie die Auseinandersetzung beendet, ein Angriff auf einen Rüden ist also allemal ungefährlich. Zumal das Dabeistehen in der Tat bestärkend wirken kann.
Ich gebe zu, daß hätte ich in meinen vorherigen Meldungen schon präzisieren müssen, ebenso die Welpen-Junghund-Thematik etc., nobody is perfect.

Mir geht es darum, daß viele Hundehalter schon Probleme wittern, wo noch garkeine sind. Um diese vermeidlichen Schwierigkeiten zu vermeiden, wird voreilig, in welcher Form auch immer, eingegriffen, und so ungewollt das Problem erst wirklich geschaffen.
Rüpelhaftes Verhalten ist bei erwachsen werdenden Rüden normal, es legt sich in den meisten Fällen mit der Zeit von selbst. In Julianes Fall lag es für mich aber noch gar nicht vor.

:
:Übrigens geht mein Hund jetzt überhaupt nicht mehr andere Rüden an, nur um sie zu unterwerfen, und es kommt sogar nur noch äußerst selten zu einer Rangelei.
:
Freut mich! Wie alt ist er jetzt, wann wurde er umgänglicher?


So, jetzt aber Grüße
Anke

Falls wir weiter diskutieren sollten, hast Du eine Ahnung, wie wir diese Meldung vereinen können? Ich bin was Computer angeht echt minderbemittelt.

21. November 1998 20:04

Einen schönen guten Abend!!!:

Also gut...
Ich gebe zu, das ich mich wohl ziemlich unklar ausgedrückt habe in meinem Eifer (oder auch Übereifer). Weiterhin habe ich auch keine Ahnung von Computern.Ich werde jetzt mal einfach versuchen, klar und deutlich auszudrücken, was ich eigentlich meine und aus führlich schildern, was mit meinem Hund passiert ist.

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::Aus dem Kapitel "4.4. Die Welpenspielstunde":
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::"So dürfen wir ehrfurchtsvoll beobachten, wie innerhalb vieler Spielgruppen achtwöchige Welpen ständiges "Mobbing" durch z.B. sechs Monate alte Junghunde ertragen müssen, nur weil der "Fachleiter" darauf besteht, sich aus "Hundestreitigkeiten" herauszuhalten.
:sad smiley...)
::Kurzum, viele-wenn nicht die meisten-Welpenspielstunden werden von miserablen Hundeausbildern begleitet, so daß eine Qualitätsüberprüfung dringend angebracht ist."
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confused smileytimmt. In eine Welpenspielgruppe gehören keine Junghunde und umgekehrt. In der Natur gibt es keine Würfe in so kurzem Abstand. Es wurde also noch nie in der Artgeschichte eine "Spielbremse für Jungtiere gegenüber Welpen" erfunden. Die Jungtiere spielen mit den kleinen wie mit ihresgleichen, nur können sich diese nicht entsprechend wehren. Eberhard Trumler (kennst Du denn den, heiteres Kynaologenraten) beschrieb wie Junghunde Welpen förmlich tod bespielt haben, und das war keine böse Absicht von ihnen. Ähnliche Probleme können sich auch zwischen gleichalten Welpen ergeben, wenn sie extrem verschieden großen Rassen angehören, also auch da Vorsicht.

Ich bin halt der Meinung (ich weiß das von meinem Hund und von vielen anderen Hundehaltern), daß manche Rüden, so etwa in der Altersspanne von 1 bis zwei Jahren anfangen, andere, jüngere Rüden verstärkt anzugreifen und obwohl sie sich schon unter geordnet haben, oder sogar nur dann, richtig Fertig zu machen (siehe das Beispiel mit meinem Hund und dem Husky). Das ist das, was ich unter mobbing verstehe, also jemanden grundlos únterzubuttern. Mein Hund hat erst mit ca. 14 Monaten angefangen, das Bein zu heben. Und er hat erst mit ca. 16 Monaten das erste Mal versucht, einen Hund zu unterwerfen. Da die Entwicklung zur Pubertät je nach Rasse und individuell in unterschiedlichem Alter stattfindet, gehe ich davon aus, das man nicht pauschal sagen kann, wann ein Hund ein Welpe ist und wann er ein Junghund ist. Das Mobbing geschieht meiner Ansicht nach immer bei jüngeren Hunden (6 Monate alte bei 8-wöchigen Welpen, 18 Monate alte bei 10-Monatigen Junghunden, wie das bei meinem Hund der Fall war). Für mich klingt das logisch und für mich handelt es sich bei Julianes Fall auch eindeutig um ein solches Mobbing.
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::Aus dem Kapitel "4.5. Gibt es einen generellen Welpenschutz?":
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::"Trifft der Welpe z.B. im Park jedoch auf einen (oder gar mehrere) ihm fremde juvenile Hunde (sogenannte Halbstarke), ist eine oftmals sehr grobe Behandlung KEINESWEGS ausgeschlossen."
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:Nein, sogar fast schon sicher. Deshalb muß man das Spiel genau beobachten und nötigenfalls abbrechen. In Julianes Fall lag aber keine Welpe - Junghund Kombination vor.

