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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Zweiter Hund
04. Januar 1999 19:17

Liebe Jutta,

: Zum Thema "Flugtransport" hast Du ja meine Meinung bereits gelesen.

Ja, da bin ich mir eben auch noch nicht sicher. Aber nicht nur wegen
des Flugtransportes. Die Frage ist eben, ob der von mir bevorzugte
Zwinger in Canada überhaupt noch züchtet, und dann natürlich, ob sie
mir überhaupt einen Welpen verkaufen.

: Ich habe ebenfalls zwei Arbeitshunde als Welpen von guten Züchtern
: gekauft. Meine Hündin ist ein "Blümchen", die trotz optimaler Prägung
: von Züchter und mir in vielen Situationen mit ausgesprochener Angst
: reagiert. Auf dem Agilityplatz ist sie Spitzenklasse, als Schutzhund
: wäre sie eine Zeitbombe.

Ja, da muß man sich dann arangieren. Ich persönlich finde es aber nicht
schlimm, wenn ich eben nicht "Dummyarbeit" mache, sondern auf Agility
umschwenken "müßte", wenn dem Hund es nun wirklich keine Freude
bereitet. "Arbeiten" heißt für mich auch, daß der Hund daran Spaß haben
sollte, sonst kann man es gleich lassen. Oder?

:Mein Rüde ist ein cooler, selbstbewußter und ebenfalls sehr
:arbeitsfreudiger Hund - also genau das Idealbild eines Hundes - wobei
:zwei seiner Wurfbrüder mit der gleichen Veranlagung sich allmählich
:zu Problemhunden auswachsen.

Weniger schön. Aber wenn man es rechtzeitig erkennt, kann man daran
vielleicht auch etwas tun.

: Vor meinen beiden Briards hatte ich ausschließlich Hunde aus dem
: Tierheim. Manche nur für 1 oder zwei Jahre, weil ich sie im Alter
: von 12, bzw. 14 und 15 Jahren von dort geholt habe.

Das finde ich SUPERTOLL!!! Leider bin ich - offengestanden - da ein
wenig zu egoistisch, denn mit dem Thema TOD kann ich mich so überhaupt
nicht anfreunden. Leider werde ich es wohl auch irgendwann müssen. Ich
denke daher kommt auch der Wunsch nach eine zweiten Hund.

: Mein arbeitsmäßig bislang "erfolgreichster" Hund war ein großer
: Mischlingsrüde (Russischer Terrier und Riesenschnauzer), der als
: absoluter Problemhund ins Tierheim kam und von mir im Alter von
: 6 Jahren adoptiert wurde. Er war allerdings der Einzige, der
: wirklich "Hundeerfahrung" brauchte. Alle anderen waren völlig
: problemlos und viel weniger arbeitsaufwendig, als meine jetzigen
: Zottels.

Das spricht zum einen sehr für deine Erfahrungen und zum anderen für
dein - nach meiner Meinung - extremen Einfühlungsvermögen.

: Ich habe auch in der Problemhundearbeit weit weniger Tierheimhunde,
: als Rassehunde, von denen die Besitzer glaubten, ein guter Welpe
: wäre die Garantie für ein problemloses Miteinander.

Ja, das glaube ich unbesehen. Viele Rassehundbesitzer stellen sich die
Ausbildung u. U. sehr einfach vor. "Da es ja ein Rassehund ist."
Vieles kann ich da nun auch wirklich nicht verstehen. Es gibt Leute,
die kaufen einen Retriever und beschweren sich, schelten den Hund dafür,
daß er allemöglichen Sachen im Haus herumschleppt. Nicht zu verstehen!!!
Außerdem (ich kenne mich leider bei anderen Rassen nicht so gut aus)
hat so ein Retriever ja viel WILL-TO-PLEASE, der erzieht sich
von selber, nein, er macht NIE Probleme und ist stets bereit, alles
für die Familie mit Kindern zu tun. Dazu kann ich nur sagen: AHA!!! Es
mag ja wirklich viele Retriever geben, die so sein mögen, es gibt aber
auch genügend, die nicht so sind.

Meiner ist dafür, so denke ich das beste Beispiel. Man muß SUPER
konsequent sein, er hat immer sehr viel Power und man muß ständig
neue Ideen haben, sonst wird es ihm schnell langweilig. WILL-TO-PLEASE
muß entsprechend geformt werden, und auch da geht es nicht ohne
kontinuierlich stattfindende Unterordnung mit viel Zeitaufwand.
Was so toll aussieht, braucht auch viel Zeit und klappt u. U. auch
nicht immer und muß wieder korrigiert werden besonders unter hohen
Ablenkungswerten.

: Es kommt immer auf die Einstellung und die Bereitschaft zur Arbeit an.

Ja, auf jeden Fall.

: Deine Entscheidung liegt natürlich immer bei Dir. Aber ich finde es
: ganz wichtig, anderen Lesern, die sich mit ähnlichen Überlegungen
: tragen, nicht den Mut zu nehmen, sich für einen "second-hand-Hund"
: zu entscheiden.

Nein, auf keinen Fall möchte ich, daß jemand sich nicht für einen
Hund aus dem Tierheim entscheidet, nur weil es vielleicht schick ist,
einen Hund aus einem anderen Land evtl. zu holen!!! Es ist bestimmt
nicht jedermanns /-fraus Sache dies zu tun, und er sollte sich das
(so wie ich auch) sehr gut überlegen. Rassehunde sind keine Garantie,
wie ich oben schon beschrieben habe. Dann sollte sich auch jeder die
Frage stellen, was ist für ihn "Arbeit mit dem Hund". Hierbei geht
es nicht - zumindest für mich - um Titel oder Ehre, sondern in erster
Linie um Spaß mit dem Hund.

Viele liebe Grüße

die neugierig auf deine Antwort wartende

Rita