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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Bellen im Restaurant!
07. Januar 1999 12:55

Hallo Veronika

Ich danke Dir, dass Du Dir die Mühe gemacht hast, es auszuprobieren. Auf die Details bin ich echt sehr gespannt (wird dann auch in meinem "Yorkie-Ordner" abgespeichert).

Und für Deine Wicki freue ich mich besonders, dass sie jetzt (fast)nicht mehr Wachhund sein muss (immer im Dienst ist doch auch anstrengend).

Habe ich Dich darauf hingewiesen, das Ruhigbleiben in der entsprechenden Situation ab und zu mal wieder zu belohnen? Ja ich weiss, kann ich selber nachlesen, aber muss ich doch jetzt nicht, oder?

Tschüss
Roswitha


12. Januar 1999 11:16

Hallo Leute

Veronika hat mir erlaubt, ihre Meldung an mich betreffend wie es weiterging hier einzukopieren:


ORIGINALTEXT VERONIKA
Hallo Roswitha! Meldung per E-Mail vom 8.1..19.1998

Jetzt aber zum Bellen im Restaurant.

Also:
Wir haben in Garmisch ja zwei Stammrestaurants.
Zuerst zu dem, in dem Wicki das letzte Mal gebellt hat. Diesmal waren
wir zweimal dort. Einmal an Silvester und einmal an einem "normalen"
Tag - beidemale an einem anderen Tisch. Immer wenn jemand kam, habe
ich sie angestupst und ihr ein Gutti gegeben. Sie war sehr
verwundert, hat aber überhaupt nicht gebellt. Ich war also total
happy.
Dreimal haben wir in dem anderen Lokal gegessen.
Beim ersten Mal war neben uns eine ganz große Tafel mit ca 10
Personen gewesen, die sehr viel Krach gemacht haben und ständig an
uns vorbeigerannt sind. Ich hab Wicki immer wieder was zu fressen
gegeben und sie war auch ganz brav.
Beim zweiten Mal saßen wir in einer anderen Ecke. Wicki war wieder
brav, bis sich an den gegenüberliegenden Tisch ein einzelner Herr
setzte. Da bellte sie. Ich zuckte automatisch zusammen und hoffte,
daß sie aufhörte, schaute aber doch unter den Tisch (Reflex). Sie
hörte auf und guckte mich an, ich gab ihr dann - nachdem ich das
Gutti erst nochmal geteilt hatte, eine Belohnung. Als wir schließlich
aufstanden, bellte sie wieder. Ich habe das Gefühl, daß ihr der Mann
einfach nicht symphatisch war - gibt es sowas und kann man dagegen
etwas machen??
Beim dritten Mal saßen wir wieder woanders und Wicki war ganz brav.
Als wir dann gehen wollten, unterhielten wir uns noch kurz mit der
Wirtin - und plötzlich fing sie zu bellen an. Sobald sie ruhig war,
gab ich ihr Guttis, aber sie fing immer wieder an. Wir haben uns also
verabschiedet und sind rausgegangen - und siehe da, sie mußte
dringend ein Geschäft erledigen.

Ich weiß natürlich selber, daß das ursprüngliche Bellen, bis auf die
Sache mit dem Mann, wohl unter Kontrolle gebracht worden ist, aber
wie kann ich ihr erklären, daß sie im Lokal auch nicht zu bellen hat,
wenn sie raus will - nur weil wir schon den Mantel anhaben und sie
deshalb so aufgeregt ist, daß sie unbedingt raus muß. Wären wir nicht
aufgestanden, hätte sie sicher noch ausgehalten.

Du hast in irgendeiner Meldung etwas von einem Mittel geschrieben,
daß die Angst ausschaltet. Ob ich das mal ausprobieren soll? Wicki
ist nämlich ein sehr ängstlicher Typ, der auch, allerdings nach
Tagesstimmung um jeden Menschen und Hund einen großen Bogen macht und
bei Menschenansammlungen (außer Hundeaustellungen) zuerst immer einen
eingezogenen Stummel (Schwanz kann man das ja nicht nennen) hat.

So, das war's für heute

Schöne Grüße in die teure Schweiz
Veronika


12. Januar 1999 13:20

Hallo Veronika,

habe die heutige Mail gelesen und danach die Historie aufgerufen.
Entschuldigung, daß ich mich einmische, aber da krieg ich echt ´ne Krise.
Erziehung und Ablenkung sind zwei paar Stiefel.
Was ist denn das für ein Leben, wenn ich permanent darauf achten muß, daß nur ja kein unvorhergesehener Gast das Lokal betritt - und wenn ja, dann sofort ablenkenderweise eingreifen und füttern soll?
Tut mir Leid - das ist für mich nicht nachvollziehbar.
So einen Streß wollte ich mir nicht antun, wenn ich in Ruhe essen gehen will.
Es kommt sicherlich immer mal vor, daß unser Hund denkt, er müßte uns warnen, etc. Andererseits ist es das geringste Problem ihm dann klarzumachen, daß die Warnung verstanden wurde. Ich sage dann (ganz unpsychologisch) einfach: "Ist gut - Still" - und das reicht.
Wenn Sie Kinder im verständnisfähigen Alter haben, dann rennen Sie doch auch nicht permanent mit der Barbie- Puppe hinterher, um sie durch Ablenken daran zu hindern, Ihre Ming- Vasen umzustumpen. Oder?
Nein - Sie verbieten es. - Und das reicht.
Logischerweise hinkt der Vergleich, aber ich glaube jeder weiß, was ich meine.

