Hallo Monika,
ich kann mich Wilma nur anschließen. Bevor ihr noch irgendetwas versucht, klärt ab ob der Hund wirklich gesucht ist. Wir hatten ein ähnliches Problem, bei unserem Hund waren es Zahnschmerzen. Allerdings ist es nie soweit wie bei Euch gekommen....
Wenn der Hund gesund ist, habt mir meiner Meinung nach nur zwei wirkliche Möglichkeiten:
a) aufpassen und mit fachmännischer Hilfe daran arbeiten. Das das nicht einfach wird - gerade jetzt wo das Vertrauen weg ist - ist schon klar. Die nächsten Jahren werden Streß pur, der sich sowohl auf den Hund wie auch auf das Zusammenleben mit ihm auswirken wird. Bedenkt: lt den meisten LHO recht gefahrvolles anspringen aus, um eine Anzeige zu bekommen.... Da das ganze ja "regelmäßig" passiert, müßt ihr die Folgen für das Handeln des Hundes tragen und unter Umständen damit leben. Was ist, wenn er wirklich einen Menschen verletzt und ihm das Gesicht entstellt.....
b) Ihr habt euch für diesen Hund entschieden. Ein Abgeben ins Tierheim oder an andere Leute kommt meiner Meinung nicht mehr in Frage. Wem könnt ihr bekenntenlos so einen Hund anvertrauen. Ich bin der Meinung, daß ihr das Problem nicht dadurch löst, daß ihr die Verantwortung auf einen anderen Menschen - klar gibt es so Leute, die damit auch gut zurecht kommen und dieser Verantwortung auch gerecht werden - übertragt.
Wäre es mein Hund und ich hätte das Problem zu lösen, würde ich den Hund einschläfern lassen. Ich bin der Meinung, das eine Abgabe für meine Umwelt unverantwortlich ist, um überhaupt ein gutes Zuhause zu finden, müßte der neue Besitzer über alles rechtlos aufgeklärt werden..., finde da mal noch jemand. Die Tierheime sind voll mit Listenhunden etc. Um meinem Hund ein Leben im Tierheim oder ein - der ist schön, den nehmen wir, wir kommen damit schon klar, anschließend erneute Abgabe usw. zu ersparen, käme für mich nur der letzte Gang in Frage.
Ich höre jetzt schon die Aufschreie, aber seid bitte alle realistisch. Wenn der Hund unkontrollierbar bissig ist, ich versucht habe, daß Verhalten ändern aber gleichzeit das Vertrauen zu meinem Hund verliere und auch noch Kinder und deren Freunde zu Besuch bekommen und auch hierfür Verantwortung übernehme (incl. falschen Verhalten der Besucherkinder..).... Nein, hier steht für mich der Schutz meiner Mitmenschen über dem Wohl des Hundes.... Auch wenn´s hart ist... Nachdem ersten Unfall kommen nämlich dann die Vorwürfe, warum haben wir so lange gewartet...
Klar ich könnte den Hund jedesmal wegsperren und nur noch mit Maulkorb gesichert rauslassen, aber ist das ein würdiges Hundesleben....
Eine gute Freundin von mir hat diesen Schritt gemacht. Ihr Hund war immer sehr schwierig und ängstlich. Mit 3,5 Jahren hat er ohne Grund erst das eigene Kind (hat bis dahin mit ihm auf dem Boden gekuschelt, etc.) und dann auch Besucherkinder angeknurrt. Das Verhalten das Hundes war nicht mehr einzuschätzen, von anknurren, bis anbellen und in die Ecke stellen.... Der Hund war organisch vollkommen gesund, aber ihr war einfach das Risiko zu groß. Dazu kamen allerdings noch weitere Dinge, wie außerhalb der eigenen vier Wände extreme Unsicherheit, Leinenaggression gegen andere Hunde etc. Heute, nach fast vier Monaten sind beide froh, diesen Schritt gegangen zu sein. Ausschlaggebend war letztendlich die Angst des eigenen Kindes vor dem eigenen Hund. Warum hat er sich - als ich nur vorbeigegangen bin - angeknurrt? Warum schaut er mich so eigenartig - von unten noch oben, mit angespannten Lefzen an? etc.
Ich weiß, daß das ein sehr privater Bereich ist. Überlegt wirklich war ihr heute noch verantworten könnt. Gleichzeitig muß euch klar sein, daß alle Fachleute euch zwar helfen wollen, aber letztendlich auch davon leben müssen. Ob und wie ihr mit dem Hund zurechtkommt ober ob etwas passiert oder nicht, fällt nicht in die Verantwortung der Fachleute. Ich will damit sagen, selbst wenn ihr jetzt 1000 DM ausgebt, eine 100 % ig Garantie das der Hund "normal" reagiert wird und kann euch kein Fachmann geben. Vergeßt diesen Aspekt bei allen Überlegungen nicht.
Trefft die richtige Entscheidung.
Sabine & simbär