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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Halti
01. Oktober 1997 14:29


Hallo Mecki,

es ist etwas schwierig auf diese Mail zu antworten (wegen dem ganzen Gequoddel wirds leich unübersichtlich). Ich glaube es wäre einfacher, wenn man sich gegenüberstünde und auch noch den Hund dabei hätte, denn all Deine Fragen und Anmerkungen sind so stark Praxisbezogen, daß mir Worte nicht ausreichen. Einen kleinen Ansatz versuche ich aber trotzdem :-)

Wichtig ist, daß man für das Halti eine extra Leine verwendet und der Hund nicht direkt am Halti geführt wird.

Soll das heissen, 2 Leinen. 1 am Halti und 1 am Halsband ?

Richtig! :-) Es erfordert eine gewisse Konzentration. Doch wir werden nicht bei jedem Spaziergang mit zwei Leinen jonglieren. Wenn das Halti nur zur direkten Therapie verwendet wird, so ist man nach kurzer Zeit nicht nur eine Leine wieder los, sondern auch das Halti :-)
Damit der Hund durch das Halti etwas lernt muß immer ERST ein Hörzeichen erfolgen und ERST DANACH, also wenn der Hund den Hundeführer ignoriert, der Zug am Halti. Nur so erreichen wir, daß der Hund versteht, worauf sich unsere Dominanzgeste bezieht. Sobald der Hund ansprechbar ist, muß der Druck am Halti weg sein!

Wenn der Hund nach ein paar Versuchen seine Übung verstanden hat, wird die Wirkung des Halti immer mehr reduziert. Nach spätestens einer Woche sollte das Halti überflüssig sein.

Wie stellst Du Dir dies bei einem "auf andere Hunde ständig und unermüdlich aggressiv reagierenden Hund" vor ?

Ich hatte bisher nur mit zwei unermüdlich keifenden Hunden zu tun. Bei keinem von beiden war ein Halti erforderlich. Beim ersten halfen Leckerli. Beim zweiten genügt inzwischen eine Warnung und im Notfall verwende ich einen Dominanzgriff. Allerdings vermeide ich mit ihnen belebte Straßen. Sie genießen Wanderungen in der Natur viel mehr. Wie man einen Hund mit Halti therapiert, sollte man sich von einem guten Ausbilder zeigen lassen. (Kenne bisher leider nur 2 davon ;-))

Aber was ist wohl besser, Halti oder Stachelhalsband. Ich denke darüber sind wir uns einig. Wenn die Agression zu anderen Hunden nicht nachlässt, was dann tun ?

Ich halte Stachelhalsbänder für eine sinnlose Quälerei. Das Halti halte ich für ein Hilfsmittel, das bei wohldurchdachtem Einsatz seinen Zweck erfüllt, ich verwende es aber nicht, wenn es sich vermeiden läßt.

Zum Thema "an der Leine ziehen"Beste Erfolge hatte ich bisher mit einem Brustgeschirr.

Half uns leider garnicht. Im Gegenteil, ins Brustgeschirr legte sich der Rüde noch mehr in´s Zeug.

Da spielt uns unsere Vorstellung einen Streich. Viele Leute erwarten, daß ein Hund an einem Geschirr zieht, denn ursprünglich waren die Geschirre ja für Schlittenhunde gedacht. Dabei hat sich aber ein Denkfehler eingeschlichen. An dieser Stelle zitiere ich mich selbst ;-)

Dabei ist es nicht das Hilfsmittel selbst, das den Hund davon abhält zu zerren. Es ist vielmehr das Verhalten des Hundeführers.

Dann müsste es ja auch "ohne Hilfsmittel" gehen. Ist aber anscheinend nicht so.

Geschirr und Leine haben allein die Aufgabe, den Bewegungsradius des Hundes zu begrenzen. Sie nehmen dem Hund die Möglichkeit sich abzusetzen, wenn er sich nicht mehr mit seinem Menschen verständigen will. Für etwas anderes brauchen wir Leine und Geschirr nicht. Ansonsten kann man sich mit dem Hund einfach durch Stimme, Körperhaltung und Gestik verständigen. Wie man einem Hund mit Geschirr das ziehen abgewöhnt kann ich hier leider nicht genauer beschreiben. Hunde sind so unterschiedlich und es kommt auf viele Kleinigkeiten an. Um die Methode wirklich zu verstehen, muß man sie gesehen, verstanden und geübt haben.

