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Versteht Ihr das?

geschrieben von Ingrid und Sina(YCH) 
Versteht Ihr das?
18. Februar 2001 19:43



Hallo Yorkies,

Ich versuche seit Tagen eine Erklärung für ein Verhalten von Sina zu bekommen, vielleicht seid ihr schlauer.

Sina hat ja Angst vor Menschen, das ist bekannt. Aber an Einige hat sie sic gewöhnt. z.B. an meine Nachbarn gegenüber, mit denen ich sehr gut befreundet bin.

Gehe ich dorthin, geht sie mit. Ohne Ziehen und Zerren. Sie geht dort ins Haus und bewegt sich frei. Schnüffelt überall rum. Es geht dort lebhaft her, sie haben 3 Jungs. Sina hat vor diesen nicht mehr allzuviel Angst, allerdings dürfen sie nicht schnell auf sie zugehen.

Wenn wir dann am Tisch sitzen, fühlt sie sich wie zu Hause. Sie schnüffelt an den Nachbarn rum, lutscht meiner Nachbarin den Zeh ab, schnüffelt sogar den Mann an. Meine Nachbarin darf sie sogar streicheln.

Und jetzt zur Frage: Wenn die Tagespflege mal nicht kann (sie war jetzt über eine Woche richtig krank), bleibt Sina hier. Bewusste o.g. Nachbarin kommt dann mittags rüber um sie in den Garten zu lassen. Das passiert jetzt so seit einem halben Jahr, allerings nur sporadisch, Sina ist ja nicht oft hier alleine zu Hause.

Anfangs haben wir es so gehalten, Nachbarin ins Haus, Terassentür auf (Sina war im 1. Stock), Nachbarin wieder raus. Nach 1h wieder rein, Terassentür zu, Futter hinstellen. Für den Fall dass Sina um die Ecke linst, nicht beachten.

Seit sie die Nachbarin besser kennt läuft es so, dass diese mal hochgeht und Sina ein Leckerlie am ausgestreckten Arm anbietet ohne sie anzuschauen. Nimmt Sina es nicht an, Leckerlie ablegen, umdrehen und gehen.

Und obwohl Sina drüben so zutraulich ist, verhält sie sich hier immer noch so, als wäre meine Nachbarin eine total Fremde. Sie versteckt sich in der hintersten Ecke.

Und das ist meine Frage. Warum tut sie das? Liegt es daran, dass ich nicht dabei bin?

Erstaunlich ist noch folgendes: Letztens gab es ein Abstimmungsproblem (das Wochenende lag dazwischen). Meine Nachbarin dachte, Sina geht montags wieder zur Tagespflege (wie gesagt, sie hat 3 Jungs und ist hochschwanger, da kann man mal was vergessen). Ich war der Meinung, meine Nachbarin weiss Bescheid und habe nicht extra nochmal erinnert. Fakt war, sie hat Sina vergessen. Und als ich dann nach Hause kam, wirkte Sina ein wenig durcheinander, sie hat also ihr Mittagsritual vermisst.

Es lag nicht daran, dass sie nicht raus konnte, wir wissen nicht, ob sie diese Möglichkeit überhaupt nutzt. Und auch das Futter, das sie mittags bekommt, rührt sie oft nicht an. Erst wenn ich da bin.

Das war auch nicht immer so, eine Zeitlang hat sie mittags gefressen.

Also hat irgendwer eine Idee?

Ingrid und Sina

18. Februar 2001 20:20

Hallo Ingrid,

in freier Natur haben Welpen oft folgendes Verhalten: Dringen Fremde oder auch nur jemand, der dort nicht hingehört, ins Revier ein, möglichst unsichtbar bleiben, denn Entdeckung ist lebensgefährlich, wenn Mutter nicht zur Verteidigung dabei ist.

Könnte Sina dieses Verhalten zeigen?

grüßlis, Gaby

18. Februar 2001 21:13

Hallo Ingrid,

ich denke, daß ich meinen Aiko in etwa mit Deiner Sina vergleichen kann (durch mangelnde Prägung und Sozialisation hat er auch eine extreme Menschenangst, die wir aber ganz gut in den Griff bekommen haben)

: Und obwohl Sina drüben so zutraulich ist, verhält sie sich hier immer noch so, als wäre meine Nachbarin eine total Fremde. Sie versteckt sich in der hintersten Ecke.
:
: Und das ist meine Frage. Warum tut sie das? Liegt es daran, dass ich nicht dabei bin?:

Ich denke, daß wird es sein. Aiko läßt sich auch nur von guten Bekannten streicheln, wenn ich dabei bin. Er kommt dann zwischendurch zu mir, so als ob er eine Bestätigung für sein Verhalten haben möchte. Er meldet auch nur Besucher, wenn ich im Haus bin, unabhängig davon, ob noch jemand von der Familie da ist.

:.....Und als ich dann nach Hause kam, wirkte Sina ein wenig durcheinander, sie hat also ihr Mittagsritual vermisst.:

Aiko braucht ebenfall einen strukturierten Tagesablauf, das gibt ihm Sicherheit. Ich habe die Beobachtung gemacht, daß gerade ängstliche Hunde viel schneller aus der Fassung geraten, wenn sich Situationen plötzlich ändern.

:Und auch das Futter, das sie mittags bekommt, rührt sie oft nicht an. Erst wenn ich da bin. :

Bei Aiko hat es 1,5 Jahre gedauert, bis er, wenn ich mal nicht da war, getrunken oder gefressen hat. Nach zwei Jahren hat er in den Spielpausen auf dem Hundeplatz zum ersten Mal entspannt getrunken, obwohl ich eigentlich den Eindruck hatte, daß er sich dort von Anfang an sehr wohl fühlte.

Viele Grüße von

Anna mit dem ebenfalls ängstlichen Aiko, der aber schon viel dazugelernt hat.


18. Februar 2001 21:04

Hallo Gaby,

könnte eine Idee sein, hatte ich auch schon dran gedacht. Zumal Sina ja wild geboren wurde und 6 Monate wild gelebt hat.

Aber: Als ihre Tagespflege das erste Mal kam um sie zu holen, kam sie wie der geölte Blitz an die Tür. Und meine Freundin ist ja nicht fremd, schliesslich nuckelt sie drüben an ihrem Zeh.

Das ist ja das, was mich verwundert.

Ingrid und Sina

19. Februar 2001 13:46

Hallo Ingrid und Sina,

scheue/ängstliche Hunde haben manchmal ein nicht völlig logisches, nach menschlichen Maßstäben zu begreifendes Verhalten.
ich hab ja schon öfter von meinem Husky, angeboren scheu, erzählt. Er kennt meine Eltern, (leben nicht bei mir) seit er Welpe ist. Sein Zutrauen ist nicht stabil, mal freut er sich, mal zieht er sich ängstlich zurück.
Was ihm schwerfällt, auch mit 10 jahren, ist Besuch in seinem heiligen Reich, wo er doch normalerweise die absolute Geborgenheit erfährt.
Ich würde die Pflegemutter nicht in den 1. Stock gehen lassen, sondern es der Hündin überlassen, eines Tages selbst zu kommen.
Als Gast bei Freunden zu sein, ist etwas völlig anderes, hier verhalten sich auch viele ängstliche Hunde neutraler
Liebe grüße
ChristineHd