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Omas Hund ist eifersüchtig auf Enkel

geschrieben von Wolfgang(YCH) 
Omas Hund ist eifersüchtig auf Enkel
30. November 1998 01:52

Hallo!
Wir haben ein sehr ernstes Problem mit dem Hund (Welsh-Terrier-Hündin, 4 Jahre alt) meiner Eltern. Er ist eifersüchtig auf unseren 2-jährigen Sohn und hat in der Vergangenheit schon mehrfach versucht, ihn anzugreifen. Wir haben selber 2 Hunde (Chow-Chow und Irish-Terrier), die mit unserem Sohn in Haus und Garten prima zurecht kommen. Dies in aller Kürze und jetzt ausführlich:

Der Welsh-Terrier ist sehr anhänglich meiner Mutter gegenüber, sie kann ihn beispielsweise auch nicht allein lassen - auch nicht nachts. Nach der Geburt unseres Sohnes haben wir bei gegenseitigen Besuchen ein Treffen auf neutralem Terrain zum Kennenlernen, Beschnüffeln lassen etc. durchgeführt. Mit zunehmender Mobilität unseres Sohnes wurde die Eifersucht dieses Hundes jedoch zum Problem.

Der Hund ist nicht offenkundig feindselig, d h. er knurrt und bellt unseren Sohn nicht ständig an. Andere Kinder sind ihm völlig egal. Da er den Umgang mit Kindern nicht gewöhnt ist, wurde und wir er heute noch bei Besuchen angeleint. Wenn dann meine Mutter mit ihrem Enkel spielen will, wird der angeleinte Hund meinem Vater auf den Schoß gesetzt.

Trotzdem passiert es gelegentlich, daß der Hund in einem Moment nachlassender Aufmerksamkeit auf unseren Sohn zuspringt und nach ihm zu schnappen versucht. Es ist bislang zum Glück nie etwas passiert, aber die Gefahr ist vorhanden. Was kann man tun?

Viele Grüße
Wolfgang


30. November 1998 06:23

Hallo Wolfgang,

wann genau knurrt die Hündin? Wenn Euer Sohn in der Wohnung ist, draußen, oder wenn die Oma mit ihm spielt?
Hat sie irgendwann (unbeabsichtigt,unbeobachtet) im Zusammenhang mit Eurem Sohn schmerzhafte Erfahrungen gemacht?
Eine Möglichkeit wäre, daß die Oma nicht mit Eurem Sohn spielt, wenn die Hündin dabei ist, schließlich ist er derjenige, der nach Meinung der Hündin Omas Aufmerksamkeit zu Unrecht in Anspruch nimmt. Vielleicht kann jemand mit ihr in der Zeit spazierengehen oder in einem anderen Zimmer spielen.
Außerdem könnt Ihr clickern (dazu findest Du auf dieser Seite eine Menge Tipps) und sie dann für gleichgültiges Verhalten Eurem Sohn gegenüber bestätigen.
Schon das Anleinen zeigt ihr ja, da ist was im Busch. Wahrscheinlich muß sie sonst nie angeleint auf Vaters Schoß sitzen, nur wenn dieser kleine Mensch da ist. Auf dem Schoß sitzt sie auch noch erhöht und schaut auf Euren Sohn herunter, sicher auch nicht ideal.
Ich könnte mir vorstellen, wenn die Oma sich bei Eurer Ankunft um den Hund kümmert (schwierige Aufgabe für die Oma :-), eventuell kann sie ihren Enkel vor der Tür begrüßen?), könnte das die Situation schon etwas entspannen. Außerdem kann die Hündin vielleicht einige Kommandos, die sie beherrscht, befolgen und dafür bestätigt werden.
Ich denke, hier hat die Hündin die älteren Rechte und versucht diese durchzusetzen. Es wäre auch sicher nicht verkehrt, der Hündin beizubringen, zumindest kurzfristig alleinzubleiben, allerdings nicht, wenn Euer Sohn da ist, das würde sie überhaupt nicht verstehen.
Sicher haben die anderen hier noch mehr Tipps, aber vielleicht kannst Du damit ja schon was anfangen.