Fanatisches Konditionierungsbedürfnis bringt den Betroffenen hier offensichtlich auch nicht weiter.
Nochmal: Ich kann nicht erziehen indem ich Fehlverhalten ignoriere! - Und auch nicht dadurch, daß ich ablenke. Ich muß schon zeigen, was mir nicht passt, damit es verstanden wird. Wie sollte mein Hund jemals kapieren, daß ein Verhalten unerwünscht ist, wenn ich es ihm nicht begreiflich mache?

Ich mache Ihnen mal einen Vorschlag: Sie melden sich bei mir via e-Mail: danman@cityweb.de und wenn Sie es nicht schaffen sollten, mit einer vernünftigen, wesensorientierten Methode innerhalb einer Woche des Problemchens Herr zu werden, werde ich nie mehr auf irgendwelche Mails hier antworten.

Viele Grüße

Daniel



12. Januar 1999 16:18

: Hallo Daniel,
:
Ich sage dann (ganz unpsychologisch) einfach: "Ist gut - Still" - und das reicht.

Ich hab da mal eine Frage: Wie soll denn der Hund wissen, was du mit "Ist gut-still"meinst, wenn er es evntuell nie gelernt hat. im Gegensatz zu Kindern versteht ein hund nämlich die menschliche Wortsprache nicht. Wenn du meinst, er hört es an der stimmlage..ich habe schon oft erlebt, daß gerade bei "Ist ja gut" der Hund das als Ermunterung verstanden hat und danach noch energischer weitergebellt hat.

Ist jetzt nichr böse gemeint, aber ich kann mir nicht vorstellen, daß ein Hund "Ist gut" von vornherein versteht.

Bis dann

Morgaine


12. Januar 1999 16:45

Hallo Morgaine,
Danke für Deine Frage.

Ich habe doch nie behauptet, daß DER Hund das versteht, ohne es je erlernt zu haben.
Ich habe behauptet, daß MEIN Hund es versteht.
Warum?
Weil er entsprechend erzogen wurde.
Ich könnte zu ihm genauso sagen: "Rübennase, ridelda-ridelbum" und er wäre trotzdem still.
Der Ton macht die Musik - und das interne Verständnis.
Einerseits beruhige ich - andererseits heißt das: Halt die Klappe
Und das kann jeder Hund in kürzester Zeit lernen. Glaub mir.


Liebe Grüße

Daniel

12. Januar 1999 19:26

Grüß Euch zusammen,

nur so aus dem leben erzählt:

: Erziehung und Ablenkung sind zwei paar Stiefel.

lernen und können sind zwei paar stiefel.

: Was ist denn das für ein Leben, wenn ich permanent darauf achten muß, daß nur ja kein unvorhergesehener Gast das Lokal betritt - und wenn ja, dann sofort ablenkenderweise eingreifen und füttern soll?

das ist ein leben mit einem hund in einer lernphase.

: So einen Streß wollte ich mir nicht antun, wenn ich in Ruhe essen gehen will.

in ruhe essen gehe ich, wenn der hund es kann. solange ich übe, stelle ich mir nur eine tasse kaffee hin.

: Es kommt sicherlich immer mal vor, daß unser Hund denkt, er müßte uns warnen, etc. Andererseits ist es das geringste Problem ihm dann klarzumachen, daß die Warnung verstanden wurde. Ich sage dann (ganz unpsychologisch) einfach: "Ist gut - Still" - und das reicht.

ausgeführt wie beschrieben, wird der hund auf kommando "ist gut - still" ein oder mehrmals bellen. mirko ist nach diesem rat erzogen worden. er befolgt den befehl zuverlässig, wie ich extra noch einmal überprüft habe. "ist gut" - WUFF-WUFF

: Wenn Sie Kinder im verständnisfähigen Alter haben, .....
: Nein - Sie verbieten es. - Und das reicht.

aber in welcher sprache rede ich einen chow-chow an?
vielleicht wird euch klar, welche schwierigkeiten ich bei daniels ratschlägen habe. was ich will, weiß ich wohl, aber wie sage ich es meinem hund oder wie mache ich ihn verständnisfähig?

tschüß martin & mirko