Ich denke, das kann eben doch sein. Juliane hat geschrieben, das der 6 Monate alte Hund schon genauso groß ist, wie ihr Hund. Er gehört also offenbar einer größeren Rasse an. Es ist eigentlich klar, daß kleinere Rassen viel eher mit dem Wachstum aufhören, als größere. Insofern könnte es doch sein, das sich der 6 Monate alte gerade mal im Übergang vom Welpen zum Junghund befindet, während Youri diesen Übergang schon längst abgeschlossen hat. Außerdem ließe sich ja, wenn das nur in welpen-Junghund-Interaktionen vorkommt gar nicht erklären, wieso ich so viele 1 1/2 bis zwei Jahre alte Hunde kenne, die genau dieselben Probleme in diesem Alter bekamen, wie meiner. Würdest du behaupten, das JEDER Hund bis zu seinem 5. Monat oder so ähnlich ein Welpe ist und bis zu seinem 2. Lebensjahr ein Junghund oder sowas. Ich denke, das kann man nie pauschalisieren. Der eine Hund fängt mit 7 Monaten an, das Bein zu heben, der andere erst mit 16 Monaten.
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::Aus dem Kapitel "9.5. Problemverhalten im Außenbereich":
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::"Auch die Pauschalregel"Hunde regeln alles untereinander" ist nicht mehr haltbar, seit es der Mensch geschafft hat, über manche Zuchtlinien bestimmter Rassen "asoziales Verhalten" extrem zu fördern.
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:Ja, es gibt Hunde, die genetisch oder krankheitsbedingt Ausfälle im Sozialverhalten zeigen. Sie sind aber immer noch extrem selten, meist ist das Problem haltergemacht.

Ja, da muß ich dir wohl zustimmen. An genau dieser Stelle habe ich mich falsch ausgedrückt. Ich meine nicht, man sollte eingreifen, sondern solche Sachen von vornherein versuchen, zu verhindern. Eingreifen nur, wenn man es nicht verhindern kann. Bei dieser Meinung werde ich wohl auch bleiben, denn wie gesagt habe ich selbst erlebt, was passiert, wenn ich glaube, man dürfe sich nie einmischen. Aber dazu später...
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:grinning smileyer beste Rat für Hundehalter besteht darin, einen Hund so zu trainieren, daß er nicht ohne Befehl selbständig zu Artgenossen rennt. Sind Hunde trotzdem einmal in eine Auseinandersetzung verwickelt, empfiehlt es sich, entweder sofort wegzulaufen oder in sehr ernsten Fällen die Hinterbeine der Hunde hochzuhalten (beide Hundehalter müssen hier beherzt zupacken), oder einen Stock seitlich in den Rachen des angreifenden Hundes zu schieben, auf dem er sich verbeißen kann."
::
:Herr Bloch schreibt nichts von Eingreifen bei jeglichem Ansatz aggressiver Interaktion.

Nein, beim Ansatz weglaufen, bei Auseinandersetzung trennen. (Um mal ein bißchen krümelkackerisch zu werden...von "Ansatz" ist bei diesem Zitat sowieso nicht die Rede) Wie gesagt, bei "jeglicher" greife ich auch nicht ein, aber ich wage sogar zu behaupten, das Günther Bloch bei "jeglicher" meint, auch wenn das Wort nicht dasteht.
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::Jetzt sag mir bitte nicht, das der Mann keine Ahnung hat.
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:Mache ich diesen Eindruck?

Ich habe inzwischen mitbekommen, das du das Buch sogar auch schon im Forum weiterempfohlen hast(oder es war eine andere Anke...).
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SO JETZT NOCHMAL GANZ AUSFÜHRLICH::

::Halt, Stop! Wieso ALLES richtig genacht?
:- Wie war das mit dem Schäfer-Mix, der Deinen immer untergepflügt hat? Das hab ich eindeutig als behandelnswertes Problemverhalten klassifiziert, das unterbunden werden sollte. Nicht von Dir, aber vom anderen Halter. Du hättest ihn darum bitten oder weitere Kontakte vermeiden können.

