Hallo Isis
:Gebe ich ihr in normalem Ton einen Befehl ist alles o.k. (ich rede sehr leise mit meinen Hunden, da ich der auffassung bin, wenn ich sie "strafen" muß ist meinen erhobene Stimme viel eindruckvoller)
Gegenfrage: wieso ist laut = unfreundlich? Für mich und meine Hunde ist leise für drinnen, wenn ich etwas stinknormales alltägliches will. Laut und lustig (z.B. beim Abrufen) ist echt einen Versuch wert.
:Wenn ich nun aber z.B. den Befehl FUß etwas energischer oder zischender sage (Weil wir ohnen Leine eine Strasse überqueren wollen) sieht sie mich dabei nie an !
Wir sagen dem: sozialer Unfrieden schafft Distanz und nicht Nähe. Hier ist der Grundstein eines täglichen Konflikts. Der Hund fühlt sich gezwungen zu bleiben. Seinem Sozialverhalten zufolge müsste er aber weiter weg von Dir. Lösung: Werde nur unfreundlich, wenn er zuviel Distanz macht. Sieht er (sorry sie) Dich dann an (auch nur schon anschielen, lobe zur Entspannung und plötzlich wirst Du angeschaut.
:Ich übe mit ihr das Kommando "Schau Her", d.h. ich konzentriere sie wieder auf mich (durch deuten auf meinen Nase sieht sie mich dann auch freundlich an)
Wie sagst Du schau her? Freundlich, lustig, auffordernd oder fordernd? Wird ihre Aufmerksamkeit durch unerwartetes Spiel (seh mal bei Lind nach, das hat er echt im Griff) ausgebaut, gefördert?
:Warum sucht sie so oft bei Kommandos keinen Blickkontakt ?
Offener Blickkontakt bei Kommandos ergibt sich durch Interesse, freudige Erwartung. "Befehlsbefolgung" und/oder Langeweile gehören nicht in diese Kategorie.
:Wenn wir etwas neuse lernen macht sie es aber bei Kommandos die sie schon lange kennt habe ich immer das Gefühl Sie ist genervt und würdigt mich keines Blickes, nach dem Motto: ach die Alte schon wieder immer das gleiche...
Ja, so würde ich das auch übersetzen. Von der anderen Seite her betrachtet, hat sie es aber offensichtlich immer noch nicht aufgegeben, mehr von ihrem Menschen zu erwarten. Vielleicht kannst Du ihr ja den Gefallen tun und mehr zusammenarbeiten. Vielen Hundebesitzern wird immer noch weisgemacht, wenn der Hund nicht Empfehlsempfänger ist, behandle man ihn falsch. Ich kann Dir sehr empfehlen, Dich mit der Idee des Clickers vertraut zu machen. Da gibt's ganz viele AHA-Erlebnisse.
:wie kann ich es erreichen, das sie mich auch in solchen situationen ansieht oder wäre das sogar falsch ? (ich habe immer den freudig arbeitenden Collie vor Augen, der seinen Herren erwartungsvoll ansieht und wedelt und auf das nächste Komando wartet)
Ja, ja, die Border Collies: Auch die geben es irgendwann einmal auf, erwartungsvoll zu schauen, wenn sie zu oft enttäuscht werden. Und der Kopf / Blick allein macht auch noch keinen Frühling, die ganze Körperhaltung muss wirklich dazu passen (wie Du schreibst in Bezug auf den Schwanz), sonst ist's dann bald ein "vor dem Wegschauen Angst haben".
Ich hoffe, Dir ein zwei kleine Inputs gegeben zu haben. Deutsche Doggen können sich sicher auch konzentrieren, ihre Veranlagung ist aber nicht so stark darauf ausgerichtet wie die der Hütehunde. Sie machen sicher mehr Arbeit und die Resultate sind nicht so offensichtlich. Aber Spass haben kann man mit seiner Rasse trotzdem. Denn schlussendlich geht es um sich miteinander beschäftigen.
Ich wünsche Euch viel Lustiges
Roswitha