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Rüde / Hündin Sozialverhalten

geschrieben von Thomas(YCH) 
Rüde / Hündin Sozialverhalten
30. Mai 2001 16:59

Hallo liebe Hundefreunde,

meine täglichen Erfahrungen und diverse Beiträge auch auf dieser HP
(z.B. der von attila heute) stimmen mich immer wieder nachdenklich.
Ich höre immer wieder heraus das Rüden (meist mit militärischer Befehlsgebung) anders beschrieben und behandelt werden als Hündinnen.
Es wird (typischer Fall von Vermenschlichung) mit zweierlei Maß gemessen. Wiso eigentlich ? Da wird sich gewundert wenn ein Rüde eine Hündin zurechtweist, obwohl er ihr doch wie ein trotteliches Schaf nachsteigen sollte, das eine Hündin eine Beisserei mit einem Rüden hat u.s.w.. In unserer "komischen" menschlichen Vorstellung gibt es den starken dominanten Mann und die schwache unterwürfige Frau (nicht so wörtlich nehmen). Bei Hunden gibt es das nicht !!!! Es kann sowohl ein Rüde als auch eine Hündin (oder beide zusammen) der Rudelführer sein, oder nicht ?
Wiso wird dann das Verhalten eines Rüden anders beurteilt als das einer Hündin ? Beispiel: Man stelle sich einen hauffen Hunde (4-6) vor. Gibt es eine Rangelei oder Rauferei zwischen Rüden ist das "völlig normal".
Klappt es zwischen zwei Hündinnen ist das "völlig abwegig" weil Hündinnen tun das ja normalerweise nicht, und überhaupt es geht ja dabei vielleicht nur um gekränkte Eitelkeit :-) Aber nun wirds lustig.
Ein Rüde rauft sich mit einer Hündin...na was denkt man da ? Ja genau,
die Dame ist wohl zickig und will nicht einfach begrabscht werden, und dann, ist doch völlig logisch, flippt Potenzprotz eben aus.
So, aber was ist wenn die Dame den Rüden terrorisiert ?(vielleicht will er nicht ?) Auf jeden Fall ist sie das böse "unnormale" Weib.

Wir sollten als Hundehalter mal davon abkommen Hunde mit unserer gesellschaft zu vergleichen. Bei Hunden gibt es Gleichberechtigung !!
Es gibt Wolfspopulationen in denen nur Wölfinnen das Sagen haben ;-(
Das mag Rüdenbesitzer (meist männer) schon sehr verwundern...

Wenn diese Einstellung nicht währe würde es garantiert weniger Raufereien unter Rüden geben, denn wie schon das alte Sprichwort sagt: Wie der Herre so......
So, nun will ich mal Eure Meinung dazu hören...
Bin schon sehr gespannt.

Grüße, Thomas


31. Mai 2001 06:33

Hallo Thomas,

ich habe Deinen Beitrag sehr interessiert gelesen. Seit gut einem halben Jahr haben mein Mann und ich unseren ersten Hund. Es ist eine knapp drei Jahre alte kastrierte Mischlingshündin. Interessant ist, dass sie überhaupt nicht zwischen Rüden und Hündinnen unterscheidet. Bei ihr ist die Sympathie/Antipathie abhängig von der Größe des Artgenossen. Wir kennen ihre Vorgeschichte nicht genau. In der Hundeschule/gruppe wurde uns vom Trainer jedoch die These unterbreitet, dass sie vermutlich von größeren Hunden gemobbt wurde. Sie ist schon ein bisschen ein Seelchen und weiß sich dann nicht so recht zu wehren.

Bei gleich großen oder größeren Artgenossen ist sie ängstlich, manchmal verbellt sie sie oder knurrt - allerdings wird es seit wir sie haben deutlich besser. Sie hat sich schon mehrere "ganz große" Hundefreunde angelacht. Etwas kleinere oder ganz kleine Hunde findet sie durchweg toll - völlig egal, ob Rüde oder Hündin. Demnach kann ich Deinem Beitrag nur zustimmen, auch wenn ich noch nicht die große Hundeerfahrung habe.