Wieso ist das ein Problemverhalten für dich, wenn es Youris nicht ist? Er war nicht halb so brutal, wie Youri. Er hat nur jedesmal, wenn er mich und meinen Hund gesehen hat, meinen Hund unterworfen und ihn dann mehrere Minuten dazu gezwungen, in der unterlegenen Position zu verharren. Wir, d.h. ich und die Leute, die dabei waren fanden das ganz toll und das perfekte Beispiel dafür, wie sich Hunde untereinander verhalten. Wir haben nicht eingegriffen, sondern das Ganze sogar noch fotografiert für ein eventuelles Hundebuch, was man ja mal schreiben könnte. Komisch war nur, das mein Hund hinterher nicht mehr von meiner Seite wich und ständig versucht hat, unter meine Beine zu kriechen, weil er Angst hatte und bei mir Schutz gesucht hat, was ich ihm natürlich nicht erlaubt habe. An dem Tag, als besagtes Foto entstanden ist, habe ich diesen Hund erst zum vierten Mal getroffen und an diesem Tag war auch die besagte Welpenhündin dabei. Nachdem der Schäfermix also meinen Hund nach ca. 10 Minuten endlich hat gehen lassen, war er offenbar so angetörnt, das er unverzüglich auch auf die Kleine losging. Wir haben dann natürlich eingegriffen, weil sich Frauchen des Hundes nicht getraut hat. Dieser Hund war auch gerade in dem "kritischen" Alter, nämlich fast zwei Jahre alt. Seither habe ich ihn nicht mehr gesehen.
Wie du siehst hat sich der Hund also deiner Meinung nach meinem Hund gegenüber ganz normal verhalten, denn du hast selbst gesagt, das ein Hund einen anderen manchmal zwingt, minutenlang regungslos auf dem Rücken liegend zu verharren. Nur gegenüber der Kleinen hat er sich nicht normal verhalten (deiner Meinung nach). Das hat ja aber nichts mit meinem Hund zu tun. Also habe ich ja wohl in dem Fall alles richtig gemacht.
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Dann noch eine Frage. Erst schreibst Du, Dein Hund hat mit 1 1/2 Jahren andere Hunde drangsaliert, Du hättest aber sofort eingegriffen (also nicht richtig, nach meinem dafürhalten). Das ganze steht in Verbindung mit den Worten "allerdings nur zwei Mal", daraus schließe ich, danach war alles okay, keine weiteren Rempeleien.
:- Aber im nächsten Satz steht dann genau das Gegenteil, in Zukunft mehr Angriffe, aber ohne Eingreifen Deinerseits, dafür mit Dabeistehen.

Nochmal von vorne:
Ich habe geglaubt, man dürfe sich in keine Interaktion zwischen Hunden einmischen, genau, wie du. Ich habe das auch konsequent befolgt. Irgendwann hat er angefangen, sich zu trauen, auch mal andere Hunde unterzubuttern. Ganz normal! Ich habe nie eingegriffen. Er tat das immer häufiger und häufiger und häufiger. Irgendwann zwischendrin fand der Vorfall mit dem Husky statt, der jünger war und sich auch noch unterworfen hat, bevor mein Hund auf ihn losgegangen ist. Eine ähnliche Situation erfolgte später nochmal (das meine ich mit zweimal). Der andere Hund war jünger und hat sich vorher EINDEUTIG unterworfen. Bei diesen beiden Malen habe ich mich AUSNAHMSWEISE doch mal eingemischt, da es ja denke ich sogar deiner Meinung nach kein normales Verhalten war. Übrigens habe ich ihn beim eingreifen nicht mal angefaßt, sondern angebrüllt, was bei meinem Hund bewirkt, das er sich sofort hinlegt und sich mir unterordnet. Jetzt denke aber bitte nicht, daß ich ihn jemals geschlagen hätte oder sowas. Zu dem Zeitpunkt ist er mittlerweile fast jeden Rüden angegangen. Im nachhinein (also jetzt) muß ich leider feststellen, das er die meisten Hunde erst angegangen ist, nachdem sie sich unterworfen haben. Nur damals habe ich das nicht erkannt, weil ich dachte, ein Hund unterwirft sich ausschließlich, indem er sich auf den Rücken schmeißt. Also habe ich ja bis dahin nichts falsch gemacht, deiner Meinung nach.
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:Könnte es nicht doch sein, daß Dein Hund damals (als Du eingegriffen hast) gelrnt hat, Frauchen hilft im Zweifelsfall indem sie die Auseinandersetzung beendet, ein Angriff auf einen Rüden ist also allemal ungefährlich. Zumal das Dabeistehen in der Tat bestärkend wirken kann.
:Ich gebe zu, daß hätte ich in meinen vorherigen Meldungen schon präzisieren müssen, ebenso die Welpen-Junghund-Thematik etc., nobody is perfect.