Gruß

Regine



30. November 1998 08:02

Lieber Wolfgang,

wie verträgt sich denn die Terrierhündin mit Euren Hunden? Habt Ihr Rüden und/oder Hündinnen? Falls sie sich nicht verstehen, und mindestens einer Eurer Hunde ebenfalls weiblich ist, halte ich es durchaus für möglich, daß der Geruch des menschlichen "Welpen"nach einer anderen Hündin die Reaktion der Terrierhündin zusätzlich negativ verstärkt. Hündinnen haben oft ein extremes Revierbewußtsein und dulden einfach weder fremde Hündinnen noch deren Welpen dort.

Im Augenblick tut Ihr leider so ziemlich alles, um die Hündin in ihrem Verhalten zu verstärken: Sie wird angeleint und durch die Leinenverbindung psychisch unterstützt. Sie sitzt auf dem Schoß, von wo sie einen prima Überblick plus erneuter psychischer Unterstützung durch den Körperkontakt hat. Das heißt, sie wird derzeit in ihrem Chefverhalten in jeder Hinsicht unterstützt. Wie sieht denn die Situation genau aus, wenn sie auf Euren Sohn "losgeht"? Soweit ich der bisherigen Beschreibung entnehmen kann, ist sie nämlich keineswegs aggressiv zu ihm. Sie scheint ihn vielmehr tatsächlich als eine Art Welpen zu betrachten, den sie erziehen muß. Das würde ungefähr so aussehen, daß sie eine Weile gar nichts tut, sondern ihn nur beobachtet. Plötzlich und scheinbar grundlos düst sie dann knurrend auf ihn los und knurrt, bellt oder schnappt ab. Wahrscheinlich haben ihre Zähne dabei gar keinen Kontakt zu ihm, wobei es aber durchaus passieren kann, daß Euer Sohn irgendwann mal einen Kratzer abkriegt. Damit hat die Hündin aber noch lange nicht "gebissen". Wenn ein Welsh-Terrier zubeißt, wäre der Arm Eures Sohnes nämlich durchgebissen. So scheint es aber doch nicht zu sein oder? Ich denke, augenblicklich nimmt die Hündin wirklich nur ihre "Erzieherfunktion" wahr, so wie sie es mit ihren Welpen auch tun würde. Tut Euer Sohn irgendetwas, was in ihrer Wahrnehmung nicht in Ordnung ist, weist sie ihn zurecht. Ihr tut das mit Eurer Stimme und möglicherweise einer Geste, wie mit dem Zeigefinger drohen. Die Hündin benutzt ebenfalls ihre Stimme (sie knurrt und bellt) und verwendet das Abschnappen als unterstützende Geste. Ist es übrigens überhaupt schon so weit gekommen, daß sie tatsächlich abgeschnappt (also in der Nähe des Kindes in die Luft "gebissen"winking smiley hat? Wenn ja, wäre das bereits Stufe zwei ihres Erzieherverhaltens. Noch was: Handelt die Hündin, wenn Euer Sohn läuft oder wenn er am Boden sitzt?

Was die Hündin, die ja kleine Kinder nicht gewöhnt ist, vermutlich zusätzlich verunsichert, sind die Bewegungen und Laute Eures Sohnes. Er geht und äußert sich völlig anders als die Erwachsenen, die der Hündin vertraut sind. Je mehr sie also Gelegenheit hat, sich an das Verhalten eines Zweijährigen zu gewöhnen, desto weniger unsicher wird sie reagieren.

Da es auch anklingt, daß im "Rudel" der Hündin grundsätzlich sie das Sagen hat (sie bleibt nicht alleine, vielleicht zeigt sie auch noch andere Verhaltensweisen, die das erkennen lassen), akzeptiert sie auch nicht, daß ihr Frauchen als "Boß" entscheidet, wem sie (die Oma) Zuwendung schenkt. In ihrem hundlichen Verständnis muß das dann die Hündin tun.

