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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Rüde / Hündin Sozialverhalten
31. Mai 2001 12:22

Hallo Gabi,

: Rüde und Rüde: da kann es halt mal knallen, ist aber meist mehr Lärm als echte Löcher.
: Hündin und Hündin: Achtung, die Damen sind wesentlich rücksichtsloser, da geht es viel härter zur Sache.


Das habe ich schon öfters gehört, bin allerdings anderer Meinung. Meine beiden (unkastrierten) Hündinnen, hatten noch keine ernsthafte Beisserei. Es gab vielleicht mal ein kurzes Aneinandergeraten, das nach 5 Sekunden vorbei war. Ich kenne aber einige Rüden, die man im Falle einer Beisserei wirklich trennen muß, weil sie von alleine nicht so schnell aufhören würden.

Ich kann mir also nicht vorstellen, daß das wirklich stimmt.

Viele Grüße
Andrea

31. Mai 2001 16:57

Hallo Karin,
Futterneid ist schon so ein Problem. Ich hätte das Teil "konfisziert" ;-)), solche Situationen in einer größeren Hundegruppe sollte man vermeiden.
Aber Dein Rüde hätte ja nicht unbedingt Löcher machen müssen, oder ?
Aber mit dem Futter und neben Frauchen - eine Extremsituation. Und bei dem Größenunterschied gibt es auch eher Verletzungen.

Wenn er sonst "Gentlemen" ist, dann kann man es der Situation und dem Größenunterschied zuschreiben. Denn ein intakter Rüde hat sich von einer Hündin "wie der letzte Dreck" behandeln zu lassen. ;-))

Liebe Grüße
Gabi

31. Mai 2001 17:04

Hallo Thomas,
es geht ja nicht um die Rangordnung, sondern um intaktes Sozialverhalten.

Meine Hündin ist mal von einem Rüden gebissen worden, mußte mit 5 Klammern zusammengeflickt werden.
Mein TA fragte wer das gewesen sei. Ich sagte :Ein Bouvier-Rüde. Da hat er mich völlig entgeistert angeguckt und gesagt : Ein Rüde ??
Auf meine Antwort ein kastrierter, hat er dann vor sich hingebrummelt :-))

Eine Hündin darf normalerweise einen Rüden auch verletzen ohne daß dieser sich ernsthaft wehrt. Aber das wirst Du kaum noch so unverwässert finden, dafür sind unsere Hunde alle zu "zivilisiert". Genau wie die Menschen, korrektes Sozialverhalten gibt es doch kaum noch, mehr Gier und Egoismus.

Liebe Grüße
Gabi + Sheila, die gern mal einen "kerl" strammstehen läßt und Erfolg hat

31. Mai 2001 21:09

Hi Gabi

Futterneid ist schon so ein Problem. Ich hätte das Teil "konfisziert" ;-)), solche Situationen in einer größeren Hundegruppe sollte man vermeiden.

Das ganze ging natürlich relativ schnell vonstatten und wir hatten das auch gar nicht richtig realisiert. Schon klar dass es unser Fehler war, aber die Stimmung unter den 4- und 2-Beinern war sehr entspannt gewesen.

Aber Dein Rüde hätte ja nicht unbedingt Löcher machen müssen, oder ?

Ich glaube auch nicht dass er das gewollt hat, beziehungsweise dass er überhaupt gemerkt hat dass es Löcher gegeben hat. Grundsätzlich finde ich, dass er sich durchaus wehren kann und soll wenn eine Hündin ihn derart unmotiviert einfach attackiert. Zudem hat er sie einfach genommen und auf den Rücken gedreht und festgehalten - er hat sie auf Zuruf auch sofort wieder losgelassen. Also ich hab da kein Problem mit dem Verhalten meines Rüden - eher mit dem der Hündin!!

Denn ein intakter Rüde hat sich von einer Hündin "wie der letzte Dreck" behandeln zu lassen. ;-))

Finde ich absolut nicht!! Wenn die Hündin ihn dermassen provoziert darf er sich durchaus wehren - hätte er sich nicht gewehrt hätte wohl er Löcher davongetragen!!!

Liebe Grüße
Karin K. mit Michel, Kasimir + Mister Q.


01. Juni 2001 05:33

Hallo Gabi,

da hast du etwas versucht zu pauschalisieren, was sich heutzutage nicht mehr so in ein Raster setzen lässt.
Ja, es gibt einen Unterschied zwischen Rüden und Hündinnen im Sozialverhalten, das durch die Rudelstruktur bedingt ist. Denn beim Hund und Wolf hat sich die Emanzipation noch nicht rumgesprochen bzw. durchgesetzt. Der Rüde verteidigt und führt das Rudel, die Hündinnen bekommen die Babies und ziehen sie auf.