Viele Grüße

Petra & Hera

31. Mai 2001 09:26

Hallo, Thomas!
Eigentlich sollte es jedem durchschnittlichen Hundehalter bekannt sein, daß es neben dem männlichen Rudelführer auch immer einen weiblichen Rudelführer gibt, so wie Du das auch sagst. Sonst würde man als "Frauchen" ja auch keine Durchsetzungskraft haben, sobald "Herrchen" danebensteht. Ist aber nicht so, viele Hunde akzeptieren die Rudelordnung 1. Frauchen 2. Herrchen 3. Kind 4. Hund. Leider ist es wohl wirklich so, daß viele (gerade Männer, leider) es irgendwie "cool" finden, wenn sie einen Rüden haben, der herumstänkert. Das wird aber natürlich so nicht gesehen, sondern es ist dann "ein Hund, der sich die Butter nicht vom Brot nehmen läßt und anderen so richtig zeigt, wo es langgeht" :-(((. Ich würde mich sicher nicht als der allerbegabtesten Hundehalter bezeichnen - und trotzdem waren und sind alle meine Hunde (immer Rüden, bis auf eine Pflegehündin früher) einwandfrei verträglich mit JEDEM Hund (und die Hunde meiner Bekannten ebenfalls). Dabei sind/waren alle meine Hunde vom Tierheim oder aus 2. Hand mit obskurer Vergangenheit. Deshalb finde ich diese immer als normal angesehene Pöbelei unter Rüden (oder Hündinnen) eben überhaupt nicht normal und sie k... mich echt an. Es ist in meinen Augen NICHT noraml, wenn ein fremder Hund einfach so herumgrummelt oder lospöbelt, nur weil ich zufällig den gleichen Weg benutze. Das ist in meinen Augen Versagen des Besitzers auf ganzer Linie - sorry, klingt hart, aber durch meine Rüdenerfahrung erlaube ich mir mal dieses Urteil. Aber Du hast schon recht, Hündinnen werden ja im Allgemeinen als sanftmütiger angesehen, Herumgezicke wird mit einem Augenzwinkern als "jaja, die Frauen" abgetan. Viele Grüße, Amelie


31. Mai 2001 09:50

Hallo Thomas,
so ganz würde ich das nicht unterschreiben.
Rüde und Rüde: da kann es halt mal knallen, ist aber meist mehr Lärm als echte Löcher.
Hündin und Hündin: Achtung, die Damen sind wesentlich rücksichtsloser, da geht es viel härter zur Sache.
Hündin und Rüde: Ein Rüde der eine Hündin ernsthaft verletzt, der ist gestört.

Auch bei Hund´s gibt es keine Gleichberechtigung. Ist wie im richtigen Leben ;-)).
Du hast Recht, nicht vermenschlichen, sondern den Hund als das sehen was er ist: ein Hund.

Liebe Grüße
Gabi

31. Mai 2001 11:18

Hallo Gabi

Hündin und Rüde: Ein Rüde der eine Hündin ernsthaft verletzt, der ist gestört.

Wir hatten vor etwa 3 Wochen auf dem Hundeplatz eine Auseinandersetzung zwischen meinem Rüden (Schapendoes - also Mittelgross) und einer Parson Jack Russel Terrier Hündin - also wesentlich kleiner.
Alle Hunde waren frei - die Stunde war eigentlich bereits zu Ende und wir haben noch mit dem Trainer diskutiert. Da fiel jemandem ein Gutzeli aus der Hand - mein Rüde ging hin und legte sich ins Platz, das Gutzeli zwischen den Vorderbeinen. Da stürzte sich die Hündin (sie gehörte nicht derjenigen die das Gutzeli verloren hat) mit ausgefahrenen Zähnen auf meinen Rüden. Der hat sich halt gewehrt und sie ruckzuck auf den Rücken gedreht - Resultat die Kleine hatte verschiedene Löcher, ist mein Rüde jetzt gestört und bösartig?? Ich finde nicht!!

Liebe Grüße
Karin K. mit Michel, Kasimir + Mister Q.

31. Mai 2001 12:44

Hallo Gabi,

ja eben, ein Hund ist ein Hund und kein Mensch.

--Ein Rüde der eine Hündin ernsthaft verletzt, der ist gestört.

Wiso ? Wie ist das mit "ernsthaft Verletzen gemeint", und wiso ein Rüde ?
Was ist wenn eine Hündin einen Rüden "verletzt". Hast Du schon mal eine Hündin erlebt die alle Rüden in Ihrem Rudel im Griff hat ? Ich schon !

Also nochmal, ich bin der Meinung in Sachen Rangordnung gibt es keinen Unterschied zwischen Hündin und Rüde, und wenn es ums "Überleben" -nicht um die Fortpflanzung- geht gibt es keinen Unterschied ausser vielleicht die Körpergröße.
Ich wollte ja einfach nur sagen das man keinen menschlichen Maßstab anlegen kann, vorallem in der Bewertung der geschlechter.

Das ist natürlich meine Meinung und ich freue mich natürlich auch über andere Meinungen und diskutiere gerne mit.

Viele Grüße, Thomas