Was ich bisher geschrieben habe, sind Versuche, aufgrund Deiner Schilderung das Verhalten des Hundes zu verstehen. Ich tue das so ausführlich, weil es wichtig ist, die Ursachen für bestimmte Reaktionen zu erkennen, bevor man mit der Einwirkung anfängt. Wenn Du denkst, daß meine Situationsbeschreibungen zutreffen, könntet Ihr folgendes versuchen: 1. Weg mit der Leine und runter vom Schoß und allen erhöhten Plätzen. 2. Zunächst hoch mit Eurem Sohn vom Boden. Wenn er spielt, setzt ihn auf die Couch. 3. Versucht die Hündin, ebenfalls hochzuspringen, wird sie energisch wieder runtergeschickt. 4. Sollte die Hündin den Jungen anknurren, wird sie sofort energisch zurechtgewiesen. 5. Laßt Euren Sohn in Anwesenheit der Hündin möglichst nicht alleine herumlaufen, sondern begleitet ihn. Zum einen wird sie kaum wagen, ihn im Beisein eines stehenden Erwachsenen zurechtzuweisen, zum anderen wird sie dadurch mit seinem Gang vertraut. 6. Ignoriert alle Annäherungsversuche, die die Hündin möglicherweise bei Euch Erwachsenen macht. Stattdessen ruft Ihr sie ab und zu her, wenn sie grade was anderes tut und streichelt sie dann. Beendet die Zuwendung, bevor die Hündin von selber geht und wendet Euch demonstrativ Eurem Sohn zu. Fordert die Hündin weiter Aufmerksamkeit, ignoriert sie (Über Zeitpunkt und Dauer der Zuwendung entscheidet immer der Boß). Dieses Verhalten ist besonders für die Oma wichtig! 7. Verhindert, daß Euer Sohn auf die Hündin zugeht. Ist sie wirklich verunsichert, könnte sie nach ihm schnappen. 8. Geht öfter mal zusammen spazieren. Bleibt dabei immer dicht neben Eurem Sohn, aber laßt ihn möglichst laufen (also nicht im Buggy oder so). Draußen hat die Hündin noch anderes zu tun, als den Jungen zu beobachten und gewöhnt sich so nebenbei daran, wie er sich verhält. 9. Immer wenn Ihr die Oma besucht, habt Ihr ein supertolles Leckerle (Wurst o.ä.) dabei. Sobald Ihr in der Wohnung seid, nehmt Ihr Euren Sohn auf der Coch auf den Schoß und ruft die Hündin her. Der Junge gibt ihr die Wurst, Ihr lobt die Hündin. Wascht ihm danach die Hände, damit die Hündin ihn nicht aufgrund des Wurstgeruchs bedrängt.

So, das wars fürs Erste,
liebe Grüße, Jutta


30. November 1998 21:26

Liebe Jutta und Regine!
Habt Dank für Eure ausführliche Beantwortung und Anregungen bzgl. meiner Anfrage. Da sich Eure Ausführungen insgesamt ergänzen, möchte ich zu Euren Meldungen noch gemeinsam etwas ausführlicher auf die Situation eingehen, in der sich meine Familie mit diesem Hundedilemma derzeit befindet.

Unsere eigenen Hunde (Chow-Hündin 5 1/2 und Terrier-Rüde 4 1/2) sind von Anfang an mit der Welsh-Hündin meiner Mutter nicht zurecht gekommen, da sie von ihr von Anfang an immer wieder attackiert wurden durch eben dasselbe plötzliche Anspringen, gepaart mit dem Versuch zuzubeissen. Aus diesem Grund fristen also bei den wechselseitigen Besuchen alle 3 Hunde dasselbe Schicksal des Angeleintseins. Insofern ist auch der Versuch, die Welsh-Hündin frei laufen zu lassen, zum Scheitern verurteilt. Unsere Hunde kommen damit zurecht und betrachten die Welsh-Hündin, mit Ausnahme der Attacken gegen unseren Sohn, bei den Besuchen mit einer gewissen Gleichgültigkeit (auch bei Spaziergängen).

Zu Euren weiteren Ausführungen möchte ich noch folgende wichtige Details ergänzen. Die Welsh-Hündin ist durchaus als "verhaltensauffällig" zu bezeichnen, was teils wohl auf erblich wie erworbene Ursachen zurückzuführen ist. Zunächst einmal stammt sie aus einem Wurf, zu dem der Vater keinen Zutritt haben durfte, da er in der Vergangenheit schon Welpen totgebissen haben soll. Sie ist sehr stark auf meine Mutter fixiert, sie schläft nachts im Bett und quittiert bereits wenige Minuten der Abwesenheit mit Zittern.
Ausserdem ist sie mit 4 Jahren nicht verlässlich stubenrein. Veränderungen in der Umgebung (Umstellen einer Lampe etc.) werden mit tagelangem (!!) Bellen kommentiert.

