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Verhaltensänderung beim MENSCHEN??

geschrieben von Ana(YCH) 
Verhaltensänderung beim MENSCHEN??
05. Januar 1999 13:04

Hallo!

Ich möchte Euch jetzt doch mal eine Situation schildern, die mir schon seit einiger Zeit schwer zu schaffen macht und bei der ich noch zu keiner vernünftigen und halbwegs diplomatischen Lösung gekommen bin. Es geht dabei allerdings nicht um meine eigenen Hunde.

Es geht um die Foxterrierhündin (7 Jahre) der Eltern meiner besten Freundin. Meine Freundin lebt mit Mann und Kind im gleichen Haus wie die Eltern und hat die Hündin dann auch in Pflege, wenn die Eltern sie nicht mit in den Urlaub nehmen können.

Die Hündin tanzt den Eltern meiner Freundin regelrecht auf der Nase herum. Sie lassen ihr fast alles durchgehen und wegen ihrer Unverträglichkeit und Angst gegenüber anderen Hunden und ihres großen Jagdtriebes (sie hat sich auf der Jagd nach einem kleinen Tier mal selbst in einer Betonröhre zugebuddelt und mußte dann von der Feuerwehr rausgeholt werden) wird sie seit ca. 2 Jahren ausschließlich an einer Flexileine spazieren geführt. Logisch, daß sie dann nicht ausgelastet ist und ständig Unsinn verzapft. Sie ist nicht besonders gut erzogen. Sie versucht immer wieder auszutesten, wie weit sie gehen kann. Ihre Eltern lassen ihr das durchgehen. Wenn sie aber damit klarkommen, soll es mir recht sein.

Sobald die Hündin aber zur Urlaubspflege ist, fängt das eigentliche Problem an. Der Mann meiner Freundin macht mit der Hündin lange Spaziergänge, um sie auszulasten. Das ist soweit auch in Ordnung. Was ich nicht in Ordnung finde ist, daß er meint, ihr in dieser Zeit die versäumte oder "vergessene" Erziehung wieder ins Gedächtnis rufen zu müssen. Und das auf nicht besonders geschickte Art. Das harmloseste ist noch, daß sie an der Straße, wenn sie sitzen soll auch mal ziemlich massiv runter gedrückt wird, wenn sie sich nicht sofort setzt. Eine ziemlich heftige verbale Zurechtweisung kommt noch dazu.

Hundebegegnungen laufen folgendermaßen ab: Assia (Foxhündin) sieht anderen Hund. Flexileine wird rangezogen und gesperrt. Assia zieht wie eine Wilde, macht den anderen Hund akustisch zur Schnecke und bläst sich dabei unheimlich auf. Entweder wird weiter gegangen, oder versucht, die Hunde sich anzunähern zu lassen. Wenn weitergegangen wird: Assia wird verbal und physisch (durch Nackenschütteln) zurechtgewiesen (sie soll ja den anderen Hund nicht anbellen) und ist dann meist für den Rest des Spaziergangs so verschüchtert, daß sie sich "brav" verhält. Wenn die Hunde sich annähern dürfen, wird aus der wild bellenden Assia plötzlich ein Angsthase, der sich hinter den Beinen versteckt.

Ohne Leine kommt Assia mit den meisten Hunden (zumindest mit Rüden) ganz gut klar. Da sie aber draußen nie von der Leine kommt, sind ihre Sozialkontakte demnach gleich Null. In ihrem Revier duldet sie andere Hunde nur schwer (auch nur Rüden und auch da nur mit Grollen).

Prinzipiell könnte mir das Ganze auch egal sein. Wo ich aber ganz große Bedenken habe ist, daß meine Freunde sich - wenn ihr Kind etwas größer ist - auch einen Hund zulegen möchten. Und ich fürchte, daß a) Assia mit diesem Hund nicht zurechtkommen wird und b) mit diesem Hund erzieherisch genauso verfahren wird.

Richtig klar geworden ist mir das erst letzte Woche, als wir mit besagten Freunden in einem Restaurant essen waren. Ich hatte Krümel dabei, die noch nicht immer zuverlässig auf ein "Sitz" reagiert. Unser Freund sah sich das an und meinte nur "Der Hund müßte auch nur mal ordentlich durchgedergelt werden, dann kapiert sie das schon!". Ich war erstmal sprachlos und habe ihm dann zu verstehen gegeben, daß ich es zwar auch nicht gutheiße, wie er mit dem Hund seiner Schwiegereltern umgeht,
zu aber auch keinen Kommentar abgebe, er solle das bitte auch lassen.

Ich möchte jetzt aber doch versuchen, die beiden (und vor allem unseren Freund) diplomatisch auf ihr Verhalten hinzuweisen. Ich kann mir einfach nicht mit ansehen, wie noch ein Hund so versaut wird. Wie kann ich das am besten angehen? Vielleicht fällt Euch ja was dazu ein.

Puh, das war eine Mega-Mail!! Ich hoffe, Ihr habt überhaupt so weit gelesen!

Liebe Grüße

Ana



05. Januar 1999 13:40

Hallöchen,

sowas kenne ich nur zu gut. Soweit es nur entfernte Bekannte sind, habe ich zu solchen Äußerungen lediglich das Gesicht verzogen, bin aber nicht weiter darauf eingegangen. Bei einer allerdings ziemlich guten Freundin habe ich dieses Problem auch. Das schlimme daran ist, sie will jetzt trotz (ziemlich argen) finanziellen Problemen nebst dem Hund auch noch ein kind haben. Sie läßt sich auch leider nicht davon abhalten, von keinem. Sie ist auch der Meinung, daß man einem Kind mal ordentlich die Leviten lesen muß, obwohl sie eigentlich wissen müßte, daß es nichts bringt, denn ihre Eltern haben das auch gemacht, und es hat nichts geholfen. Was ich damit sagen will, ist, daß es mir nicht gelungen ist, sie weder von vernünftiger Hundeerziehung zu überzeugen, noch sie davon abzuhalten, ein Kind zu bekommen. Ich habe seitdem diese seltsame Entwicklung bei ihr begonnen hat, unbewußt sehr viel Abstand von ihr genommen (obwohl ich sie schon seit 14 Jahren kenne), und habe im Moment kaum noch was mit ihr zu tun (was sich aber wieder ändern kann), da sämtliche Begegnungen in letzter zeit immer in Streit ausarteten, woran sie mir dann letztendlich auch noch die Schuld gab, obwohl ich diplomatisch war, und sie nur versucht hat, mich mit Beleidigungen zu überzeugen. Jedenfalls denke ich, daß es sehr, sehr schwer ist, jemanden, der so auf seiner Meinung beharrt, zu überzeugen. Bei meiner Freundin war es so: Je überzeugender meine Argumente waren, desto bockiger und verletzender mir gegenüber reagierte sie, d.h., sie fühlte sich persönlich angegriffen. Da hilft traurigerweise gar nichts, so ist zumindest meine Erfahrung.

Trotzdem viel Glück bei deinen Überzeugungsversuchen

Bis dann

Morgaine