Hallo miteinander!
Ich habe Eure Hilferufe gelesen, weiß auch nicht, ob ich euch helfen kann.
Ich hatte mit meinem damals etwa eineinhalb jährigen Cocker das selbe Problem, muß aber gestehen, es durch eigene Unachtsamkeit erst zum Problem gemacht zu haben. Mein anderer Cocker zeigte nämlich nie Interesse an Wild, und so habe ich bei Robin die Ansätze wohl nicht bemerkt. Nach einer "wunderschönen, spurlauten und spursicheren Arbeit" - so der Jagdaufseher- als Robin von ihm zurückgebracht wurde, hieß es, entweder vernünftige Jagdausbildung, oder das Problem anders in den Griff bekommen.
Da ich definitiv nicht Jagen möchte, suchte ich nach einer Lösung .
Vorab, es hat funktioniert, ich muß aber immer noch sehr auf ihn achten und ihn bei einem Waldspaziergang beschäftigen.
Also, zunächst sagte ich mir, Stöbern und Jagen ist selbstbelohnend, somit ist jede Extratour eine zuviel.
Das hieß erstmal 10 meter Leine. Er kam ca. drei Wochen gar nicht von der Leine, es wurde aber sehr viel mit Ihm an der Leine gespielt. Er sollte doch lernen, das alles Interessante von mir ausgeht! Zwischen den Spielen habe ich immer wieder Unterordnung gemacht, ihn durch Spielen belohnt. Außerdem bin ich Radgefahren, um seinem Bewegungsdrang genüge zu tuen. Ich habe bei der Unterordnung sehr viel Wert auf das Platz gelegt. Als er sich in jeder Situation zuverlässig hinlegte ( z.B. anderer Hund von Weitem, kein hinstürmen sondern sofort Platz!) habe ich angefangen, das Platz in Entfernung zu üben.
Dann habe ich ihn von der Leine gelassen, mit ihm gespielt, zum Weiterlaufen wieder an die Leine, wieder gespiel. Wichtig: das Anleinen darf keine Strafe sein, er muß sich darauf freuen, das jetzt was Anderes tolles passiert. Nächster Schritt: Leine ab zum Spielen mit anderen Hunden, weitergehen und selbst spielen, immer wieder Unterordnung. Aber freundlich bleiben, immer wieder Spielen!! Platz erst in wenig Abstand, dann auch in größerer Entfernung verlangen. Ich habe ihn in dieser Phase NIE abgerufen, sondern immer Abgeholt, um ihm die Entgültigkeit dieses Komandos klarzumachen. Tue ich in brenzligen Situationen jetzt noch. So konnte ich ihn nach und nach wieder Freilaufen lassen. Das Plazt ist immer noch eine Vorzeigeübung, und wird von Vielen als "Robins Notaus" bezeichnet. Es war viel Arbeit, und ich habe mir oft blöde Kommentare anhören müssen, wie : lassen sie ihn doch, er muß sich doch auch mal ausleben, oder er wird doch von selber wiederkommen. Aber nicht beirren lassen, es ist Euer Hund und Eurere Verantwortung!
Ich hoffe, daß Euch meine Erfahrungen ein Wenig weiterhelfen und wünsche Euch viel Erfolg!
Tschüs, Daggi