Nun zurück zum eigentlichen Problem:
1) Es ist sicher richtig, wenn die bis dahin getroffenen Massnahmen (Anleinen, angeleint auf dem Schoss sitzen) das "Chef-Verhalten" der Welsh-Hündin nur unterstützen. Allerding ist es aus meiner Sicht die bislang sicherste Möglichkeit gewesen, Kind und Hund wirksam zu trennen, zumal das Verhalten meiner Mutter die Eifersuchtsgefühle des Hundes erst richtig schürt. Wenn sie sich mit ihrem Enkel beschäftigt, ist der Hund komplett abgemeldet.

2) Das attackierende Verhalten der Welsh-Hündin kann ich aus meiner Sicht nicht als eine "Erziehungsfunktion" interpretieren. Einmal handelt es sich um dasselbe aggressive Verhalten der Welsh-Hündin (plötzliches Anspringen mit dem Ziel zuzubeissen ohne (!) vorheriges Knurren oder Bellen) wie sie es unseren eigenen Hunden in der Vergangenheit entgegengebracht hat, ohne das sie provoziert worden wäre. Unsere Hunde "maßregeln" unseren Sohn im Bedarfsfall völlig angemessen.
Es ist wirklich nur überaus glücklichen Zufällen zu verdanken, dass bisher nichts passiert ist, etwa haben eine "zu kurze" Leine oder das Wegziehen unseres Kindes bislang schlimmeres verhindert.

3) Noch kurz etwas zum Verhalten unseres Sohnes: er pflegt (natürlich immer unter zurückhaltender Aufsicht) einen angstfreien, sehr liebe- und respektvollen Umgang mit unseren eigenen Hunden, die ihm natürlich auch schon ab und an gezeigt haben, wann er ihnen auf die Nerven geht. Meistens füttert er nach dem Essen die Hunde mit ein paar Bröckchen, die er sich vertrauensvoll aus der Hand nehmen lässt.
Den Kontakt zur Hündin meiner Mutter meidet er hingegen nach Kräften. Er hat deshalb auch mit Sicherheit nicht, um eine Frage von Regine zu beantworten, dem Hund in irgend einer Art und Weise - weder unbeabsichtigt und schon gar nicht unbeobachtet - irgendwelchen Schaden zugefügt. Aufforderungen, den Hund doch einmal zu streicheln, möchte er nicht nachkommen (ohne generell Vorbehalt gegen fremde Hunde zu haben). Leckerchen gibt er ihm nur aufgrund seiner gemachten Erfahrungen nur auf Distanz, d. h. er wirft sie der Hündin hin. Er bleibt mittlerweile von sich aus beim Spielen auf dem Boden oder bei Kontakten zu meinen Eltern auf große Distanz zu der Welsh-Hündin. Da er insgesamt im Umgang mit Hunden ein besonnenes Kind darstellt, das weder durch Kreischen noch durch hektische Bewegungen einem normalen Hund grundsätzlich auf die Nerven geht, hat ihn seine eigene Distanzhaltung vor einer Woche selber davor bewahrt, gebissen zu werden, als ihm beim Umrunden der Kaffeetafel die Welsh-Hündin zähnefletschend hinterherhechtete.

Da der Hund von meinen Eltern nicht allein gelassen werden kann, kann und will ich meinen Eltern nicht die Anwesenheit ihres Hundes verbieten. Allerdings reicht das alleinige Anleinen aus meiner Sicht nicht mehr aus, da sich die Hündin blitzschnell aus einem Griff befreien kann, um danach von der Couch oder vom Schoss zu springen.

Deshalb suchen wir auf diesem Weg nach Möglichkeiten, die eine Gefahr für unseren Sohn abwenden, da nach unserer Meinung die Mittel, die wir bislang angewendet haben, keinen gefahrlosen Umgang zwischen Hund und Kind ermöglichen.