Wie immer bei der Hundeerziehung ist das Wichtigste die Konsequenz. Wer nicht möchte, daß der Hund zieht, darf ihn einfach nicht ziehen lassen. Sobald der Hund anfängt zu zerren, bleibt man stehen.

Und macht aber vorher einen "Bodybilkurs", damit man seinen Hund auch "packt".

Ja, in manchen Situationen braucht man vielleicht Kraft, doch grundsätzlich sollte es keinen Anlaß geben, daß man Kraft aufwenden muß. Mit Psychologie sind wir auch Hunden überlegen, die uns kräftemäßig überlegen sind.

Ich lege meinen "ungezogenen" Rüden in´s Platz wenn´s wir einem anderen Hund begegnen, auf den er aggressiv reagiert. Das ist bis heute meine beste Erfahrung.

Sehr gut! Wichtig ist, daß der Hund ansprechbar ist und seine Kommandos in jeder Lage beherrscht.

Tja, bleibt mir nur, nochmal auf den Buchtip zu verweisen (siehe Mail an Petra). Gudrun Feltmann-von Schröder hat mich wirklich beeindruckt und zu einem ganz neuen Umgang mit Hunden gebracht. Sie kann sich auch besser ausdrücken als ich ;-)

Viele Grüße!
Eva


01. Oktober 1997 14:32

Hallo Eva,
unser Rocky lief 6 Jahre lang mit einem Halti. Wir haben nie gemerkt,
dass sich der Hund psychisch verändert hat. Er war bis ins hohe Alter
ein fröhlicher und zufriedener Hund, der zu seinen Artgenossen
freundlich war.

Klingt gut, aber wozu dann das Halti???


01. Oktober 1997 15:05

Hallo,

also das ein Halti einen psychischen Schmerz verursacht kann bei einigen wenigen Hunden stimmen.
Das ist aber die Ausnahme!!
Der Hund sollte auch nicht am Halti geruckt werden, sondern einfach nur den Kopf zum Besitzer drehen, damit
der Kontakt wieder hergestellt wird.

Klingt ja eigentlich gut, aber weder der Leinenruck der Hundeplätze, noch das Kopfdrehen mit dem Halti sind eine besonders höfliche Art, sich mit dem Hund zu vertändigen, wenn man dem Hund nicht die Chance gibt, auf seinen Partner Mensch zu reagieren. Zuerst sollte man den Hund also immer ANSPRECHEN. Das Vorstürmen kann man verhindern, indem man seinen Hund rechtzeitig kurz hält und ihm einen Auftrag gibt (z.B. Sitz, Platz, Fuß etc.) Erst wenn der Hund uns ignoriert, "drehen" wir sein Gesicht zu uns. Und dann müssen wir ihm nochmal die Chance geben, unseren Auftrag auszuführen. Sinngemäß sagen wir dadurch zu unserem Hund"Du hast mich wohl nicht richtig verstanden? Wenn ich "Sitz" sage, dann meine ich auch "Sitz"." Wenn wir konsequent sind, wird der Hund bald beim ERSTEN Mal gehorchen, also BEVOR wir mit dem Halti einwirken müssen. Wenn es soweit ist, wird weiter geübt und die Wirkung des Halti stufenweise abgebaut (einhängen der Haltileine in den hinteren Ring, Halti ohne Leine, gar kein Halti mehr ).

Mein Hund läuft jetzt schon ein Jahr ohne Halti und spielt damit auch Ball und frißt
ohne Störung.
Falls wir anderen Hunden begegnen, drehe ich um - denn sonst muß ich Druck ausüben und das erzeugt
bei ihm wieder Aggression.

Dieses Verhalten finde ich sehr gut!!! Wozu müssen wir beweisen, daß wir genug Muskeln haben um zwei keifende Hunde auf einem engen Weg aneinander vorbezubringen? Zeigen wir doch lieber Grips und Hundeverstand und weichen Situationen aus, die für uns und unseren Hund überflüssigen Streß bedeuten.

