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Rüdenkampf

geschrieben von Maja(YCH) 
Rüdenkampf
02. Januar 1999 15:30


Hallo,
wir waren am Sylvester auf eine kleine Party bei Freunden,
die auch ein Hund haben (Charly, ca.14 Monate alt, Mischling, hat unter anderen auch riesen Schnauzer
und irischen Wolfshund drinn).
Unser Hund Hugo (11/2 J. alt-Vater Berner Sennen-Colly Mischling, Mutter Husky) war natürlich mit.
Die beiden haben sich bisher immer gut verstanden, an dem Abend eigentlich auch, also gerauft, gespielt...
bis dann ein Chips auf den Boden fiel und Hugo ihn aufgegessen hat.
Da stürzte sich der Charly auf dem Hugo und die gingen aufeinander los
wie wild. Wir konnten die zwar sehr schnell trennen, aber der Hugo hat
von dem zusammenstoss ein Zahn weniger und gerissene Lefze, was auch sehr stark geblutet hat.
Wir blieben noch ca. 1 Std. und der Charly ist ständig an Hugo, den wir
bei uns abgelegt haben, vorbei gelaufen (in sicheren Entfernung) und
der Hugo knurrte jedesmal ziemlich laut.
Ist es jetzt mit dem spielen vorbei? Bleiben die für immer Feinde?
Müßen die *fertigkämpfen*, d.h. muß einen Gewinner geben?
Weil die Besitzer sehr gute Freunde von uns sind, ist die Situation
bischen komisch...besuche nur ohne Hund?
Danke und Gruß,
Maja

02. Januar 1999 17:30

Liebe Maya,

Beute in jedweder Form ist ein beliebter Streitfaktor unter Hunden. Verschärft wird das Ganze noch dadurch, daß der Streit in der Wohnung des einen Hundes (Revier erster Ordnung) stattfand. In diesem Fall halte ich es auch für richtig, daß Ihr dazwischengegangen seid. Zum einen besteht innerhalb geschlossener Räume für den unterlegenen Hund keine Fluchtmöglichkeit. Zum anderen vertrete ich die Ansicht, daß die Wohnung in allererster Linie mal das Revier der Menschen ist. Die entscheiden, wie der Rest des Rudels sich dort zu verhalten hat.

Da es sich um zwei Rüden handelt, sehe ich die Gefahr einer "Feindschaft auf Lebenszeit" nicht. Bei zwei Hündinnen bestünde diese Möglichkeit durchaus. Ich halte es für wahrscheinlich, daß Eure beiden beim nächsten Spaziergang ihren Streit nicht fortsetzen. Allerdings denke ich, daß aufgrund der Alterskonstellation irgendwann eine Rangauseinandersetzung anstehen wird. Wie heftig diese abläuft, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Je häufiger sich die Hunde treffen, desto weniger stark wird es vermutlich "scheppern", da die Rüden Gelegenheit haben, sich ständig über Körpersprache den derzeitigen Stand der Rangordnung zu signalisieren. Die Hunde entwickeln sich quasi unter gegenseitiger Beobachtung und können "regulierend" einwirken, ohne daß es auf der einen oder anderen Seite Entwicklungssprünge gibt, von denen der andere dann jeweils nur das Ergebnis mitkriegt. Bei Hunden, die sich kennen und oft miteinander zu tun haben, würde ich - so es dazu kommt - die Verhältnisse klären lassen, soweit das im Freien passiert. Obwohl der Verlust eines Zahnes natürlich nicht so angenehm ist, stufe ich das eher als "Unfall" ein. Und Lefzen bluten nun mal leider ziemlich heftig. Hätten die Zwei sich ernsthaft gebissen, würden die Wunden ganz anders aussehen.

Was die gegenseitigen Besuche betrifft: Spätestens jetzt ist es wohl an der Zeit, den beiden Rambos klarzumachen, WER in der Wohnung das Sagen hat, nämlich die Menschen. Bedeutet konkret: Egal, wer wen besucht, ab sofort ist das gleichbedeutend damit, daß die Herren Vierbeiner abzuliegen und sich gefälligst zu benehmen haben. Mit ausreichendem Abstand und unter Umständen angeleint, um jeder Versuchung vorzubeugen. Ich bin überzeugt, daß das blendend funktioniert.

Liebe Grüße,

Jutta