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Abhauen?

geschrieben von Sylvi(YCH) 
Abhauen?
10. Mai 2001 17:45


Hallo "Yorkies",

bin seit einigen Monaten "stiller Zuhörer" (besser Leser) in Eurem Forum. Heute habe ich auch mal eine Frage:
Ich habe 2 Neufundländerhündinnen, die ich beide nach dem Tod ihrer Züchterin (ich habe zuvor schon einige Jahre mit ihr zusammen im Haus gewohnt) geerbt. Die "Kleine" (jetzt 3 1/2) habe ich als Welpe bekommen und selbst aufgezogen. Da gibt es keine Probleme. Die "Große" aber (im März war sie 8 Jahre) ist ein sogenannter "Problemhund". Als ich sie übernahm, hatte sie alle möglichen Unarten: sie war aggressiv gegen andere Hunde (sogar Welpen!), sie jagte alles was sie kriegen konnte (auch die Hühner vom Nachbarn) usw.
Ich habe jetzt alles im Griff (ich glaube, ihr hat durch die Krankheit ihrer Züchterin einfach die Sicherheit eines Rudels gefehlt), nur eines nicht: wenn sie im Wald (nur da!) etwas Spannendes "in der Nase" hat, dann haut sie einfach ab. Sie darf deshalb nur auf Wiesen frei laufen, und die sind hier sehr spärlich - das Meiste ist Wald. Das Abhauen hat sie leider schon mit 1 bis 1 1/2 Jahren gelernt (nicht von mir) und sie weiß sicher, das Mensch ihr nichts anhaben kann, wenn sie einmal weg ist. Ich habe sie schon mal probeweise an eine 10-m-Leine gehängt - es passierte gar nichts! Sie weiß offensichtlich auch genau, wann eine Leine da ist und wann nicht. Ich überlege jetzt, ob ein Schleppleinentraining für den Hund Sinn macht. Wenn Ihr könnt, gebt mir ein paar Tips. Unterordnung macht sie übrigens tadellos (besonders auf Spaziergängen) und auf "Hier" ist sie sofort da - außer in diesem speziellen Fall.
Vielen Dank für Eure Tips
Sylvi

10. Mai 2001 19:15

Hallo Sylvi,

ich bin der Ansicht, daß es auf jeden Fall einen Versuch wert ist ein Schleppleinentraining mit ihr durchzurführen. Wenn es kein Erfolg ist, hast Du nix verloren, dann weißt Du halt definitiv, daß sie außerhalb der Wiesen nur an der Leine laufen kann.
Ich denke auch bei den Erfolgen, die Du schon bei ihr hattest, daß Du eine reelle Chance hast. Ich finde es im übrigen klasse, daß Du Dich so bemühst, statt einfach zu sagen, na ja, das sitzt drin und damit muß man leben.
Ich übe mit Arno auch schon einer Weile mit der Schleppleine und muß sagen, es sind deutliche Fortschritte zu merken. Sein Verhalten ist auch ganz anders, als wenn er z. B. an der Flexi läuft. Also nach einer gewissen Zeit vergißt der Hund im Normalfall wohl wirklich, daß er angeleint ist, vor allem wenn das auftaucht was ihn interessiert.
Natürlich darf man nicht erwarten, daß ein jahrelang eingeprägtes Verhalten (Arno ist ja auch schon 6 und erst seit Dez. bei mir) innerhalb einiger Wochen verschwindet. Aber ich bin auch guten Mutes, daß ich seinen Freilaufradius mit der Zeit doch erweitern kann, auch wenn das im Wald tabu bleiben wird.
Im übrigen hab ich für mich selbst festgestellt, daß man sich wenn man mit der Schleppleine arbeitet auch noch mehr auf den Hund einstellt, auf kleinste Regungen achtet. Und das wirkt sich dann auch positiv auf die Beziehung aus.
Wie sieht es denn eigentlich mit Futter aus ? Ich werfe für Arno, wenn er z. B. Rehe gesichtet hat Futterbrocken in die andere Richtung, so daß er die Spannung abbauen kann.
Viel Erfolg beim üben
Wilma u. Arno

13. Mai 2001 17:43

Hallo Wilma,

schön, daß Du mir soviel Mut machst. Ich hatte (trotz aller bisherigen Erfolge) schon fast aufgegeben, als ich auf das Schleppleinentraining stieß. Da war mal wieder der "Funke" - das könnte etwas für uns sein! So geht es mir öfter (und das ist auch gut so): ich habe immer wieder Anregungen, die mein Hirn beschäftigen - und meistens kommt etwas Vernünftiges dabei heraus. Dabei hatte ich die meisten Bedenken wegen Kaprice's Alter: mit 8 Jahren ist ein Neufundländer normalerweise sehr "reif". Aber bei ihr glaubt mir sowieso keiner, daß sie schon 8 ist, und ich hoffe, das bleibt noch lange so. Also werden wir es angehen und zwar in der Hoffnung, daß das Mädchen die gemeinsamen Erfolge auch noch genießen kann.
Futter nützt in der Situation übrigens nichts; sie ist dann so konzentriert auf die Fährte (oder was auch immer sie da hat), daß sie um sich herum nichts mehr aufnimmt.

Ich würde mich gern öfter mit Dir unterhalten.

Viele Grüße
Sylvi