Ich habe in der Tat immer dabeigestanden und das auch der größte Fehler. Eingegriffen habe ich wie gesagt bis zu diesem Zeitpunkt nie. Ich habe dann des öfteren andere Hundehalter auf dieses Thema angesprochen. Und auch das Buch von Günther Bloch gelesen, was mir am meisten geholfen hat, dieses Problem zu beseitigen. Es war nämlich schon ein ziemlich großes Problem, wie die zwei Zwischenfälle mit den Hunden, die er angegriffen hat, obwohl sie sich untergeordnet haben, zeigen. Die anderen Hundebesitzer haben mir teilweise halt auch erzählt, das ihre Hunde in dem Alter genauso waren, das sich das Verhalten aber wieder von alleine gelegt hat. Andererseits haben diese Hunde nie wirklich jeden Rüden angegangen. Als ich ihnen erzählt habe, wie arg es schon mit meinem ist, haben sie alle gesagt, das es bei ihren in der Tat nie so schlimm war. Desweiteren kenne ich auch ein paar Fälle, in denen sich dieses Verhalten nicht von alleine gelegt hat, und wo die Hunde nicht mehr ohne Maulkorb an andere Hündinnen rangelassen werden können und sogar mit Maulkorb auf andere Rüden losgehen. Bei denen hat es sich genauso entwickelt, wie bei meinem.
Gottseidank habe ich dieses Verhalten dann doch noch allein in den Griff bekommen. Wahrscheinlich war es gerade noch rechtzeitig. Und zwar habe ich folgendes gemacht:
Ich bin, sobald ein anderer Rüde in der Nähe war schnurstracks weitergelaufen. War der andere Rüde schon zu nah bei mir, bin ich auch in die entgegengesetzte Richtung zurückgegangen. Somit kam es meist von vornherein zu keiner Rangelei. Sollte es doch mal dazu gekommen sein, habe ich dasselbe getan, nur das ich dann meistens weggerannt bin. Auch habe ich meinen Hund nicht angkuckt, d.h. nicht zurückgeschaut und direkten Blickkontakt unbedingt vermieden. Aktiv eingegriffen habe ich ab da nur wenn der Besitzer des anderen Hundes seinen Hund irgenwie festgehalten hat, sei es an der Leine oder am Halsband, bzw. sich anderweitig unmöglich benommen hat, indem er z.B. hektisch kreischend um das in den Kampf verwickelte Hundeknäul gerannt ist. Ich muß dazu sagen, das ich einmal fast von zwei Kerlen verprügelt worden bin, weil ich nicht eingegriffen habe und mich darüber beschwert habe, das sie meinen Hund getreten haben. Deswegen greife ich in solchen Fällen doch lieber ein, damit der Besitzer nicht ausrastet und auf mich losgeht. Aber wirklich nur, wenn sich der Besitzer des anderen Hundes beknackt benimmt und somit der Fall eintritt, das der Hundekampf seinen geregelten Gang nicht mehr gehen kann. So habe ich jedenfalls das Problem fast beseitigt.
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:Mir geht es darum, daß viele Hundehalter schon Probleme wittern, wo noch garkeine sind. Um diese vermeidlichen Schwierigkeiten zu vermeiden, wird voreilig, in welcher Form auch immer, eingegriffen, und so ungewollt das Problem erst wirklich geschaffen.

Da hast du völlig recht. Allerdings gehöre ich nicht dazu und ich habe halt vorausgesetzt, das Juliane auch nicht dazugehört.
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:Rüpelhaftes Verhalten ist bei erwachsen werdenden Rüden normal, es legt sich in den meisten Fällen mit der Zeit von selbst.

