Hallo Ihr drei,
ich finde es toll, wenn Ihr einen Dobermann aus dem Tierheim holt, das verdient Unterstützung!
Also vielleicht im einzelnen:
Vergiss die Leute auf der Strasse, und deren Tips sowieso, geh einfach ruhig weiter, und sag den Leuten, Du hättest heute keine Zeit.
Du kannst das nicht mit Leuten von der Strasse machen, dafür eignen sich Leute, die Du kennst, besser, oder Leute vom Hundeverein. So wie es sich bei Euch anhört, braucht ihr keine Angst zu haben, es ist ein Zeichen von Unsicherheit, d.h. der Hund gebärdet sich wild, bellt, usw. Es ist ein Alter, wo erkennt, was fremd ist, nicht zur Familie gehört, und wenn er einen ausgeprägten Schutztrieb hat, dann reagiert er eben so. Wichtig ist nur, dass Ihr das nicht verstärkt, (z.B. durch gestraffte Leine, Hektik).
Die Uebung Sitz (und ruhig sein) ist eher was für Fortgeschrittene....Dein Hund soll bei Fuss gehen, auch wenn er abgelenkt ist, und konzentriere Dich nur darauf (Für solche Fälle empfiehlt sich eine ober-leckere Salami in Scheiben)! Wenn er das nicht macht, mach die gleichen Uebungen wie auf dem Hundeplatz (vor und zurück, rechte Winkel und so. WICHTIG Leine locker, und wenn er auch nur woanders hinschaut, einen Ruck). Die Leute werden zwar etwas blöd gucken, aber sollen sie doch. Es ist absolut wichtig, dass ihr ihn immer unter Kontrolle habt (Ich weiss, wie anstrengend das ist!)
Das mit der Wohnung habe ich nochmal überdacht. Das gilt nur für Bekannte, bzw. Leute, die er nicht so gut kennt. In der Wohnung könnte er sich beengt fühlen, was den Schutztrieb gegen Fremde eher verstärkt. Ich meinte damit eher, dass wenn er in der Wohnung jemanden anknurrt, Ihr ihm gleich klarmachen müsst, das dies a) unerwünscht ist, und b) völlig unbegründet ist.
a) schafft ihr, in dem ihr ihn adäquat bestraft (Nimm ihn am Hals, so dass er Deinen Augen nicht ausweichen kann, und sag ihm ruhig und bestimmt pfui. Warte bis er wegschaut, und schicke ihn auf seinen Platz.
b) Es ist wichtig, dass er später wieder zu der Person kann (nach, sagen wir mal 10 minuten, wenn er es solange aushält), wenn er wieder knurrt, zurück zu a). Wenn nicht, soll die Person ein Leckerli überreichen.
Zum Strafen: Niemals schlagen oder schreien, auch wenn man sich noch so ärgert (er wird es Dir sonst heimzahlen!)! Ruhig bleiben, ihm ins Nackenfell greifen, ihn anstarren, Pfui sagen, warten bis er wegschaut. Er wird Dich nicht beissen (kann er nicht, wenn Du ihn gut hälst, und er wird, früher oder später wegschauen. Als Zeichen seiner Untergebenheit wird er versuchen, Dir die Hand zu lecken, lass Dich darauf aber nicht ein - zumindest nicht sofort). Sei nicht grob, wenn Dein Hund sensibel ist, könntest Du ihn schockieren, das wäre dann zuviel.
Zu den anderen Fragen schreibe ich mal rein:
:Ja, wenn Du uns da was in oder bei Aachen sagen könntest...wäre klasse!
Kann ich nicht, bin weit weg (Schweiz). Es gibt aber einen Dobermannverein, sicher auch eine Ortsgruppe in Aachen. Zum Thema Verein muss man sage, das ist ein heikles Thema, ihr müsst Euch mehrere Vereine anschauen, und wie sie arbeiten, ob ihr die Leute sympatisch findet.
Stell ihm doch mal einen Schirm ohne Mensch hin, und schau mal, was passiert.
Einen Schirm ohne Mensch findet er nicht weiter beachtenswert...
OK, wass passiert wenn er einen Mensch mit Schirm sieht? Schaut er auf den Menschen, oder auf den Schirm? Zeigt er Zeichen von Angst? Was macht er, wenn Ihr mit einem Schirm rumfuchtelt? Knurrt er Euch an, oder den Schirm, oder verzieht er sich in eine Ecke? Bitte gebt mir darauf eine Antwort!
Nutze also die Chance, wenn er nicht beisst, unter die Leute zu gehen, ihn laufen zu lassen. Ganz wichtig ist in diesem Zusammenhang,
dass er bei Fuss gehen kann und dies auch tut (niemals mit gespannter Leine, was seine Spannung stark aufbauen würde!)
:Ich bin mir eben nicht sicher, ob er nicht doch mal beißt...