Herzlichen Gruß
Wofgang


01. Dezember 1998 08:41

Hallo Wolfgang,
ich bin zwar kein Experte, aber da die Welsh-Hündin Euch nur gelegentlich besucht, glaube ich nicht, daß Ihr ihr Verhalten in diesem Rahmen ändern könnt. Wahrscheinlich ist die Hündin nie richtig sozialisiert worden und das auch nur teilweise nachzuholen ist ein langer Weg, der mit sehr viel Arbeit und Geduld verbunden sein wird. Ist die Großmutter bereit, diese Arbeit auf sich zu nehmen? Wahrscheinlich klappt aus ihrer Sicht das tägliche Zusammenleben mit der Hündin außer bei den gegenseitigen Besuchen ganz gut und die beiden sind ein eingespieltes Team, auch wenn die Hündin glaubt, sie sei der Boss.
Um absolute Sichterheit für Euren Sohn zu gewährleisten - und ich kann diesen Wunsch gut verstehen -, könntet ihr versuchen, die Hündin während der Besuche durch einen leichten Maulkorb "außer Gefecht" zu setzen. Soweit ich informiert bin, ist die kurzfristige, gezielte Anwendung eines Maulkorbs für den Hund unbedenklich und keine Quälerei. Fragt sich natürlich, ob Eure Großmutter damit einverstanden ist... Ich schlage den Maulkorb auch nur deshalb vor, weil Du trotz der guten Ratschläge der anderen "Yorkies" ;-) nochmal nachgefragt hast... Eine echte Lösung für die Hündin ist das nämlich eigentlich nicht.
Viele Grüße senden
Suki und Maxi

01. Dezember 1998 19:39

Lieber Wolfgang,

so wie Du die Situation in Deinem zweiten Brief schilderst, gibt es für mich eigentlich nur zwei Möglichkeiten: 1. Oma und Hund begeben sich in eine Therapie. 2. Ihr vermeidet zukünftig die Begegnung mit dem Hund.

Bei Punkt eins vermute ich mal, daß dieser Vorschlag bei Oma auf wenig Gegenliebe stoßen wird, vielleicht wäre es auch einfach eine Überforderung für sie. Aber bei dem Terrier scheint so viel im Argen zu liegen, daß das akute Problem keinesfalls via Ferndiagnose und entprechenden Tips gelöst werden kann.

Bleibt für mich nur noch Möglichkeit zwei. In Anbetracht der Umstände halte ich es für gefährlich, weitere derartige Situationen zu provozieren. Und Zumutbarkeit für Oma und Hund hin oder her: Die Sicherheit Eures Sohnes hat auf jeden Fall Vorrang! Ich befürchte, daß jeder weitere Besuch, der unter ähnlichen Umständen abläuft, die Brisanz des Ganzen weiter erhöhen wird. Ob angeleint oder mit Maulkorb, Ihr könnt bestenfalls akute Beißattacken verhindern - aber stellt Euch bitte mal die Situation vor, daß es dem Terrier irgendwann einmal gelingt, ohne "Sicherheitsverwahrung" auf Euren Sohn zu treffen! So hart das für Oma sein mag: Aber Besuche des Enkels sollten zukünftig ohne den Hund ablaufen. Und wenn Ihr das Ganze so löst, daß in der Zwischenzeit jemand mit dem Terrier spazieren geht. Wenn der Hund immer nur dann weggesperrt wird, wenn der Kleine zu Besuch kommt, wird das seine Sympathie für den Eindringling wohl ebenfalls kaum erhöhen.

So leid es mir tut, aber ich befürchte, ohne eine ernsthafte und langfristige Arbeit mit dem Hund wird Dein Wunsch nach einem gefahrlosen Umgang für Deinen Sohn nicht zu verwirklichen sein. Abschließend vielleicht als "Entscheidungshilfe" für Deine Mutter: Was würde sie denn zukünftig tun, wenn ihr Hund ihren Enkel tatsächlich ernsthaft verletzt hätte? Aus lauter Zuneigung zu ihrem Vierbeiner auf Besuche ihres Enkels verzichten? Wohl kaum.

Liebe Grüße, Jutta