Jetzt hab ich mir eine Sprühflasche mit Thermalwasser - ohne Parfüm reinstes Wasser - besorgt,
damit kann ich ihn wunderbar stoppen, er ist sofort aus seiner Angriffslust raus und geht wieder
ordentlich.

Diese Art den Hund zu "überfallen" ist sicher wirkungsvoll, macht dem Hund aber nicht klar, daß man sein Verhalten "unschön" findet. Er verbindet also"Wenn ich kläffe bekomme ich eine unangenehme Dusche", und nicht "wenn mein Frauchen "Sitz" sagt, dann meint es auch "Sitz"." Wenn man sich mit dem Hund auseinanderstezen will, muß man in seiner Sprache mit ihm sprechen - "Wasserduschen" gehören nicht dazu. ;-)

Aber noch was zu dem StehenbleibenDa lacht er drüber. Ich hab das auch schon mit Platz versucht - keine
Wirkung. Im Moment versuche ich es mit Richtungswechsel und ganz langsam gehen und er reagiert sehr
aufmerksam. Das scheint für ihn verständlich zu sein. Na, wir werden sehen!

Klngt sehr gut! Ich habe den Eindruck, daß Du Deinen Hund sehr gern hast und Dich bemühst, ihn und seine Bedürfnisse zu verstehen. Auch wenn es etwas blöd ist, so die Werbetrommel für ein Buch zu rühren, möchte ich Dich trotzdem auf das Buch von Gudrun Feltmann-von Schröder (siehe meine Mail an Petra) hinweisen. Ich bin sicher, es wird Dich interessieren! Es ist sehr ausführlich in den Bereichen der mentalen Entwicklung und den Lernvorgängen des Hundes, seinem Verhalten gegenüber anderen Hunden und gegenüber Menschen, hat aber auch viele interessante Beispielgeschichten und einen kurzen Teil über Erziehung. Bedenke bitte, daß das Buch geschrieben wurde, bevor das Geschirr als Hilfsmittel aufkam. Heute führt sie alle Hunde nur noch am Geschirr :-)

Viele Grüße!
Eva



01. Oktober 1997 17:37

Hi!

Hast Du schon einmal beobachtet, wie sich ein Hund verhält, der zum ersten Mal einen Maulkorb verpaßt bekommt? Er wird versuchen, das Teil so schnell wie möglich loszuwerden.

Ja, das habe ich schon sehr oft beobachtet. Allerdings engt ein Maulkorb einen Hund erheblich ein und ist daher natürlich sehr unangenehm. Ich kenne aber auch sehr viele Hunde, die sich nach kurzer Eingewöhnungszeit problemlos an das Halti gewöhnt haben. Sie machen weder einen eingeschüchterten noch einen psychisch gestörten Eindruck. Sicher wird der Schnauzengriff durch das Halti symbolisiert, aber zum einen hört der Druck durch das Halti sofort auf, wenn der Hund nicht mehr zieht und zum anderen begreift der Hund sehr schnell, daß das Halti nicht so "ernst" ist, wie ein richtiger Schnauzengriff durch einen anderen Hund.

Zusätzlich wird der Hund gezwungen sich auf den Hundeführer zu konzentrieren (der sich dabei meist unwillkürlich vorbeugt, was den Hund zusätzlich schwer beeindruckt).
Schwer beeindruckt durch Vorbeugen des Oberkörpers? Dies mag ja auf stark verängstigte Hunde zutreffen, den normalen Hund beeindruckt dies wirklich nicht!

grinning smileyer psychische Druck des Halti ist also schlicht und einfach nicht zu leugnen.
Hunde untereinander verständigen sich auch mit psychischem (und physischem) Druck....


"Hund und Mensch im Zwiegespräch - Spielregeln für eine Partnerschaft" von Gudrun Feltmann-von Schröder empfohlen.

Ich kenne das Buch und finde es in vielen Dingen nicht besonders gut.

Gruß
Petra


01. Oktober 1997 20:55

Hi!

Hast Du schon einmal beobachtet, wie sich ein Hund verhält, der zum ersten Mal einen Maulkorb verpaßt bekommt? Er wird versuchen, das Teil so schnell wie möglich loszuwerden.

