Liebe Babs,
auch wenn Du Deinem Hund, den Du sicher liebst, ein Schloß einrichten würdest: Ohne seine Menschen ist er ein armer Hund. Selbst wenn Du ihn bewegungsmäßig wohl auslastest, aber was sind drei Stunden Spazierengehen gegen die restlichen 21 Stunden Einsamkeit?
Ein Hund ist ein Rudeltier, er ist angewiesen auf das Zusammenleben mit seinem Rudel. Die Lösung, die Du hoffst, gefunden zu haben, ist für ihn vergleichbar mit Einzelhaft. Daß seine Umgebung nach menschlichen Maßstäben angenehm ist, hat für Deinen Hund keine Bedeutung - auch wenn es ihm natürlich rein physisch besser geht, als wenn er in einem zugigen Zwinger oder gar an der Kette leben müßte. Doch seine Seele leidet trotzdem.
Ich weiß, daß es unglaublich schwer fällt, sich von seinem vierbeinigen Gefährten zu trennen. Trotzdem rate ich in diesem Fall dazu. Vielleicht fällt Dir die Entscheidung leichter, wenn Du die Lebensjahre, die Dein Hund noch vor sich hat, mal hochrechnest und mit den Stunden multiplizierst, die er täglich allein sein muß. Für mich wäre der bessere Weg, ein gutes Plätzchen für ihn zu suchen, wo er mit seiner Familie leben darf. Wenn er es bisher gewöhnt war, wird er sich schnell (und sicher glücklich) dort einfügen, muß er noch längere Zeit als Einsiedler leben, wird er vermutlich zunehmend Störungen entwickeln. Du bist jetzt in der Lage, in Ruhe nach einem schönen neuen Zuhause zu suchen. Wenn Du weißt, daß Dein Hund ein schönes Leben hat, wird auch die Trennung leichter fallen. Für Dich bedeutet das natürlich, das eigene (egoistische?) Bedürfnis nach weiterem Besitz Deines Hundes aufzugeben. Ich schreibe "Besitz", weil es so leider kein Zusammenleben mehr ist.
Bevor Du eine Entscheidung triffst: Hast Du bereits alle therapeutischen Möglichkeiten bezüglich Deiner Allergie abgeklärt? Es gibt meines Wissens in vielen Fällen wirksame Methoden, Allergien gegen Tierhaare anders in den Griff zu bekommen, als auf den Kontakt mit dem Tier zu verzichten. Leider weiß ich nicht, welche.
Liebe Grüße,
Jutta