Auch da hast du recht. Du schränkst es selbst ein auf "die meisten Fälle", aber in einigen, wenigen Fällen legt es sich nicht von allein. Da man ja bei jungen Hunden nicht wissen kann, ob es sich von allein wieder legt, halte ich es für sinnvoll, ein solches rüpelhaftes Verhalten zu verhindern, wenn möglich, um der eventuellen Möglichkeit, das es sich nicht von allein legt weniger Chancen zu geben und Problemen,, wie in meinem Fall vorzubeugen.
Ich habe mich vielleicht ein bißchen sehr blöd ausgedrückt, als ich gesagt habe, man soll auf jeden Fall eingreifen. Man sollte derartige Konflikte einfach versuchen, zu verhindern, indem man weitergeht, bevor zwei Rüden anfangen, sich zu berangeln. Und ich denke einfach, daß das bei Junghunden besonders wichtig ist, egal, ob es sich um einen jüngeren Junghund handelt oder sogar einen Welpen.
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In Julianes Fall lag es für mich aber noch gar nicht vor.

Ich denke, das ist der eigentliche Streitpunkt.
Du bist der Meinung, das Youris Verhalten ganz normal ist. Deine Argumente sind -auch für mich- völlig in Ordnung.
Nur mich erinnert das sehr an den Fall mit dem Schäferhund-Mix, und auch daran, wie mein Hund die beiden (na du weißt schon) Hunde behandelt hat. Was mich bei dem Schäferhund- Mix damals so verwundert hat, war wie gesagt, das mein Hund schon wenn er ihn von weitem gesehen hat, versucht hat, sich an mich zu drängeln und mir zwischen die Beine zu kriechen. Er wurde auch bis dahin schon selbst öfters von anderen Hunden untergebuttert, hat sich aber hinterher nie so seltsam ängstlich verhalten. Mich wunderte das natürlich, weil ich das Verhalten des anderen Hundes damals auch für völlig normal hielt. Bis zu dem Tag, an dem er auch noch über die acht-wöchige Hündin hergefallen ist. Aus dem komischen Verhalten meines Hundes schließe ich auch, das er sich ihm gegenüber keineswegs normal verhalten hat, auch wenn für Menschen offensichtlich nichts unnormales passiert ist. In diesem Fall denke ich, das mein Hund es auch nicht grundlos als unnormal empfunden hat und so ängstlich war. Er hat sich nämlich noch nie, weder vor noch nach diesem Vorfall derartig verhalten, auch nicht wenn er der unterlegene war. Ach doch ....einmal schon, aber das will ich jetzt nicht auch noch erzählen. Nur soviel, das er sich untergeordnet hat und wir hinterher aufgrund mehrerer Bißwunden zum Tierarzt mußten. Das sagt wohl schon alles.
In den beiden -na du weißt schon- Fällen ist ja klar, wer sich da unnormal verhalten hat.

Also, aus dem Fall mit dem Schäferhund-Mix habe ich geschlossen, das es vorkommen kann, das eine Streitigkeit zwischen Hunden den Besitzern normal vorkommen kann und es für Menschen keinen Anlaß gibt, sie als unnormal zu beurteilen. Nur wie du selbst sagst, können die beteiligten Hunde das wesentlich besser einschätzen, als die Menschen, die es nur beobachten. Juliane hat also beschrieben, was sie beobachtet hat. Wir beide bilden uns nun unser Urteil darüber. Mein Argument ist folgendes:
Der 6 Monate alte Hund hat nicht stillgehalten, obwohl er eigentlich bei guter Sozialisierung und in dem Alter (als Junghund) gelernt haben müßte, das man stillhalten muß, um die Unterwerfung zu komplettieren. Die Grund dafür, daß er weitergezappelt hat kann meiner Meinung nach nur panische Angst (nicht unbedingt "Todesangst"winking smiley sein. Wenn ein Hund in dem Alter bei einer für den Menschen ganz normalen Unterwerfungsaktion solche Angst hat, das er sich in die Hosen macht (was ich übrigens noch nie erlebt habe), ist das für mich ein absolut unverkennbares Zeichen, daß er das Verhalten nicht als normal empfindet. Und diesem hundlichen Urteil vertraue ich mehr, als meinem eigenen.

Wir beide waren nicht dabei und können es beide nicht genau beurteilen. Ich verstehe es so und du so, und ich denke, wir können uns da auch nicht einigen. Also muß Juliane entscheiden, wessen Meinung sie sich wohl eher anschließt und danach handeln. Ich werde ihr auch noch mal eine Meldung schreiben und eventuelle Mißverständnisse, was das "Eingreifen" angeht, klarstellen. Es ist natürlich meine Schuld, wenn ich mich zu blöd ausdrücke.
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:Freut mich! Wie alt ist er jetzt, wann wurde er umgänglicher?
: Mein Hund ist jezt knapp über zwei Jahre alt.
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:Falls wir weiter diskutieren sollten, hast Du eine Ahnung, wie wir diese Meldung vereinen können? Ich bin was Computer angeht echt minderbemittelt.