Ja, das habe ich schon sehr oft beobachtet. Allerdings engt ein Maulkorb einen Hund erheblich ein und ist daher natürlich sehr unangenehm. Ich kenne aber auch sehr viele Hunde, die sich nach kurzer Eingewöhnungszeit problemlos an das Halti gewöhnt haben. Sie machen weder einen eingeschüchterten noch einen psychisch gestörten Eindruck. Sicher wird der Schnauzengriff durch das Halti symbolisiert, aber zum einen hört der Druck durch das Halti sofort auf, wenn der Hund nicht mehr zieht und zum anderen begreift der Hund sehr schnell, daß das Halti nicht so "ernst" ist, wie ein richtiger Schnauzengriff durch einen anderen Hund.

(Ich fürchte, daß die meisten Menschen, die von Hunden - ja sogar vom eigenen Hund - angegriffen werden, zuvor nicht den Eindruck hatten, daß das Tier psychisch gestört war. Das aber nur als in diesem Zusammenhang vermutlich irrelevante, aber, wie ich aus persönlicher Erfahrung weiß, leider wahre, Randbemerkung.)

Wenn ich Dich richtig verstanden habe, dann läuft Dein Hund viel frei und hört auch gut, doch in Situationen wo der Hund an der Leine gehen muß, führst Du ihn meistens direkt am Halti. Ziel Deiner Erziehung ist also, den Hund daran zu gewöhnen, daß er am Halti geführt wird. Dem entnehme ich, daß Du Dich damit abfindest, daß der Hund mit Halti kontrollierbar ist, ohne Halti jedoch die gleichen Unarten hat wie zuvor und Du machtlos zusehen mußt. Denn sonst könntest Du ja nach einiger Zeit das Halti weglassen. Offensichtlich wird durch das Halti ein Problem verschoben, aber nicht gelöst. Das kann es aber doch wohl nicht sein? Ist es denn nicht viel sinnvoller, sich EINMAL - mit Hilfe des Halti - durchzusetzen, dem Hund also klar zu machen, was man von ihm möchte, und dann auf das Halti verzichten zu können?

Zusätzlich wird der Hund gezwungen sich auf den Hundeführer zu konzentrieren (der sich dabei meist unwillkürlich vorbeugt, was den Hund zusätzlich schwer beeindruckt).
Schwer beeindruckt durch Vorbeugen des Oberkörpers? Dies mag ja auf stark verängstigte Hunde zutreffen, den normalen Hund beeindruckt dies wirklich nicht!

Ja, kaum zu glauben, aber selbst durch die leichte Bewegung des Oberkörpers können wir unserem Hund verschiedenes signalisieren, und verschiedene Reaktionen bewirken. Der Eindruck, den das macht, hängt sowohl vom Hund, als auch von der Situation ab. So interessant die Körpersprache beim Umgang mit Hunden auch ist, es würde jetzt zu weit führen auch darauf noch genauer einzugehen.

grinning smileyer psychische Druck des Halti ist also schlicht und einfach nicht zu leugnen.
Hunde untereinander verständigen sich auch mit psychischem (und physischem) Druck....

Meine Rede! Allerdings wird zwischen Hunden der Druck von selbst wohldosiert und dient der Verständigung und Vermeidung von ernsthaften Auseinandersetzungen.


"Hund und Mensch im Zwiegespräch - Spielregeln für eine Partnerschaft" von Gudrun Feltmann-von Schröder empfohlen.

Ich kenne das Buch und finde es in vielen Dingen nicht besonders gut.

Es wäre wirklich sehr hilfreich, wenn Du etwas genauer sagen könntest, was Dir an dem Buch nicht so gut gefallen hat. Der Aufbau des Buches oder der Erziehungsansatz an sich? Du würdest mir dadurch sicher gute Anregungen und Stoff zum Nachdenken geben.
Danke im Vorraus!
Eva


02. Oktober 1997 08:49

Hi!

(Ich fürchte, daß die meisten Menschen, die von Hunden - ja sogar vom eigenen Hund - angegriffen werden, zuvor nicht den Eindruck hatten, daß das Tier psychisch gestört war. Das aber nur als in diesem Zusammenhang vermutlich irrelevante, aber, wie ich aus persönlicher Erfahrung weiß, leider wahre, Randbemerkung.)

