Willkommen! Anmelden Ein neues Profil erzeugen

Erweiterte Suche

Welpenstunde und Bindung

geschrieben von Christine(YCH) 
Welpenstunde und Bindung
17. Mai 2001 07:14


Hallo. Ich besuchte mit meiner Hündin (mittlerweile 1,5 Jahre alt)einmal die Woche eine Welpenspielstunde. Dort wurden die Hunde zuerst frei gelassen, damit sie sich beschnuppern und miteinander spielen konnten, anschliessend wurden sie abgerufen und wir Besitzer haben dann ein bisschen "ernster" gespielt (die Hunde mit Leckerchen und Spielzeug motivierend über Brücken gelockt, durch Stofftunnels etc). Kürzlich traf ich einen Mann, der mit seinem Rottweiler ebenfalls die Spielgruppe besucht hat. Er beklagte sich darüber, dass sein Rotti "dank" Spielgruppe und Erziehungskurs zwar ein super lieber, mit Hunden und Menschen verträglicher Hund geworden sei, dass er dafür aber nur eine ungenügende Bindung zum Hund aufbauen konnte - alle und alles andere(n) sei wichtiger für den Hund, da er ja von klein auf darauf "getrimmt" worden sei. Er meinte, bei einem zweiten Hund würde er keine Spielgruppe mehr besuchen, sondern erst mal eine starke Bindung zum Hund aufbauen, und er fände es besser, wenn in einer Spielgruppe zuerst an der Bindung zum Besitzer gearbeitet würde (ohne Leckerli und Spielzeug) und erst dann gespielt (mit den andern Hunden). Was sagt ihr dazu? Vielen Dank für eure Antworten. Christine

17. Mai 2001 08:15

Hallo Christine,

Welpenspielgruppe ist ja nicht gleich Welpenspielgruppe ;-). Wie oft war die denn? Einmal die Woche eine Stunde? Ich gehe mal davon aus, da das der Normalfall ist. Meiner Meinung nach sollte in dieser kurzen Zeit schon darauf geachtet werden, daß die Hunde sehr viel (Spiel)kontakt zu anderen Hunden haben und auch ansonsten noch viel kennenlernen (wie unterschiedlichen Boden, Geräusche, Wippe usw.). Bei uns ist es so, daß die Stunden so aufgebaut sind, daß die Hunde miteinander spielen, dann "arbeiten", dann kommt Spiel mit dem Besitzer und anschließend dürfen die Kleinen noch mal miteinander rumtoben. Das Spiel mit den Besitzern ist meiner Meinung nach sehr wichtig, da man hier auch sehr gut die Bindng erkennen kann. Anfangs konnte nur an der Leine gespielt werden, da die anderen Hunde ja viel interessanter waren, wie Frauchen/Herrchen (die hat man ja eh jeden Tag). Mittlerweile ist die Leine nicht mehr erforderlich, da die Bindung einfach stimmt und nichts interessanter ist wie das Spiel mit den Besitzern (na gut, manchmal geht schon noch einer gucken, ob er nicht den ein oder anderen zum Spielen annimieren kann ;-)). Ich finde, daß in einer Welpenspielstunde von so einem Ausmaß LEIDER nicht mehr Zeit bleibt um für die Bindung mehr zu tun. Allerdings sage ich meinen Teilnehmern immer, daß sie das zu Hause machen müssen. Wenn ich es in 6 Tagen der Woche - auf denen ich nicht auf dem Platz bin - nicht schaffe eine Bindung aufzubauen, dann schaffe ich es auch nicht, wenn ich gar nicht auf den Platz gehe. Für mich ist die Aussage dieses Herren daher nicht ganz nachvollziehbar.
Liebe Grüße Sandra


17. Mai 2001 10:37

Hallo Christine

Ich glaube grundsätzlich nicht, dass wenn ein Welpe der einmal pro Woche in einer Gruppe mit gleichaltrigen Welpen spielt, das die Bindung zum Besitzer verdirbt, oder diese schlechter gebildet werden kann, wie das Rottibesitzer meint.

In einer Welpenspielstunde (1x pro Woche) soll aber in erster Linie der Kontakt zu anderen Welpen, die Sozialisierungsphase, gefördert werden. Die Beziehung zum Halter wird während den anderen 83 (oder mehr) Stunden pro Woche gefestigt und gebildet.

Nach Möglichkeit soll aber ein Welpe selber und aus eigenem Antrieb in einen Tunnel hinein gehen und das möglichst ohne Leckerli. Der Tunnel soll einfach angeboten werden. Wird dieser von einem Welpen entdeckt, trauen sich bald die anderen auch hinein. Wichtig ist die eigene Angstüberwindung. Und es müssen nicht gleich Brücken sein, verschiedenartiger Untergrund tut es auch, wie Gitter, Wellblech, Bitumenmatte etc.

Ich bin in letzter Zeit auch eher skeptisch geworden über den Sinn von Welpen-Spielstunden. Hier kann ebensoviel Negatives wie auch Positives geprägt werden. Vorallem dann, wenn unsichere Hunde dauernd drangsaliert werden und die sicheren zu immer gröberen Raudis werden. Dann, wenn das Kräfteverhältnis und das Alter der Welpen überhaupt nicht mehr zusammen passt. Leider gibt es viele mittelmässige Spielgruppen mit schlecht oder gar nicht ausgebildeten LeiterInnen.

Gruss
Yvonne




17. Mai 2001 09:06

hierzu kurz und knapp: wenn in der Spielstunde keine gravierenden Fehler gemacht wurden: UNSINN!!!

Gaby mit Beira

17. Mai 2001 09:23

Hallo Christine-
jeder hat vermutlich,- wie immer,-eine andere Auffassung -so auch dabei!!
Wir haben die Kleinen meist nicht vor der Stunde spielen lassen,- da wir alle feststellen konnten, dass sie sonst schon ausgepowert waren,wenn sie erst mit ihren Artgenossen tobten.
Also haben wir die Hunde angeleint auf den Platz gebracht- 2-3 Min. mit dem Hund selbst gespielt (angeleinter Welpe mit seinem HF)- aber eher motiviert und aufgeweckt- kleine Spielübungen. Danach haben wir begonnen und haben anschliessend nach 30Min.-45Min. eine Pause gemacht -in der die Welpen/Junghunde spielen durften. Kommt natürlich auf das Alter an. Bei Junghunden, haben wir nach einer Pause nochmals eine kleine kurze Apportierübung gemacht.
Aber ich könnte jetzt diesem besagten Herren nicht glauben, dass wegen 1-2 Std. die Woche der Hund keine Bindung zum Herrn bekommt,- wenn er zu Hause nicht mit dem Hund gespielt oder geübt hat, wird es wohl eher daran liegen.
Gruß Malaika & Talua


17. Mai 2001 13:37

Hallo,
ich denke bei dem Herrn fehlt es von zu Hause aus, das liegt bestimmt nicht an der Welpengruppe.
Er wird sich wohl in der übrigen Zeit nicht allzu sehr um seinen Hund gekümmert haben!

Grüße,
Andrea