Doch heute besteht das Rudel aus Menschen, Hunden und anderen Tieren. Der Rüde ist nicht immer, oder eher gar nicht, der Rudelführer (wenn man es richtig macht). Die Hündinnen bekommen in der Regel die Kastration, nicht mehr die Babies. Auch diese Merkmale haben sich im Laufe der Zeit festgesetzt (der weibliche Teil allerdings nicht vererbt smiling smiley). Das nennt sich Domestikation.

Trotzdem bleibt einiges daraus zurück. VIELE Rüden gehen Unstimmigkeiten direkt an, Kamm aufstellen, knurren ... "ich mag dich nicht". Rüdenbesitzer wissen meist sehr genau, wann es zum Knall kommen könnte und haben die Chance einzugreifen. Die meisten Rüden haben dabei Probleme mit anderen Rüden, zumindest wenn es sich um Dominanz handelt. Kommt das Verhalten aus Angst, sieht das ganz anders aus. Dann beschränkt es sich oft nicht nur auf Rüden.
Hündinnen entgegen können wunderbar mit anderen Hunden auskommen, ob weiblich oder männlich. Doch dann plötzlich KANN sich die Stimmung ändern, schnuppern, schwanzwedeln, alles scheint normal. Einmal weggucken, zurückdrehen und knurren. Angriffe kommen oft ungeahnt. Die typischen langen Vorzeichen von den Rüden fehlen. Es wird nicht lange dominiert und rumgestakst, es geht eher gleich zur Sache.
Zudem kommt es sehr viel öfter vor, dass Hündinnen Rüden ablehnen, als dass Rüden Hündinnen nicht mögen.

Diese ganzen Verhaltensweisen beziehen sich allerdings auf Begegnungen, nicht auf Auseinandersetzungen, die sich um ein drittes Objekt beziehen, sei es Futter, ein Mensch oder ein zu verteidigender Hund oder anderes Tier.

Abgesehen davon gibt es dabei natürlich mengenweise Ausnahmen. Ich möchte noch nicht mal sagen, dass die oben genannten Beispiele die Regel sind. Es ist nur eine Linie, die öfter zu beobachten ist. Außerhalb der Linie gibt es aber noch jede Menge anderer Hunde, die immer friedlich, immer aggressiv oder bunt gemischt reagieren.

Viele Grüße
Mina

01. Juni 2001 08:03

Hallo Amelie

Leider ist es wohl wirklich so, daß viele (gerade Männer, leider) es irgendwie "cool" finden, wenn sie einen Rüden haben, der herumstänkert. Das wird aber natürlich so nicht gesehen, sondern es ist dann "ein Hund, der sich die Butter nicht vom Brot nehmen läßt und anderen so richtig zeigt, wo es langgeht" :-(((.

Super, dass sind genau die Hundehalter die ich liebe. Aber ihren Rüden können sie dann nicht zeigen wo es langgeht....

Deshalb finde ich diese immer als normal angesehene Pöbelei unter Rüden (oder Hündinnen) eben überhaupt nicht normal und sie k... mich echt an.

Da gehe ich mit Dir einig!!!

Es ist in meinen Augen NICHT noraml, wenn ein fremder Hund einfach so herumgrummelt oder lospöbelt, nur weil ich zufällig den gleichen Weg benutze.

Genau! Sollten das eine meiner Hunde versuchen, wird das von mir sofort unterbunden.

Das ist in meinen Augen Versagen des Besitzers auf ganzer Linie - sorry, klingt hart,

Nein, finde ich nicht. Ich sehe das genau so.

aber durch meine Rüdenerfahrung erlaube ich mir mal dieses Urteil. Aber Du hast schon recht, Hündinnen werden ja im Allgemeinen als sanftmütiger angesehen, Herumgezicke wird mit einem Augenzwinkern als "jaja, die Frauen" abgetan.

Da wiederum habe ich andere Erfahrungen gemacht. Zeigt meine Hündin einem Rüden oder Weibchen die Zähne, weil er angestürmt kommt und ihr gleich an die Lefzen will, ohne dass Sie ihn hinten beschnuppern konnte, dann kriegen die Hundehalter schon das erste Mal Panik.
Ich bezeichne das aber als normale "Hundesprache", die die Hunde meistens auch verstehen. Viele bezeichnen das Verhalten schon als agressiv oder zickig.
Haben sie sich dann richtig "hündisch die Hände geschüttelt", ist alles OK.
Meine Hunde dürfen sich zwar wehren, wenn sie belästigt werden, kämpfen oder richtig streiten, erlaube ich ihnen aber nicht. Wird ein anderer Hund aufdringlich oder eklig und kapiert ein wegschnappen nicht, dann sorge ich dafür das er die Kurve kratzt.
Liebe Grüsse
Jacqueline & Co.