Da kann ich Dir nur zustimmen.

Wenn ich Dich richtig verstanden habe, dann läuft Dein Hund viel frei und hört auch gut, doch in Situationen wo der Hund an der Leine gehen muß, führst Du ihn meistens direkt am Halti. Ziel Deiner Erziehung ist also, den Hund daran zu gewöhnen, daß er am Halti geführt wird.

Das stimmt nicht ganz. Mein Hund läuft fast immer ganz frei. In den allermeisten Situationen, in denen er an der Leine laufen muß (Verkehr etc.). geht er am Halsband problemlos. Nur in einigen außergewöhnlichen Situationen muß ich das Halti verwenden (z.B. Gang durch die Innenstadt, ohne daß er vorher Gelegenheit hatte, sich auszutoben oder bei Agility-Turnieren, bei denen er fast überschnappt vor Begeisterung). Ich habe das Halti also in der Tasche und wenn er sich nicht mehr beherrschen kann, ziehe ich es ihm an. Ziel ist nicht, daß er sich daran gewöhnt, das ist er schon. Ich kann das Ziehen in den beschriebenen Situationen mit Anmeckern und dem berühmten Ruck durchaus abstellen, möchte aber lieber das Halti benutzen.

Schwer beeindruckt durch Vorbeugen des Oberkörpers? Dies mag ja auf stark verängstigte Hunde zutreffen, den normalen Hund beeindruckt dies wirklich nicht!
Ja, kaum zu glauben, aber selbst durch die leichte Bewegung des Oberkörpers können wir unserem Hund verschiedenes signalisieren, und verschiedene Reaktionen bewirken.
Das habe ich auch nicht bezweifelt. Sicher signalisieren wir ständig durch unsere Körpersprache (auch durch kleinste Bewegungen) dem Hund etwas. Allerdings haben sich die meisten Hunde durchaus damit abgefunden, daß der Mensch eine in ihren Augen sehr ungenaue und oft nichtssagende (für den Hund) Körpersprache hat. "Schwer beeindruckt" durch Vorbeugen bezweifle ich aber.

Hunde untereinander verständigen sich auch mit psychischem (und physischem) Druck....
Meine Rede! Allerdings wird zwischen Hunden der Druck von selbst wohldosiert und dient der Verständigung und Vermeidung von ernsthaften Auseinandersetzungen.
Der Druck des Halti hört auf, sobald der Hund nicht mehr zieht.

"Hund und Mensch im Zwiegespräch - Spielregeln für eine Partnerschaft" von Gudrun Feltmann-von Schröder empfohlen.
Ich kenne das Buch und finde es in vielen Dingen nicht besonders gut.
Das Problem ist, daß ich dieses Buch zum letzten Mal vor einigen Jahren
gelesen habe und mich nur noch daran erinnern kann, daß ich es in einigen
Dingen ziemlich schlecht fand. Leider kann ich dies jetzt nicht mehr
begründen und daher auch nicht in eine Diskussion einsteigen. Klingt
ziemlich nach Ausrede und wahrscheinlich hätte ich besser mein vorlautes
Maul gehalten..... Ich werde versuchen, es mir in den nächsten Wochen noch
einmal in der Bücherei auszuleihen (da ich es nicht selber habe) und dann
ein Statement abzugeben.

Ich kann mich nur noch daran erinnern, daß Feltmann auf der Linie fährt,
ein Hund, der nicht "hört", hat die Übung nicht begriffen. Das ist ein
ziemlich behavioristischer Ansatz, den ich überhaupt nicht teilen kann, da
er endogene Faktoren des Hundes nicht berücksichtigt.

Eine Berufskollegin von mir war jetzt erst auf einem Seminar mit Frau
Feltmann und hat dies wiederum bestätigt.

Wie gesagt, dies ist eine ziemlich wackelige Argumentationsbasis....

Es wäre wirklich sehr hilfreich, wenn Du etwas genauer sagen könntest, was Dir an dem Buch nicht so gut gefallen hat. Der Aufbau des Buches oder der Erziehungsansatz an sich? Du würdest mir dadurch sicher gute Anregungen und Stoff zum Nachdenken geben.

Ich werde es mir nochmal besorgen und dann genauer etwas dazu sagen.

Gruß
Petra