Hallo Eva,
zunächst vielen Dank für Deine ausführliche Antwort.
Wie ich schon sagte, es für "Mensch" leider nicht immer möglich
die Hundesprache, ins besondere die Körpersprache nachzuahmen.
Was die Sache mit dem "Strafen" angeht: Ich denk, schon das Wort
setzt am völlig falschen Punkt an (ich freu mich übrigens, dass wir da
wohl einer Meinung sind). Den Hund zu lehren, wie man sich als Hund verhält,
trifft wohl eher den Punkt.
Auch in dem, was Du über Rangordnung gesagt hast, bin ich weitgehend Deiner
Meinung. Ein Hund sollte nicht aus Angst vor Strafe gehorchen,
sondern weil er (klingt jetzt etwas unglücklich, ich weiß) zu seinem Menschen
"aufschaut". Das heißt, dass der Hund Vertrauen in seinen Menschen als Boss
haben muss. Und das bekommt er ganz sicher nicht, wenn er " eins drübergezogen" bekommt
und wohlmöglich noch nicht einmal versteht, wofür.
Was das "auf den Rücken zwingen" angeht: Dass das niemand mit einem Rottweile, den er gerade
aus dem Tierheim geholt hat versuchen soll, ist klar
Aber wenn man mit einem Welpen spielerisch diese " Unterwerfung" (noch so ein Wort, das ich gar nicht
gern mag) übt, halte ich das nicht für die schlechteste Methode. Wenn z.B. das Spiel zu wild wird
und die Kommunikation mit dem Hund noch im Anfangsstadium ist, denke ich schon
das man ihn spielerisch auch mal umschubsen kann, um so eine Form der "Überlegenheit" anzuzeigen.
Ich hab das mit meinem Welpen damals hin und wieder gemacht, und es scheint geklappt
zu haben
. Wir hatten niemals ein "Dominanzproblem". Mein Hund hat übrigens noch nie vor mir auf dem Rücken gelegen,
es sei denn, beim Bürsten
Vielleicht noch eine kleine Geschichte, zum "auf den Rücken zwingen"
die ich allerdings nicht unbedingt zur Nachahmung empfehlen möchte.
Vor vielen Jahren hatte ich 2 Jahre lang einen Pflegehund.
Wir sind auch gut mit einander ausgekommen, bis ich (damals wußte ich es
noch nicht besser) ihm einmal Knochen gegeben habe. Als ich die Reste wegräumen
wollte, kam der Hund ( ca. 5 Jahre alt, 25 Kilo schwer) unter dem Tisch hervorgeschossen
und hat mich attakiert. Zu dieser Zeit war ich noch blutiger Anfänger
in Sachen Hundeerziehung. Ich hatte in einem Buch gelesen, man solle in so
einem Fall den Hund festbinden, und solange mit der Gerte auf ihn einschlagen
bis er sich Unterwirft. Das sowas einfach unmöglich ist, hat mir mein gesunder
Menschenverstand gesagt und ich hab mir überlegt, was ich statt dessen tun sollte.
Ich habe also die Situation ein zweites mal provoziert, und als der Hund angschossen kam,
hab ich mich mit mit Geknurre auf ihn gestürtzt und ihn umgeworfen.
Wie gesagt, ich möchte das niemanden unbedingt empfehlen, aber der Hund hat mich
nie wieder angeknurrt, und im Gegesatz zu seinen eigentlichen Besitzern
konnte ich auch problemlos an seinen Futternapf heran.
Heute würde ich das Problem sicher auch anders lösen
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich bin nach wie vor der Meinung, je "hundlicher"
die Verständigung zwischen Hund und Mensch, umso besser klappt das miteinander.
Liebe Grüße
Sonja