Ich glaube, ich habe einen weg gefunden...Ja!!!!

Es folgt meine Antwort auf deine erste Meldung:
Ich finde diese Meldung teilweise langsam sehr verwirrend und weiß auch bei einigen Sachen, die ich gesagt habe, das ich nicht mehr sachlich geblieben bin. Deswegen erde ich nur auf die Sachen antworten, wo ich mir wirklich sicher bin, vernünftige Gegenargumente zu haben und nicht zu spekulieren, bzw. die ich noch nicht im oberen Text baentwortet habe.
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::Ja klar...Der Kleine hat sich vor Panik in die Hosen gemacht!!!!!!!! Sicherlich ist eine Zurechtweisung auch bis an die Schmerzensgrenze heran in Ordnung, nur,was Youri gemacht hat, war weit darüber hinaus.
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:Vielleicht muß der Kleine (eigendlich irreführend, da ja Junghund) noch lernen, von anderen Hunden gesteckte Grenzen zu akzeptieren. Vielleicht muß er auch noch lernen, Beschwichtigungsgesten gezielter anzuwenden. (viel Spekulation, ich kenne den Hund ja nur sehr oberflächlich durch die Beschreibungen)

Genau das glaube ich nicht, da er ja sogar mit einem zweiten Hund zusammen lebt, der ihn laut Juliane wohl auch mehrmals am Tag unterbuttert. Da sollte er das eigentlich schon begriffen haben.
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::Es gibt noch andere Möglichkeiten, sich zu unterwerfen, als still auf dem Rücken zu liegen!!!
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confused smileyicher, aber der andere Hund entscheidet, wieviel Unterwerfung er im Moment sehen will.

Daran kann ich auch nicht so richtig glauben. Ich sehe zum Beispiel oft, das sich Huskys sofort auf den Rücken schmeißen. Andere Hunde zeigen ihre Unterwerfung anders. Mein Hund akzeptiert (mittlerweile) jede Art der Unterwerfungund verlangt niemals "mehr davon", solange sich ein schwächerer Hund überhaupt unterwirft.
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::Und offenbar hat sich der Welpe bereits unterworfen, sonst hätte er nicht so eine Angst gehabt....
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:Wovor hatte er denn Angst, Youri hat ihn nicht verletzt.

Wenn dir einer ein Messer an die Kehle halten würde, hättest du dann Angst? Oder hättest du erst Angst, wenn dieser jemand anfangen würde, an deinem Hals herumzuschneiden. Ich will damit sagen, das eine immense Bedrohung durchaus sehr viel Angst auslösen kann.
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::würdest du auch bemerkt haben, daß das, was da mit dem Kleinen passiert nicht normal ist Sondern Mobbing. So etwas würde weder unter gleichaltrigen Welpen, noch unter völlig erwachsenen Hunden passieren.
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grinning smileyann hab ich (aber auch andere) wohl per Zufall in solchen Situationen nur inkontinente Hunde beobachtet, das überzeugt mich in keinster Weise.

Wir sind halt beide unterschiedlicher Meinung, WAS da genau passiert ist. Rangordnungskämpfe finden natürlich auch zwischen erwachsenen Hunden statt.
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:::Für mich kann auch nur ein Hund einem anderen Hund das richtige innerartliche Sozialverhalten beibringen.

Das klingt für mich, als würdest du einem Hund, der meinetwegen seine ersten fünf Lebensjahre ausschließlich in einem Zwinger verbracht hat und völlig verhaltensgestört ist, das richtige innerartliche Sozialverhalten beibringen, indem du mit anderen Hunden zusammenbringst. Das Beispiel ist natürlich ein bißchen krass, aber oft ist der Mensch auch dafür mitverantwortlich, das Lernen des Sozialverhaltens zwischen Hunden zu beeinflussen, zum Beispiel, wenn "rüpelhaftes Verhalten" nicht von allein verschwindet (siehe oberer Text).
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:: Es ist natürlich, wenn ein Hund ein Lamm reist, es ist auch natürlich, wenn Hunde ihre Rangordnung, wenn nötig durch Rangeleien klarstellen.
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:Rangeleien haben nicht immer mit Rangkämpfen zu tun, sondern mit Zugang zu Ressourcen.
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::Genauso muß ein Hund lernen, eine Unterordnung zu akzeptieren, und nicht die Schwäche anderer Hunde auszunutzen.
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:Warum sollte ein Hund ein solches Verhalten zeigen, welchen Vorteil hätte er davon, um welche Ressource könnte es gehen?