Also, warum sollte er? Vermeide nur strikt folgende Situationen: weglaufende und schreiende Kinder (das Risiko darfs Du erst mal nicht eingehen), keifende Erwachsene, eventuell andere Hunde. Er ist eigentlich noch zu jung, um im Affekt zu beissen. Ich denke mal, es handelt sich mehr um einen Triebstau, durch Frustration. Wenn ihr wirklich Angst habt, dann nehmt Euch einen (fremden) Ausbilder mit Schutzanzug, und lasst es mal drauf ankommen (Schirm nicht vergessen)!
Bei Fuß geht er eben auch nur dann, wenn er nicht abgelenkt ist.
Das ist eine Trainingsfrage (das selbe Problem habe ich mit anderen Hunden, wir arbeiten seit drei Monaten dran, es ist langsam vorüber).
:Was Du auch machen kannst, lass ihn ablegen, wenn er hektisch wird, und bleibe mit dem Fuss auf der Leine. Dann kanst Du Dich mit
den Leuten unterhalten, und er wird merken, dass Du nicht willst, das er rumtobt
Haben wir auch schon mal ausprobiert, weil es uns jemand auf der Straße empfohlen hat...Seine Rumtob-Energie war aber so nur
schlecht unter Kontrolle zu kriegen!
Wieso, hat er Euch gebissen? Du musst das Halsband ganz kurz nehmen, am Würger, damit er nicht rausrutscht. Er kann dann gar nicht mehr hoch. Lobe ihn gleich, wenn er ruhig ist, aber lasse keinen Zentimeter nach. Das Problem mit solchen "Strassenbegegnungen" ist immer, dass man zwischen Hund und Person hin und hergerissen ist. Das ist ein Fehler. Erst der Hund, dann alle anderen. Wenn Du willst, dass Dein Hund bei Dir Platz macht, dann führe das immer durch, egal wie lange es dauert. Dann kannst Du Dich immer noch unterhalten (Wenn die Person dann noch da ist).
Ich denke mal, da gibt es zwei Möglichkeiten. Versucht erst mal, diesen Situationen aus dem Weg zu gehen, damit wieder etwas Ruhe im Alltag einkehrt. Zweitens musst Du Deinem Hund klarmachen, dass er keine Chance hat, das zu tun, was er will, sondern dass er eben bei Fuss geht (oder Platz machen). Versuche die Situation, die Euch gefallen, auszubauen, und vermeidet Unannehmlichkeiten. In diesem Alter ist es auch von Vorteil, jeden Tag woanders spazieren zu gehen, damit der Hund viel Abwechslung bekommt. Fahradfahren ist auch o.k., aber nur so 5 - 10 km, erst langsam anfangen. Die Probleme bekommst Du damit aber nicht in den Griff, so Müde wird kein Dobermann (Es ist aber hilfreich, wenn er vor solchen Uebungen etwas dampf ablässt - dafür ist das Fahrrad schon gut).
Es gibt immer noch die Möglichkeit des Stachelhalsbandes, aber da würde ich erst mal drauf verzichten. Versuch es mal mit einem Halti oder einem Dressurhalsband, bis er ordentlich (immer) bei Fuss geht. (Aber, wichtig, ihr müsst gut wissen, was ihr da macht. Dressur ist nötig, aber nichts für Anfänger, d.h. das muss man lernen, dafür muss der Hundeführer in die Schule. Sorry, wenn ich das so hart sage. Weiss ich aus Erfahrung!)
Parallel dazu muss er auch lernen, dass ihm das nichts bringt, d.h. dass keiner vor ihm Angst hat (das wäre doch so lustig!). Wichtig ist auch eine adäquate Beschäftigung mit Eurem Hund, bietet ihm was an, wonach er schnappen und beissen kann (nicht zu oft, so zweimal die Woche), spielt viel mit ihm, macht Uebungen
Bei einem Dobermann ist es sehr wichtig, dass
- er weiss, dass er das rangniedrigste Tier in Eurem "Rudel" ist (kennt Ihr die Regeln?),
- was er zu tun bzw. zu lassen hat
- dass Du keinen Zentimeter zugibst, und unerwünschte Verhaltensweisen schon dann abblockst, wenn sie auch nur sichtbar werden (wenn Dein Hund bei Fuss geht, darf er noch nicht mal zu anderen Leuten/Hunden hinschauen). Das liegt daran, dass manche Dobermänner sehr Triebstark sind, und man besser versucht, den Auslösereiz von vornherein zu unterbinden.
Habt Ihr schon andere Vorkenntnisse?
Hier noch ein paar Links zu Doberman-Homepages:
[
www.geocities.com]
[
www.dobermann.com]
[
www.cdb.org]
[
www.homepages.icc.de]
[
www.compusmart.ab.ca]
Vielleicht findest Du so auch einen Verein.
Ihr könnt mich auch direkt anmailen, wenn Euch was interessiert.
Jetzt muss ich mal Nash aus dem Zwinger befreien!
Gruss
Stephan & Nash