Hallo Eva,
so ganz kann ich Deiner Erziehungsmethode ja nicht folgen.
Wie soll ich einen 45 kg Hund an der Leine halten, der gerne auf jemand
losgehen will?
Und wenn der Mattis halt meint so ein Jogger könnte gefährlich werden, dann
paßt er halt auf!
Sehe ich richtig, daß Du mit "paßt er halt auf" meinst, daß er sich mit aller Gewalt in die Leine stemmt und dem "gefährlichen" Etwas zu verstehen gibt, daß er es in der Luft zerreißen wird, wenn er den lästigen Ballast hinter sich erst mal losgeworden ist?
Viele Hunde sind uns kräftemäßig überlegen. Umso wichtiger ist es, daß man sich auf ein körperliches Kräftemessen gar nicht erst einläßt. Der Hund muß merken, daß Du darauf bestehst, daß Dein Auftrag ausgeführt wird, egal was für eine Ablenkung da ist. Natürlich muß man das üben, aber es funktioniert nur, wenn man konsequent ist. Deshalb sage ich auch, daß die Unart nach einer Woche weg sein muß. Das heißt, man übt mehrmals täglich mit dem Halti, der Hund lernt dabei, daß er auf Deinen Auftrag hören muß und daß er keine Chance hat zu kläffen. Wenn erst der 20. oder 30. Jogger an ihm vorrübergeprescht ist, wird es ihm wohl bald selber zu dumm. Es ist aber alles umsonst, wenn man ihm 3 mal gesagt hat, er soll das Kläffen lassen, und ihm beim vierten Mal wieder kläffen läßt.
Naja, wahrscheinlich habe ich mich wieder völlig unklar ausgedrückt. Aber eigentlich wollte ich hier auch keine Vorträge über Hundeerziehung halten. Ich wollte nur dringend davon abraten, daß man einfach einem Hund, mit dem man Probleme hat, ein Halti verpaßt, und glaubt, daß man damit sein Kommunikationsproblem mit dem Hund gelöst hat.
Mein Hund läuft auch am Geschirr, aber das Ziehen ist dadurch nicht viel
besser geworden.
Wie ich inzwischen schon mehrfach erwähnt habe, ist es nicht das Hilfsmittel allein, das dem Hund das Zerren abgewöhnt.
Das einzig Gute daran ister kriegt nichts an den Kehlkopf
Und das sollte uns schon eine Menge wert sein!
und ich kann ihn kurz anlupfen, wenn er sich mal wieder ins Zeug legt.
Tja, es wäre eben schöner, wenn man ihn nicht "anlupfen" müßte, sondern ihm vorher sagen könnte, daß er den Blödsinn lassen soll.
Dieses Vorbeugen würd ihn auch nicht beeindrucken, ich kann mir nur vorstellen,
daß er mich auf die Seite schiebt um besser aufpassen zu können.
Ich habe niemals behauptet, daß man einen Hund, der gerade jemanden ankläfft, und für den man also gerade Luft ist, auch nur im geringsten durch über ihn beugen beeindrucken kann. Meine Bemerkung bezog sich nur auf die Situation, wo ein Hund, der am Halti hängt, plötzlich seinen Kopf zum Hundeführer gedreht bekommt, ihn nicht mehr bewegen kann, und den Hundeführer über sich gebeugt sieht. In dieser Dominanzstellung verharrend, kann man fast jeden Hund schwer beeindrucken. Man sollte einfach wissen, was man tut.
Ich denke, wenn ich bei der "Wasserdusche" NEIN sage, hat er das auch kapiert.
Er kapiert sicher, daß Du Dich aufregst und nicht mit ihm zufrieden bist. Du hast auch den gewünschten Erfolg, daß der Hund von seinem Gekläffe abläßt. Aber er versteht nicht, daß Du sein Verhalten nicht duldest, denn offensichtlich mußt Du jetzt immer eine Wasserflasche mit Dir rumschleppen, weil der Hund Deinen Auftrag ("Klappe halten und hinsetzen"
nicht ernst nimmt und erst auf die Dusche reagiert.
Hast Du übrigens schon das Buch von Günter Bloch "Der Wolf im Hundepelz" gelesen?
Kann ich nur wärmstens empfehlen!
Nein, ich kenne es leider noch nicht, aber der Titel klingt gut und ich werde es sicher verschlingen, sobald sich die Gelegenheit gibt.