Zum Beispiel seine Dominanz auszuleben. Wie kommt es sonst zu sogenannten Dominanzproblemen auch Menschen gegenüber? Ein Hund versucht immer, die Dominanz anderer in Frage zu stellen. Also hat er es offenbar gerne, über anderen zu stehen. Umso mehr Angst oder Respekt der andere vor ihm hat, umso stärker ist seine dominante Stellung. Ich denke, wenn ein Hund anfängt andere im Ernst unterzuordnen, muß er lernen, wo die Schmerzensgrenze anderer Hunde liegt, genauso, wie er erst lernen muß, wie man sich richtig unterordnet.
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:grinning smileyas lernen sie durch Spiel mit anderen Artgenossen im Welpenalter und ganz besonders in der Pubertät, wenn es langsam ernst wird.
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:Es ist immer ernst, Spiel hat einen klar definierten Zweck, auch bei Menschen.

Das weiß ich doch. Ich meine damit, das Welpen noch keine dominanten Stellungen untereinander ausmachen, sondern sich mal der Eine, mal der andere unterordnet, was einem reinen Lernzweck dient und keinen Einfluß auf Rangordnungen innerhalb der Welpengruppe hat, da es diese noch gar nicht gibt.
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::Und als Leittier ist man dazu authorisiert, das Mobbing anderer Hunde zu tabuisieren, indem man weggeht und das Verhalten völlig ignoriert.
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grinning smileyas ist für mich keine Tabuiesierung, sondern vermeidung von im Moment falscher positiver Bestärkung. Verhalten, das ignoriert wird (und nicht selbstbelohnend ist), stirbt aus.
:Tabuisieren heißt z.B. einen Gegenstand mit Verbot belegen. Geht der andere dennoch dran, wird er zurecht gewiesen. Versucht er es abermals, folgt eine noch stärkere Zurechtweisung. Genau das hat Youri getan, er belegte sich selbst mit einem Verbot, wollte nicht belästigt werden.

Du hast recht. Entschuldige bitte!
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::Es ist bei Hunden in Youris Alter normal, sich so aufzuführen. Es ist kein unsoziales Verhalten und auch kein Problemverhalten. Aber wenn man es als Leittier akteptiert und nur stumm daneben steht, kann es sich zu einem solchen entwickeln.
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:Okay, wenn sich sowas ständig wiederholt, ja. Aber laut Juliane war es überhaupt das erste Mal und wie gesagt, hat Youri den Halbstarken auch nicht übergebühr terrorisiert. Dieser hatte schließlich die erste mildere Warnung nicht akzeptiert.

Ich wette, bei Julianes Hund wird sich das wiederholen, wenn sie weiterhin danebensteht und nicht eingreift. Das ist natürlich nur Spekulation, aber ich bin mir dessen ziemlich sicher.
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So!!!!!!
Also an diese Meldung hat mich jetzt sehr viel Zeit und Mühe gekostet. Mein Kopf raucht......
Ich glaube, wir liegen allgemein gar nicht so weit auseinander mit unseren Meinungen. Nur, was diesen konkreten Fall angeht, sind wir unterschiedlicher Meinung. Also ist es, wie gesagt, an Juliane zu beurteilen, welche Argumente sie überzeugender findet u.s.w..
Meinetwegen können wir auch noch weiter diskutieren, man kann ja nur dazulernen.
Mich würde jetzt mal interressieren, ob du vielleicht auch schon Fälle kennengelernt hast, bei denen Hunde trotz normaler Entwicklung und guter Sozialisierung von Welpenalter an, starkes Problemverhalten gegenüber anderen Hunden gezeigt haben und das kaum noch wieder wegzubekommen war. Soweit ich das mitbekommen habe, hast du auf jeden Fall mehr Erfahrungen mit Hunden, als ich, und da ich mehrere solcher Fälle kenne, denke ich mir, das dir sowas vielleicht auch mal untergekommen ist.

Bin gespannt auf deine Antwort...

Bis bald

Morgaine

21. November 1998 20:23

Hallo Juliane!

