Grüß dich,
: Also sexuelle Hyperaktivität wegen Langeweile und Bewegungsmangel? Und dann das Problem mit dem Skalpell lösen?? Also doch wieder Kastration aus Bequemlichkeit??? Wie wäre es denn, daß Pferd mal nicht am Schwanz aufzuzäumen und den Hund statt dessen ein erfülltes und ausgelastetes Leben zu bieten? Kein Hund ist dafür geboren worden, sich nur auf dem Sofa herumzulümmeln, und Probleme, die sich dadurch ergeben, kann man auch anders lösen.
Wie du sagst, kein Hund ist nur für die Couch, doch auch kein Hund ist nur für den Schutzdienst geboren. Der Beagle im Schutzdienst? Aber im Agility, doch auch wieder nicht jeden Tag. Jeden Tag vier Stunden Spaziergang mit Aufgabenverteilung? Manche Hund haben aber auch wirklich keinerlei Interesse an sportlichen Betätigungen, die ziehen die Couch vor. Oder welchem Sport möchtest du einer englischen Bulldogge anbieten? Es gibt aber auch Hundebesitzer, die wollen nicht dreimal die Woche auf dem Hundeplatz rumlungern, die wollen einen Couchpotato mit täglichen Auslauf. Und genau dafür gibts ja auch die verschiedenen Rassen, damit für jeden Bedarf etwas dabei ist ... sei es für manche auch noch so abwägig, doch die Ansprüche sind nun mal unterschiedlich.
Ich habe z.B. meinen Sporthund kastriert, weil er im Alter von vier Jahren begann, bei meinen zwei Katzen und draußen bei jeden Welpen aufzureiten. Es war durchaus in den Griff zu bekommen, denn der Hund befolgt meine Kommandos. Doch auch als Rudelführer kann ich ihm sein Gefühl auf Lust nicht verbieten, also hockte er dann jammernd neben mir, wedelte die Welpen an. Oder wartete, dass die Katzen vom Kratzbaum sprangen. Ich persönlich fand, dass das kein Leben für meine Katzen ist. Auch wenn ich den Hund im Griff hatte, es war ein dauerndes Lauern. Und glaube mir, auch für den Hund war das nicht sonderlich befriedigend.
: Dann könnten die Kupierbefürworter genauso argumentieren, "besser dem Hund gleich den Schwanz abschneiden, dann knabbert er auch nicht daran, wenn er sich den ganzen tag über im Zwinger langweilen muß". Und beides, sexuelle Hyperatikivät und Benagen der eigenen Rute, entstehen nicht dadurch, daß ein Hund einen Geschlecht hat oder einen Schwanz, bei beidem muß ich die Haltungsbedingungen üebrdenken und ggf. korrigieren...
Das ist doch wirklich an den Haaren herbeigezogen. Und die Pfoten schneiden wir auch gleich ab, weil er ja daran ebenfalls knabbern könnte. Du kannst nicht einfach verfaulte Tomanten mit knackfrischen roten Äpfeln vergleichen, nur weil hier der Unterschied auf der Hand liegt.
Wenn der Rüde eh nie darf, wozu soll er dann potent bleiben? Wenn die Hündin nie Welpen haben soll, wozu dann jede Läufigkeit mitmachen? Scheinträchtigkeit? Oder liegt das auch an der mangelnden Autorität des Besitzers? Sexuelle Frust ist keine Sache der Autorität! Ich spare mir jetzt einen Vergleich.
Ich glaube, du gehst zu weit, bist zu sehr vernarrt in das Bild des "naturbelassenen Hundes". Man kann nicht an einer Seite die Natur pur verlangen, doch auf der anderen Seiten genau dieser Natur nicht mehr den freien Lauf lassen.
Mina