Vielleicht hast du ja mitbekommen, das ich mich mit Anke hier ziemlich über dein Problem streite. Und obwohl die Textlängen dabei ziemlich ausarten, denke ich, du solltest unsere Meldungen auf jeden Fall lesen. Ist ziemlich interressant.

Dann möche ich mich slbst unbedingt verbessern. Ich habe mich nämlich wirklich unklar ausgedrückt...Entschuldige bitte!

Und zwar meinte ich, das es zwar richtig war, in dem von dir beschriebenen Fall einzugreifen, aber das man auch nicht in jeder Rangelei eingreifen soll. Dann meinte ich auch, daß du es nicht erst zu einer Auseinandersetzung zwischen Youri und dir kommen lassen sollst. Wenn das passiert und du dann erst eingreifst, lernt dein Hund nämlich gar nichts, sondern wird vielleicht nur bestätigt. Wenn du es nicht verhindern kannst, solltest du aber meiner Meinung nach eingreifen, einfach dem anderen Hund zuliebe. Gut für deinen hund ist es allemal nicht (das Eingreifen).
Einen Konflikt verhinderst du am besten, indem du einfach weggehst, sobald du merkst, dein Hund ist drauf und dran, wieder auf den Kleinen loszugehen. Nimm ihn aber auf keinen Fall an die Leine oder beobachte ihn bei seiner Aktion. Wende dich ab und gehe weg und tu das vor allem immer und konsequent, bis er bei dir ist. Das hat bei mir super geholfen und dadurch ist es einfach nicht mehr zu Konflikten gekommen. Deswegen brauchte ich auch fast nie mehr eingreifen. Mittlerweile verlaufen die Rangordnungskämpfe bei meinem Hund (wenn es mal dazukommt) auch wieder normal, wenn ich danebenstehe und zukucke.

Ok, mehr wollte ich gar nicht sagen...

Lies einfach die Diskussion zwischen mir und Anke.

Bis dann

Morgaine

21. November 1998 21:27

Hallo Anke und Morgaine!
Na, da hab ich ja was losgetreten...! Ich verfolge mit großem Interesse eure Diskussion, da kann ich glaube ich noch jede Menge bei lernen!
Wir haben heute den "Kleinen" wieder getroffen. Youri ignoriert ihn komplett. Der Kleine windet sich aber trotzdem manchmal ziemlich "aufdringlich" um ihn rum, wobei er ununterbrochen vor sich hin fiepst. Youri versucht immer, ihm auszuweichen, und wenn der Kleine ihm zu nahe kommt, knurrt er, oder legt kurz so seine Pfoten auf die Schultern des Kleinen, und geht dabei leicht hoch, so als wolle er ihn sich "vom Leib halten". Zu einem heftigeren Zwischenfall ist es zum Glück noch nicht wieder gekommen.
Übrigens hatte ich vergessen zu erwähnen, daß der Kleine nicht unbedingt gut sozialisiert ist, da er erst seit ca. 4 Wochen bei meinen Bekannten ist, davor so 6 Wochen im Tierheim, und davor bei einer Familie. Ich finde es schon komisch, daß er Youri einfach nicht in Ruhe lassen kann. Übrigens: auch wenn er von seinem direkten Kollegen oder einem anderem Hund der Gruppe unterworfen wird (auch weniger heftig als von Youri), hält er trotzdem nie still, wenn er auf dem Rücken liegt, sondern fiepst und strampelt die ganze Zeit.
Kann es sein, daß er "richtiges Unterwerfen" noch lernen muß? Und meint ihr, daß er das in unserer Gruppe lernen kann? Er traut sich ja kaum noch, mitzuspielen, wobei er heute eigentlich kein einziges mal richtig untergebuttert wurde. Vielleicht doch alles eine Frage der Zeit?
Übrigens: Keine Sorge, ich werde jetzt nicht immer eingreifen, sobald irgend etwas ist, ich habe auch bisher noch nie eingegriffen, und hab das auch nicht vor. Nur wenn ich das Gefühl bekommen sollte, daß so was bei Youri einreißt, werde ich es mal mit dem schnellen Weggehen probieren. Ich denke aber auch nicht, daß ich noch größere Problem bekomme, weil sich Youri ansonsten wirklich immer sehr gut verhält, egal welche Rasse, Geschlecht, Alter etc.
Trotzdem finde ich es total klasse, daß ihr so viel dazu geschrieben habt, ich werde auf jeden Fall weiter "zuhören"!
Liebe Grüße von Juliane